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Das Rennen der GTE

(c) GT-EinsDer Renntag beginnt eisig in den Ardennen. Ca 5 cm Schnee sind über Nacht gefallen die das Erwachen für die Fans auf den Zelt- und Campingplätzen zur Tortur machen. 

Doch da die Temperaturen danach deutlich über dem Gefrierpunkt ansteigen, schmilzt der Schneematsch bis zu Beginn des einzigen Rahmenrennens, des Carrera-Cups BeNeLux,  das dann auf trockener Strecke stattfinden kann. 

Das BMW-Einsatzteam von MTEK überlegt derweil laut unseren Kollegen unabhängig von einem Verbleib des Werkes in der WEC die Meisterschaft 2019/20 dennoch in der GTE-Klasse weiter zu bestreiten. AF Corse hadert derweil mit dem Topspeed für auf den Geraden, der angeblich selbst die GTE-Am-Teams in Le Mans zu unüberwindbaren Gegnern macht.

Als das Feld bei noch scheinender Sonne von Ehrenstarter Jackie Ickx in die Installationlap geschickt wird ist von Norden her ein Regengebiet im Anmarsch. Es wäre somit das erste Regenrennen der WEC in den Ardennen: 2012 startete man bei feuchten aber abtrocknenden Bedingungen. Seitdem hat die Sonne die Meisterschaft in den Ardennen verwöhnt. Wegen einiger bereits niedergegangener Tropfen wird das Rennen trotz komplett trockener Strecke als "Wet race" deklariert.

Start! Als die erste Runde beendet ist beginnt es in der La Source am nördlichsten Punkt der Strecke zu regnen. In der GTE-Pro führt Ford-Pilot Ticknell vor Maxime Martin im Aston und den beiden BMW. 

Der Regen wächst sich schnell zu einem Schneeregenschauer aus der die komplette Strecke einnässt. Beide Aston Martin kommen als erste rein um Regenreifen aufziehen zu lassen. Unterdessen geht der Regen in Schnee über! 2/3 des Feldes gehen in der Folgerunde  in die Box. Lediglich beide AF Corse Ferraris hängen noch eine Runde dran.

(c) GT-Eins.de

In der GTE-Pro führt zur Runde 7 Nicki Thiim im #95 Aston vor dem #82 BMW von Antonio Felix da Costa und dem #92 Porsche von Kevin Estre. Doch auf der immer nasser werdenden Strecke verliert Thiim seine Führung und muss die beiden Kontrahenten vorbei lassen.    

Die GTE sind mit 2:36´er Zeiten unterwegs. Gianmaria Bruni kommt mit dem #91 Porsche für den Wechsel eines schleichenden Plattfusses herein. 

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In Radillion manövriert sich Porsche Pilot Kevin Estre mit einem mutigen Manöver am BMW von da Costa vorbei. Der BMW-Pilot  verliert in der Bruxelles Kurve einen weiteren Platz an einen Ford, kann diesen aber wieder zurückerobern. Da Costa verliert einen weiteren Platz an Ginanmaria Bruni im #91 Porsche und muss in der Folge auch Nicki Thiim im Aston wieder vorbei lassen.

Genau nach einer Stunde kommt das SC nach einem Unfall des ByKolles LMP1 zum 2.Male auf die Strecke um Trümmer des Zwischenfalls von der Strecke  schaffen zu lassen.

Als die Boxengasse in Runde 27 öffnet kommt fast das gesamte Feld unter dem SC in die Box. Lediglich der nun Führende Convay und Porsche-Pilot Bruni bleiben draussen was dazu führt das Bruni für eine Runde Gesamtrang 2 im Rennen übernimmt. Der Porsche kommt eine Runde später erst an die Box 

Restart in Runde 29: Nach 2 SC in Folge haben wir ein reichlich durcheinander gewürfeltes Feld -  das dokumentiert der Stand der GT:  

