ADAC GT Masters Hockenheim
7. Runde des GT Masters 21.-23.09.2018

                                                            präsentiert von

von
Dr. Werner Koch,
Thomas Roth, Ingo Schmitz,
Markus Waitz, Axel Weichert,
Harald Gallinnis &
Timo Schumacher

An diesem Wochenende findet auf dem Hockenheimring bereits das Saisonfinale der diesjährigen ADAC GT-Masters Saison statt. Im Rückblick ist es das Finale einer Saison, die sehr eigenartig verlaufen ist.

Zunächst gab es gleich zu Beginn die Überschneidung des Saisonstarts in Oschersleben mit dem 6h Qualifikationsrennen zum 24h-Rennen Nürburgring. Beide Veranstaltungen werden vom ADAC ausgerichtet und dennoch scheint keine interne Absprache zwischen dem ADAC Nordrhein in Köln und der ADAC-Zentrale in München möglich zu sein. Jede Seite beharrt scheinbar auf ihrem Vorrecht.

Eine Strecke wie der Nürburgring ist, bei allem gegebenen Respekt, sicherlich terminlich enger aufgestellt, als die Motorsport Arena Oschersleben. Daher könnte man denken, dass eine Verschiebung des GT Masters Starts in Oschersleben leichter möglich gewesen wäre, als einen Alternativtermin unter zusätzlicher Berücksichtigung des VLN-Kalenders an der Nordschleife, als Vorbereitung für die 24 Stunden zu finden. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass eine ganze Reihe von Teams bekanntlich im GT Masters, den 24 Stunden und evtl. sogar noch in der VLN engagiert ist.

Dann folgte der zweite Event, die Premiere in Most, Tscheschien, im Abstand von 14 Tagen. Danach sechs Wochen Pause bis zum nächsten Rennwochenende in der Steiermark. Darauf folgte eine unendlich lange Sommerpause von sage und schreibe acht Wochen, während dieser Zeit fand eine ziemlich bedeutungslose Fußballweltmeisterschaft in Russland statt.

Zuletzt geht es nun Schlag auf Schlag, vier Rennwochenenden in nur sieben Wochen. Und schwupp, ist die Saison bereits wieder vorbei.

Aber viel entscheidender ist, dass es eine Saison voller Kontroversen, verbunden mit einem nicht zu unterschätzenden und keineswegs unerheblichen Imageschaden für eine, ich wiederhole mich, unglaublich tolle und hochkarätige Rennserie war.
Wer aufmerksam die Social Media verfolgt, kann und darf die Augen davor nicht mehr länger verschließen. Die Probleme sind längst beim breiten Publikum angekommen!

So langsam muss man sich von offizieller Seite der wachsenden, teilweise offenen Kritik stellen. Die Anzahl der oft zu späten oder nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Rennleitung und/oder Rennkommissare ist leider stetig steigend. Zu einem professionellen Sport gehören eben auch Profis auf allen Ebenen!Zum sportlichen Schaden, steht so ganz nebenbei auch eine ziemliche Menge Geld auf dem Spiel.

Leider ist es auch am Sachsenring erneut nicht ohne Kontroverse abgegangen. Gemeint ist die Gurney-Flap-Tape-Affäre (s. auch hierzu unseren Rennbericht) der Porsche 911 GT3 R von KÜS TEAM75 Bernhard und von Precote Herberth Motorsport, die am vergangenen Montag vor dem Berufungsgericht des DMSB in Frankfurt ihre unrühmliche Fortsetzung fand. Letztlich wurde die Disqualifikation nach dem ersten Qualifying wegen eines Verstoßes gegen das technische Reglement bestätigt und Rüdiger Bernhards Berufung gegen die Entscheidung der Kommissare in Hohenstein-Ernstthal abgelehnt. Kommentar überflüssig! Konzentrieren wir uns nun also wieder auf den Ausgang der Meisterschaft. Die aktuellen Punktestände erspare ich mir und verweise auf unsere Meldung vom 11.09.2018, die allerdings den neuen Sachverhalt (Sieg der van der Linde-Brüder für das Team Montaplast by Land-Motorsport) noch nicht berücksichtigt. Änderungen in der Fahrerbesetzung gibt es auch zum Finale in Hockenheim. Patrick Assenheimer erhält bei seinem Heimrennen im AutoArenA Motorsport Mercedes-AMG GT3 #84 Unterstützung von Dominik Baumann. Davide Rigon bleibt auch in Hockenheim an der Seite von Luca Ludwig im HB Ferrari 488 GT3 #7.

Außerdem ist Jake Dennis wieder im Land-Motorsport Audi #29 zurück und gemeinsam mit Christopher Mies am Start. Neu ist Carlo Van Dam im GRT Grasser Racing Team Lamborghini #19 als Partner für Ezequiel Perez Companc. Und zum Schluß, die aktuelle BoP für die Rennen am Hockenheimring (Decisions taken by the SRO GT Bureau 12/09/2018) enthält gegenüber dem letzten Event am Sachsenring ausschließlich Änderungen des BoP Ballasts. Die folgenden Teilnehmer dürfen allesamt Gewicht aus ihren Fahrzeugen herausnehmen: Ferrari 488 GT3 -5 kg (Ges.gew. 1.290 kg) Porsche 911 GT3 R -5 kg (Ges.gew. 1.250 kg) Honda NSX GT3 -10 kg (Ges.gew. 1.280 kg) Audi R8 LMS -10 kg (Ges.gew. 1.280 kg) Chevrolet Corvette C7 GT3-R -5 kg (Ges.gew. 1.300 kg) Lamborghini Huracán GT3 -15 kg (Ges.gew. 1.290 kg) Mercedes-AMG GT3 -15 kg (Ges.gew. 1.315 kg) Keyfacts Hockenheimring, Hockenheim, Deutschland, Saisonläufe 13 und 14 von14 Sieger 2017, Rennen 1: Jules Gounon/Daniel Keilwitz (Callaway Competition, Corvette C7GT3-R) Sieger 2017, Rennen 2: Rolf Ineichen/Christian Engelhart (GRT Grasser Racing Team, Lamborghini Huracán GT3)

Freies Training 1

Nachdem Teams und Fahrern gestern drei Testsessions von insgesamt vier Stunden Dauer (9-11, 14-15 und 16.10-17.10 Uhr) zur Verfügung standen, begann am heutigen Freitag um 11.10 Uhr mit dem FP1 offiziell das letzte Rennwochenende der GT Masters Saison 2018.
Im Anschluss stand das wie gewohnt halbstündige Freie Training der Trophy-Fahrer auf dem Programm.

