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Freies Training

Im Vorfeld der ersten Sessions sind die letzten freien Sitze noch besetzt worden. Bei Ford standen Sebastian Bourdais und Scott Dixon schon  länger als dritte Piloten an Bord der beiden Ganassi US-Ford-GT fest. Andreas Wirth ist im SMP-BR01 #27 vom Russen Mikhail Aleshin ersetzt worden. Joao Barbosa  ist als dritter Pilot im Krohn Racing Ligier hinzu gekommen und Jean Phillip Belloc ersetzt den wegen einer Rückenwirbelverletzung indisponierten Larbre Corvette-Stammpiloten Paolo Ruberti. 

(c) GT-Eins.de

Pierre Kaffer glaubt das die LMP1-Privatiersklasse für eine Reihe von professionellen LMP2-Mannschaften von Interesse sein könnte. "Wenn man sieht was für Fahrerpaarungen da als angebliche Silber und Bronze-Fahrer auf einzelnen Autos unterwegs sind und d as der ACO so etwas duldet wird der Boom in der LMP2 nicht lange anhalten. Solche Team gehören eher in die LMP1. Statt dessen sollten optionale Hybridsysteme für die Privatklasse eher verbannt werden - das treibt nur die Kosten in die Höhe. Statt dessen sollte man uns eher grössere tanks  zugestehen. Wenn wir gegenüber den Werksteams 2-3 Stopps sparen könnten, dann bringt uns das auch näher an die schnelleren Werksautos heran."   

Pegasus Teamchef Claude Schell enthüllt uns das man theoretisch ein zweites Auto hätte bringen können: "Wir hatten Kunden für unseren 2. Morgan aber der ist auf der Reserveliste nicht zum Zuge gekommen. Was wir nächstes Jahr machen steht noch in den Sternen aber wir werden uns ein neues Auto zulegen müssen. Allerdings haben wir nun auch von Callaway eine alte GT3-Corvette C6 Z06 gekauft mit der wir in der GT3-Szene antreten könnten. Eine andere Option wäre die LMP3-Szene und dann haben wir aktuell noch ein Angebot als Einsatzteam für ein LMP2-Projekt mit 3 Pilotinnen in Ersdcheinung zu treten. Ob wir uns allerdings im nächsten Jahr noch einmal in Le Mans engagieren wird noch mal diskutiert werden müssen. Dieses Rennen hier wird immer aufwändiger und teurer. Normalerweise musst du für einen LMP2-Einsatz hier mit einem Budget von 600.000€ kalkulieren - ohne Anschaffungskosten für ein neues Auto. Die schlagen im nächsten Jahr noch einmal mit 600.000€ zu Buche - 465T€ für das Chassis und 120T€ für 2 Motoren. wir machen das hier mit lediglich 70% dieses Budgets weil wir ein altes Auto zur Verfügung haben und das zweite Chassis als Ersatzteillager nutzen können. Zusätzlich kommen noch einmal 1Mio € für die ELMS-Saison hinzu. Das ist der Grund warum nach Le Mans auch 2 der ELMS-Teams ihr Engagement beenden werden. Der Michelin GT3-Cup ist für uns keine Option: dort sind die 5 Rennen mit 180T€ alleine an administrativen Kosten  zu teuer für die gebotene Fahrdistanz. Du musst für die Saison über 300T€ kalkulieren. Für nur ein wenig mehr wäre schon eine ganze ADAC GT-Masters Saison machbar."

Die Session startet unter einem heiteren Himmel mit gut gemischten Bestzeiten für die Werksteams. Teilweise liegen die Porsche, Audi und Toyota nur um eine Sekunde voneinander getrennt hintereinander. Allerdings kündigen graue Wolken über dem Ende des Circuits schon den ersten Regen an, der nach einer halben Stunden mit einem leichten Schauer bei Mulsanne einsetzt. Die sich verschlechternden Streckenbedingungen unterbrechen das Erzielen von Bestzeiten.  

Einen schwereren Zwischenfall gibt es als der ByKolles CLM mit einem Feuer im Heck hinter der ersten Schikane ausrollt. Pierre Kaffer kann unverletzt aus dem Auto entkommen und die Streckenposten beim Löschen unterstützen. Für etwa 13 Minuten wird eine rote Flagge fällig, ehe die Session  wieder aufgenommen wird. "Es ist schon wieder die Benzinpumpe. Davon haben wir im Vorjahr alleine 12 Stück verbraucht. So langsam schiessen wir uns auf das Problem ein". Teamchef Colin Kolles nimmt das Problem mit Galgenhumor.  

