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Letztes Rennviertel

Der spannendste Kampf tobt im amsonsten leidlich aussortierten Rennen  in der GTE-Pro-Klasse, in der 6h vor dem Ende noch 7 Autos in der Führungsrunde liegen: 

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
23 63 GT3 GTE-Pro Corvette Corvette Racing USA 253 Rd.
24 51 GT3 GTE-Pro Ferrari AF Corse Italien 9s
25 93 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team USA 16s
26 91 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team Deutschland 23s
27 67 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team UK Gross-Britannien 118s
28 68 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team USA USA 123s
29 69 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team USA USA 190s
30 66 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team UK Gross-Britannien 252 Rd.
31 89 GT3 GTE-Pro Ferrari Risi Competitione USA 24s
32 82 GT3 GTE-Pro BMW BMW Team MTEK Deutschland 251 Rd.
33 94 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team USA 250 Rd.
34 92 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team Deutschland 248 Rd.

(c) GT-Eins.de

Die United Mannschaft mit der #32 verliert durch den Reparaturstopp 16 Minuten und nimmt der Inter-Euopol-Mannschaft damit vorubergehend die rote Laterne im LMP2-Feld ab.

An der Spitze der GTE-Am hat sich der Vorsprung der Ford-Mannschaft von Keating & Co in der letzten Stunde lediglich um 20s reduziert. Noch führt man auf den Project 1-Porsche mit 180s Vorsprung.

Wegen eines Crashs von Thomas Flohr in der Nacht überzieht das Spirit of Race Team die Gesamtfahrzeit eines Piloten und bekommt dafür 4 Runden gestrichen und 188s zusätzlicher Zeitstrafe.

Der #34 Inter-Europol-Ligier von Nigel Moore erleidet einen schleichenden Plattfuss hinten links

So sieht es nach 20h an der Spitze der GTE-Am-Klasse aus:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
36 85 GT3 GTE-Am Ford Keating Motorsports USA 277 Rd.
37 56 GT3 GTE-Am Porsche Project 1 Deutschland 186s
38 84 GT3 GTE-Am Ferrari JMW Motorsport Gross-Britannien 276 Rd.
39 61 GT3 GTE-Am Ferrari Clearwater Racing (SIN) 54s
40 77 GT3 GTE-Am Porsche Dempsey-Proton Racing Deutschland 159s
41 62 GT3 GTE-Am Ferrari Weather Tech Racing USA 275 Rd.
42 57 GT3 GTE-Am Ferrari Car Guy Racing Japan 48s
43 78 GT3 GTE-Am Porsche Proton Competition Deutschland 126s
44 54 GT3 GTE-Am Ferrari Spirit of Race Schweiz 274 Rd.
45 86 GT3 GTE-Am Porsche Gulf Racing UK Gross-Britannien 125s
46 83 GT3 GTE-Am Ferrari Kessel Racing Schweiz 273 Rd.
47 70 GT3 GTE-Am Ferrari MR Racing Japan 271 Rd.

(c) GT-Eins.de

Drama für den führenden Roman Rusinov als der 3min in Führung liegende G-Drive-Oreca nach seinem 28. Boxenstop nicht mehr anspringen will. Der Signatech Alpine kann den Rückstand ohne Probleme zufahren und kommt ebenfalls an die Box.  Nach einem problemlosen Service geht der in der WEC-Wertung führende Alpine-Oreca in die LMP2-Führung. In der G-Drive-Garage versucht man derweil um den drohenden Anlasser-Wechsel herum zu kommen - vergebens!.

Vorne drehen die beiden Toyota unbeeindruckt ihre Runden. Den in der GTE-Am mittlerweile 11.plazierten Damen-Ferrari übernimmt Rahel Frey von Manuela Gostner. 

Der G-Drive-Aurus rutscht auf den 7.Platz in der Klasse zurück. Den viertplazierten Rebellion-Wagen mit der #3 ereilt ein Problem. Nathanael Berthon kehrt langsam an die Box zurück und muss die Vorderradbremsen überarbeiten lassen. Das kostet ihn 14 Minuten und 4 Runden. Dadurch kann Teamkollege André Lotterer Platz  4 übernehmen.

