ADAC-GT-Masters Red Bull Ring
3. Runde des GT-Masters 09.-11.06.2017

                                                            präsentiert von

von
Dr. Werner Koch,
Werner Hebenstreit, Manfred Muhr,
Harald Gallinnis &
Timo Schumacher

An diesem Wochenende findet auf dem Red Bull Ring in der Steiermark das dritte Rennwochenende der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Es ist das erste von zwei Auslandsrennen dieser Meisterschaft. Das zweite, Zandvoort an der niederländischen Nordseeküste nahe Amsterdam, wird die nächste Station im Juli sein.

Bei den bisherigen vier Rennen im Jahr 2017, haben wir vier verschiedene Sieger gesehen. Wir erinnern uns. Porsche Young Professional Mathieu Jaminet und Michael Ammermüller gewannen das Auftaktrennen am Samstag in Oschersleben für ihr KÜS Team75 Bernhard im Porsche 911 GT3 R #17. Ammermüller kehrt von einem äußerst erfolgreichen Wochenende aus Monte Carlo zurück. Er siegte dort im Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen des Formel 1 Grand Prix de Monaco. Das Sonntagrennen in Oschersleben ging zur Überraschung vieler an das BMW Team Schnitzer mit BMW Junior Ricky Collard und Philipp Eng im BMW M6 GT3 #42.

Am EuroSpeedway Lausitz sicherten sich Robert Renauer und Porsche Werksfahrer Sven Müller in ihrem Precote Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R #99 den Sieg am Samstag. Am Sonntag schließlich waren es dann Ezequiel Perez Companc und Mirko Bortolotti im GRT Grasser-Racing-Team Lamborghini Huracán GT3 #19, die sich nach der Bestzeit im zweiten Qualifying auch im Rennen behaupten konnten.

In Österreich werden wir auch das Debüt des DTM-Meisterschaftsführenden Lucas Auer im ADAC GT Masters, auf dem schnellsten Kurs des Kalenders, erleben. Er vertritt planmäßig Stefan Mücke im BWT Mücke Motorsport Mercedes-AMG #26, der in den Vorbereitungen für seinen Ford Werkseinsatz in Le Mans steckt.

In der Tabelle führen derzeit Renauer / Müller vor Perez Companc / Bortolotti. Die beiden Lamborghini-Piloten haben diesmal Heimvorteil. Das Team von Gottfried Grasser ist nur einen Steinwurf weit vom Red Bull Ring entfernt in Knittelfeld zuhause. Im Jahr 2015 gab es beim GT Masters-Debüt des Huracán GT3 gleich einmal den ersten Sieg.

Insgesamt treten in Spielberg fünf Fahrer aus Österreich an. Lucas Auer, Klaus Bachler (Schütz Motorsport #36), Philipp Eng, Christopher Höher (Audi Sport racing academy #9) und Norbert Siedler (HB Racing WDS Bau #7) halten die rot-weiß-rot gestreifte Fahne hoch.

Interessant wird auch sein, wie die Meisterschaftsdritten, das Callaway Competition Team Jules Gounon und Daniel Keilwitz in der Corvette C7 GT3-R #77, sich in der Steiermark schlagen werden. Dann natürlich besonders im Blick der Öffentlichkeit, die amtierenden Champions Connor De Phillippi und Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 LMS #1), die gemeinsam mit Aust Motorsport Pilot Kelvin van der Linde (#3) und Markus Winkelhock (BWT Mücke Motorsport #24) den 24h-Krimi auf dem Nürburgring am vorletzten Wochenende für sich entscheiden konnten.

Für ausreichend Spannung ist wie immer gesorgt.

Keyfacts, Red Bull Ring, Spielberg, Saisonläufe 5 und 6 von 14

Streckenlänge: 4.326 Meter

Layout: 9 Kurven (sieben Rechts-, zwei Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren

Sieger 2016, Rennen 1: David Jahn/Kévin Estre (KÜS Team75 Bernhard, Porsche 911 GT3 R)

Sieger 2016, Rennen 2: Jules Gounon/Daniel Keilwitz (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R)

ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring im TV: Beide Rennen werden live bei SPORT1 am Samstag und am Sonntag (Rennstart jeweils um 13:15 h) übertragen.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, wird das Team von Robert Šenkýř dafür sorgen, dass es beim ADAC GT Masters Wochenende am Red Bull Ring einen zweiten BMW M6 GT3 zu sehen gibt. Das Team aus dem tschechischen Brno gibt damit sein Comeback in der ADAC GT3-Rennserie. Zuletzt war man 2015 mit einem BMW Z4 GT3 am Start. Als Fahrer wurden der ebenfalls noch von 2015 bekannte Tscheche Jakub Knoll sowie der junge Österreicher Michael Fischer, für den es sich um sein Debüt im GT Masters handelt, genannt.

Damit erhöht sich die Zahl der am kommenden Wochenende bei ihrem Heimrennen startenden Österreicher auf sechs. Neben Fischer werden, wie bereits gemeldet, Lucas Auer, Klaus Bachler, Philipp Eng, Christopher Höher und Norbert Siedler auf die Jagd nach Meisterschaftspunkten gehen.

Vor zwei Jahren holte das Team in der Trophy-Wertung sieben Podestplatzierungen, darunter einen Sieg am Lausitzring. Ende Mai sicherte sich Fischer beim ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring den Sieg in der Klasse SP6.

"Wir haben uns kurzfristig für diesen Gaststart entschieden", so Teamchef Robert Šenkýř noch am Donnerstagabend im Fahrerlager in Spielberg. "Wir waren vor ein paar Tagen erst hier im Renneinsatz und wollten sehen, wie konkurrenzfähig wir sind - vor allem im Hinblick auf eine geplante komplette internationale Saison 2018. Es ist erst unser drittes Rennen mit dem BMW M6 GT3."

