ADAC-GT-Masters Saisonauftakt 2015 Oschersleben
24-26.4.2015

                                                            präsentiert von

von
Dr.Werner Koch,
Harald Gallinnis, Jürgen Ruhrmann, Ingo Schmitz &
Timo Schumacher

21 Teams sind zum ersten Saisonwochenende im GT-Masters gemeldet. Aus der Liste der permanenten Starter fehlen der Herberth Motorsport Porsche, der später im Verlauf der Saison wieder in die Meisterschaft einsteigen wird und der zweite Schütz-Porsche, bei dem Gentleman-Pilot Wossos krankheitsbedingt fehlt. Der Dupré Audi fehlt aufgrund des Testunfalls beim GT-Masters Testtag, soll aber später in die Meisterschaft noch einsteigen. Eher unwahrscheinlich sind hingegen die Engagements der jeweils zweiten Autos von Tonio Herberth und dem BK Mobil-Team.

Im ersten freien Training muss die RWT-Corvette wegen eines Problems am Antriebsstrang passen. Die Bestzeit in der ersten Session erzielt der MRS-Nissan von Florian Scholze der zusammen mit Dominic Joest auf dem "Gentleman"-Auto - beide Piloten sind in dieser klasse eingestuft - fährt. Andreas Simonsen fährt mit dem HP Motorsport Mercedes , dies ist das neue Team von Harri Proczyk, die zweitschnellte Zeit vor dem zweiten Nissan von Strauss/Gassner.

Schubert Motorsport muss wegen der Terminüberschneidung mit der VLN an diesem Wochenende eine Umbesetzung vornehmen. Statt Uwe Alzen startet BMW-Junior Jesse Krohn an diesem Wochenende auf dem Z4 an der Seite von Claudia Hürtgen. 21 Teams - 7 Audi,  je 3 Corvette und BMW, je 2 Mercedes, Bentley und Nissan und je ein Porsche und Camaro, stehen in Oschersleben am Start.

Marc Gassner, der aktuelle Gewinner der Nissan Playstation Academy Deutschland, ist ebenfalls als Gentleman-Pilot in der 2015ér Wertung des Masters eingeschrieben, genauso wie C.Abt-pilot Andreas Weisshaupt, RWT-Corvette-Pilot Remo Lips und Senkyr-BMW-Pilot Jakub Knoll. "De Facto ist das hier miein erstes renenn. Ich sollte ja vor 2 Wochen schon in Monza auf dem RJN-Nissan mit antreten bin da aber nach dem frühen Ausfall nicht zum Fahren gekommen." Gassner konzentriert sich hauptsächlich aufs Lernen des GT3-Fahrstils den Florian Strauß ihm vormacht. Der ist derzeit sich noch nicht sicher ob er auch beim deutschen GT-Höhepunkt, dem 24h Rennen am Ring , noch einen Sitz hat. "Das war ja eigentlich auf dem Plan aber nach den neuen Regeln hat die Euphorie hier bei uns deutlich nachgelassen. Die Topspeedbegrenzung trifft uns besonders weil wir den Topspeed-Vorteil des GT-R nun wegen der tempobegrenzungen auf der Döttinger Höhe nicht mehr ausspielen können. Die Audi und BMW werden dafür den Abtrieb in den Kurven erhöhen und allen davon fahren."

Die Bestzeit im 2. freien Trianing erzielt Christer Jöns im Audi mit der #2 vor Florian Strauß im MRS-Nissan mit der #23 und Andreas Simonsen im HP Racing Mercedes. Direkt dahinter plazieren sich die beiden HTP Racing Bentley die nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser in Fahrt kommen.

Im Schütz Motorsport Porsche startet Porsche Junior Klaus Bachler an der Seite von Christian Engelhard. "Ich werde heuer an 6 von 8 Rennwochenende im Masters starten. Bei den beiden restlichen Läufen gibt es leider eine Terminkollision mit der WEC. Für mich ist es der erste Start hier in der Meisterschaft, schade nur das der Porsche hier von der Einstufung etwas benachteiligt ist. " 

Qualifying

Das erste Qualifying wird 5 Minuten vor dem Ende von einer roten Flagge beendet nachdem der Senkyr Motorsport BMW Z4 nach dem Unfall im ersten freien Training bei seiner Outlap einem Antriebswellenschaden erliegt der eine Folge des Unfalls war. "Wir sind nun den ganzen Tag im Grunde nicht zum Fahren gekommen, mal sehen ob wir ganz ohne Zeit morgen überhaupt starten dürfen" , so ein frustrierter Lennart Marionek.

Session 2 wird ebenfalls eine Beute der Bentley-Crew: Jeroen Bleekemolen stellt die #7 abermals auf die Pole und erzielt mit einer 1:26,852 einen neuen Qualifyingrekord im GT-Masters in Oschersleben.

