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26.6.2000 ; von H.Gallinnis
Fotos: Marc Hirt, Dieter Ludwig, Elji, Club Arnage

Die 24 h von Le Mans 2000
Das Trainingsergebnis
Die Startaufstellung des diesjährigen 24h-Klassikers steht. Auf den vorderen 3 Plätzen haben sich die Audis festgesetzt, nur daß im Vergleich zu gestern die Plätze Nr.1 und 3 getauscht worden sind. Mit einer 3:36,124 liegt der Wagen von McNish(=Polesetter)/Ortelli/Aiello vor Biela/Pirro/Kristensen und Abt/Alboreto/Capello. Der Andretti-Panoz ist 4. geblieben (wobei dessen Zeit eigentlich David Brabham gefahren hat), dafür hat sich dahinter einiges getan. 5. ist der Lola des Rafanelli-Teams, der wieder auf die "langsamere", aber besser funktionierende Aerodynamik zurückgegriffen hat. Dahinter befindet sich der flache Gache-C60-Judd, der sich um 6s verbessern konnte. Der Konrad-Lola mit den 3 Niederländern Lammers, Kox und Coronel hat sich zwar marginal verbessern können, ist aber auf Platz 10 zurückgefallen. Dagegen hat John Nielsen seinen Panoz noch mal 7s schneller um den Kurs gewuchtet, steht aber dennoch nur auf Platz 15. Schnellster in der 675kg-Klasse ist auf Platz 18 der andere ROC-Reynard-VW von Policand/Gene/Boullion, der das Schwesterfahrzeug mit Ralf Kelleners jetzt knapp hinter sich  gelassen hat.
GTS: Wendlinger/Beretta/Dupuy wurden durch eine leichte Kollision des Kufsteiners mit einem Porsche GT3 daran gehindert ihre Zeit zu verbessern. Die beiden Corvettes haben dadurch zwar aufgeholt, verdrängen konnten sie die Viper aber dennoch nicht von der Pole. Wolfgang Kaufmann müht sich im Freisinger Porsche weiterhin, an 6. Klassenposition liegend, während der Konrad-Porsche von Jürgen von Gartzen 10. bei den GTS ist. Bei den GT hat die Pole gewechselt. Der Leconte-GT3 von Bouchut/Goueslard/Chereau liegt 0,3s vor dem Barbour-Porsche von Luhr/Müller/Wollek. Hinter der Teilnahme des japanischen Taisan-993GT3 (Klassensieger beim Fuji1000) steht dagegen nach einem Überschlag in der Mulsanne-Kurve ein großes Fragezeichen.

Das Warm-Up

Warm-up in Le Mans; im wahrsten Sinne des Wortes, denn es wird bei wolkenlosem Wetter sehr heiß werden auf der Strecke, was die Piloten am frühen Morgen schon mal austesten können. Gleich zu Beginn der Session setzen die Audis mit Zeiten um die 3:40 die besten Runden. Einen ersten Zwischenfall gibt es als Kristian Kolby einen der DAMS-Lola eingangs Start und Ziel hart in die Mauer ablegt. Die DAMS Crew wird Schwierigkeiten haben die  abgerissene Hinterradaufhängung bis zum Rennen wieder hinzubekommen. Nach 30Minuten haben die Audis die 3:39 erreicht und nach 45Minuten stehen die Zeiten bei 3:36. Der 4.schnellste Wagen, überraschenderweise der Johansson Reynard-Judd, folgt mit fast 5s Rückstand. Dann ist plötzlich kurz vor Ende des Warm-Ups einer der Audis, der Wagen Nr.9 von Alboreto (am Steuer)/Capello und Abt, langsam auf der Strecke unterwegs. Wieder ein Problem für die Joest-Truppe? (Nein, Joest teste lediglich den Benzin-Verbrauch bei langsamer Fahrt, wie er etwa während einer Pace-Car-Phase vorkommen kann.)
Mc-Nish-Audi
McNish-Audi - Foto von der Vorqualifikation (Danke an Elji)
Schnellster GTS ist wie gewohnt der Oreca-Viper von Wendlinger/Beretta/Dupuy.  Den GT-Porsche-Markenpokal entscheidet die Barbour-Truppe mit Müller/Luhr/Wollek vor dem Pole-GT3 von Bouchut/Goueslard/Chereau für sich.

