ADAC-GT-Masters Sachsenring
6. Runde des GT-Masters 28-30.8.2015

                                                            präsentiert von

von
Jürgen Ruhrmann, Ingo Schmitz,
Harald Gallinnis &
Timo Schumacher

Qualifying

Für das Qualifying setzt das ADAC GT Masters erstmals ein anderes Format an. Statt wie am Vortag findet die Session in der Frühe um 8 Uhr statt. Damit soll den Fans mehr Gelegenheit geboten werden sich die Autos anzusehen. Zudem hat es an diesem Wochenende den Vorteil das man den nassen Freitag umgeht.

In der ersten Session am Samstag-morgen können die Schubert BMW mit den Startplätzen 1 und 3 für Claudia Hürtgen bzw. Dominik Baumann sich eine weiter Chance auf die Meisterschaft wahren. P2 erfährt sich Lokalmatador Phillip Geipel. P4 geht an den HTP-Bentley von Clemens Schmidt. Dahinter kommen 3 Audis - die beiden MS-Racing R8 und der #1 C.Abt Racing R8 von Stefan Wackerbauer -  zu stehen.

Am Sonntag morgen hingegen erzielt Klaus Bacheler für Schütz Motorsport die Pole mit einer 1:19,979. Neben dem Porschepiloten, der für seine Meisterschaftsambitionen selbst einen Drive bei der parallel stattfindenden FIA-Langstreckenmeisterschaft am Ring aufgegeben hat, stellt Bentleypilot Fabian Hamprecht seinen Continental GT3 mit gerade mal 0,2s Abstand in die vordere Startreihe. Die Startreihen 2 und 3 sind dagegen fest in Audi-Händen: Nicky Thiim, Kelvin van der Linde, Christer Jöns und Edward Sandström bilden ein festes Bollwerk, das es im Kampf um die Podiumspositionen zu knacken gilt.

Schwierigkeiten beim Quali haben dagegen die beiden Schubert BMW die nur die Positionen 13 und 14 belegen. Damit liegt man noch hinter dem Mercedes der Meisterschaftsführenden Asch&Ludwig die das Rennen von P10 aufnehmen.

Claudia Hürtgen geht von der Pole-Position- angeblich die erste Pole einer Pilotin im GT-Masters - ins Rennen. Neben ihr Yaco-Audi-Pilot Phillip Geipel, hinter ihr Schubert Teamkollege Dominik Baumann. Nur der Bentley von Clemens Schmidt steht noch zwischen dem BMW und den 3 verfolgenden Audis. Gute Wetterbedingungen versprechen ein reguläres Rennen der 19 antretenden Teams.

Start - Baumann schiesst auf P2 nach vorne. Parallel fliegen beide Schubert BMW durch die ersten Kurven ehe Hürtgen sich im Scheitelpunkt des Omega durchsetzen kann. Hinter dem YACO Audi setzen sich die MS-Audis durch. Verlierer des Starts ist Clemens Schmidt im Bentley der auf P6 zurück fällt.Im hinteren Feld bekommt Stefan Wackerbauer im Audi einen Schlag und muss sich schon nach einer Ruunde einen neuen Vorderreifen abholen.

Hinter den beiden Bentley auf P6 & 7 komplettierten der HP-Mercedes, die #69 Callaway Corvette und der #2 Audi die Top-10. der BK Mobil-Mercedes von Sebastian Asch liegt auf p11. Kommt aber eine Position nach vorne nachdem Jordan-Lee-Pepper auf dem #2 Audi ein Schnitzer in der langgezogenen Bergauf Links  unterläuft der ihn 3 Plätze kostet.

In Runde 8 verbremst sich Pepper erneut Ende Start Ziel was einen längeren Ausflug durch den Kies bedeutet. Pepper kommt an die Box und beendet das Rennen. In Runde 11 presst sich Luca Stolz Ende Start Ziel an Bentley-Teamkollege Schmid vorbei nachdem beide Continental einige Runden im Formationsflug die beiden MS-Audi verfolgt haben.

Lennart Marioneck unterläuft ebenfalls ein Ausrutscher mit dem Senkyr-BMW in der Bergauf zu Start-Ziel.