Nach diesmal 50 Minuten standen am Ende Sheldon und Kelvin van der Linde im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 #28 (1:39.471 min.) und Luca Stolz und Sebastian Asch im Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing Mercedes-AMG #21 (1:39.725 min.) auf den Positionen eins und zwei der Zeitentafel.

Auf den nächsten Plätzen der ORANGE1 by GRT Grasser Lamborghini Huracán #63 mit Andrea Caldarelli und Mirko Bortolotti (1:39.973 min.) und Indy Dontje und Maximilian Buhk im MANN-FILTER Team HTP Mercedes-AMG #48 (1:39.994 min.).



Auf P5 und P6 Mike David Ortmann und Markus Winkelhock im BWT Mücke Motorsport Audi R8 #24 (1:40.177 min.) und Aaro Vainio und Michele Beretta im Team Rosberg Lamborghini Huracán #53 (1:40.212 min.)

P11 für den Team I.S.R. Audi R8 #33 von Filip Salaquarda und Frank Stippler (1:40.311 min.), direkt gefolgt vom EFP by TECE Audi R8 #12 von Florian Spengler und Dries Vanthoor (1:40.330 min.).

Etwas überraschend erst auf P14 der Precote Herberth Motorsport Porsche 911 der Meisterschaftsleader Robert Renauer und Mathieu Jaminet (1:40.362 min.).

Dahinter ein weiterer Lamborghini vom GRT Grasser Racing Team, die #82, mit Rolf Ineichen und Christian Engelhart (1:40.229 min.) und der erste Porsche 911 GT3 R vom KÜS TEAM75 Bernhard, die #17, mit Timo Bernhard und Kévin Estre (1:40.231 min.).

Dann auf P9 die Valvoline Corvette C7 von Callaway Competition mit Marvin Kirchhöfer und Daniel Keilwitz (1:40.285 min.), zeitgleich mit dem Aust Motorsport Audi R8 #3 von Nikolaj Rogivue und Frédéric Vervisch.



Wobei wir alle wissen, dass es im Grunde Freitags um die sprichwörtliche Goldenen Ananas geht und die Zeiten stark von Benzinladung, Alter der Reifen etc. abhängen. Erst morgen Vormittag im ersten Qualifying schlägt wie immer die Stunde der Wahrheit.

In FP1 lagen 17 Autos innerhalb einer Sekunde. Andrea Calderelli hat sich wegen nicht korrektem Verhalten unter Roter Flagge (der RING POLICE Porsche #69 war mit Motorschaden liegengeblieben, was zur Unterbrechung führte) eine Grid penalty von 5 Plätzen für das morgige Rennen (Decision 10) eingehandelt.

Der Vollständigkeit halber noch die ersten Drei der Trophy.

Schnellste Sven Barth und Claudia Hürtgen in der RWT Corvette C7 #13 (1:39.892 min.), vor Luca Stolz im Zakspeed Mercedes #21 (1:40.448 min.) und Sheldon van der Linde im Land Audi #28 (1:40.637 min.).

Die Mannschaft von IronForce by RING POLICE hat den Motor des 911 GT3 R #69 übrigens in gerade mal 2 Stunden und 12 Minuten (vom Eintreffen in der Box gerechnet!) gewechselt. Das Auto läuft wieder! Kompliment!

So geht die Stunde letztlich mit einer Bestzeit von Rolf Ineichen und Christian Engelhart im GRT Grasser Lamborghini #82 (1:53.265 min.) zu Ende.

Zweitschnellste sind Andrea Caldarelli und Mirko Bortolotti im Schwesterauto #63 von ORANGE1 by GRT Grasser (1:54.108 min.). Dritte sind Christopher Mies und Jake Dennis im Land Audi #29 (1.54.597 min.), ebenfalls vor den Teamkollegen im Audi #28 und Sheldon und Kelvin van der Linde (1:54.690 min.).

Marvin Kirchhöfer und Daniel Keilwitz in der Corvette #1 belegen P11, vor den beiden KÜS Porsche #17 und #18.

Freies Training 2

Der Show down fällt ins Wasser! Nein, nicht ganz. Aber zum FP2 setzt der Regen in Hockenheim ein. Erst leicht, in diesem Moment werden die schnellsten Zeiten gefahren, dann regnet es heftiger, sodass die Strecke wirklich klatschnass ist.

Auch in diesem Freien Training gibt es eine kurze Rotphase. Diesmal verursacht durch den Aust Audi #3 mit Nikolaj Rogivue am Steuer, der das Auto in der Sachskurve, die beim Formel 1 Grand Prix in diesem Jahr auch Sebastian Vettel im Ferrari zum Verhängnis wurde, kurz neben die Fahrbahn setzt.

Ein Fahrzeug bleibt übrigens in der Box. Die RWT Corvette #13 von Sven Barth und Claudia Hürtgen. An ihrem Auto hat man einen Riss im Motorblock festgestellt und tauscht vorsorglich den kompletten Motor, bevor größerer Schaden zu einem deutlich ungünstigeren Zeitpunkt entsteht.