Außerdem wurde das Sportliche Reglement der Serie im Art. 26.2 (Erfolgsballast) geändert. Ab sofort muss der Ballast nur noch während Qualifying und Rennen, jedoch nicht mehr in den Freien Trainings mitgeführt werden.

An der Balance of Performance (BoP) hat es, bis jetzt, keine Änderung gegenüber dem EuroSpeedway Lausitz gegeben. Zuletzt hatten ja die Audi R8 LMS 10 kg Ballast ausladen dürfen.
 

Freies Training 1 und 2

Superwetter in der Steiermark. Seit dem frühen Morgen keine Wolke am Himmel und strahlender Sonnenschein. Als um kurz nach 13 Uhr die Boxenampel für die erste einstündige Session auf Grün springt, beträgt die Außentemperatur knapp 30 °C, der Asphalt ist beinahe 50 °C warm. 29 GT3 gehen auf Zeitenjagd. Gegenüber den Tests vom Vortag, als die Temperatur etwas niedriger war, lässt das geringfügig langsamere Rundenzeiten erwarten.

Aber wie immer am Freitag, geht es heute wieder um die berühmte goldene Ananas. Die meisten Teams sparen Reifen und fahren zum Teil auf O-Ton "richtig alten alten Schlappen". Erwartungsgemäß liegen die ersten gezeiteten Runden auf 1:29er Niveau. Aber die Matadore gasen an. Nachdem es lange Zeit so aussieht, als könne Markus Winkelhock im kfzteile24 Audi #24 von BWT Mücke Motorsport die Bestzeit setzen, sind es am Ende doch drei Mercedes auf den ersten vier Positionen. Mit dabei auch die Valvoline Corvette #77 von Callaway Competition in den Händen von Daniel Keilwitz auf P3 (1:28.610 min.). Davor auf P1 und P2 Maximilian Götz im AutoArenA Mercedes-AMG #84 von HTP Motorsport, der in allerletzter Sekunde eine Zeit von 1:28.427 min. setzt und damit dem gestrigen Zeitenniveau doch noch recht nahe kommt sowie Lucas Auer im BWT Mücke Mercedes-AMG #26 (1:28.559 min.). Ein starker Einstand!

Auf den weiteren Plätzen der erste Audi R8 mit Winkelhock (1:28.927 min.), der erste der beiden Grasser Lamborghini, die ja hier ums Eck zuhause sind, Mirko Bortolotti im Huracán #19 (1:28.968 min.), der Precote Herberth Porsche 911 #99 mit Robert Renauer (1:28.977 min.), dann die nächsten beiden Audi von Frank Stippler, der den BWT Mücke R8 #25 mit einer 1:29.017 min. noch vor den Montaplast by Land-Motorsport R8 #1 von Connor De Phillippi (1:29.026 min.) stellt.
In P10 schließlich eine weitere starke Leistung von Maximilian Hackländer in der RWT Corvette C7 (1:29.036 min.), der allerdings auch sieben Minuten vor Ende des Trainings für die erste und einzige rote Flagge sorgt, als er sein Fahrzeug ausgangs der Pirelli Kurve (T5) neben die Fahrbahn setzt.



Im Großen und Ganzen keine wesentlichen Probleme, außer gleich zu Beginn der Session, als man am HB Racing Huracán #7 von Marco Mapelli und Norbert Siedler noch schnell eine defekte Lambda Sonde wechseln muss. Außerdem fährt der Attempto Lamborghini Huracán #66 nur zweimal raus, um am Ende der Runde jeweil wieder an die Box zu kommen. Daher steht er als "not classified" ohne Zeit am Schluss der Zeitenliste. Diesmal hat es das Team aus dem Osten Deutschlands erwischt. Das Herz des Stiers aus St. Agata Bolognese hat versagt und muss ersetzt werden. Damit ist erneut eine Chance auf mehr Fahrzeit vertan. Das ist verdammt schade für die sympathische Mannschaft mit Emil Lindholm und Jonathan Judek.

Im Anschluss an das offizielle FP1 gibt es noch 30 Minuten freies Training für die Junior- und Trophy-Piloten. Hier setzt sich Jules Gounon in der Valvoline Corvette C7 mit einer hervorragenden 1:28.499 min. durch, ganz nebenbei die absolut zweitbeste Zeit bisher! Giovanni Ciccone und Ernst Wöhr von Callaway Competition sowie Klaus Huber, der als Geschäftsführer von Oiltech Lubes Service, die Marke Valvoline in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch den Einsatz im Motorsport wieder zurück in das Bewußtsein der Öffentlichkeit bringt, werden sich freuen.
Zweiter Luca Stolz, der im Zakspeed Mercedes-AMG zur konstant starken Größe mutiert (1:28.511 min.). Damit wäre er in FP1 noch vor Lucas Auer gestanden. Dritter schließlich Sven Barth, wie man ihn kennt, mit einer 1:28.827 min. ebenfalls recht schnell unterwegs.

Um 17:15 Uhr geht's weiter. Schaun mer mal ...

Spielberg, 17:20 Uhr. Das zweite freie Training steht an.

Nach einer Stunde ist Jules Gounon in der Valvoline Corvette C7 GT3-R #77 der Tagesschnellste. Er unterbietet die Bestzeit des Mittags um fast exakt drei Zehntelsekunden (1:28.147 min.). Dahinter zwei Mercedes-AMG GT3. Lucas Auer fährt den BWT Mücke Mercedes #26 wieder auf P2, diesmal dreieinhalb Zehntel schneller (1:28.192 min.). Das sind 45 Tausendstel Rückstand auf Gounon. P3 holt sich Luca Ludwig im Zakspeed Mercedes #21 mit weiteren gerade mal 10 Tausendsteln (1:28.202 min.)!