Der #32 United Autosport Ligier von Will Owen verliert die Motorabdeckung auf der ultraschnellen Gerade zwischen Mulsanne und  Indianapolis. Während der Wagen an die Box kommen muss, wird eine einminütige Full Course Yellow geschaltet um das Trümmerteil zu bergen.

Nach 19h blicken wir noch einmal auf den Gesamtstand:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
1 7 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 303 Rd.
2 8 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 112s
3 11 GT3 LMP1 $BR SMP Racing Russland 299 Rd.
4 1 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 295 Rd.
5 3 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 291 Rd.
6 36 GT3 LMP2 Oreca Signatech Alpine Matmut Frankreich 290 Rd.
7 38 GT3 LMP2 Oreca Jackie Chan DC Racing China 289 rd.
8 28 GT3 LMP2 Oreca TDS-Racing Frankreich 91s
9 22 GT3 LMP2 Ligier United Autosports USA 287 Rd.
10 30 GT3 LMP2 Oreca Duqueine Engineering Frankreich 18s
11 48 GT3 LMP2 Oreca IDEC Sport Frankreich 78s
12 26 GT3 LMP2 Oreca G-Drive Racing Russland 285 Rd.

(c) GT-Eins.de

Der RLR-MSport-Oreca bleibt in der Boxengasse liegen. Als der Wagen von seinen Mechanikern zur heimischen Box geschoben wird hinterlässt er eine Ölspur. Wie sich herausstellt ist eine Ölleitung gebrochen. Der Oreca wird wegen einem drohenden Motorschaden zurückgezogen.

3h und 40 Minuten vor dem Rennende schlägt Nick der Vries im Racing Team Nederland Dallara in Indianapolis in die Reifenstapel ein. das zuvor auf Rang 9 der Klasse liegende Team verliert den Platz. De Vries kann nach der Bergung zwar den Rückweg an die Box antreten, jedoch ist die vordere linke Radaufhängung nach dem Anschlag abgeknickt. Die sechste Safetycar-Phase des Rennens wird geschaltet.

3h und 15 Minuten vor dem Ende wird das Rennen wieder freigegeben. Die sechste SC-Phase hat das Feld seiner letzten interessanten 2-Kämpfe beraubt. In der GTE-Pro hat der Ferrari eine 1/3-Runde Vorsprung vor der #63 Corvette und eine 2/3 Runde auf die beiden Porsche #91 von Lietz und #93 von Nick Tandy. Doch für Spannung sorgen die Top-Runner in den Klassen wieder kurze Zeit später:
 
Kurz nach dem Restart lehnt sich der GTE-Am-Führene Fraga im Keating Motorsports Ford auf Start-Ziel am Reifenstapel an und verliert einige Sekunden seines Vorsprungs. Der beträgt nur noch 170s.

(c) GT-Eins.de

Philipp Eng kommt kurz nach der 22h-Marke an der Michelin-Schikane zum Stillstand und wird anschliessend von den Streckenposten hinter die Leitplanken geschoben.  Ein Elektronikproblem hat schinbar das Rennen für die 81 vorzeitig beendet.

110 Minuten vor dem Ende kommt der GTE-Am-Führende Ford von Keating in die Box und muss die Fronthaube wechseln lassen. Dadurch schrumpft der Abstand auf den Project 1 Porsche auf nur noch 80s da man zudem zuvor auch einen Stop wegen Wartung der Bremsen absolvieren musste.

Nach einem 22-minütigen Stop ist der Inter-Europol Ligier von Kuba Smiechowski auf den 16.ten und letzten Rang in der Klasse zurück gefallen. Hier gehen jetzt die Kompressoren reihenweise ein. Dem Team gehen langsam die Ersatzteile aus.

Der Clearwater Ferrari muss in den letzten 90 Minuten noch einen gebrochenen Querlenker verzeichnen der gewechselt werden muss. Ebenfalls mit einem Reifenschaden kommt der Racing Team nederland Dallara an die Box.

Ben Keating bekommt wegen durchdrehender Räder beim Boxenstop eine Stop & Go Strafe verhangen. zu allem Überfluss muss er sich in seinem Endstint auch noch gegen Jörg Bergmeister durchsetzen. Egidio Perfetti wird langsam nervös "Jetzt sollte man den Mund nicht zu voll nehmen. Jörg holt gut auf!"