Dann folgen Luca Stolz und Sebastian Asch im Zakspeed Mercedes #21 (1:54.942 min.) und Robert Renauer und Mathieu Jaminet im Herberth Porsche #99 (1:54.995 min.).

Dahinter mit einer starken Leistung Patrick Assenheimer im AutoArenA Mercedes-AMG #84 (1:55.189 min.), der sich das Auto an diesem Wochenende ja bekanntlich mit Dominik Baumann teilt. Dann die beiden Rosberg Lambos #35 und #53, vor dem Phoenix Audi #5.




Auffällig war, dass Florian Spengler, der sich das Auto mit Dries Vanthoor teilt, im EFP by TECE Audi R8 #12 im stärkeren Regen mit die schnellsten Rundenzeiten ablieferte. Aber in dem Punkt ist er ja eindeutig Wiederholungstäter! Wir erinnern uns an Zandvoort 2017 ...

Morgen früh um 9.45 Uhr steht Qualifying 1 auf dem Programm.

Qualifying 1

Samstagmorgen, 9.45 Uhr, erstes Qualifying des Wochenendes. Und ich nehme es gleich vorweg. Es geht um die sprichwörtliche Wurst!

Die Session wird recht früh durch Rot unterbrochen. Grund ist ein ziemlich heftiger Einschlag von Timo Bernhard im KÜS Porsche #17. Und zwar bei der Ausfahrt aus der Box!
Timo will beim Herausbeschleunigen einem Teil, das in der Fahrspur liegt ausweichen und verliert dabei das Auto mit noch kalten Reifen. So wird der 911er vorne und hinten onduliert. Zum Glück ist dem Piloten körperlich nichts passiert.

Das betrifft unter anderem auch Patrick Assenheimer, im AutoArenA Mercedes #84, der mit seiner Zeit nach ganz weit vorne gefahren wäre. Aber auch Titelaspirant Marvin Kirchhöfer in der Valvoline Corvette #1 muss die Runde nach einer absoluten Bestzeit in Sektor 1 abbrechen.

Damit nicht genug. Als die Boxenampel wieder auf grün springt, geht die Jagd weiter. Bis, ja bis die nächste Rote Flagge erneut die Meute einbremst. Deismal ist es der IronForce by RING POLICE Porsche #69 mit Jan-Erik Slooten am Lenkrad, der entlang der Strecke liegen bleibt.

P5 belegt Ricardo Feller im Mücke Audi #25 (1:38.861 min.), also zeitgleich mit Pommer auf P4, allerdings erst 20Min. später erzielt. P6 geht an Mike David Ortmann, eine sehr solide Leistung, im kfzteile24 Mücke Audi #24 (1:38.917).

In der vierten Reihe stehen Aaro Vainio im Team Rosberg Lamborghini #53 (1:38.950 min.), der mir immer besser gefällt, und Christopher Mies, der genau wie sein Teamkollege Sheldon van der Linde, den Land Audi #29 in allerletzter Sekunde auf P8 stellt.

Die Top Ten werden abgerundet von einem starken Davide Rigon im HB Ferrari 488 GT3 #7, der zum Schluß mit einem noch nicht genau identifizierten Elektrikproblem liegen bleibt (1:39.030 min.) und Mikkel Jensen im besten BMW von Team Schnitzer, der #42 (1:39.104 min.). Allerdings hat er eine Grid penalty von 10 Plätzen vom Sachsenring (Decision 54) vor der Brust.

Für einige Fahrer ist diese Rote Flagge fatal. Sie sind gerade auf einer schnellen Runde und müssen diese entweder abbrechen, oder sie wird ihnen letztlich vom Rennleiter gestrichen.

In den verbleibenden gut fünf Minuten wird noch einmal richtig angegast. Und so haben wir am Ende die vortreffliche Situation, dass sich zwei Drittel aller 15 Meisterschaftskandidaten unter den Top Ten qualifiziert haben!

Auf Pole der Führende, Robert Renauer, der mit einer tollen Runde dem Zweitplatzierten knappe drei Zehntel einschenkt! P1 also für den Precote Herberth Motorsport 911 GT3 R #99 (1:38.481 min.), vor Sheldon van der Linde, der im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 #28 wirklich in allerletzter Sekunde die Kurve kriegt (1:38.750 min.).

Auf P3 Marvin Kirchhöfer in der Valvoline Corvette #1 (1:38.787 min.), vor Markus Pommer im MANN-FILTER Team HTP Mercedes-AMG #47 (1:38.861 min.).

Starke Leistungen auch von Nikolaj Rogivue im Aust Audi #3 (1:39.111 min.) auf P11 und Luca Stolz im Zakspeed Mercedes #21 (1:39.116 min.) sowie Sven Barth in der RWT Corvette #13 auf P15 (1:39.194 min.) und Florian Spengler im EFP by TECE Audi #12 auf P20 (1:39.385 min.), dessen schnellste Runde ebenfalls einer Roten Flagge zum Opfer fiel und der anfänglich sogar auf P10 lag.

Darüber hinaus war noch erwähnenswert, dass Rahel Frey wohl Ziel eines Voodoo-Angriffs wurde. Bei ihrem YACO Audi  mit der #50, ging innerhalb von 20 Minuten zweimal dem linken Hinterreifen, aus noch nicht geklärten Gründen, die Luft aus (jeweil ein Riss in der Innenseite der Reifenflanke)?!

Heute sind 21 Fahrzeuge in einer Sekunde.

Start des Rennens heute, wegen erneuter Überschneidung mit einer anderen nationalen Rennserie, der man nicht die Zuschauerzahlen verhageln möchte, um Punkt 15 Uhr. Alles wie immer live und in Farbe (!) bei SPORT1.

Die Spannung in Hockenheim ist auf dem Siedepunkt. Und das ist auch den Akteuren in den ersten Startpositionen anzumerken. Ich habe lange nicht mehr so nervöse Menschen in der Startaufstellung eines Rennens gesehen. Es geht so langsam ums Eingemachte!