Dann der erste Lamborghini von GRT Grasser-Racing-Team. Am Steuer Christian Engelhart (1:28.246 min.). Auf fünf Indy Dontje im gelben Mann-Filter Mercedes-AMG #48 von HTP Motorsport (1:28.479 min.). Sechster ist Ricky Collard im Schnitzer BMW M6 GT3 #42 (1:28.558 min.), vor dem zweiten HTP-Mercedes #84 mit Maxi Götz (1:28.626 min.), dem GRT Huracán #19 Mirko Bortolotti (1:28.692 min.), dem Aust R8 #3 mit 24h-Nürburgring Sieger Kelvin van der Linde (1:28.901 min.) und dem HB Racing WDS Bau Lamborghini #6 mit Christopher Zanella (1:28.957 min.).

Wie gehabt, morgen früh um 9:20 Uhr schlägt die Stunde der Wahrheit, wenn die 20 Minuten Q1 auf dem Programm stehen. Servus und bis morgen!

Qualifying 1

Samstagmorgen, 9:20 Uhr, das erste Qualifying für das Rennen heute Mittag beginnt pünktlich. In der Nacht hat es ein heftiges Gewitter gegeben. Die Strecke ist teilweise noch feucht. Schnell bildet sich aber eine trockene Fahrspur.

Zunächst ist Gounon mit der Valvoline Corvette #77 lange Zeit an der Spitze der Zeitentabelle. Dann übernimmt Lucas Auer das Kommando mit dem BWT Mücke Mercedes-AMG #26. Mit vorne dabei, Luca Stolz im Zakspeed Mercedes-AMG #21 und Mike David Ortmann im BWT Mücke Audi R8 #25. Die gefahrenen Zeiten werden immer schneller, wir sind mittlerweile auf einem niedrigen 1:28er Niveau.

Etwa fünf Minuten vor Ende der Session wechselt die Führung Runde um Runde. Jetzt ist Gounon wieder vorn, vor Auer und einem saustarken Sven Barth in der RWT Corvette #13.
Und zweieinhalb Minuten vor Schluss knallt der sogar die zweitschnellste Zeit hin. Aber Lucas Auer hat sein Pulver noch nicht verschossen und geht erneut auf P1. Renauer im Precote Herberth Porsche setzt sich auf P3, vorläufig.
Mittlerweile ist Gounon wieder vorn. Ricky Collard im Schnitzer M6 GT3 #42 fährt auf einen hervorragenden Platz vier.

Die Schlussoffensive bringt dann Klarheit. Jules Gounon stellt die Valvoline Corvette #77 von Callaway Competition auf Pole: 1:27.731 min., starke Leistung!
Neben ihm in der ersten Reihe, Lucas Auer im BWT Mücke Mercedes-AMG #26, exakt zwei Zehntel dahinter (1:27.931 min.). In Reihe zwei Robert Renauer im Precote Herberth Porsche 911 GT3 R #99 (1:28.117 min.) und, affenstark, Sven Barth in der RWT Corvette C7 #13 (1:28.118 min.) - ein lausiges Tausendstel (!) dahinter.



Mit nur fünf Tausendstel direkt dahinter, der erste Montaplast by Land-Motorsport R8 #2 mit Jeffrey Schmidt am Steuer. Neben ihm mit 53 Tausendstel Rückstand Patrick Assenheimer im AutoArenA HTP Mercedes-AMG #84, der damit drittschnellster Mercedes Pilot ist. Sehr gut! Etwas überraschend erst auf P13 der erste GRT Grasser Huracán mit Ezequiel Perez Companc im Auto #19, danaben Markus Pommer im besten Aust Motorsport R8 #3. Dann erst der amtierende Meister, Connor De Phillippi, im zweiten Land Audi #1, vor dem zweiten Mücke Audi #24 mit Filip Salaquarda. In Anbetracht des starken Feldes haderte Klaus Bachler im Schütz Motorsport Porsche 911 GT3 R #36, mit P17. Stark auf P18 Remo Lips im MRS GT-Racing Nissan GT-R NISMO GT3 #22. Kurz zuvor hatte sich sein Teamkollege Patrick Huisman, auf dem Weg vom Parkplatz ins Fahrerlager, noch deutlich pessimistischer geäußert. Deshalb Glückwunsch!

Auf Rang 22 Christopher Zanella im HB Racing Lamborghini #6, gut 1,2 Sekunden von der Bestzeit weg. Für die Umstände erfreulich ist der 27. Platz für Jakub Knoll im Šenkýř Motorsport BMW M6 GT3 #11, der damit beim Gaststart des Teams zwei Konkurrenten hinter sich lässt. Am Abend zuvor legte sein Teamkollege Michael Fischer die Latte genau dorthin. O-Ton: "Jedes Fahrzeug, das wir morgen hinter uns lassen, ist für uns ein Erfolg". Well done!

Als einziger Zwischenfall ist zu erwähnen, dass Rolf Ineichen den GRT Lamborghini #63 etwa zur Hälfte der Session in T4 ins Aus befördert und aussteigen muss. Das Qualifying wird kurz mit der roten Flagge unterbrochen. Aber die Bergung des Huracán dauert zum Glück nicht lange. Damit landen er und Christian Engelhart ganz hinten. Superschade, gerade von den Beiden hatten wir uns eine gute Ausgangsposition für heute Mittag erwartet. Aber wer weiß, vielleicht beschert uns das ja eine Aufholjagd vom Ende des Feldes. Wir werden sehen ...

