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Rennstart und erste 6 Stunden.

Im morgendlichen Warm-up hat der ADR-Delta-Wagen von Tor Graves mit einem Abflug in den Porsche Kurven für eine weitere rote Flagge und reichlich Überstunden bei seiner Mechaniker-Mannschaft gesorgt. Doch bis zum Rennen kann der resultierende Frontschaden wieder gerichtet werden.

Bewölkter Himmel verheisst nichts gutes - eine halbe Stunde vor dem Rennstart geht ein kurzer Schauer nieder, woraufhin die Rennleitung die Strecke als Wet-Track definiert. Das gibt den Teams die Gelegenheit bei Bedarf neue Reifen aufzuziehen. Das ist auch nötig -  denn pünktlich zum Start startet ein neuer Nieselregen.

(c) GT-Eins.de

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Der Murphy-Prototypes Oreca verliert einige Zeit mit Elektronik-Problemen in der Box. Der Delta-ADR-Oreca #25, der im Warm-up den Unfall hatte, hat ein Leck in der Schaltpneumatik zu verzeichnen und verliert bei der reperatur unter dem SC 3 Runden.

Zur 1-Stunden-Marke wird das Feld wieder von der Kette gelassen. Kurz vorher kommet der Morand-Morgan noch mal in die Box. Folgender Stand ergibt sich vor dem Restart:

Platz Nr Auto Klasse Team Land Marke Abstand
1 1 GT3 LMP1 Audi Sport Team Joest Deutschland Audi 10 Rd.
2 7 GT3 LMP1 Toyota Racing Japan Toyota 1s
3 8 GT3 LMP1 Toyota Racing Japan Toyota 2s
4 2 GT3 LMP1 Audi Sport Team Joest Deutschland Audi 3s
5 3 GT3 LMP1 Audi Sport Team Joest Deutschland Audi 4s
6 12 GT3 LMP1 Rebellion Racing Schweiz Lola 5s
7 13 GT3 LMP1 Rebellion Racing Schweiz Lola 7s
8 24 GT3 LMP2 Oak Racing Frankreich Morgan 9s
9 47 GT3 LMP2 KCMG (RCH) Morgan 10s
10 21 GT3 LMP1 Strakka Racing Gross-Britannien HPD 11s
11 38 GT3 LMP2 Team Jota Gross-Britannien Zytek 12s
12 35 GT3 LMP2 Oak Racing Frankreich Morgan 13s

und in der GTE-Klasse:

Platz Nr Auto Klasse Team Land Marke Runden
25 97 GT3 GTE-Pro Aston Martin Racing Gross-Britannien Aston Martin 10 Rd.
26 92 GT3 GTE-Pro Porsche Team Manthey Deutschland Porsche 1s
27 99 GT3 GTE-Pro Aston Martin Racing Gross-Britannien Aston Martin 2s
28 91 GT3 GTE-Pro Porsche Team Manthey Deutschland Porsche 210s
29 51 GT3 GTE-Pro AF Corse Italien Ferrari 211s
30 74 GT3 GTE-Pro Corvette Racing USA Corvette 212s
31 73 GT3 GTE-Pro Corvette Racing USA Corvette 213s
32 98 GT3 GTE-Pro Aston Martin Racing Gross-Britannien Aston Martin 214s
34 71 GT3 GTE-Pro AF Corse Italien Ferrari 215s
35 53 GT3 GTE-Pro SRT Motorsports USA Dodge 216s
36 93 GT3 GTE-Pro SRT Motorsports USA Dodge 217s
37 77 GT3 GTE-Am Dempsey-Racing Proton Deutschland Porsche 218s

(c) GT-Eins.de
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Neben dem Lotus  steht auch der Gulf-Lola schon seit längerer Zeit mit einem Aufhängungsproblem in der Box. Zur 2.30er Marke gibt es eine Schrecksekunde im Toyota-Lager: die #7 strandet kurz hinter der Forza-Schikane, kann aber nach einem Neustart des Motors wieder das Rennen aufnehmen

An der Spitze stoppen alle Audis in Runde 35. Kurz darauf beginnt es wieder stärker an Start und Ziel zu regnen. Gleich 3 GT-Fahrzeuge, eine Corvette, ein Ferrari und ein Aston fahren im Kiesbett vor der Dunlop-Schikane geradeaus. Davon profitiert Viper-Pilot Marc Gossens der sich gleich um 2 Positionen verbessern und auf Rang 7 in der Klasse vorstosen kann. Der in der GTE-Am führende IMSA-Porsche #67 muss derweil einen Reifenschaden verzeichnen. Pilot Gibon bringt den Porsche an die Box.