Boxenstop bei Toyota Lopez wird ein schleichender Plattfuss angezeigt. Doch beim Wechsel passiert der Toyota-Mannschaft nach einem fast makellosen Rennen ein verhängnisvoller Schnitzer: der Sensor zeigt den falschen Reifen an.  Man tauscht um Zeit zu sparen lediglich einen Pneu - den vermeidlich platten rechten Vorderreifen - aus und schickt den TS050 zurück auf die Bahn. Zunächst sieht es so aus als wenn man nur einen Teil des 3-minütigen Vorsprungs einbüsst. Aber dann wird die Crew des Fehlers gewahr. Es hilft nichts - man muss noch einmal an die Box kommen. Noch bevor Lopez die Box erreicht wird er im dritten Gang um die Strecke rollend von Kazuki Nakajima überholt. Dieses Mal werden alle Reifen an der #7 gewechselt.

(c) GT-Eins.de

Philipp Engs BMW kommmt plötzlich zurück von den Totgesagten. Eng hat den Wagen wieder flott bekommen und steuert die Box an. Mit einer rekordvedächtigen Rundenzeit von 1:22:24.186h trifft er an der Box ein.

Bleekemolen kann sich in seinen ersten 10 Minuten etwas von Bergmeisters Attacken freischwimmen und den Abstand in etwa verdoppeln.

Die Toyota tauschen noch bei ihren Stopps 2x die Plätze. Aber freuen kann sich bei den Japanern mittlerweise keiner mehr über den bevorstehenden Doppelsieg, weil man sich bewusst ist das der schnelleren der beiden Crews durch technisches Pech und (wieder mal!) organisatorischem Unvermögen der Sieg gestohlen worden ist. 

Bei Inter-Europol bereitet man den Wagen für 2 letzte Runden mit dem angeschlagenen Kompressor vor. Um es vorweg zu nehmen - es wird für die Mannschaft zur ersten Zielankunft reichen...

(c) GT-Eins.de

Gravierender wird ein weiterer Zwischenfall in der GTE-Pro: der zweitplazierte Jan Magnussen legt ausgangs der Porsche Kurven einen massiven Dreher hin und ditscht nach einem Highspeed-Dreher mit der Front seiner #63 Corvette an die Reifenstapel an. Magnussen, dessen Corvette schon vorher mit nervösem Handling aufgefallen war. kann zwar onduliert an die Box zurück fahren, jedoch geht das potentielle Podiumsergebnis an die beiden Porsche verloren.

Bei diesen hat Lietz sich nach einem Fast-Ausrutscher von Tandy am Dunlop-Bogen gegen diesen durchsetzen können.

Nach 6 1/2 Minuten in der Box ist die Corvette auf den Klassenrang 8 zurück gefallen. Wir bilcken zur 21h-Marke in die LMP2-Klasse:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
36 85 GT3 GTE-Am Ford Keating Motorsports USA 277 Rd.
37 56 GT3 GTE-Am Porsche Project 1 Deutschland 186s
38 84 GT3 GTE-Am Ferrari JMW Motorsport Gross-Britannien 276 Rd.
39 61 GT3 GTE-Am Ferrari Clearwater Racing (SIN) 54s
40 77 GT3 GTE-Am Porsche Dempsey-Proton Racing Deutschland 159s
41 62 GT3 GTE-Am Ferrari Weather Tech Racing USA 275 Rd.
42 57 GT3 GTE-Am Ferrari Car Guy Racing Japan 48s
43 78 GT3 GTE-Am Porsche Proton Competition Deutschland 126s
44 54 GT3 GTE-Am Ferrari Spirit of Race Schweiz 274 Rd.
45 86 GT3 GTE-Am Porsche Gulf Racing UK Gross-Britannien 125s
46 83 GT3 GTE-Am Ferrari Kessel Racing Schweiz 273 Rd.
47 70 GT3 GTE-Am Ferrari MR Racing Japan 271 Rd.

(c) GT-Eins.de

Dabei kommt dann die bittere Erkenntnis das der Sensor eine Fehlanzeige geliefert hat  - es war in Wirklichkeit der rechte Hinterreifen.