Das Rennen - die ersten 4 Stunden

Start: Die drei Audis blasen vorneweg, der Andretti-Panoz Nr11 (Brabham am Steuer) hängt sich dran. Ein WR-Peugeot startet aus der Box (Kühler-Problem)
1.Runde: Audis 7/8/9 dann Panoz 11, dahinter der C60, der Reynard und der 2.Panoz. Der erste Mopar-Reynard rollt ohne Öldruck aus
3.Rd: Der C60 wird vom Reynard gejagt, dreht sich in der ersten Schikane auf der Hunaundiers und wird knapp vom Reynard und dem 2. Panoz verfehlt, kann das Rennen aber fortsetzen.
4.Rd Fast 5s Abstand trennen jeweils die ersten 4 In der GTS tobt gerade eine Schlacht zwischen den 3 Oreca-Vipern und den beiden Corvettes als der DAMS-Cadillac Nr 4 brennend auf der Hunaundiers ausläuft -Pace-Car ! In der Folge kommt ein Großteil der Teams zum ersten Boxenstop rein. Eine der Belmondo-Vipers wird mit Motorproblemen in die Box geschoben.
Neustart in Runde 12: Panoz Nr 11 vor Audi 9/7/8, Lola, Reynard, Panoz 12, C52, DBA(DenBlaAvis)-Panoz und dem ersten japanischen Panoz. Chaotischer Neustart, als das Pace-Car am Ende statt am Anfang der Boxengasse das Rennen wieder freigibt.
2. Stunde : Mc Nish im gelb-silbernen Audi jagt den Panoz über mehrere Runden, wobei sich beide auf der langen Gerade Windschattenduelle liefern. In der 16 Runde kann der Schotte vorbeiziehen, eine Runde später auch Alboreto im 2. Audi.
Nielsen im DBA-Panoz geht am Lola vorbei auf Platz 6.
17.Rd: Kelleners im ROC-VW kommt zu einer längeren Reparatur in die Box. Ein WR-Peugeot ist vorher ausgefallen.
Nach 90min und einem Boxenstop der führenden Oreca-Viper liegt die Corvette erstmals in GTS vorne.
Probleme für den 2. Oreca-Mopar-Reynard.
Eine Viertelstunde später liegt der verbleibende ROC-VW erstmals auf Gesamtplatz 8.
Der Cadillac Nr.2 rutscht in der 1. Schikane rücklings in die Leitplanke - Heckschaden!
Nach 2 Stunden: Audi9/Audi7/Panoz11/Audi8/Panoz12/DBA-Panoz/DAMS/Lola/Reynard/Cadillac. In der 675 liegt der ROC vor dem Multimatic-Lola und dem Debora, der just zu dem Zeitpunkt onduliert an der Strecke steht. GTS: Corvette/Viper/Viper; GT: Barbour(Gesamt23.) /Labre/Seikel
3.Stunde: zeitgleich zum Ausfall des Debora hängt der Porsche Nr.71 in der Mauer
Der verbleibende ROC-VW setzt sich, je nach Stand der Boxenstops, zwischen den Plätzen 9 und 13 fest.
Die Audis liegen innerhalb einer Minute und wechseln, je nach Boxenstop,die Führung und die Positionen.
Dahinter die beiden Werks-Panoz und der überraschend starke DBA-Panoz
Erneute Gelbphase nach einer Kollision zweier GT3 (Colluchi-Porsche und ?) vor der Tertre Rouge
Der Konrad-Lola verliert ein Rad in der 2. Schikane Der Pilot fährt zwar noch einige 100 Meter weiter, muß jedoch dann anhalten und versucht das Rad wieder dranzubekommen.
Neustart um 19.10Uhr
3h15min und 45 Runden gefahren:  drei Audi vor drei Panoz: (9/7/8/11/10/12) dann der Lola, der Cadillac Nr.1, DAMS, ROC-VW. GTS: Oreca (Wendlinger & Co - Gesamt-16.), Oreca/Corvette. GT: Barbour (Gesamt-24.) /Taisan/Seikel.
Eine Viertelstunde später ist plötzlich Klaus Graf im DBA-Panoz mit plattem Hinterreifen und ondulierter Front unterwegs. Beim Anbremsen der Mulsanne aus 300km/h platzt dem Schwarzwälder der Hinterreifen und er schlägt in die Reifenstapel ein. Der Panoz verschwindet für eine längere Reparatur in der Box und wird in der Zeitenliste durchgereicht. Um den vakanten 6.Rang kämpfen in Folge der Rafanelli-Lola und der DAMS-Cadillac.
Der Andretti-Panoz Nr.11 kann sich trotz leichter Rauchentwicklung in einigen Kurven auf der 3. Position festsetzen.
Drama für den führenden Audi Nr.9. Stefan Ortelli kommt in Indianapolis auf die Curbs, dreht sich und schlägt leicht an. Kann in Folge die Fahrt zwar fortsetzten, wird aber sicherheitshalber zu einem Stop hereingeholt. Beim Herausfahren liefert er sich ein Beschleunigungsduell mit dem 2.platzierten Abt.