Final auf P5 Ricky Collard im Team Schnitzer BMW M6 GT3 (1:28.247 min.) und neben ihm Luca Stolz im Mercedes-AMG Team Zakspeed Auto mit der #21 (1:28.437 min.). In der vierten Reihe Porsche Young Professional Mathieu Jaminet im KÜS Team75 Bernhard Porsche 911 GT3 R #17 (1:28.491 min.) vor Indy Dontje im HTP Motorsport Mercedes-AMG GT3 #48 (1:28.518 min.). Zeitgleich auf P9 in der fünften Reihe, Norbert Siedler im HB Racing WDS Bau Lamborghini Huracán #7 (1:28.518 min.) und schließlich auf P10 Mike David Ortmann im BWT Mücke Audi R8 #25 (1:28.663 min.). Er ist damit der beste Audi! Eine tolle Leistung des erst 17-Jährigen, der letztes Jahr noch im Formel 4 Auto saß.



Letztendlich in der zehnten Reihe, etwas unter den Erwartungen, Dennis Marschall, frisch gebackener BMW Motorsport Junior im Aust Audi #4 und Phillipp Geipel im YACO Audi R8 LMS #50. Aber zur Ehrenrettung muss man die Zeiten etwas genauer betrachten. Der Abstand zum besten Audi beträgt gerade einmal zweieinhalb Zehntelsekunden. Wie mehrfach erwähnt, wir haben es dieses Jahr mit einer Leistungsdichte zu tun, die ihres Gleichen sucht!

Samstagmittag, 13:17 Uhr, Start zum ersten Rennen des Wochenendes. Die Sonne kommt mehr und mehr durch die Wolken und wir haben knapp 26 °C Außen- und 44 °C Asphalttemperatur. Insgesamt 29 Fahrzeuge treten zum 5. Saisonrennen an.

Von der Pole aus übernimmt Jules Gounon in der Valvoline Corvette #77 die Führung. Robert Renauer im Precote Herberth Porsche #99 findet einen Weg an Lucas Auer im BWT Mücke Mercedes-AMG #26 vorbei auf P2, während Jeffrey Schmidt im Land Audi #2 auf P8 und Connor De Phillippi im Schwesterauto #1 auf P11 vorfahren. Dann bereits kommt es zum ersten Zwischenfall im Mittelfeld. Klaus Bachler im Schütz Porsche #36 dreht Mike David Ortmann im BWT Audi #25 um. Am Ende der Runde der erste Ausfall. Ricardo Feller steuert seine Box an und steigt aus. Wie sich später herausstellt, konnte er wegen eines defekten Kabels an den Schaltpaddels nicht mehr schalten. Das ist Pech und das frühe Ende einer Dienstfahrt.

In der zweiten Runde kämpft sich Lucas Auer wieder auf den zweiten Platz zurück, nachdem sein Kontrahent Robert Renauer in einer Kurve zuvor etwas weit hinausgetragen wird. Damit nicht genug für die Mannschaft aus Jedenhofen. Auch Sven Barth in der RWT Corvette C7 #13, von einem phantastischen vierten Platz gestartet, presst sich noch am Porsche #99 vorbei auf die dritte Position. In der Zwischenzeit hat Klaus Bachler im Schütz Motorsport 911 GT3 R bereits fünf Positionen gut gemacht und fährt auf P12.
In der vierten Runde bekommt Renauer zusätzlich Druck von einem entfesselt fahrenden Ricky Collard im Schnitzer BMW #42. Am Ende der Runde kommt der an diesem Wochenende bisher glücklose Attempto Huracán #66 mit Jonathan Judek am Steuer herein und gibt auf.
In Runde fünf ringt Collard endlich Renauer nieder und übernimmt P4, allerdings nur, weil dieser erneut eine etwas weite Linie gewählt hat.
Plötzlich fährt der Molitor Nissan #22 mit Remo Lips auffällig langsam. Grund ist ein Plattfuß des rechten Vorderreifens. Allerdings ging dem eine kleine Karambolage auf der Start- Zielgeraden voraus. Filip Salaquarda, BWT Mücke Audi #24 im Orange von kfzteile24, rempelt den links neben ihm fahrenden Rolf Ineichen im Grasser Lamborghini #63 an, der wiederum gibt die Energie weiter an den links neben ihm fahrenden, völlig ahnungslosen Lips im GT-R NISMO. Das ganze resultiert im Reifenschaden für den japanischen GT3. Am Ende der Runde steigt Remo Lips an der Box aus. Feierabend.

Am Ende der siebten Runde haben wir einen Dreikampf an der Spitze, der sich innerhalb von nur 1,2 Sekunden abspielt. Gounon vor Auer und Barth. Zwei Runden später kommt Jeffrey Schmidt an die Box und fällt auf den 26. und letzten Platz zurück.

In Runde 12 ereilt es wieder den HB Lamborghini #6 mit Christopher Zanella. Er rollt auf der Start- und Zielgeraden aus, nachdem er von Rolf Ineichen angeschubst wurde. Ineichen übernimmt später die Verantwortung für den Vorfall. Schade, aber so ist racing.

Und richtig, wir haben das erste Safety car des Rennens. Die Bergungsmannschaft arbeitet schnell und nur zwei Runden später, am Ende von Runde 14, kommt das Safety car wieder herein, und wir haben Re-Start. In der folgenden Runde gerät Ricky Collard im BMW #42 erneut unter Druck von Robert Renauer im Porsche #99, der sich den vierten Platz zurückholen möchte. Phillipp Geipel geht derweil an Dennis Marschall vorbei auf P15. Der Zakspeed Junior Nicolai Sylvest im Mercedes-AMG #20 kommt mit einem Plattfuß hinten rechts zur Box.

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Am Ende der 16. Runde öffnet das Pit stop window.