50 Minuten noch - in der LMP2 hat die Signatech-Mannschaft eine knappe Runde Vorsprung. In der GTE-Pro führt der Ferrari #51 von Pierguidi genau 100s vor dem nächsten Porsche #93 von Earl Bamber.

Die #63 Corvette geht noch mal in die Box weil man eine Spätfolge von einem Unfallschaden befürchtet.

Jeroen Bleekemolen hat nun den Ford GT von Keating übernommen. Ins Duel mit Bergmeister geht er mit einem Restvorsprung von 3,3s - nach mehr als 23h Renntempo!

Dem 5.plazierten #30 Duqueine Engineering Oreca von Nicolas Jamin  bricht Eingangs der Mulsanne die hintere Aufhängung. Jamin versucht den schiefstehenden Wagen an die Box zurück zu bekommen, was auch gelingt.

(c) GT-Eins.de

(c) GT-Eins.de

An der Spitze entscheidet einer der mittlerweile von Toyota gefürchteten Kombinationen aus technischem Pech und Teammanagement-Fehlern das Rennen zu Ungunsten der schnelleren der beiden Crews. Die mittlerweile als Weltmeister feststehenden Sebastian Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso gewinnen das Rennen mit knapp 17s Vorsprung vor dem zweiten Toyota von José-Maria Lopez, Mike Convay und Kamui Kobayashi. Den dritten Platz holt sich das SMP Racing Trio Stoffel Vandoorne, Mikhail Aleshin und Vitaly Petrov, die gegen Ende der Superseason die Konkurrenten aus dem Hause Rebellion immer besser im Griff hatten. Der erste russische Gesamt-Podiums-Erfolg an der Sarthe wird mit der spontanen Eröffnung einer „Russendisko“ im Paddock hinter den Boxen der Mannschaft gefeiert, über deren ausschweifende Details wir an dieser Stelle lieber das Mäntelchen des Schweigens decken wollen.

In der LMP2 sichert sich das Signatech-Alpine-Oreca Trio Nicolas Lapierre, André Negrao und Pierre Thiriet mit einem lupenreinen Sieg die Weltmeisterschaft für das Team in der WEC-Saison 2018-19. Der zweiten und dritten Platz in Le Mans sichern sich mit dem Jackie Chan DC Racing Trio Ho Pin Tung, Gabriel Aubry und Stéphane Richelmi und der rein französischen TDS-Racing Besatzung Francois Perrodo, Matthieu Vaxiviere und Loic Duval ebenfalls 2 Mannschaften aus der WEC.

(c) GT-Eins.de

Ferrari setzt sich nach einem wieder einmal hart ausgefochtenen GTE-Rennen, das am Ende von den Safetycar-Phasen zerpflückt wurde, mit dem Sieg des AF Corse-Trios James Calado, Alessandro Pierguidi und Daniel Serra durch. Ein Triumph der im Vorfeld angesichts der dominanten Gegner nicht unbedingt zu erwarten war. Dahinter wehren die beiden Porsche-Besatzungen  Richard Lietz, Gianmaria Bruni und Frédéric Markowiecki aus der WEC, sowie Patrick Pilet, Earl Bamber und Nick Tandy aus dem IMSA-Team den gesammelten Angriff der 4 Werks-Ford auf das Le Mans Podium erfolgreich ab.

Ford kann sich in diesem Jahr mit dem Gewinn der GTE-Am beim ersten derartigen Einsatz mit dem Ford GT an der Sarthe trösten. Ben Keating, Jeroen Bleekemolen und Felipe Fraga holen mit einem Vorsprung von am Ende 44s den Sieg gegen die Project 1 Crew von Egidio Perfetti, Patrick Lindsay und Jörg Bergmeister, die aber mit dem zweiten Platz angesichts des Gewinns des WM-Titels in der GTE-Am bestens leben können. Rang 3 holt sich die Ferrari-Crew von JMW-Motorsports  mit den Piloten Jeff Segal, Rodrigo Baptista und Wei Lu.

49 von 61 gestarteten Teams kommen am Ende in Wertung an. Damit endet die 15-monatige WEC-Superseason, die erstmals und auf lange Sicht hin wohl einmalig mehr als ein Jahr und sogar 2 Le Mans-Rennen umfasste.  


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