20-24 Uhr

Stand um 20Uhr: Die ersten 5 in einer Runde: 9/7(-22s)/11(-2:06)/8(-3:06)/12(-4:24), also Audi, Audi, Panoz, Audi, Panoz, dann Lola, DAMS, Cadillac, Reynard, C60.
In der 675kg-Klasse geht der Multimatic-Lola (Gesamt-18.)am zurückfallenden ROC-VW vorbei, in den man Ralf Kelleners wieder umgesetzt hat. Der WR-Peugeot ist 3.
GTS: Nur Orecas und Werks-Corvettes vorne:  51 (Wendlinger & Co - Gesamt-14.), 52, 64, 53, 63
GT: Barbour vor Taisan und Seikel, die aber gerade zu einer Reparatur reinkommen.
Zwischenzeitlich taucht der Bscher-BMW trotz eines Drehers zum ersten Mal in den Top-10 auf.

Bscher-BMW
Der Konrad-Lola wird nachträglich disqualifiziert, da der Fahrer sich weiter als 50m vom Wagen entfernt hatte um das verlorene Rad wieder einzusmmeln.
Andretti übernimmt von Magnussen den Panoz Nr.11, dieser fällt als Folge des Stops auf Pos.4 zurück. In der Folge sind Andrettis Zeiten nur 5s langsamer als die seiner Co-Piloten
Cadillac Nr.1 platzt bei Höchstgeschwindigkeit ein Hinterrad, schleppt sich zurück an Box, muß in Folge nach der Reparatur nochmal stoppen.
Gounon fährt den BMW bis auf 8. vor.
In GTS sind die Orecas und die Corvettes noch alle innerhalb einer Runde. In GT lautet die Reihung Barbour (Luhr/Müller/Wollek), Taisan, Haberthur und Seikel.
Andretti verliert weiter Zeit auf die Audis, liegt aber noch an 4.
Der Mopar-Reynard stoppt für 5 min an Arnage, kann aber dann die Fahrt (zur Box) fortsetzen.
22Uhr (87.Runde): Der Rafanelli-Lola fällt nach einem Einschlag in die Mauer bei den Porsche-Kurven vorübergehend aus. Die Reihung lautet nun 3 Audis (7/8/9) vor den Werkspanoz (11/12), der DAMS-Cadillac, Reynard, BMW, der erste japanische Panoz und der C52
Nach einiger Zeit kann Naspetti den Lola trotz reichlich verbogener Nase wieder flott machen und humpelt zurück an die Box, wo die Crew den Wagen zwecks Reparatur in Empfang nimmt.