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
3 92 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team Deutschland 29 Rd.
7 51 GT3 GTE-Pro Ferrari AF Corse Italien 18s
8 97 GT3 GTE-Pro Aston Martin Aston Martin Racing Gross-Britannien 19s
11 91 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team Deutschland 22s
12 71 GT3 GTE-Pro Ferrari AF Corse Italien 23s
13 95 GT3 GTE-Pro Aston Martin Aston Martin Racing Gross-Britannien 24s
18 66 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team UK Gross-Britannien 51s
19 81 GT3 GTE-Pro BMW BMW Team MTEK Deutschland 52s
20 82 GT3 GTE-Pro BMW BMW Team MTEK Deutschland 53s
21 67 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team UK Gross-Britannien 54s
25 54 GT3 GTE-Am Ferrari Spirit of Race Schweiz 28 Rd.
26 98 GT3 GTE-Am Aston Martin Aston Martin Racing Gross-Britannien 47s
27 61 GT3 GTE-Am Ferrari Clearwater Racing (SIN) 48s
28 88 GT3 GTE-Am Porsche Dempsey-Proton Racing Deutschland 58s
29 86 GT3 GTE-Am Porsche Gulf Racing UK Gross-Britannien 71s

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Der heisseste Kampf tobt nun in der GTE-Pro, in der der führende Porsche von Richard Lietz, der Aston #97 von Alex Lynn und der Ferrari von Davide Rigon gerade einmal 2s auseinander liegen.

In der GTE-Am hat Clearwater Racing Pilot Matteo Cressoni die Führung vor dem #98 Aston von Paul Dalla Lana und dem Project 1 Porsche von Patrick Lindsay übernommen.

Um Rang 6 in der GTE-Pro balgen sich Aston Pilot Marco Soerensen in der #95 und BMW-Pilot Farfus in der #82 im direkten Infight auf der Strecke.  

In seiner 57.Runde verliert Lietz die GTE-Pro Führung an Lynn vor der Bus-Stop-Schikane. Gegen den dahinter liegenden Ferrari von Davide Rigon kann Lietz sich zunächst noch durchsetzen, jedoch zieht der Italiener in der Pouhon dann endgültig am Porsche vorbei. Auch der zweite Ferrari von Alessandro Pierguidi hängt Lietz danach im Nacken.

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In der GTE-Am übernimmt bei heftigen Schneetreiben auf Les Combes Project1-Pilot Egidio Perfettti die Führung nachdem sich Sahil Yoluc im führenden TF Sport Aston am Ende der Kemmel-Geraden verbremst.

Nach 24 Minuten wird es der Rennleitung zu gruselig - man schickt das Safetycar auf die Strecke. Teilweise kommen nun richtig dicke Flocken herunter.

Genauso plötzlich wie der Schnee kam verschwindet er nun wieder. Blauer Himmel breitet sich über der kalten durchnässten Strecke aus.

Nach 50 Rennminuten und 50 Rennminuten wird das Rennen wieder freigegeben.

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In der GTE-Pro sind beide Ford an das Ende des Feldes gerutscht. Die GTE-Am-Führung hat in Runde 32 Matthias Lauda im Vantage GTE  mit der #98 inne. In der GTE-Pro führt Porsche-Pilot Bruni vor dem Aston von Maxime Martin und dem AF Corse Ferrari von Alessandro Pier-Guidi.

Dahinter fährt Nicky Thiim  beim Anbremsen von La Source dem LMP2-Dallara von Frits van Eerd aufs Heck der sich unmittelbar vor den Aston gesetzt hatte und dann in die Eisen gegangen war. Sowohl der Aston als auch der LMP2 tragen leichte Beschädigungen davon. Van Eerd wird dafür in der Folge eine 2 Minuten Stop & Go Strafe bekommen.

In der GTE-Am jagt Gulf Racing Fahrer Thomas Preining den Aston von Matthias Lauda vor sich her.

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Einige Runden später in Runde 40 wird Dempsey-Proton-Pilot Gianluca Roda in der Malmedy-Kurve nach einem Dreher ins Kiesbett geworfen. Eine Runde später wird deswegen nach 118 Rennminuten eine Full Course Yellow ausgerufen. In der Folge kommt das Gros des Feldes an die Box.