Eine Stunde vor dem Ende der freien Trainingssession, der Regen hat mittlerweile wieder aufgehört, notieren wir den folgenden Stand in der Zeitenliste:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land schnellste
1 8 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 3:24.852
2 2 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 3:25.186
3 5 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 3:25.223
4 1 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 3:25.272
5 7 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 3:25.526
6 6 GT3 LMP1 Toyota Toyota Gazoo Racing Japan 3:26.211
7 12 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 3:29.308
8 13 GT3 LMP1 Oreca Rebellion Racing Schweiz 3:31.189
9 4 GT3 LMP1 - Team by Kolles Deutschland 3:33.232
10 36 GT3 LMP2 Oreca Signatech-Alpine Frankreich 3:39.721

(c) GT-Eins.de
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Colin Kolles enthüllt uns das der By Kolles CLM ein fast komplett neuer Wagen ist. "Seit Spa haben wir 90% der Teile ausgetauschtund zum Teil weiterentwickelt. Monocoque Seitenkästen und die ganze Aerodynamik sind neu. Wir haben im Prinzip 3 komplette Wagen hergestellt und sind im Prinzip datrauf vorbereitet wenn uns Kundenteams darauf ansprechen ein komplett neuens Chassis zu liefern. Allerdings würden wir für diese Kunden dann kein altes Chassis sondern ein neues bereitstellen. Der Preis für solch ein Auto würde bei 1,5 Mio € liegen." Da das Team millerweile eigene Autoklaven besitzt, kann man das Gros der teile selber herstellen. "Dazu arbeiten wir für einzelne Projekte mit externen Ingenieurbüros zusammen."


(c) GT-Eins.de

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In der LMP2 folgen nach 3 Trainingsstunden der Eurasia Oreca #33 und der #26 G-Drive Oreca dem Alpine. In der GTE-Pro liegen die beiden Ford #66 und #67 lange vorne ehe Toni Vilander im Risi Ferrari mit der #82 die Bestzeit erzielt. In der GTE-Am  liegen der Scuderia Corse-Ferrari F458 und der  Abu Dhabi Proton Porsche vorne.


Unten im Paddock ist Michelotto-Chef Christiano Michelotto gut gelaut anzutreffen: "Unser F488 ist bislang 36 mal verkauft worden. Insofern hat sich unser Ansatz ein variables GT3 und GTE-Konzept nach der Idee der GT-Conversion zu bauen voll bezahlt gemacht. Wir haben sogar einige neue Teams gewinnen können speziell in Asien und Japan wo wir damit rechnen das eine Reihe der Mannschaften aus der Super GT und Super-Taiku-Szene dann auch in die AsLMS weiter einsteigen. In Deutschland hat zum Beispiel Pierre Ehret eines der neuen Autos gekauft. In Asien fällt mir Clearwater als neuer Kunde ein."

Di Grassi im Audi und die beiden Porsche verbessern sich in der Folge noch auf Zeiten im 3:22- er Bereich. Doch dann wird 35 Minuten vor dem Ende der Session die rote Flagge herausgehangen nachdem Bruno Senna mit RGR-Morand-Ligier seinen Wagen in die Reifenstapel abgelegt hat.

(c) GT-Eins25 Minuten vor dem Ende der Session geht es unter Grün weiter. Neel Jani schafft es noch im Porsche eine Bestzeit von 3:22 zu erzielen. Doch als Pegasus-Piloin Ines Tattinger den himmelblauen Morgan 10 Minuten vor dem Ende der Session in Indianapolis in den Reifenstapeln ablegt endet die Session vorzeitig. Unabhängig von dem Vorfall verliert Stephane  Sarrazin den 4.t plazierten Toyota #6 von der Strecke und beschädigt sich dabei den Vorderwagen beim Einschlag. Er kann den Wagen umgehend in die Box zur Reperatur zurückbringen.

In den einzelnen Klassen gehen die Bestzeiten an den KCMG-Oreca (LMP2 - 3:39,133), den AF Corse Ferrari #51 (3:53,833) und  den Clearwater Racing Ferrari  von Robert Bell (3:57,543).

Bei Porsche enthüllt GT-Sportchef Dr. Frank-Steffen Walliser das das Team weiterstgehend identisch mit der Vorjahresmannschaft ist: "Es sind etwa 90% der Leute vom letztjährigen Einsatz unter Porsche AG Manthey Racing wieder mit dabei. Von daher ist es die selbe Mannschaft. Bei den Chassis habe ich nicht den Überblick inwieweit das die Original Vorjahresautos sind, da etliche Teile - unter anderem auch evtl das Chassis - ausgetauscht und erneuert worden sind. Aktuell haben wir für die diesjährige letzte Version vor dem neuen Auto den Diffusor, die Schweller, die weiter nach hinten verlagerte Flügelposition und die Frontlippe neu überarbeitet."

Rene Rast ist bei G-Drive vollauf zufrieden mit seinem Einsatz: "Am Anfang des Jahres war ich ein wenig enttäuscht das es mit dem LMP1-Einsatz nicht weiter ging. Aber der LMP2 ist auch ein geiles Auto das richtig Spass macht! Zudem bin ich in einer sehr wettbewerbsfähigen Mannschaft unterwegs.  Am Nürburgring war der Einsatz eher ernüchternd. Ich weiss nicht wieviele Sekunden uns da auf die Mercedes gefehlt haben. Es hat sich wie 10s pro Runde angefühlt, also weit mehr als die 3s die die Rundenzeiten langsamer waren. Alleine auf dem GP-Kurs haben wir 2s verloren."

Auf die Frage ob es einen Punkt in Le Mans gibt der Rast noch fordert anwortet er: "Das sind sicher die Porsche Kurven. Du fähst da jedes Mal durch und denkst dir: ".. OK - gut gegangen! .." Du musst halt die Einlenkpunkte genau treffen, sonst kannst du den Curb treffen und dann landest du umgehend in den Betonmauern. Dort ist nämlich nur die erste Links mit den Safer-Barriers versehen worden. Die zweite sind noch nackte Mauern!"  


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