Platz	Nr	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	77		Callaway Competition			16 Rd.
2	26		BWT Mücke Motorsport			0,6s
3	13		RWT Racing			1,3s
4	42		BMW Team Schnitzer			2,1s
5	99		Precote Herberth Motorsport			2,8s
6	21		Mercedes-AMG Team Zakspeed			3,2s
7	7		HB Racing WDS Bau			3,8s
8	17		KÜS TEAM75 Bernhard			4,0s
9	48		Mercedes-AMG-Team HTP Motorsport			4,4s
10	1		Montaplast by Land-Motorsport			4,6s
11	36		Schütz Motorsport			4,9s
12	19		GRT Grasser-Racing-Team			5,4s

Als erste kommen #42, #7, #19, #84, #3 und #44 zum Pflichtstopp. Danach #4 und #18, dann #1 und #9. Am Ende der 19. Runde sind es dann #17, #36, #63 und #11, der Šenkýř BMW, der mittlerweile bis auf P14 (!) vorgefahren ist.
Dann sind es #50, #24, #25, #2 und erneut #9. Eine Runde später #13, #99, #21 und #48, dann zu guter Letzt die Führenden, #77 und #26. Unterdessen gibt es bei der Ausfahrt ein kleines Gerangel in der Boxengasse zwischen #48 und #21. Als das Pit stop window in Runde 23 schließt, stehen #48 und #25 unter Beobachtung. Beide erhalten in der Folge eine Drive through penalty wegen Verstosses gegen Art. 39.1 des Reglements. Für den BWT Mücke Audi von Frank Stippler endet das Rennen wenige Runden später mit einer gebrochenen Antriebswelle. Schade nach der guten Qualifyingleistung von Mike David Ortmann am Morgen.

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Platz	Nr	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	77		Callaway Competition			24 Rd.
2	13		RWT Racing			0,6s
3	26		BWT Mücke Motorsport			2,2s
4	99		Precote Herberth Motorsport			4,2s
5	48		Mercedes-AMG-Team HTP Motorsport			6,5s
6	21		Mercedes-AMG Team Zakspeed			7,4s
7	17		KÜS TEAM75 Bernhard			8,4s
8	42		BMW Team Schnitzer			8,6s
9	84		Mercedes-AMG-Team HTP Motorsport			9,1s
10	1		Montaplast by Land-Motorsport			10,9s
11	7		HB Racing WDS Bau			12,4s
12	3		Aust Motorsport			12,8s

Nachdem sich alle wieder einsortiert haben, liegt Maximilian Hackländer in der RWT Corvette #13 hinter Markenkollege Daniel Keilwitz in der Valvoline Corvette C7 #77 und vor Sebastian Asch, der den BWT Mücke Mercedes-AMG #26 von Lucas Auer übernommen hat!

In Runde 24 kämpfen Philipp Eng im BMW M6 #42 von Schnitzer, Michael Ammermüller im KÜS Team75 Bernhard Porsche #17 und Marvin Kirchhöfer im HTP Mercedes-AMG #48 um P7. Ammermüller rempelt sich an Eng vorbei, gibt die Position aber fairerweise sofort wieder zurück. Am Ende der Runde kommt der einzig verbliebene HB Lamborghini von Siedler / Mapelli mit der #7 mit rauchendem Heck an die Box. Mapelli gibt mit einer beschädigten Leitung zum Ölkühler auf. Am Ende der 25. Runde kommt Kirchhöfer zur Boxendurchfahrt rein und geht 21,5 Sekunden später wieder raus auf die Strecke. Dann drückt Eng immer stärker gegen Luca Ludwig im Zakspeed Mercedes-AMG #21 und Kirchhöfer gegen Ammermüller. Es dauert bis zur 29. Runde bevor Eng den Überholvorgang gegen Ludwig erfolgreich abschließt und sich P4 krallt.

Das wahre Drama steht uns am Ende der Runde aber erst bevor. In der letzten Kurve vor Start und Ziel, der Red Bull Mobile - T9, kommen sich Alex MacDowall im Schütz Porsche #36 und Christopher Haase im Land Audi #2 ins Gehege.
Was am Fernsehbildschirm saudämlich aussieht, entwickelt sich beinahe zur Tragödie. MacDowall zieht unaufhaltsam nach innen in die Spur von Haase, der genau dort vorbei möchte. Es kommt zum Kontakt, MacDowall wird nach rechts weggedreht und kracht mit ziemlichem Speed in die Mauer.

Das Fahrzeug kreiselt wild auf die Fahrbahn zurück und wirft so ziemlich alles an verfügbarer Karosserie ab was geht. Mitten auf dem Asphalt kommt das Auto zum endgültigen Halt. MacDowall bleibt im Auto sitzen. Entsetzen macht sich breit. Die Rennleitung schickt zuerst das Safety car auf die Strecke, kurz darauf allerdings wird das Rennen mit der roten Flagge gestoppt. Wir notieren Runde 31. Streckenposten rennen zu MacDowall ans Wrack des 911 GT3 R. Kurz darauf die Erlösung in Form eines nach oben gerichteten Daumens.

Während Alex MacDowall zum medical check muss, ist Christopher Haase nach dem Rennen völlig konsterniert. Christian Schütz ist fassungslos und das ist mehr als verständlich! Das war der dritte Unfall an drei Rennwochenenden. Das Ganze ist wirklich wie ein Albtraum. Es ist genau das passiert, was unter gar keinen Umständen passieren durfte! Die Schütz Mannschaft packt ein. Zumindest für dieses Wochenende, wir hoffen aber inständig das Team in gut fünf Wochen in Zandvoort wiederzusehen! Aber so langsam wird es eng, man ist längst an der Grenze der finanziellen Belastbarkeit.

Das Ganze so hautnah mitzuerleben, tut verdammt weh! Es gibt Momente, in denen man nur schwer die richtigen Worte findet.

Nebensächlich zu erwähnen, dass der Zwischenfall unter Beobachtung durch die Rennleitung steht. Der Re-Start wird für 14:20 Uhr angekündigt.