Foto: Le Mans-Webcam
Um 23 Uhr liegen die 3 Audis (7/8/9) um 15 s bzw. 2 min auseinander. Wenig später kommt der Audi von Laurent Aiello (9) herein und wird in die Box geschoben. Innerhalb von 8 min wechselt die Joest-Crew das komplette Hinterteil (= Getriebewechsel ?) und schickt Allan McNish wieder heraus. Der Andretti-Panoz, wieder von David Brabham gefahren, übernimmt so den 3.Platz
Nach dem Ausfall auch des 2.VW laufen in der 675kg-Klasse nur noch der kanadische Multimatic-Lola (90Rd. Gesamt-28.) und der Welter Racing Peugeot Nr.36 (88 Rd. Gesamt-32.).
Mit schnellen Rennrunden (schnellste Runde 3´37´´995) rundet sich McNish wieder an 3.Stelle zurück.
Ein Kupplungsschaden am BMW reicht den Wagen in der Zeitenliste zurück.
Übrigens: ... in der bisherigen Berichterstattung ist ganz untergegangen, daß die Nennung der Team Goh-Viper von Chamberlain übernommen worden ist. Auf dessen Viper sind Toni Seiler, Walter Brun und Kremer-Pilot Christian Gläsel unterwegs, derzeit auf Gesamtrang 20 und 7.Rang der Klasse, noch hinter der Hezemans-Viper.

0-3 Uhr

Stand an der Spitze: 3 Audis (7/8/9) vor 2 Panoz (11/12), DAMS, Ashai-Panoz, C52, Johansson-Reynard, Ashai-Panoz. GTS: 51 (Gesamt-13.), 52, 53, 64, 63. Die Reihenfolge in GT ist geblieben, der Barbour-Porsche ist Gesamt-19.
Nach langer Reparaturpause geht der BMW wieder zurück ins Rennen. Nach noch längerer Reparaturpause steht der Panoz vor der Neuaufnahme des Rennens - mit 82 Runden Rückstand auf den Leader !
0.40Uhr: Boxenstop für den Audi Nr.8 nach einem Reifenschaden vorne rechts. Wird routinemäßig abgehandelt.
Interessant zu diesem Zeitpunkt: der Gache-C60, der mit schnelleren Zeiten als die Wagen vor ihm sich vom 11.Platz nach vorne kämpft.
Die 9 ist wieder für einen Fahrerwechsel an der Box. Der Routinestop wird durch eine kleine Reparatur im Heck ergänzt, die den Stop kaum verlängert. Das Joest-Team scheint selbst die außerplanmäßigen Probleme voll im Griff zu haben - ein Indiz für die Professionalität im Team.
In der LMP675-Klasse läuft lediglich noch einer der WR-Peugeot, den man wieder flott gemacht hat, nachdem der kanadische Lola ausgefallen ist.
Gounon setzt den BMW bei der Aufholjagd bei Indianapolis in den Kies.
Der Panoz Nr.11 wird zeitweise wieder auf dem 3. Platz geführt.
Der Johansson-Reynard läuft am Ende der Startgerade mit erloschenem Motor aus, damit hat sich der gute 8.Platz erledigt. Ebenso fällt der 2.japanische Panoz nach einem Reifenschaden in der Reihung zurück. Dadurch rutschen die beiden besten Viper (51/52) in die Top 10.
Die Top 5 der verbleibenden Klassen um 2 Uhr nachts nach 150 Runden: Audi/Audi/Panoz/Audi/Panoz. GTS: 3 Oreca-Viper (Gesamt-8.-11.) vor 2 Corvettes

GT: Wie vorhin (Barbour = Gesamt 18.)
Der Audi Nr.7 holt sich ein neues Heck ab, welches abermals in 6min gewechselt wird - vermutlich ebenfalls ein Getriebedefekt. Die WR-Peugeot und der Multimatic-Lola legen wieder einige Runden zurück, scheinen allerdings nicht problemfrei zu laufen. Sie laufen allerdings noch - im Gegensatz zu den ROC-VWs.
3 Uhr nachts und 165Runden: 3 Audis (8, 2Rd, vor 9 und 7) vor den beiden Werks-Panoz (11/12, 4 bzw. 5Rd. zurück). In GTS liegen die 3 Oreca-Viper vorne (51 als Gesamt-9.) und in GT führt weiterhin der Barbour-Porsche (als 18.)