In der 125.ten Minute wird die FCY aufgehoben 

 Kaum 10 Minuten später lässt die Rennleitung eine kurze Full Course Yellow zum Bergen von Trümmerbruchstücken auf der Strecke ausrufen. Nach gerade einmal 5 Minuten wird wieder auf Grün geschaltet. 

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Der (c) GT-EinsÖsterreicher auf dem #91 Porsche schlägt sich mit einem ramponierten Heckdiffusor herum nachdem der Aston ihm zuvor ins Heck gefahren ist. 

Porsche braucht für den Sieg in der Herstellerwertung mindestens einen sechsten Platz falls Ferrari hier einen Doppelsieg holt. Amsonsten reicht evtl auch ein Resultat weiter hinten.

Im Zuge der Untersuchungen wegen Vergehen unter den FCY-Phasen wird der #61 Clearwater Racing Ferrari  - Führender in der GTE-Am - zu einer Durchfahrtsstrafe herein zitiert.

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In Runde 82 kehrt der Schneeregen für einen kurzen, gerade einmal 5-minütigen Schauer an die Strecke zurück.

In der GTE-Pro liegt nach dem Boxenstop-Reigen der #97 Aston 16s vor dem  #67 Ford und weitere 2s vor dem #92 Porsche den gerade Kevin Estre pilotiert.

In der GTE-Am kämpfen an der Spitze Clearwater Ferrari-Pilot Matt Griffin, Jörg Bergmeister im Project 1-Porsche und TF-Sport Aston-Pilot Charlie Eastwood um die Podiumsplätze. Hinter Eastwood hat Pedro Lamy im #98 Aston Platz 4 inne. 

Kevin Estre kann in Runde 84 Rang 2 in der GTE-Pro vom Ford von Harry Ticknell übernehmen.

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Christian Ried hat sich dick in seinen Anorak eingemummelt:" Für ein Rennen ist das ja vielleicht ok, aber ein zweites Mal bräuchte ich das nicht im Jahr." Ist seine Antwort auf die Frage ob man sich nun bereit genug für VLN-Einsätze auf der ähnlich kalten und zugigen Nordschleife fühlt.

Nach 28 Minuten unter dem SC erfolgt in der 286. Rennminute der Restart. Aston Pilot  Martin erobert auf der ersten Runde vor Pouhon die Führung in der GTE-Pro vom #71 Ferrari von Rigon. 

Der zweitplazierte Egidio Perfetti fliegt mit dem Project 1 Porsche ausgangs Pif-Paf nach einem Kampf mit dem Clearwater Ferrari in den Kies ab. Der Spirit of Race Ferrari dreht sich nachdem Lietz im #91 Porsche ihn in der letzten Kurve der BusStop umgedreht hat.

Nachdem der AF Corse Ferrari von Rigon nun noch weiter zurück fällt führt der #97 Aston weiter vor den beiden MTEK-BMW M8. Nachdem da Costa im #82 BMW stoppt übernimmt der Porsche von Christensen P3.

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Zur Mitte des Rennens ist es zwar sonnig über der Strecke aber die nächsten Schauer drohen schon am Horizont.

In der GTE-Pro Klasse  hat der AF Corse Ferrari von Alessandro Pierguidi kurz vor seinem Stop die Führung im Rennen übernommen. Eine Viertelstunde nach Beginn der 2. Rennhalbzeit verzeichnen wir in dieser Klasse die folgende Reihung:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
15 51 GT3 GTE-Pro Ferrari AF Corse Italien 74 Rd.
16 66 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team UK Gross-Britannien 36s
17 97 GT3 GTE-Pro Aston Martin Aston Martin Racing Gross-Britannien 47s
18 71 GT3 GTE-Pro Ferrari AF Corse Italien 53s
19 91 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team Deutschland 55s
20 92 GT3 GTE-Pro Porsche Porsche GT Team Deutschland 58s
21 67 GT3 GTE-Pro Ford Ford Chip Ganassi Team UK Gross-Britannien 68s
22 82 GT3 GTE-Pro BMW BMW Team MTEK Deutschland 71s
23 95 GT3 GTE-Pro Aston Martin Aston Martin Racing Gross-Britannien 81s
24 81 GT3 GTE-Pro BMW BMW Team MTEK Deutschland 73 Rd.
25 61 GT3 GTE-Am Ferrari Clearwater Racing (SIN) 72 Rd.
26 56 GT3 GTE-Am Porsche Project 1 Deutschland 71 Rd.
27 98 GT3 GTE-Am Aston Martin Aston Martin Racing Gross-Britannien 1s
28 90 GT3 GTE-Am Aston Martin TF Sport Gross-Britannien 12s
29 77 GT3 GTE-Am Porsche Dempsey-Proton Racing Deutschland 65s