Der Start erfolgt wie geplant um 15 Uhr und der Drittplatzierte Marvin Kirchhöfer in der Valvoline Corvette #1 greift sich gleich zu Beginn den zweiten Platz von Sheldon van der Linde im Land Audi #28.

Aber dann geht es schon Schlag auf Schlag. In T2 kommt es zur Kettenreaktion. Nikolaj Rogivue im Aust Audi #3 verschätzt sich total, als er auf die Innenbahn zieht und mit deutlich zu viel Dampf tangential durchs Feld pflügt. Dabei trifft er als ersten Mike David Ortmann im kfzteile24 Audi #24 und dreht diesen um. Der nimmt seinen Markenkollegen Christopher Mies im Land Audi #29 mit und schiebt ihn in den Verursacher des Desasters, Monsieur Rogivue. Am Ende der Aktion sind drei R8 eliminiert. Der Impact des Land Audi muss so heftig gewesen sein, dass der Stahlrahmen vorne rechts gerissen ist. Zum Glück bleibt Christopher Mies unverletzt. Ein Beweis für den Safety Standard der Autos aus Ingolstadt.

Doch damit nicht genug. In Folge des Tohuwabohu klopft Ezequiel Perez Companc im GRT Lamborghini #19 am HTP Mercedes #48 von Indy Dontje an und dreht diesen um. Man beachte, wir sind gerade erst in Turn 2!

Es kommt noch besser. In der Spitzkehre, Turn 6, gibt Jeffrey Schmidt im Mücke Audi #26, Patrick Assenheimer im Mercedes #84 einen kleinen Stubser, worauf der den völlig ahnungslosen Filip Salaquarda im I.S.R. Audi #33 umdreht.

Und wer hätte es gedacht, wir haben noch in der ersten Runde des Rennens das erste Safety car. Der Start und die beiden Unfälle in T2 und T6 stehen natürlich unter Beobachtung.
Die beiden Audi #24 und #29 humpeln waidwund an ihre Box und stellen ab.

Am Ende der dritten Runde kommt das Safety car wieder rein und der Re-start erfolgt. In der folgenden Runde taucht Markus Pommer im HTP Mercedes #47 in T6 etwas tief und verliert beim Herausbeschleunigen außerhalb der Strecke gleich zwei Positionen (P5 auf P7).

Am Ende der fünften Runde leitet die Rennleitung die Zwischenfälle in T2 an die Stewards weiter.
In Runde sechs erhält Davide Rigon im HB Ferrari #7 die schwarz-weiße Flagge wegen pushing another car. Die Aktion lief beinahe unbemerkt in Runde 1 in T6 ab. Rigon berührte den Grasser Huracán #82 von Rolf Ineichen.
In derselben Runde wird Ineichen langsam und rollt mit einem platten linken Hinterrad aus.

Nach der siebten Runde betragen die Abstände an der Spitze 0,67 s zwischen P1 (Renauer #99) und P2 (Kirchhöfer #1), 0,47 s dahinter S. van der Linde #28 auf P3, der wiederum 0,93 s Vorsprung auf Feller #25 in P4 hat.

In der 9.Runde erhöht Kirchhöfer den Druck auf Renauer und er übernimmt  nach der Spitzkehre die Führung. Klasse Racing!

Zur gleichen Zeit erhält Victor Bouveng im Schnitzer M6 #43 eine 5s Pit stop penalty wegen inaccurate grid position.

Nach der 10. Runde haben wir folgende Zwischenstände auf den ersten 20 Positionen: #1, #99, #28, #25, #53, #13, #47, #7, #21 und #14 auf P10. Dann #42, #12, #20, #43, #17, #18, #9, #26, #5 und #50 auf P20.

In Runde 11 geht Timo Bernhard, von 34 gestartet, an Bouveng vorbei auf P14. In der 13. Runde überholt Mikkel Jensen im Schnitzer M6 #42 seinen Markenkollegen von MRS GT-Racing, Christopher Zöchling #14 und geht auf P10 vor.
Aaro Vainio im Rosberg Huracán #53 erhält die schwarz-weiße Flagge wegen Missachtung der Track limits, ebenso wie Zöchling #14.

Am Ende des 14. Umlaufs hat Kirchhöfer #1 2,2 s Vorsprung auf Renauer #99, der wiederum hat 1,15 s auf Sheldon van der Linde #28, der hat 0,78 s auf Feller #25.

In der darauffolgenden Runde (Lap 15), öffnet das Boxenstoppfenster.

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	1			Callaway Competition			14 Rd.
2	99			Precote Herberth Motorsport			2,2s
3	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			3,3s
4	25	Junior		BWT Mücke Motorsport			4,0s
5	53	Junior		Team Rosberg			5,7s
6	13	Trophy		RWT Racing			6,5s
7	47			MANN-FILTER Team HTP			7,3s
8	7			HB Racing			7,9s
9	21	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			8,9s
10	14			MRS GT-Racing			12,9s
11	42	Junior		BMW Team Schnitzer			13,4s
12	12			EFP by TECE			15,9s
13	17			KÜS TEAM75 Bernhard			17,2s
14	20	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			20,1s
15	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			22,3s

In Runde 21 erobert Maxi Götz die fünfte Position zulasten von Claudia Hürtgen zurück, die er zuvor an sie verloren hatte. Auch Kévin Estre schnappt sich Timo Scheider im Schnitzer BMW M6 #42 und geht auf P11.

In Runde 22 liegt Dries Vanthoor im Audi #12 bereits wieder auf P10, die Florian Spengler zurvor, von P19 gestartet, herausgefahren hatte.

Zudem erhöht er den Druck auf den vor ihm fahrenden Sebastian Asch im Zakspeed Mercedes #21. Eine Runde später (L24) ist es soweit. Vanthoor geht vorbei auf P9.