3-10 Uhr

Der Lola wird von der Rafanelli-Mannschaft nach längerer Reparatur wieder auf die Strecke geschickt, strandet jedoch um 4 Uhr an Arnage mit einem Motorschaden - das war's !
Kurz davor hat sich Wendlinger an selber Stelle (aufgrund von Bremsproblemen?) gedreht, allerdings ohne Folgen.
Erstes Drama für Panoz: Die 11 muß einen Getriebewechsel über sich ergehen lassen, der 6 Runden kostet. Die Audis können einen Gang zurückschalten (tun sie aber nicht!). Eine halbe Stunde später dreht sich der Panoz Nr.12 an der Schikane, kommt zur Box und fasst auch ein neues Getriebe aus. Der Kampf um Platz 3 scheint somit für die Silbernen entschieden.
Zu allem Überfluß wenig später noch Motorprobleme für den Nr.11 Panoz, als Brabham von Andretti übernimmt. Eine 45min-Reperatur wirft die 11 aus den Top-Ten.
In der 675kg-Klasse schleppen sich der Lola und die beiden WR-Peugeot mit jeder Menge Schwierigkeiten um den Kurs.
6Uhr morgens: Nochmal Arbeiten am Getriebe des Nr.12 Panoz.
Die Werks-Cadillac haben ebenfalls Getriebe-Probleme, der DAMS läuft dagegen wie ein Uhrwerk.

DAMS-Cadillac
7Uhr: Gounon dreht sich abermals im BMW, kommt zurück an die Box - und ist raus! Ausfall für den 98er Boliden.
Zeitgleich platzt am C60 ein Hinterreifen auf der Gerade.
Die Goh/Chamberlain-Viper schlägt zwischen Mulsanne und Indianapolis hart  mit 250 in die Leitplanken ein - sieht ganz nach einem Aufhängungsbruch als Ursache aus.
Stand um 9.15 Uhr:
Gesamt: 3 Audis vorne: Die 8 2min vor der 9, 2 Rd. dahinter die 7. Schärfster Verfolger ist mit 8 Rd. Rückstand auf den Führenden der DAMS Cadillac vor dem Courage C52, dem schon 17 Rd. fehlen. Der Ashai-Panoz Nr.23 ist 5Rd. dahinter bester Panoz, noch 2.Rd vor der 12. Auf Platz 8 kommen schon die besten GTS: die beiden Oreca-Viper Nr. 51 und 52, die den Werks-Panoz jagen und ihrerseits von der besten Corvette gejagt werden, die sich mit der 3.Oreca-Viper herzhaft um den 3. Platz prügelt. GT: Barbour auf dem 15.-Gesamtrang mit 5 Rd. Vorsprung vor Taisan, Haberthur, Skea und Seikel.
Dreher (Andretti?) des Nr.11 Panoz - muß noch Mal zum Check an die Box.
Reparaturen am Nr.52 Viper - kann die Corvette auf Platz2 der Klasse kommen? Ja!

10-12 Uhr

Spitze : 8/9/7 dann 15 Runden (!) dahinter der DAMS-Caddy, C52, Ashai-Panoz und Werks-Panoz Nr.12, Dahinter Viper (51), Corvette (64) und Viper (52), die nun wieder auf der Strecke ist. 675-Klasse: Lola (Gesamt30. mit 201Rd.) 4 Rd vor dem ersten der WR-Peugeot. GT: Keine Änderung der Reihenfolge.
Nur noch 2 675er unterwegs, als der 2. WR endgültig in der Box aufgeben muß.
Oreca Nr.52 (der 4. plazierte Viper) steht hinten an der Strecke im Kies und muß herausgezogen werden.
300 Runden gefahren. Die Positionen vorne scheinen bezogen. Mit Ausnahme der beiden führenden Audis, (Biela- Audi Nr.8 und McNish-Audi Nr.9) trennen die vorderen 10 jeweils mehrere Runden. zwischen dem Abt-Audi und dem 4.platzierten DAMS liegen gar 13 Runden. Das Rennen bezieht die Spannung im Augenblick aus dem GTS-Kampf zwischen den Vipern und den Corvettes und der Frage welcher LMP675 das Rennen als letzter überlebt.
Die Viper Nr.53 geht auf der Strecke an der Corvette vorbei auf Gesamtplatz 9. Um den 2. Klassenplatz tobt in der Folge ein enger Zweikampf auf der Strecke.
Eine Reparatur am DAMS-Caddy aufgrund eines Aufhängungs-/Reifendefekt, mit dem dieser eine volle Runde zurücklegen musste, fesselt diesen für eine Stunde an die Box.  Der wie immer zuverlässige C52 von Teamchef & Altmeister Pescarolo liegt dadurch plötzlich auf Platz 4 - 19 Runden hinter dem schlechtplaziertestem Audi. Auch die beiden Panoz gewinnen dadurch je einen Platz.