Sowohl der Toyota von Lapierre als auch beide Rebellions stoppen in Runde 39. Bis auf Lapierre im Toyota #7 hat bei den Werksteams noch niemand die Reifen gewechselt.

Die Rennaction wird knapp nach der 3h-Marke von der schockierenden Nachricht überschattet das Allan Simonsen den Unfall von Rennstart nicht überlebt hat. Zum ersten Mal seit 1997 stirbt wieder ein Pilot in Le Mans. Und zum ersten Mal seit über 20 Jahren (Jo Gartner 1986) stirbt wieder ein Pilot im Rennen. Da auch am Nürburgring ein tödlicher Unfall bei der VLN passiert ist kann von einem schwarzen Wochenende für den GT-Sport gesprochen werden.

Der Stand in der GTE-Pro-Klasse nach knapp 3 1/2 Rennstunden (bei Beginn der dritten Runde der Boxenstopps)

Platz Nr Auto Team Land Marke Runden
20 97 GT3 Aston Martin Racing Gross-Britannien Aston Martin 42 Rd.
21 99 GT3 Aston Martin Racing Gross-Britannien Aston Martin 10s
22 92 GT3 Porsche AG Team Manthey Deutschland Porsche 32s
26 91 GT3 Porsche AG Team Manthey Deutschland Porsche 41 Rd.
27 51 GT3 AF Corse Italien Ferrari 10s
28 73 GT3 Corvette Racing USA Corvette 31s
29 98 GT3 Aston Martin Racing Gross-Britannien Aston Martin 32s
30 53 GT3 SRT Motorsports USA Dodge 35s
31 71 GT3 AF Corse Italien Ferrari 43s
32 74 GT3 Corvette Racing USA Corvette 50s

Die #70 Corvette ist zurückgefallen weil sich die Piloten mit den wechselhaften Bedingungen schwer taten und einige Dreher fabrizierten. Speziell in der LMP2-Klasse wird ein hohes Tempo beibehalten. Dreher des DRK-Lolas, des Boutsen Orecas, des Jota-Zyteks - in dem Lucas Luhr vor Tertre Rouge auf das Gras kommt leicht die Barrieren streift und sich dreht - und des G-Force-Orecas belegen das. 

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Audi hat erst bei den vierten bzw. fünften Tankstopps auch die Reifen gewechselt. Die Toyotas können angesichts einer nun schon längeren Zeit trockenen Strecke das Tempo der R18 nicht mehr mitgehen, obwohl diese kürzere Stints als die Benziner-Prototypen fahren.

In den Ford-Kurven versenkt Dominik Farnbacher die #53 Viper bei seiner ersten Boxeneinfahrt zwischenzeitlich im Kies. Der Ausrutscher bleibt aber abgesehen vom Zeitverlust ohne Folgen Der Gulf-Lola steht nach wie vor in der Box. Bei über 200kmh werden am Vorderbau starke Vibrationen offenbar, deren Ursache das Team einfach nicht finden kann. Als Folge wird fast der gesamte Vorderwagen ausgetauscht.

Nach 4 1/2h haben die LMP2 die 5 Runde der Boxenstops komplett absolviert. Bereinigt lautet der Stand der 11 noch zusammenliegenden LMP2-Teams wie folgt:

Platz Nr Auto Team Land Wagen Runden
9 24 GT3 Oak Racing Frankreich Morgan-Nissan 61 Rd.
10 26 GT3 G-Drive Racing Russland Oreca 03-Nissan 37s
11 35 GT3 Oak Racing Frankreich Morgan-Nissan 64s
12 34 GT3 Race Performance Schweiz Oreca 03-Judd 106s
13 46 GT3 Thiriet by TDS Racing Frankreich Oreca 03-Nissan 109s
14 38 GT3 Team Jota Gross-Britannien Zytek Z11SN-Nissan 111s
15 49 GT3 Pecom Racing Argentinien Oreca 03-Nissan 113s
16 33 GT3 Level 5 Motorsports USA HPD ARX03d-Honda 206s
17 32 GT3 Lotus Deutschland Lotus T128 62 Rd.
18 42 GT3 Greaves Motorsport Gross-Britannien Zytek Z11SN-Nissan 24s
19 43 GT3 Morand Racing Schweiz Morgan-Judd 130s

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Die gemischten Verhältnisse kommen Toyota entgegen: Lapierre in der #7 erobert gleich in den Esses P3 und kann in der 2. Schikane McNish  ausbremsen. Der Konterversuch des Schotten bleibt erfolglos. Während Lapierre sich auf Platz 2 liegend auf die Jagd nach Leader Lotterer im Audi macht, nimmt Davidson im 5.plazierten Toyota Luca di Grassi aufs Korn und erobert P4.