Unterdessen liegen die Abstände an der Spitze am Ende der Runde bei knapp 3 s zwischen Keilwitz #1 und Jaminet #99, knapp 4 s zwischen Jaminet und K. van der Linde #28 in P3, der wiederum nur 0,35 s Vorsprung auf Christopher Haase #25 hat.

Die ersten Autos die reinkommen sind: #43, #18, #84, #35, #4, #11 und #69.
Am Ende der Runde kommen #47 und #12. Danach (L16) #1, #99, #53, #7, #17 und #6.

Zur Abwechslung meldet sich die Rennleitung mit weiteren schwarz-weißen Flaggen wegen Missachtung der Track limits. Diesmal trifft es #25 und #42.

Am Ende von Runde 17 sind es #20 und #14, Dann #25, #21, #5 und #50 (L18). Die beiden Audis von Phoenix (#5 - Philip Ellis) und YACO (#50 - Rahel Frey) kämpfen zuvor erbittert um P11. Beide werden Eingangs Motodrom extrem weit nach außen getragen, aber alles geht gut. Unterdessen kommt Jens Klingmann im MRS BMW M6 #14 mit einem Plattfuß erneut rein und gibt auf.
Am Ende der nächsten Runde (L 19) kommen #28, #13, #42, #26, #9 - die abstellt und aufgibt, #63, #48 und #33 als Letzte zum Pflichtstopp. Gerade rechtzeitig bevor das Fenster schließt.

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	1			Callaway Competition			21 Rd.
2	99			Precote Herberth Motorsport			3,3s
3	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			5,0s
4	25	Junior		BWT Mücke Motorsport			6,2s
5	13	Trophy		RWT Racing			10,5s
6	47			MANN-FILTER Team HTP			10,7s
7	53	Junior		Team Rosberg			11,6s
8	7			HB Racing			12,8s
9	21	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			14,0s
10	12			EFP by TECE			15,6s
11	42	Junior		BMW Team Schnitzer			19,8s
12	17			KÜS TEAM75 Bernhard			20,2s
13	26	Junior		BWT Mücke Motorsport			24,7s
14	20	Junior		Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing			28,2s
15	84	Junior		AutoArenA Motorsport			30,1s

In Runde 25 schnappt sich auch ein nach vorne drängender Kévin Estre im KÜS Porsche #17 den Zakspeed Mercedes von Sebastian Asch #21 und übernimmt P10.
Asch steht unter Beobachtung (Grund ?) und kurz darauf: no further action. Und dabei belassen wir es dann auch.

Am Ende der 27. Runde gibt es wieder schwarz-weiße Flaggen wegen Missachtung der Track limits: #28 und #17.

Estre schnappt sich Vanthoor und übernimmt dessen neunte Position. In Runde 29 verstärkt Maxi Götz seine Attacken auf Christopher Haase und er hat Erfolg. Er setzt sich auf P4!

Eine Runde später erhält auch Max Hofer die schwarz-weiße Flagge wegen Missachtung der Track limits.

Und Maxi Götz greift nun tatsächlich auch noch Kelvin van der Linde auf P3 an. Es entbrennt ein vehementer Dreikampf zwischen van der Linde, Götz und Haase, der die Zuschauer von den Sitzen reißt. Racing pur! Vorgeführt von absoluten Profis! Das macht Spaß, ist aber sicher nichts für Herzkranke!

Es findet bereits seit Runden ein Finale furioso statt! Das ist Racing at its best! Eine Bombenwerbung für den Motorsport. Dramatisch, spannend und vor allem, fair!!!

Der Zieleinlauf nach Runde 36 sieht Kirchhöfer/Keilwitz als verdiente Sieger nach einem megastarken Rennen, vor Renauer/Jaminet und den van der Linde-Brothers. Dann Pommer/Götz, vor Feller/Haase. Außerdem holen Sven Barth und Claudia Hürtgen einen phantastischen 6. Platz, vor Davide Rigon und Luca Ludwig sowie Florian Spengler und Dries Vanthoor (von P19 gestartet). Dahinter Timo Bernhard und Kévin Estre (von P34 gestartet!) und Patrick Assenheimer und Dominik Baumann, die von P22 kommen!
Die Junior-Wertung geht an Sheldon van der Linde, vor Ricardo Feller und Patrick Assenheimer. Sheldon ist damit neuer Titelträger bei den Junioren! Gratulation!

Zwischendrin eine Meldung der Rennleitung: Incident car #20 under investigation, wer weiß warum!

Am Ende der 32. Runde hat sich Mathieu Jaminet im Herberth Porsche #99 klammheimlich wieder bis auf nur 0,92 s an Daniel Keilwitz in der Callaway Corvette #1 herangeschoben!

Sebastian Asch kommt in der Runde 32 rein und gibt auf. Der Reifen war platt, aber nur unten, wie ein Mechaniker später bemerkt!

Ausgangs der Spitzkehre können sich Timo Scheider im BMW M6 #42 und Stefan Mücke im Audi R8 #26 nicht über die Fahrspur einigen. Scheider ist Außen und Mücke drückt weiter. Die beiden berühren sich, Scheider bleibt am Gas, so dass der Audi quergestellt wird und im stumpfen Winkel in die Leitplanen knallt. Sofort steht die Aktion unter Beobachtung und wird wegen des nahen Rennendes folgerichtig zu den Stewards weitergereicht

Die Trophy-Wertung gewinnen Sven Barth/Claudia Hürtgen, vor Remo Lips und Jan-Erik Slooten. Hier verteidigt Remo Lips seinen Titel erneut erfolgreich. Auch dazu Gratulation!

Die schnellste Rennrunde geht an Marvin Kirchhöfer (1:40.336) in Runde 11.