Am Ende der Formation lap (Runde 32) hinter dem Safety car, geht es wieder auf die Reise. Es bleiben neun Minuten Rennzeit. In Runde 33 überholt Christopher Mies im Land R8 #1, Kelvin van der Linde im Aust Audi #3 und geht vor auf P8. Unterdessen schnappt Philipp Eng im Schnitzer M6 sich am Ende des Umlaufs endlich Sebastian Asch im Mücke Mercedes-AMG #26 und besetzt damit den letzten Podestplatz. In Runde 34 greift Maxi Götz, der jetzt im AutoArenA HTP Mercedes-AMG #84 sitzt, den Markenkollegen von Zakspeed, Luca Ludwig an. Ohne Erfolg. Am Ende der Runde stoppt der Grasser Huracán mit der #19 auf der Start- und Zielgeraden. Mirko Bortolotti muss nach einem Rempler von Kelvin van der Linde das Handtuch werfen. Das Safety car kommt ein weiteres Mal raus und neutralisiert das Rennen.

Die Rennleitung verhängt weitere Strafen. Der Twin-Busch Audi #44 muss wegen eines Verstosses gegen Art. 39.1 zur Drive through, genau wie Haase im Land Audi #2 wegen des Vorfalls mit MacDowall (pushing another car).
Nachdem die vorgesehene Zeit abgelaufen ist, gibt man das Rennen noch einmal praktisch zum Zieleinlauf frei. Runde 38.

Freudentaumel bei Callaway Competition, die wie im letzten Jahr erneut mit Gounon / Keilwitz siegen. Doch damit nicht genug. Auch das zweite Fahrzeug, unter der Bewerbung von RWT Racing mit Sven Barth und Maximilian Hackländer, kommt auf Platz zwei ins Ziel. Doppelsieg! Da geht der hervorragende dritte Platz von Ricky Collard und Philipp Eng im BMW Team Schnitzer M6 GT3 fast unter. Trotzdem, starke Vorstellung!

Sieger der Junior-Wertung ebenfalls Gounon in der Valvoline Corvette vor Collard im BMW und Luca Stolz im Zakspeed Mercedes-AMG.
Die Trophy Wertung geht klar an Sven Barth vor Rolf Ineichen, der sich heute mit Gesamtrang 18 zufrieden geben muss.

Und zu guter Letzt, wie immer, die schnellste Rennrunde fuhr Jules Gounon mit einer 1:28.735 min. in Runde 25.

Servus aus Spielberg. Wie der Slogan sagt: Nomen Est Omen. Es ist 8:30 Uhr, und wir haben wieder herrliches Sommerwetter am Sonntagmorgen hier in der Steiermark.



Nur noch 28 Fahrzeuge treten zum 2. Qualifying des Wochenendes an. Schütz Motorsport hat gestern noch die Heimreise angetreten.

Zu Beginn setzt Luca Ludwig im Zakspeed Mercedes-AMG #21 die Topzeit, aber dann geht es wieder Schlag auf Schlag. Eine ganze Reihe Fahrer bekommen ihre Rundenzeiten annuliert, wegen Nichtbeachtung der Streckengrenzen (track limits). Für die Sieger von gestern, Daniel Keilwitz sitzt heute am Steuer der Valvoline Corvette #77, wird es mit 30 kg Erfolgsballast schwer werden. Fünf Minuten vor Schluss liegt er auf P8.
Nachdem ihm eine Bestzeit gestrichen wurde, liegt Christian Engelhart im GRT Lamborghini #63 zwei Minuten vor Ende der Session vorn. Zweiter ist Maxi Götz im AutoArenA HTP Mercedes-AMG #84, Dritter Ludwig, dann Ammermüller im KÜS Porsche #17 und Eng im BMW #42.

Dann Drama, als das Qualifying bereits abgelaufen ist. Maximilian Hackländer, gestern mit Sven Barth Zweiter in der RWT Corvette #13, ist auf einer letzten schnellen Runde, als er in T8 den KÜS Porsche von Christopher Friedrich von hinten erwischt. Beide drehen sich ins Aus.

So bleibt es bei der Reihenfolge Engelhart #63 auf Pole (1:27.500 min.) vor Götz #84 (1:27.740 min.). Zweite Reihe Ludwig #21 (1:27.769 min.) vor Ammermüller #17 (1:27.777 min.). Dritte Reihe Eng #42 (1:27.795 min.) vor Asch #26 (1:27.814 min.). Vierte Reihe Kirchhöfer #48 (1:27.815 min.) vor Keilwitz #77 (1:27.843 min.). Und schließlich in der fünften Reihe Bortolotti #19 (1:27.868 min.) vor van der Linde #3 (1:27.930 min.).

Wir sehen also vier Mercedes-AMG, zwei Lamborghini Huracán, einen Audi, einen BMW, eine Corvette (Hackländer in der zweiten Corvette steht auf P11) und einen Porsche in den Top Ten. Von den Zeiten her geht es wieder unglaublich eng zu. Rahel Frey im YACO Audi R8 auf P20 hat 1,006 Sekunden Rückstand auf die Pole!

Um 13:15 Uhr ist auch heute wieder Start. Der sechste Lauf der Saison verheißt wieder jede Menge Spannung. Alles live auf SPORT1 ab 13 Uhr.

Spielberg - Nomen Est Omen! Wir haben ein Bombenwetter. Nicht eine Wolke ist am Himmel zu sehen, und das Thermometer zeigt 27 °C an. Der Asphalt hat satte 46 °C. Die Luft ist trotzdem sehr klar, ganz im Gegensatz zu gestern, als es nach dem nächtlichen Gewitter furchtbar feucht war.

Die Fahrzeuge stellen sich sehr fotogen wieder zum "Le Mans Start" auf. Die Kulisse hier ist einfach überwältigend! Pünktlich um 13:15 Uhr begibt sich das Führungsfahrzeug auf die Einführungsrunde. Um 13:17 Uhr springt die Ampel von Rot auf Grün, das Rennen ist gestartet. Alle kommen mehr oder weniger heil durch die erst Kurve, die jetzt OMV-Kurve und nicht mehr Castrol Edge heißt.