Erste Runde beendet. Toyota ist auf P2 und P4 angekommen. Bei den LMP2 führt Morgan-Pilot Pla mit Abstand vor einem wilden Pulk von LMP2 der von John Martin im G-Force-Oreca und dem Morand-Morgan angeführt wird. In der GTE-Pro führen die beiden Aston von Turner und Bell. In der Am-Klasse führt Aston-Pilot  Simonsen vor Ruberti im Proton-Porsche. Der #39 Lola von DKR kommt als erster in die Box.

In Runde 2 kassiert Davidson auch den drittplazierten McNish. Der Kamm des Schotten schwillt zusehends. Ausgangs Arnage kann Davidson das Überholmanöver abschliessen.

Just als es in Runde 3 geht verunglückt Simonsen im Aston#95 in der Tertre Rouge. Der Wagen kommt auf den Curbs ins Rutschen, biegt plötzlich unversehens nach links ab, schlägt heftig ein und verliert eine Tür Tür und ein Rad. Sofort tritt das Safety-Car auf den Plan (nach 7 Minuten / Runde3). Simonsen hat sich offensichtlich verletzt und muss aus dem Wagen geborgen werden. Der Favorit aus der GTE-Am-Klasse ist aus dem Rennen.

Weil in Le Mans 3 Safetycars auf der Strecke sind werden die GTE-Pro-Autos getrennt: Turner (Aston), Lieb (Porsche) und Bell (Aston) gewinnen gegenüber dem Rest des Feldes eine halbe Runde. Simonsen wird aus dem Auto geborgen und in einer Ambulanz ins Medical Centre gefahren. Eine längere Leitplankenreperatur steht nun an.

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Restart in Runde 10: Mc Niish und di Grassi gehen auf der mittlerweile abgetrockneten Strecke am Toyota von Davidson vorbei. Weiter hinten im Feld dreht der Proton-Wagen mit der #77 den 8-Star-Ferrari in Mulsanne um. Mc Nish und der Rebellion #13 von Belicchi kommen in Runde 13 an die Box. Eine Runde später folgt der führende Lotterer, was den Toyota von Lapierre erstmals in die Führung bringt. Di Grassi und Heidfeld (#12) kommen ebenfalls in Runde 14 rein. Lapierre stoppt in Runde 15, genau wie der Strakka-HPD. Und in Runde 16 erst kommt Davidson rein.

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Nach den Boxenstops liegen die Audi wieder geschlossen in Front. Keines der Werks-Teams hat Reifen gewechselt. Audi setzt sich nun mit 3:26´er Runden ab, wähernd Toyota das Feuerwerk an der Spitze beendet und sich bei trockener Strecke - die den Audis entgegen kommt - auf 3:30ér Umläufe einschiesst. 

Der 4.plazierte Alexander Imperatori im KCMG-Morgan verliert erst nach einem engen Zweikampf mit dem G-Force-Oreca um P4 diesen wieder an den Greaves-Zytek-Caterham. Anschliessend versenkt er beim Versuch den Rang wieder zurückzuholen nach einem Kontakt mit einem IMSA-Porsche seinen Morgan im Kies der Indianapolis-Kurve.

Etwa zur 2h-Marke beginnt es auf Teilen der Strecke wieder zu nieseln. Vor Tertre Rouge kommt Campbell-Walters im Aston #96 aufs Gras und muss die Auslaufzone voll ausnutzen. Andre Lotterer kommt in Runde 23 rein - 10 Runden Stintlänge. Mc Nish war eine Runde eher drin (9Rd.), in Runde 24 tankt di Grassi. Bellicchis Rebellion-Lola kommt zur 25.Runde rein. Davidson braucht zur 26. Runde neuen Sprit (10 Runden).

Der Regen spielt wieder Toyota in die Hände. Lapierre kann von Lotterer die Führung übernehmen. Toyota ist erstmals aus eingener Kraft in Führung. Doch Lapierre kommt sofort in die Box und lässt Intermediate-Slicks aufziehen. Der zusätzliche Stop lässt den Toyota erst mal zurück fallen.