Morgen treten Renauer/Jaminet mit 127 Punkten und damit mit 10 Punkten Vorsprung auf Kirchhöfer/Keilwitz und Pommer/Götz (117 Punkte) an. Allerdings haben auch die van der Lindes mit 111 Punkten durchaus noch ein Wörtchen bei der Vergabe des ADAC GT Masters-Titels 2018 mitzureden!

Um 9 Uhr morgen früh wird die Startaufstellung zum finalen Finallauf ausgekaspert. Die Rennleitung veröffentlicht noch folgende Decisions: #56 versetzt Nikolaj Rogivue wegen des Unfalls zu Rennbeginn an das Ende der Startaufstellung am Sonntag.

Dramatischer fällt Decision #59 aus. Die Titelaspiranten von Land Motorsport fangen sich eine Grid Penalty von 10 Plätzen ein, da Kelvin van der Linde mit der schwarz/weißen Flagge in Runde 27 seine dritte Verwarnung in einem Rennen gesammelt hat.

Sonntagmorgen, der Tag der Wahrheit. 9 Uhr Ortszeit und 33 Fahrzeuge treten zum letzten und entscheidenden Qualifying der 2018er GT Masters Saison an.

Der Aust Motorsport Audi mit der #3 von Nikolaj Rogivue und Frédéric Vervisch steht in der Box. Das Auto hat offenbar beim gestrigen Crash in T2 doch einen heftigeren Schlag abbekommen, als zunächst gedacht. Laut Frank Aust klafft auf der Fahrerseite ein Spalt bei geschlossener Tür. Da man einen wenn auch noch so kleinen Riss im Chassis nicht gänzlich ausschließen kann, verzichtet man aus SIcherheitsgründen auf den Start zum letzten Rennen des Jahres.

Die Session läuft auf nasser, aber nach und nach abtrocknender Strecke. Daher purzeln die gefahrenen Zeiten auch sprichwörtlich im Sekundentakt.

Am Ende der Arie haben wir ein Ergebnis, mit dem nicht viele so gerechnet hätten.

Auf Pole der HTP Mercedes #47 mit dem Titelanwärter Maximilian Götz (1:41.590 min.), vor einem gewissen Dries Vanthoor, der den EFP by TECE Audi #12 zur Riesenfreude seines Teams auf P2 schießt (1:41.866 min.).

In der zweiten Reihe Christian Engelhart im GRT Grasser Lamborghini #82 (1:42.332 min.), vor Kelvin van der Linde im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 #28 (1:42.780 min.).
Hier müssen wir ergänzen, dass die Decision 59 der Rennleitung von gestern Abend, heute morgen mit Decision 63 gestrichen wird. Die südafrikanischen Kämpfer um den Titel 2018 brauchen nicht 10 Plätze nach hinten zu rücken und befinden sich damit weiter, zumindest formal, im Rennen um die Meisterschaft.
Eine sensible Entscheidung! Gut im Sinne des Sports!

In Reihe drei Timo Scheider im Schnitzer M6 #42 mit einer Megaleistung (1:42.921 min.), vor Frank Stippler im I.S.R. Audi #33 (1:43.010 min.).

Reihe vier beheimatet den zweiten HTP Mercedes #48 mit seinem Chauffeur Maxi Buhk (1:43.075 min.) und den schnellsten Porsche in Händen von Klaus Bachler #18 (1:43.144 min.).

Die Top Ten beschließen Dennis Marschall im zweiten Schnitzer BMW #43, auch das eine starke Performance (1:43.152 min.) und der Tabellenführer Mathieu Jaminet im Precote Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R #99 (1:43.156 min.).

Erwähnenswert sind die Zeitabstände, trotz der widrigen
Witterungsverhältnisse, zwischen den Positionen 8 (Klaus Bachler #18) und 18 (Kévin Estre #17), also 10 Plätze, liegen nur 183 Tausendstel!

Bei solchen Verhältnissen muss in den letzten beiden Runden einfach alles zusammenpassen. Die Strecke wird immer schneller. Wer dann keine freie Runde hinkriegt, oder die Reifen nicht mehr auf ihrem Performance Peak sind, hat verloren. So erging es leider auch dem letzten der vier verbliebenen Titelaspiranten, Daniel Keilwitz in der Valvoline Corvette #1, der seine Runde nicht mehr zusammenbrachte und heute Mittag von P27 ins Rennen geht.

Aber, wir wissen, zusammengezählt wird bekanntlich erst zum Schluß und dass in Hockenheim immer etwas geht, haben Timo Bernhard und Kévin Estre im KÜS Porsche gestern bewiesen. Sie fuhren von P34 bis auf P9 vor!

Kleine Szene am Rande. Christian Engelhart und Maxi Götz hatten nach dem Qualifying einen erheblichen Klärungsbedarf.
Als Götz für seine schnelle Runde Abstand halten wollte, kam er Engelhart, der am Limit unterwegs war, leider in die Quere. Das ist super ärgerlich, aber in diesem Fall bestimmt keine Absicht.
Götz versuchte im letzten Augenblick noch auf die Dragsterstrecke auszuweichen, leider zu spät.

Um 13.05 Uhr ist Start zum Finale. Acht Fahrer von vier verschiedenen Herstellern werden den Fight austragen.

Zur Zeit sieht die Tabelle (noch) so aus:

1. Renauer/Jaminet - Porsche - 127 Punkte
2. Kirchhöfer/Keilwitz - Chevrolet Corvette - 117 Punkte
3. Pommer/Götz - Mercedes - 117 Punkte
4. van der Linde/van der Linde - Audi - 111 Punkte

Die Welt ist nicht genug! Äh, ein dritter Platz von Renauer/Jaminet wäre für den Fall nicht genug, dass entweder Kirchhöfer/Keilwitz oder Pommer/Götz heute gewinnen sollten! Wegen der Anzahl an Siegen ...