Bereits in der ersten Runde gibt es einige Positionsänderungen. So schnappt sich beispielsweise Sebatian Asch von P6 gestartet, den Zakspeed Mercedes-AMG von Luca Ludwig und geht auf P3. Michael Ammermüller im KÜS Porsche fällt hingegen von P4 auf P6 zurück. Bei der Durchfahrt bei Start und Ziel muss sich Ammermüller dann auch noch Daniel Keilwitz geschlagen geben. In der folgenden Runde wehr sich der Bernhard-Pilot dann aber erfolgreich gegen einen drängelnden Philipp Eng im Schnitzer BMW.

Unterdessen hat Christopher Mies im Land Audi drei Plätze gut gemacht und fährt auf P9. Noch besser war Kelvin van der Linde, der fünf Plätze gewinnt und von P10 auf P5 vorfährt! In der dritten Runde fällt der Land Audi mit Christopher Haase am Steuer von P13 auf P21 zurück. Grund ist ein Reifenschaden.

Am Ende der vierten Runde beträgt der Abstand des Führenden Christian Engelhart im Grasser Lamborghini gut eine Sekunde auf den Zweiten, Maxi Götz im HTP Mercedes. Der wiederum hat knapp eineinhalb Sekunden Vorsprung auf Sebastian Asch im rosafarbenen BWT Mücke AMG GT3. In der fünften Runde treibt es Sven Müller im Herberth Porsche in T4 etwas weit hinaus, und er fällt auf P15 zurück.

Nach einer weiteren Runde ist der Abstand des Führenden auf knapp 1,3 s angewachsen, der des Zweiten auf den Dritten auf knapp 1,8 Sekunden. Mittlerweile erhöht Philipp Eng im BMW M6 den Druck auf Daniel Keilwitz in der Valvoline Corvette immer mehr, da dieser seinerseits nicht an Ludwig im Zakspeed Mercedes vorbeikommt. In der achten Runde drängt Ludwig Keilwitz in T4 etwas weit nach außen, so dass Eng durchflutschen kann. Die drei Fahrzeuge, #21, #42 und #77, kämpfen verbissen Runde um Runde um Platz vier.

Unterdessen erhält Ludwig wegen seiner Aktion gegen Keilwitz, die gelbe Karte in Form der schwarz-weißen Flagge von der Rennleitung (forcing another car off track).

In der folgenden Runde öffnet das Boxenstoppfenster.

In der 10. Runde steht Kelvin van der Linde unter Beobachtung der Rennleitung, weil er die Strecke verlassen hat und sich dabei möglicherweise einen (Zeit-)Vorteil verschafft hat. Am Ende derselben Runde kommt van der Linde mit einem Plattfuß in die Box und faßt einen neuen Reifen. Nach 39,718 Sekunden, von Boxenein- bis Boxenausfahrt gemessen, ist er wieder im Rennen. Am Ende der 11. Runde gibt es zwei weitere schwarz-weiße Flaggen für den Audi mit der #8, Mikaela Åhlin-Kottulinsky und den Porsche mit der #17, Michael Ammermüller, wegen nicht Beachtung der Streckengrenzen.

Nach der 13. Runde kommen Maximilian Hackländer in der RWT Corvette #13 und Christopher Mies im Land Audi #1 an die Box. Ersterer wegen eines defekten Kühlers, letzterer wegen eines Problems am Motor. Beide geben auf. Am Ende von Runde 14 betragen die Abstände an der Spitze 4,5 (#63 - #84) respektive knapp 2,4 Sekunden (#84 - #26). Nach Runde 15 kommt Christopher Haase erneut an die Box und gibt auf. In Runde 16 erhält auch Patrick Huisman im Molitor Nissan #22 die schwarz-weiße Flagge (track limits).

Vor den Boxenstopps

Platz	Nr	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	63		GRT Grasser-Racing-Team			16 Rd.
2	84		Mercedes-AMG-Team HTP Motorsport			4,9s
3	26		BWT Mücke Motorsport			7,3s
4	21		Mercedes-AMG Team Zakspeed			13,0s
5	42		BMW Team Schnitzer			13,5s
6	77		Callaway Competition			13,9s
7	17		KÜS TEAM75 Bernhard			16,8s
8	19		GRT Grasser-Racing-Team			17,0s
9	48		Mercedes-AMG-Team HTP Motorsport			17,4s
10	99		Precote Herberth Motorsport			19,8s

In Runde 26 beißt sich ein sehr motivierter Lucas Auer im BWT Mercedes-AMG am Heck von Patrick Assenheimer fest. Möglich war dies unter anderem auch, weil Assenheimer unmittelbar hinter dem Nissan GT-R #22 wieder aus der Box fährt und dieser nicht realisiert, dass der Zweitplatzierte hinter ihm liegt. Erst intensive Ermahnung mittels blauer Flaggen sorgt für Klärung.

Eine Runde später ist es soweit. In der Anfahrt auf Turn 1 geht der österreichische DTM-Leader am Markenkollegen vorbei. Dieser gerät sofort erneut unter Druck vom heranstürmenden Jules Gounon in der Valvoline Corvette von Callaway Competition.

Nach einer weiteren Runde geht Indy Dontje im HTP Mercedes-AMG #48 an Mathieu Jaminet im KÜS Porsche #17 vorbei auf P8. Als Gounon gerade wieder eine Attacke reitet, trägt es ihn in T2, der Remus-Kurve, zu weit nach außen. Das verschafft Assenheimer eine kleine Auszeit.

Als erste kommen #26, #77, #17, #7, #50 und #8 zum Pflichtstopp rein. Danach #21 und #18.