12-14 Uhr

Der Freisinger-GT2-Porsche erleidet 2 mal hintereinander einen Reifenschaden, was den Konrad GT2 zum besten GTS-Porsche macht. Der liegt aber schon 3 Runden hinter dem Barbour-996-GT !
Durch die lange Reperatur am DAMS-Caddy kann die Wendlinger-Viper bis auf Gesamtrang 7 vorfahren.

C52
Der Peugeot V6 im erstaunlichen Pescarolo-Courage läuft wie ein Uhrwerk. (Foto von der Club-Arnage-Webseite) Warum hat keiner in der Umfrage diesen Wagen als Podiumskandidaten genannt, obwohl das Team seit Jahren es immer wieder schafft den Wagen in die Top 6 zu fahren? Die stattdessen favorisierten Panoz und der BMW sind mittlerweile aus dem Rennen um den besten Platz in der "Nicht-Audi"-Klasse.
Kurz vor 2 Uhr rutsch Andretti aufgrund eines schleichenden Plattfußes vor Indianapolis mit Highspeed in die Leitplanke. Der verbogene Wagen kann aber von ihm wieder in die Box zurückgebracht werden.
14 Uhr: Die 3 Audis immer noch vorne (8/9/7). Der Courage mit 22 Runden Rückstand auf den ersten ist 4. 3 Runden dahinter hat der Werks-Panoz Nr.12 den japanischen Panoz wieder überholt. 7. ist die Wendlinger-Viper, 5 Runden vor der Corvette, die aber in der Box zwecks einer Reperatur verschwindet. Dadurch kann die Viper Nr.53 wieder vorfahren. Gesamt-15. und bester GT nach wie vor der Barbour-Porsche vor dem Taisan und dem Haberthur GT. Bester 675kg-Wagen ist der Multimatic-Lola Nummer 32.
LMP675-Lola

14Uhr - Zielankunft

Sowohl der Panoz von Andretti als auch die Corvette werden wieder hergerichtet und gehen nach kurzer Reperatur wieder auf die Strecke.
10 Minuten vor Ende ein bitterer Rückschlag für das Freisinger Team: Wolfgang Kaufmann strandet mit abgerissener Radaufhängung am GT2-Porsche an der Hunaundiers-Gerade - keine Chance den Wagen zurückzubringen. Zu einem grausameren Zeitpunkt kann man wohl nicht ausfallen.
Das bitterste Drama des Rennens kurz vor Ende für den Haberthur GT. Der Schweizer Wagen hat den Taisan Porsche als 2. in der Klasse abgelöst. Nach einem Boxenstop mit Fahrerwechsel löst sich schließlich die Verriegelung der Fronthaube, klappt zurück und zerstört die Windschutzscheibe. Der Pilot muß halb aus dem Seitenfenster hängend eine Runde auf dem 13km langen Kurs zurücklegen, bevor er die Haube in der Box fixieren lassen kann, die Position aber an den Taisan wieder verliert. Wenige Minuten vor Schluß strandet die unglückliche Mannschaft nach einer Kollision mit dem sich hinter den Audis befindlichen Taisan-Porsche am Streckenrand und wird in der Folge nicht gewertet.
Kurz vor Schluß formieren sich alle Wagen zu den Schluß-Formationen Audi bringt alle drei Wagen ca. 2 Minuten nach 16 Uhr ins Ziel. Für das Finish sind alle 5 Panoz wieder auf der Strecke, auch wenn der DBA-Panoz mehr als 70% Rückstand auf den Führenden hat. Oreca kann alle 3 Viper und den verbleibenden Mopar-Reynard zusammenziehen. Die Corvette kommen schließlich auch beide ins Ziel und zeigen, daß für die Oreca-Viper endlich ein gleichwertiger Gegner existiert.