In Indianapolis rodelt einer der Audis durch den Kies, kann aber weiterfahren. Der Lotus #31 hängt eingangs der Michelin-Schikane in den Planken. Das Fahrzeug strandet auf einem Curb und wird zu lange von den Marshalls auf dieser Position gelassen. Als man den Wagen befreit hat, ist schliesslich die Batterie leer - Ausfall!. Der JMW-Ferrari ist von Pilot Al Feisal in den Porsche-Kurven vergraben worden. In der LMP2-Klasse ergibt sich nach 140 Rennminuten der folgende Stand:    

Platz Nr Auto Team Land Wagen Runden
9 24 GT3 Oak Racing Frankreich Morgan-Nissan 28.Rd
10 38 GT3 Team Jota Gross-Britannien Zytek Z11SN-Nissan 59s
11 35 GT3 Oak Racing Frankreich Morgan-Nissan 59,5s
12 46 GT3 Thiriet by TDS Racing Frankreich Oreca 03-Nissan 60s
13 49 GT3 Pecom Racing Argentinien Oreca 03-Nissan 68s
14 34 GT3 Race Performance Schweiz Oreca 03-Judd 71s
15 33 GT3 Level 5 Motorsports USA HPD ARX03d-Honda 75s
16 32 GT3 Lotus Deutschland Lotus T128 100s
17 42 GT3 Greaves Motorsport Gross-Britannien Zytek Z11SN-Nissan 106s
18 41 GT3 Greaves Motorsport Gross-Britannien Zytek Z11SN-Nissan 115s
19 26 GT3 G-Drive Racing Russland Oreca 03-Nissan 132s
21 36 GT3 Signatech-Alpine Frankreich Oreca 03-Alpine 196s

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Nach solch einer Nachricht fällt es schwer zur Rennaction zurück zu kehren. Doch das Rennen läuft unerbittlich weiter.

Nach der dritten Runde der Boxoenstopps sieht es in der Unglücksklasse GTE-Am 20 Minuten vor der 4h-Marke wie folgt aus:

Platz Nr Auto Team Land Marke Runden
33 61 GT3 AF Corse Italien Ferrari 46 Rd.
34 67 GT3 IMSA Performance Matmut Frankreich Porsche 48s
36 55 GT3 AF Corse Italien Ferrari 123s
38 77 GT3 Dempsey-Racing Proton Deutschland Porsche 45 Rd.
39 88 GT3 Proton Competition Deutschland Porsche 18s
40 96 GT3 Aston Martin Racing Gross-Britannien Aston Martin 20s
41 81 GT3 8Star Motorsports USA Ferrari 31s
43 76 GT3 IMSA Performance Matmut Frankreich Porsche 57s
45 75 GT3 Prospeed Competition Belgien Porsche 104s
46 50 GT3 Larbre Competition Frankreich Corvette 122s

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Beim viertplazierten Team von Race-Performance hofft man auf ein gutes Abschneiden in diesem Jahr. Die im letzten Jahr anfälligen Judd-Motoren haben einen zusätzlichen zweiten Ölfilter bekommen. 

Tracy Krohn verbucht einen Kiesbett-Besuch. Ein leichtes Tankfeuer am Level 5-HPD bleibt ohne Folgen.

Die Audi sind In Runde 76 als der Signatech-Alpine-Oreca ausgangs Tertre Rouge seinen linken Hinterreifen schreddert. Da die Hunaundiersgerade mit kleinen Karbonfaserteilen gespickt wird ruft der Renndirektor die 2. SC-Phase des Rennens aus.  Diese dauert nur 10 Minuten an. Doch nur 2min nach dem Restart bricht in den Startgruppen das Chaos aus. Der Oak-Morgan #24 - Klassenführender in der LMP2 dreht sich in den Porsche-Kurven in die Reifenstapel und schlägt leicht an. Unabhängig davon verliert Dominik Kraihamer im Lotus seine Motorabdeckung die zertrümmert auf der Strecke liegen bleibt. Eine weitere SC-Phase wird fällig.

Die 3. SC-Phase wird nach etwa 10 Minuten beendet. Eine halbe Rennstunde steht noch bis zum Ende des ersten Rennviertels an.  8Star muss schon kurz nach dem Restart einen weiteren Reifenschaden verbuchen.

Zur 6h-Marke hauen die Audis erstmals Zeiten unterhalb der 3:25ér Grenze raus. Der Abstand der Toyotas wird immer grösser. Beide sind in Gefahr bis zur Einbruch der Dunkelheit überrundet zu werden. Die Japaner müssen sich gedulden. Regen ist erst wieder für den frühen Morgen angesagt.


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