In Runde 19 hat es Jules Gounon in der Valvoline Corvette #77, durch den Stopp an Luca Stolz im Zakspeed Mercedes #21 vorbei geschafft. Die beiden fahren in dem Augenblick auf P19 und P20. Am Ende der Runde kommen #48, #9 und #11 als nächste. Nach Runde 20 beträgt Engelharts Vorsprung auf Götz knapp 6,6 Sekunden, der wiederum 9,7 Sekunden Vorsprung auf den neuen Dritten Philipp Eng im BMW hat.

Am Ende der 21. Runde kommt der Führende rein, gefolgt von #99, #25, #20 und #22. Bei der nächsten Durchfahrt sind es #84, #24, #3, #44 und #66. AM Ende der 23. runden kommen die Letzten, #42, #19, #4 und #6, der HB Racing Huracán mit Florian Spengler, der zu diesem Zeitpunkt bis auf P3 vorgefahren ist! In der folgenden Runde schließt das Boxenstoppfenster wieder. Als das Feld sich neu sortiert hat, wird klar, dass es Gounon an Ricky Collard und Luca Stolz vorbeigespült hat.

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Platz	Nr	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	63		GRT Grasser-Racing-Team			25 Rd,
2	84		Mercedes-AMG-Team HTP Motorsport			10,4s
3	26		BWT Mücke Motorsport			10,8s
4	77		Callaway Competition			13,6s
5	42		BMW Team Schnitzer			16,6s
6	21		Mercedes-AMG Team Zakspeed			17,4s
7	19		GRT Grasser-Racing-Team			22,0s
8	17		KÜS TEAM75 Bernhard			22,1s
9	48		Mercedes-AMG-Team HTP Motorsport			23,5s
10	99		Precote Herberth Motorsport			24,6s

Gleichzeitig schwenkt die Rennleitung fleißig weiter schwarz-weiße Flaggen. Diesmal für die #3 und #18 (track limits).

Am Ende der 29. Runde sehen die Abstände an der Spitze wie folgt aus: Rolf Ineichen #63 hat 9,7 s auf Lucas Auer #26, dieser wieder hat 2,3 s auf Patrick Assenheimer #84.

In Runde 30 kämpft Dontje erbittert mit Perez Companc im GRT Lamborghini #19 um P7. Eine Runde später legt er ihn sich in der Remus zurecht und geht vorbei. In Runde 32 erhält Filip Salaquarda #24 eine drive through wegen Missachtung der track limits.

So hart das für den Unterlegenen ist, aber der rundenlange, faire Zweikampf war lupenreine Werbung für den Motorsport im Allgemeinen und für die ADAC GT Masters im Besonderen! Beiden ein riesen Kompliment und vielen Dank für die Wahnsinnsshow! Die großformatige Fernsehpräsenz über viele Runden wird den Sponsoren, AutoArenA und Valvoline, gefallen haben. Motorsport at its best!

Nach 41 Runden ist das Rennen zu Ende. Heimsieg für den Grasser Lamborghini mit Christian Engelhart und Rolf Ineichen, der in der Auslaufrunde plötzlich stehen bleibt, 3,579 s vor Sebastian Asch und Lucas Auer im BWT Mücke Mercedes-AMG und 10,742 s vor Daniel Keilwitz und Jules Gounon in der Valvoline Callaway Corvette. Nur ganze 0,870 s dahinter Maximilian Götz und Patrick Assenheimer im AutoArenA HTP Mercedes-AMG.

Zunächst gibt es Befürchtungen, Ineichen habe den Huracán mit Spritmangel abstellen müssen. Das bestätigt sich zum Glück aber nicht. Der wahre Grund, auch dafür, dass Auer noch deutlich heranfahren konnte, waren Zündaussetzer am Zehnzylinder des Stiers. Also, alles gut!

In Runde 33 erneut eine schwarz-weiße Flagge für den Lamborghini #7 mit Norbert Siedler. In der folgenden Runde rollt Robert Renauer im Precote Herberth Porsche 911 #99 mit einem Reifenschaden hinten rechts aus und gibt auf, bevor größerer Schaden am Fahrzeug entsteht. Es wäre anschließend eh nur noch um die goldene Ananas gegangen.

In Runde 38 ist der Kampf um P3 und damit den letzten Platz auf dem Podium, zwischen Patrick Assenheimer und Jules Gounon längst wieder in vollem Gange. Assenheimer wehrt sich mit allem, was er hat. Und er macht einen tollen Job. Immer wieder wehrt er die Angriffe geschickt ab und lässt dem Franzosen keine Chance. Erst in der 40. und vorletzten Runde findet Gounon zwischen T4 und T5, den Weg vorbei.

Das Schwesterauto mit der #19 bekommt noch als letzter eine von diesen schwarz-weißen Flaggen und Markus Pommer im Aust Audi #3 eine drive through, ersatzweise 30 Sekunden on top auf seine Rennzeit. Bei Position 21 ohnehin nur von akademischem Wert.

Sieger der Junior-Wertung wird Jules Gounon vor Patrick Assenheimer. Auch dazu beiden Gratulation! Dritter dieser Wertung wird Ricky Collard, mit Philipp Eng Gesamtfünfter im Schnitzer BMW M6. Die Trophy-Wertung geht natürlich an Rolf Ineichen vor Patrick Huisman und Remo Lips.

Die schnellste Rennrunde fuhr Christian Engelhart mit einer 1:28.445 in Runde 16. Besonders erwähnenswert: Engelhart fehlt bei der Siegerehrung - weil er bereits wieder im Cup Porsche GT3 für das Rennen zum Porsche Carrera Cup Deutschland sitzt!

Darüber hinaus war dies das schnellste Rennen der ADAC GT Masters-Geschichte mit einem Schnitt von 170,9 km/h.

Weiter geht's im Juli in Zandvoort.