Der Gewinner
Die Sieger: Reinhold Joest gewinnt mit seiner Equipe zum 5.Mal in einer überlegener Manier seinen bisher bestgeplantesten Angriff auf die Krone aller Endurance-Klassiker. Die Audi R8 (Foto: Elji) waren dieses Jahr wirklich nicht zu schlagen. Sieger werden Franz Biela, Emanuele Pirro und Tom Kristensen mit 368 Runden - 3 Runden mehr als die siegreiche BMW-Mannschaft im vergangenen Jahr. 1 Runde zurück (nach Teamorder wegen des Finishes -  2:20´´ wären es sonst gewesen) der Audi von Laurent Aiello, Allan McNish und Stephane Ortelli, dessen Ausritt wohl dieser Crew den Sieg kostete. 3. mit 3 Runden Rückstand wird der Audi von Christian Abt, Michele Alboreto und Rinaldo Capello. Bester Nicht-Audi wird der Courage C52 mit Peugeot-Power (wie alt ist dieses Chassis eigentlich?).
Bester GTS wird die Oreca-Viper von Karl Wendlinger, Olivier Beretta und Dominique Dupuy als Gesamt-7. mit 333 Runden. 5 Runden dahinter kommt das Schwesterauto von Donohue, Amorim & Beltoise ins Ziel. Guter dritter wird die eine Runde dahinter liegende Corvette von Pilgrim, Collins & Freon.
GT: Überlegener Sieg in der Porsche 996 GT3-Klasse für die Dick Barbour-Semi-Werkstruppe und Lucas Luhr, Dirk Müller und Le Mans Legende Bob Wollek mit 319 Runden und Gesamt-Rang 13. Der Team Taisan-Porsche von Fukuyama, Yogo und Lambert wird 2. und der Skea Porsche von Sascha Maassen, Jonny Mowlem und Dave Murry dritter.
LMP 675: Als Klassensieger schleppt sich der kanadische Multimatic-Lola von Maxwell, Graham und Wilkins mit 274 Runden als Gesamt-26. vor dem Welter Racing Peugeot von Terada Blandras und Bourdais ins Ziel.
29 Autos erreichen das Ziel.
Nachtrag: Wegen eines zu großen Tankvolumens wird die Barbour-Mannschaft für alle überraschend eine Woche nach dem Rennen disqualifiziert und aus der Wertung ausgeschlossen. Damit geht der Sieg in der 2000er Ausgabe an die Mannschaft des Taisan-Porsche.
Taisan-GT3R