Der Showdown beginnt. Zuvor gab es aber erneut Querelen wegen eines Tapes. Der Zweitplatzierte des Zeittrainings am heutigen Morgen, Dries Vanthoor im Audi #12 wird unter Bezug auf die vom Sachsenring hinlänglich bekannte Clarification 02/2018 nachträglich disqualifiziert (Decision 65). In diesem Fall jedoch wohl berechtigt. Luft-/Kühleinlässe jeglicher Art dürfen wetterabhängig maximal zu 50 % mit Tape verschlossen werden. Am Fahrzeug mit der #12 war man offenbar im wahrsten Sinn des Wortes zu weit gegangen.

Das Team geht darauf offiziell in die Berufung und darf die zweite Startposition behalten. Eine nachvollziehbare, wenn auch fatale Entscheidung, wie sich kurz darauf noch herausstellen wird. Aber der Reihe nach.

Nach der obligaten Einführungsrunde erfolgt der Start pünktlich und ohne Wiederholung um 13.05 Uhr. Doch schon in T1 kommen sich die beiden Konkurrenten aus der ersten Reihe, Maxi Götz im meisterschaftsambitionierten gelben HTP Mercedes mit der #47 und oben erwähnter Dries Vanthoor im ebenfalls gelben Audi R8 #12 ins Gehege. Was wie ein völlig überflüssiger, dämlicher Unfall aussieht, entpuppt sich als mit meisterschaftsentscheidend!
   

Wenn Du als praktisch in Bezug auf die Meisterschaft Unbeteiligter, in einen solchen Unfall verwickelt bist, bekommst Du zwangsläufig die Narrenkappe auf. Jeder zetert und wettert, aber bei genauerer Betrachtung und einem Gespräch mit den Akteuren, gelingt es die Situation besser zu verstehen.

Dries Vanthoor versichert glaubhaft, dass er keinerlei Intention hatte, Maxi Götz in dieser Situation anzugreifen. Als er das Bremspedal betätigt, wird dieses lang und die erhoffte Bremswirkung bleibt aus. Was nun? In dem Augenblick war der Weg nach innen der einzig gangbare. Aber damit hatte Maxi Götz nicht gerechnet und schlägt seine Rennlinie ein.
Obwohl Vanthoor praktisch rechts über den Kerb fährt, kommt es zur Berührung der beiden Fahrzeuge. Götz dreht sich ins Aus und löst damit eine Kettenreaktion aus, in die auch die völlig unschuldigen Frank Stippler im I.S.R. Audi #33 und Klaus Bachler im KÜS Porsche #18 verwickelt werden. Jetzt rappelt es so richtig!

Wie gesagt, bei jedem anderen Rennen des Jahres hätte man vielleicht gesagt: Ok, dumm gelaufen! Nur heute gerade nicht!
Damit ist einer der Titelkandidaten bereits zu Beginn des Rennens aus der Entscheidung raus.
Der Ärger, die Enttäuschung und natürlich auch ein Stück weit Wut vom MANN-FILTER Team HTP und auch Markus Pommer in persona, sind mehr als nachvollziehbar!

In Anbetracht der Schadenslage (s. Fotos rechts) bleibt der Rennleitung gar keine andere Wahl, als zunächst das Safety car auf die Strecke zu schicken, um kurz darauf das Rennen mit der Roten Flagge ganz auszusetzen. Unterdessen kommt Vanthoor zurück zur Box und stellt das Auto mit Reifenschaden ab.

Der Zwischenfall steht natürlich sofort unter Beobachtung. Der Neustart wird für 13.23 Uhr angesetzt, die Renndauer auf 49 Minuten verkürzt und das Boxenstoppfenster auf die Zeit von 13.43 Uhr bis 13.53 Uhr terminiert. Der Re-start erfolgt wie vorgeschrieben hinter dem Safety car. Und so ist es dann auch. Am Ende der dritten Rennrunde kommt das Safety car rein und das Rennen läuft wieder.

Der anfänglich auf P9 fahrendeYACO Audi #50 mit Philip Geipel fällt bis auf Position 28 zurück. Grund war ein Ausritt ins Kiesbett der Sachskurve.
Am Ende der vierten Runde lautet die Reihenfolge: #82, #28, #42, #99, #24, #48, #43, #7, #17 und #35 auf P10. Dann #6, #84, #63, #5, #20, #25, #11, #26, #21 und #1 auf P20. Und schließlich #29, #14, 13, #4, #19, #53, #69, #50 und #9.

Der Zakspeed Mercedes #20 steht derweil unter Beobachtung. In der folgenden Runde wird die Aufklärung des Unfalls in T1 an die Stewards weitergereicht.

In Runde 10 beginnt die Zeit der schwarz-weißen Flaggen. Die ersten beiden gehen an (... and the winner is ...) #26 und #7, wegen, richtig!, Nichtbeachtung der Streckengrenzen. Gleichzeitig geht Kévin Estre im Porsche #17 an Dennis Marschall im BMW #43 vorbei auf P7.

Zwei Runden später geht Daniel Keilwitz in der Callaway Corvette #1 in der Spitzkehre (T6) an Christopher Haase vorbei auf P13. Genauso wie Mirko Bortolotti im ORANFE1 by GRT Grasser Lamborghini #63, der sich P11 von Oscar Tunjo im Phoenix Audi #6 greift.

Keilwitz geht ebenfalls an Tunjo vorbei und fährt nun auf P12. Außerdem hagelt es wieder schwarz-weiße Flaggen. #63, #6 und #24 bekommen sie wegen Nichtbeachtung der Streckengrenzen.

In Runde 6 verkündet die Rennleitung no further action für die #20. In der nächsten Runde kommt das Zakspeed Auto rein und verschwindet in der Box. Amen!
In Runde 8 die nächsten Aufgaben. Der Rosberg Lambo #35 wird mit einem Loch im Ölkühler abgestellt. Während Land-Motorsport die #29 von Jake Dennis mit einem Steinschlagschaden im Kühler abstellen muss. Es war ohnehin eine Energieleistung, dass das Auto überhaupt rechtzeitig für das Rennen fertig wurde. Außer Spesen nix gewesen!