Der viert-plazierte Florian Stoll rollt kurz vor der SachsenKurve ohne Vortrieb aus. Eine Runde zuvor hatten wir noch folgenden Stand kurz vor Beginn des Boxenstopfensters die folgende Reihenfolge:

Die beiden Bentley, der BK-Mercedes und der Schütz Porsche kommen zuerst in die Box . Für Stolz/Buhk  geht der Boxenstop kompleett schief. erst braucht man 30s länger als die vorgesehene Standzeit, dann setzt Buhk den Continental bei der Ausfahrt in den Kies. Wenig später steht der Bentley am Streckenrand. Parallel bekommt Hamprecht eine zu hohe Geschwindigkeit in der Boxengasse bescheinigt. Als auch noch Rahel Frey nach der Ausfahrt den drittplazierten Audi ausgangs Omega in die Leitplanken ablegt, kommt das SC auf die Strecke.

Beide BMW und der MS-Audi sowie die Corvettes stoppen unter gelb. Das SC lässt die hinter sich plazierten Piloten vorbei um den Spitzenreiter wieder einzufangen.

Das Boxenstopfenster schliesst sich wir notieren hinter dem SC die folgende Reihung. :

Platz	Nr	Auto	Team	Land	Marke	Runden
1	19		Schubert Motorsport			25 Rd.
2	80		Schubert Motorsport			-
3	100		MS Racing			-
4	69		Callaway Competition			-
5	8		HTP Motorsport Bentley			-
6	42		HP Racing			-
7	21		BKK Mobil Oil			-
8	36		Team GW-Schütz			-
9	66		Callaway Competition			-
10	23		MRS GT-Racing			-
11	22		MRS-GT Racing			-
12	12		Senkyr Motorsport			-

Kurz nach dem Restart bekommt die #8 die Durchfahrtsstrafe verkündet. Während Palttala im Senkyr-BMW in der Sachsenkurve in den Kies ausrutscht setzt sich um P9 Daniel Keilwitz gegen den HP-Mercedes und den BK-Mercedes durch. Keilwitz überholt sogar Teamkollege Assenheimer und liegt schliesslich auf P4. Nun greift Keilwitz auch Sandström auf P3 an.

Als Sandström wegen Überschreitung der Geschwindigkeit in der Boxengasse noch mal in diese zitiert wird, geht auch die letzte Chance auf Punkte für die MS-Crew flöten.

Auf P8 hat Christer Jöns den Anschluss auf die beiden Mercedes vor sich hergestellt. Vorne führt weiter Uwe Alzen vor dem in der Tabelle vor ihm liegenden Teamkollegen Klingmann.

Als der drittplazierte Sandström in der Bergauf das Kiesbett in Anspruch nehmen musss, ist P3 für die Corvette von Keilwitz perfekt. Sandström verliert in der Folge seinen Diffusor auf Start-Ziel . Das wird vom mittlerweile auf P10 liegenden Reiter Engineering Lamborghini gefilmt. Der geht in der Folge am Schütz-Porsche von Klaus Bacheler vorbei.

In der 39. Runde geht nach Ansage vom Teamchef Klingmann an Uwe Alzen vorbei. Beide BMW haben 6s auf die Corvette von Keilwitz zu Buche stehen. 

Nebeneinander fahren die beiden Z4 für das Zielphoto über die Ziellinie. Keilwitz/Wirth gelangen mit auf das Siegerpodest.

Damit verkürzen Baumann/Klingmann den 50 Punkte Rückstand auf die als 5.te einlaufenden Ludwig/Asch um 15 Zähler.

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von über 30° Celsius startet das zweite Rennen:

Klaus Bachler gibt das Tempo für den fliegenden Start vor - und kann die Pole vor Hamprecht und van der Linde verteidigen. Nicki Thiim kann P6 halten, nach dem Qualifying wurde er aufgrund einer ausstehenden Starfe vom Nürburgring um 3 Positionen strafversetzt. Andreas Simonsen fährt den HP-SLS AMG GT3 von P7 vor auf P4.

Die Meisterschaftsführenden Asch/Ludwig bekommen ein Pitstop-Penalty aufgebrummt, nachdem Luca Ludwig beim Start nicht die vorgesehene Position in den Startboxen eingehalten hat; beim Pflichtstopp muss der Mercedes-Benz 5 Sekunden länger stehen.