230 Minuten nach Rennbeginn versucht der #81 BMW als erster auf Slicks zu wechseln. Allerdings steht jetzt  der nächste Schauer an - dieses Mal ist es ein Graupel-Schauer der nach 258 Rennminuten das dritte Safetycar des  Rennens auf den Plan ruft. Wer zuvor auf Slicks gewechselt hatte muss nun noch mal hereinkommen.

Stefan Mücke wird im Ford GT im wahrsten Sinne ders Wortes nicht warm mit der Strecke : "Unsere verschiedenen Reifenkonfigurationen die Michelin uns zur Verfügung stellt haben nur ein ganz kleines Fenster in dem sie optimal funktionieren. Du kannst zwar mit dem Reifendruck ein wenig spielen, etwa mehr Druck aufgeben damit sie dann wärmer werden. Aber bei den niedrigen Temperaturen und vor allem bei den wechselnden Bedingungen eierst du nur zwischen den verschiedenen Bedingungen hin und her. Für eine kurze Session könnte man vielleicht den Reifen optimal einstellen, aber da die Bedingungen über einen Stint so extrem wechseln stehen wir hier im  Nirgendwo. Das war schon in Shanghai so ähnlich, wo es ja auch relativ kühl war. Aber hier ist es noch extremer."

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Die letzte Rennstunde bricht an, allerdings soll in gerade mal einer Viertelstunde der nächste Schauer an der Strecke eintreffen...

Alle 34 Wagen sind noch auf der Strecke. 45 Minuten vor dem Rennende fängt es erneut an der La Source zu graupeln an. Der Hagel wird schliesslich so stark das die Rennleitung das Safetycar zum vierten Mal auf die Strecke heraus schickt.

In der GTE-Pro liegt der Aston #97 vor dem #81 BMW von MTEK und dem #51 Ferrari von AF Corse. Die GTE-Am führt nun der #77 Dempsey-Proton Porsche von Ricardo Pera vor dem TF Sport Aston und dem Clearwater Racing Ferrari an.  

15 Minuten vor dem Rennende gibt die Rennleitung dennoch noch mal das Rennen frei - der nächste Schauer soll in 5 Minuten eintreffen.....

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Sogleich nach dem Restart beginnen die Duelle um auf rutschigem Geläuf noch letzte Positionsverbesserungen hinzubekommen. Besonders umkämpft ist die Führung in der GTE-Pro. Lietz in der #91 bekommt für seinen Rammstoss gegen den #54 Spirit of Race Ferrari eine Durchfahrtsstrafe verhangen und verliert seinen Platz dadurch an Michael Christensen.

Heftige Schneefälle setzen noch in der selben Runde an La Source ein. Die Rennleitung hat schliesslich ein Einsehen und bricht das Rennen 11 Minuten vor dem Rennende mit der roten Flagge ab. Opfer der Endphase werden die beiden BMW bei denen die #82 sich auf falschen Reifen befindet und die #81 ihre richtigen Reifen wegen der langen SC-Phasen nicht mehr zum Einsatz bringen kann.

Damit geht der GTE-Pro-Sieg an den Aston von Alex Lynn und Maxime Martin. Hinter dem #51 ferrari reicht der Porsche-Werksmannschaft ein dritter Rang um den zweiten Hersteller-Titel in der GTE-Pro nach 2015 vorzeitig in trockene Tücher zu bringen. Den GTE-Am-Sieg holt sich nach einem schwierigen Rennen der #77 Dempsey-Proton-Porsche von Ried/Pera/Campbell.


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