Ergebnis


Platz Klasse Fahrer Team Wagen  Runden 
1 LMP 900 F.Biela, E.Pirro, T.Kristensen Audi Sport Team Joest Audi R8 368
2 LMP 900 L.Aiello, A.McNish, S.Ortelli Audi Sport Team Joest Audi R8 367
3 LMP 900 M.Alboreto, C.Abt, R.Capello Audi Sport Team Joest Audi R8 365
4 LMP 900 S.Bourdais, O.Groulliard, E.Clerico Pescarolo Sport C52 Peugeot 344
5 LMP 900 H.Katoh, J.O«Connell, P.H.Rafanell Panoz Motorsports Panoz Roadster 342
6 LMP 900 T.Suzuki, M.Kageyama, M.Kageyama TV Ashai Team Dragon Panoz Roadster 340
7 GTS O.Beretta, K.Wendlinger, D.Dupuy Team Oreca Chrysler Viper GTS-R 333
8 LMP 900 K.Tsuchiya, M.Kondo, A.Iida TV Ashai Team Dragon Panoz Roadster 330
9 GTS D.Donohue, N.Amorim, A.Beltoise Team Oreca Chrysler Viper GTS-R 328
10 GTS A.Pilgrim, K.Collins, F.Freon Corvette Racing Chevrolet Corvette C5-R 327
11 GTS R.Fellows, C.Kneifel, J.Bell Corvette Racing Chevrolet Corvette C5-R 326
12 GTS T. Archer, M. Duez, P.Huisman Team Oreca Chrysler Viper GTS-R 324
13 GTS M.Hezemans, D.Hart, H.Hugenholtz Carsport Holland Chrysler Viper GTS-R 317
14 GTS C.Slater, T.Kendall, J.V.Gartzen Konrad Motorsport Porsche GT2 evo 317
15 LMP 900 D.Brabham, J.Magnussen, M.Andretti Panoz Motorsports Panoz Roadster 315
16 GT H.Fukuyama, A.Yogo, B.Lambert Team Taisan Advan Porsche GT3-R 310
17 GT J.Mowlem, D.Murry, S.Maassen Skea Racing Porsche GT3-R 304
18 GT M.Cohen-Olivar, T.Burgess, M.Neugarten Seikel Motorsport Porsche GT3-R 302
19 LMP 900 E.Bernard, E,Collard, F.Montagny DAMS Cadillac Northstar LMP 300
20 LMP 900 D.Theys, J.v.Hoydonk, D.Andre Team Oreca Reynard Mopar 292
21 LMP 900 F.Lagorce, B.Leitzinger, A.Wallace Team Cadillac Cadillac Northstar LMP 291
22 LMP 900 M.Angelleli, W.Taylor, E.v.d.Poele Team Cadillac Cadillac Northstar LMP 287
23 GT T.Perrier, J.L.Ricci, R.Ricci Perspective Racing Porsche GT3-R 286
24 GT K.Dujardin, P.Verellen, R.Penders Renstal Excelsior Porsche GT3-R 285
25 LMP 675 S.Maxwell, J.Graham, G.Wilkins Multimatic Motorsport Lola B2K/40 Nissan 274
26 LMP 675 Y.Tereda, R.Balandras, S.Boulay Welter Racing WR-Peugeot 266
27 GT M.Lauer, M.Brokman, G.Jeannette Gunnar Racing Porsche GT3-R 261
Nicht Klassifiziert      
  LMP 900 J.Nielsen, K.Graf, M.Baldi Team Den Bla Avis Panoz Roadster 205
Ausgefallen      
  GTS W.Kaufmann, K.Iketani, Y.Hane Freisinger Motorsport Porsche GT2 evo 313
  GT G.Rosa, M.Ligonnet, F.Babini Haberthur Racing Porsche GT3-R 310
  LMP 900 P.Gache, G.Formato, D.Cottaz SMG C60-Judd 219
  GTS C.GlŠsel, W.Brun, T.Seiler Chamberlain Motorsport Chrysler Viper GTS-R 210
  GTS G.Martinolle, J.C.Lagniez, B.Derichebourg Paul Belmondo Racing Chrysler Viper GTS-R 180
  LMP 900 T.Bscher, J.M.Gounon, G.Lees Bscher Promotion BMW V12 LMP 180
  LMP 675 J.B.Bouvet, S.Daoudi, X.Pompidou Welter Racing WR-Peugeot 169
  LMP 900 D.Schiattarella, D.d.Radiguez, E.Naspetti Team Rafanelli Lola B/10K Judd 154
  LMP 900 S.Johansson, J.Matthews, G.Smith Johansson Matthews Reynard 2KQ-Judd 133
  GT T.Saldana, G.Lavaggi, J.D.Villarroel Repsol Racing Porsche GT3-R 78
  LMP 675 J.C.Boullion, J.Gene, J.Policand ROC Reynard 2KQ-VW 72
  LMP 675 J.D.Deletraz, R.Kelleners, D.Terrien ROC Reynard 2KQ-VW 44
  LMP 900 J.Lammers, T.Coronell, P.Cox Konrad Motorsport Lola B/10K Ford 38
  GT C.Bouchut, J.L.Chereau, P.Gouslard Labre Competition Porsche GT3-R 34
  GT J.L.Maury-Labiere, B.Chauvin,A.Zadra Noel del Bello Racing Porsche GT3-R 32
  LMP 675 Y.Goudi, P.Lemarie, J.F.Yvon Didier Bonnet Debora-BMW 24
  GT S.Lewis, R.Mazzuoccola, C.Wagner Michael Colucchi Porsche GT3-R 22
  LMP 900 M.Gossens, C.Tinseau, K.Kolby DAMS Cadillac Northstar LMP 4
  LMP 900 Y.Dalmas, N.Minassian, J.P.Belloc Team Oreca Reynard Mopar 1
Disqualifiziert
GT
D.Müller, L.Luhr, B.Wollek Dick Barbour Racing Porsche GT3-R
319

Quelle : Motorsport aktuell

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