Während die Spitze des Feldes eng zusammen die ersten Runden absolviert, kämpft am Ende des Feldes Uwe Alzen (von P14 auf P19 zurückgefallen) gegen Markus Palttala ein sehenswertes Duell. Im Gegensatz zu Rennen 1 scheint es für BMW heute nicht zusammen zu laufen.

Beim Kampf um P9 quetscht Maxi Buhk den HTP-Bentley nach 7 Minuten in Kurve 4 (Omega) an der Callaway-Corvette von Daniel Keilwitz vorbei und drückt diesen auf die Wiese. Bis auf den Positionsverlust gibt es keine Folgen für den Corvette-Piloten.

Kurz vor dem Öffnen des Stoppfensters kann sich Buhk an Marc Basseng auf P7 vorschieben, nachdem sich der Audi-Pilot in der vorletzten Kurve verbremst hat.

Früher Stopp von Fabian Hamprecht: Der Bentley-Pilot in der #8 übergibt bei der ersten Gelegenheit das Steuer an Clemens Schmid, in der folgenden Runde übergibt der Spitzenreiter Bachler an Martin Ragginger. Weil Schmid nur 1,3s über der Mindestzeit in der Boxengasse lag, Ragginger aber 2s, kann der Bentley knapp am Porsche vorbeiziehen.

Zu Rennhalbzeit rollt der Audi von Edward Sandström auf der Start&Ziel-Geraden aus, der Schwede stellt das Auto auf den Grünstreifen ab.

Kelvin van der Linde im Abt-Audi ist einer der letzten Stopper - mit sehr schnellen Rundenzeiten im Vergleich zur direkten Konkurrenz macht er viel Boden gut. Da auch der Stopp mit +0,5s nahe am Optimum ist, kann Stefan Wackerbauer die Führung knapp vor dem Bentley von Schmid übernehmen.

Nachdem mit Palttala der letzte seinen Stopp absolviert hat, schickt die Rennleitung das Safety Car kurz vor Ende des Stoppfensters auf die Strecke, damit der MS-Audi von Sandström sicher hinter die Leitplanken befördert werden kann. Um keine Verschiebungen während des Stoppfensters zu riskieren, hat die Rennleitung den Audi 5 min an der Strecke stehen gelassen.

21 Minuten vor Rennende wird das Rennen wieder freigegeben, Wackerbauer kann die Spitze verteidigen. Schmid versucht in Kurve 1 einen Angriff auf der Außenseite, doch einen Weg vorbei findet er nicht.

Im Hintergrund dreht sich Andreas Weishaupt in Kurve 5 in den Kies, das Safety Car wird sofort wieder für eine Runde auf die Strecke geschickt, um den Abt-Audi zu bergen.

Beim zweiten Re-Start kann Wackerbauer schon auf Start&Ziel mehr Meter zwischen sich und dem Bentley setzen und die Führung erneut verteidigen.

Harald Proczyk, der seinen Mercedes von Andreas Simonsen übernommen hat, kann seinen SLS in der vorletzten Kurven nach Quersteher nicht auf der Ideallinie halten, Luca Stolz geht vorbei auf P4. Im Mittelfeld kämpfen die Schubert-BMW mit diversen Audi: Die Stärke aus dem gestrigen Samstagslauf hat man nicht in den Sonntag übertragen können.

6 Minuten vor Rennende wird Sebastian Asch im BKK Mobil Oil-Mercedes plötzlich langsamer und steuert die Boxen mit einen technischen Problem an; man gibt das Rennen auf.

Luca Stolz versucht, den Porsche von Martin Ragginger noch zu kassieren - und boxt sich drei Runden vor Schluss in der vorletzten Kurve an Ragginger vorbei, schiebt diesen ins Kiesbett. Die Rennleitung entscheidet: Stolz muss den dritten Platz wieder hergeben. Einen weiteren Versuch wagt der Bentley-Pilot nicht.

Mit seinem dritten Platz verkürzt Klaus Bachler den Abstand auf die Meisterschaftsführenden Asch/Ludwig auf 23 Punkte - Klingmann/Baumann fehlen 31 Punkte auf die Spitze.

Die Rennwochenenden am Nürburgring und Sachsenring waren für die Meisterschaftsspitze somit nicht erfolgreich, 13 Punkte beträgt die Ausbeute. Klaus Bachler konnte hingegen 32, die Schubert-Piloten Baumann/Klingmann gar 41 Punkte sammeln und den Rückstand in der Meisterschaft deutlich verkürzen.