In der folgenden Runde stellt Claudia Hürtgen die RWT Corvette auf der Strecke ab, nachdem sie zuvor wegen eines vermuteten Reifenschadens an der Box war. Letztlich war es ein Lenkdefekt nach Berührung mit dem van der Linde Audi #28. Dabei hat sich Claudia an der ohnehin schon angeschlagenen rechten Hand verletzt und begibt sich zur Behandlung ins Krankenhaus. Wir hoffen, der Schaden hält sich in Grenzen und wünschen ihr von hier gute Besserung!

In Runde 14 öffnet das Boxenstoppfenster.

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	82	Trophy		GRT Grasser Racing Team			13 Rd.
2	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			5,7s
3	42	Junior		BMW Team Schnitzer			6,5s
4	99			Precote Herberth Motorsport			6,9s
5	24	Junior		BWT Mücke Motorsport			7,4s
6	17			KÜS TEAM75 Bernhard			8,1s
7	48	Junior		MANN-FILTER Team HTP			8,6s
8	43	Junior		BMW Team Schnitzer			9,5s
9	7			HB Racing			10,2s
10	84	Junior		AutoArenA Motorsport			10,9s
11	63			ORANGE1 by GRT Grasser			13,6s
12	6	Junior		Phoenix Racing			14,5s
13	1			Callaway Competition			15,0s
14	25	Junior		BWT Mücke Motorsport			15,3s
15	11			EFP by TECE			17,7s

In Runde 20 das nächste Flaggenzeichen, diesmal für die #9, track limits natürlich.
Gleichzeitig setzt Marvin Kirchhöfer, der von Daniel Keilwitz übernommen hat, den Vorwärtsdrang seines Teamkollegen fort und macht einen Doppelschlag zulasten von Dominik Baumann #84 und Victor Bouveng #43. Das bringt ihn auf P9 vor.

In Runde 22 steht Baumann #84 unter Beobachtung und erhält eine Runde später eine Verwarnung (schwarz-weiße Flagge) wegen pushing another car.

Unterdessen geht Bouveng an ihm vorbei auf P10 und kurz darauf auch Feller #25 und nimmt ihm P11 ab.

An der Spitze geht derweil Indy Dontje im HTP Mercedes #48 an Mikkel Jensen vorbei auf den letztzen Podestplatz.

In Runde 25 folgen weitere Überholvorgänge. Kirchhöfer nimmt Davide Rigon im HB Ferrari #7 Platz 8 ab und Andrea Caldarelli schnupft gleich Konkurrenten, #25 Feller und #43 Bouveng, auf und zieht auf P10 vor.

Außerdem stellt Patrick Assenheimer den AutoArenA Mercedes mit einer gebrochenen Radmutter endgültig an der Strecke ab. Das Ende einer Dienstfahrt.

Als erster kommt der Schubert Honda NSX #9 zum Pflichtstopp rein. Am Ende der 14. Runde sind es #17, #7, #26, #53, #50 und #19, die stoppen.

Wieder eine Runde später #28, #24 und #6. Dann #42, #99, #5 und #21.
Am Ende von Runde 17 kommen die #84, #63, #14 und #69 rein. Danach #82, #48, #43, #1, #25, #11 und #4.

Dann schließt das Boxenstoppfenster.

Platz	Nr	Klasse	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	82	Trophy		GRT Grasser Racing Team			20 Rd.
2	28	Junior		Montaplast by Land-Motorsport			5,1s
3	42	Junior		BMW Team Schnitzer			9,1s
4	48	Junior		MANN-FILTER Team HTP			10,0s
5	99			Precote Herberth Motorsport			10,9s
6	17			KÜS TEAM75 Bernhard			11,4s
7	24	Junior		BWT Mücke Motorsport			11,9s
8	7			HB Racing			12,3s
9	43	Junior		BMW Team Schnitzer			13,5s
10	84	Junior		AutoArenA Motorsport			13,9s
11	63			ORANGE1 by GRT Grasser			14,3s
12	1			Callaway Competition			14,5s
13	25	Junior		BWT Mücke Motorsport			14,9s
14	11			EFP by TECE			20,5s
15	6	Junior		Phoenix Racing			21,2s

In der folgenden Runde ist es dann vor der Mercedes Tribüne endlich soweit. Sheldon van der Linde geht an Ineichen vorbei auf P1! In der Land-Box bricht Jubel aus. Renauer im Herberth Porsche #99 fährt zur Zeit mit Rückendeckung seines Markenkollegen Timo Bernhard im KÜS 911er auf P5. Das reicht gerade für den Titel.

In Runde 26 schnappt sich Kirchhöfer den siebten Platz auf Kosten von Mike David Ortmann im Audi #24. Und die Rennleitung verteilt weiter schwarz-weiße Flaggen. Diesmal trifft es #43 und #14, wegen track limits.

Man hatte den Kampf fast schon aus den Augen verloren, aber in Runde 28 greift Sheldon van der Linde #28 tatsächlich immer wieder Rolf Ineichen im führenden Grasser Huracán #82 an.
Mikkel Jensen wird ebenfalls verwarnt, richtig, track limits.

Und so ist es dann auch. Nachdem Mathieu Jaminet und wahrscheinlich einige andere Menschen an der Herberth Boxenmauer fast keine Fingernägel mehr haben, bringt Robert Renauer den Porsche auf P5 ins Ziel und zur verdienten Meisterschaft!

Der Vollständigkeit halber, Christian Engelhart fährt die schnellste Rennrunde mit einer 1:40.758 min. in Runde 5.

Der Rest ist Geschichte ...