Am Ende markiert die HTP-Mannschaft mit dem Bentley von Luca Stolz und einer Polezeit von 1:27,563 die Bestzeit und sichert sich so beim Debüt der britischen Edel-GT3 im Masters gleich die Bestzeit. Dahinter kann Christian Engelhard im GW-Schütz Motorsport-Porsche mit nur knapp 4 Hundertstel Abstand die zweite Startposition in der Frontreihe einnehmen. Schubert-pilot Jens Klingmann im BMW und  Sebastian Asch, an diesem Wochenende dienstältester GT-Masters-Pilot im Feld mit seinem Mercedes stehen in Startreihe 2. Reihe 3 belegen Doninic Jöst, Neffe von LMP-Teamchef Reinhold Jöst, im Nissan und Fabian Hamprecht im zweiten Bentley. Am Ende liegen 12 Autos innerhalb einer Sekunde.

0,093s dahinter schafft Nicki Thiim ebenfalls eine Zeit unter 1:27.0. und erzielt die beste Startposition für eine der Audi-Mannschaften . Startreihe 2 belegen Luca Ludwig im Mercedes und Callaway-Corvette-Pilot Daniel Keilwitz. In der dritten Reihe werden HP-Racing SLS-Pilot Andreas Simonsen und Audi-Treter Christer Jöns notiert. Die Session läuft sogar noch etwas enger als die erste ab: 15 Autos werden innerhalb einer Sekunde notiert.
 
Harri Proczyk absolviert an diesem Wochenende den ersten Renneinsatz mit seinem eigenen Team. "Das Auto ist mein ex-Heico-SLS mit dem ich 2011-2012 mit Dominik Baumann im GT-Masters gestartet bin.  Das dürfte das älteste Chassis hier im Feld sein. Mit GRT konnte ich ja leider nicht mehr starten nachdem die Mannschaft nun das Lamborghini-Werksteam ist und für Privatiers dort keine Plätze mehr frei waren. Aber ich hatte ohnehin vor etwas eigenes zu starten."

Alle 20 Autos sammeln sich am Samastag bei bewölktem aber trockenem Himmel auf dem Grid. Auch der Senkyr BMW hat eine Starterlaubnis bekommen. Teamchef Robert Senkyr: Unter dem Auto war nach dem Ausritt mehr kaputt als es zunächst den Anschein hatte. Wir haben bis 2 Uhr nachts hier repariert. Wir gehen jetzt ohne irgendwelche Reifendruck-Infos oder sonstige Tests ins Rennen. Zum Glück hatten wir beim Testtag des Masters schon Gelegenheit uns mit dem Auto einzuarbeiten".

Gleich beim Start rappelt es gewaltig. Vorne kann sich Christian Engelhard gegen Polesetter Luca Stolz durchsetzen. Stolz wird in Turn 2 von Baumann im Schubert-BMW aufs Gras abgedrängt und verliert weitere Plätze. Dahinter dreht sich einer der MS-Racing Audis im Hinterfeld und reisst sowohl den Reamkollegen als auch den Abt-Audi mit der #1 in die Reifenstapel in der ersten Kurve. Florian Stoll  und Abt Pilot Stefan Wackerbauer können weiter fahren, doch der Audi von Daniel Dobitsch bleibt auf der Strecke. Das Safetycar tritt zum ersten Mal auf den Plan.

Vorne führt Engelhard vor dem Mercedes von Asch und dem Bentley von Hambüchen, der sich im Tohuwabohu in der ersten Kurve am Besten durchgesetzt hatte. Dahinter sind der HP-racing Mercedes von Harri Proczyk , der BMW von Dominik Baumann und die Corvette von Andreas Wirth zu finden.

2 Minuten vor dem Beginn des Boxenstoppfensters kommt RWT Racing Corvette-Pilot Remo Lips mit einer losen Radmutter an die Box. Der zusätzliche Stopp soll die badische Mannschaft einen Top-10 Platz kosten. Die zweite Callaway Corvette von Alessi/Assenheimer ist da schon einem Antriebstrang-Defekt zum Opfer gefallen.

Das Safetycar wird nach 5 Minuten wieder hereingeholt, nachdem der gestrandete Audi von Dobitsch von der Strecke geholt wurde. In Runde 4 erobert Claudia Hürtgen im Schubert-BMW P7 von Bentley Pilot Stolz. Weiter hinten kämpft sich MS-Racing Audi Pilot Florian Stoll, der nach dem Unfall zurückgefallen war an den ersten Kontrahenten vorbei. In Runde 9 kann Nissanpilot Dominic Jöst sich an Rahel Frey vorbei auf den ersten Top-10-Platz vorkämpfen. 

5 Minuten später kollidiert Stefan Wacckerbauer im Abt-Audi #1 mit dem #23 Nissan von Marc Gassner ausgangs Turn 2. Florian Stoll im MS-Audi #24 bedankt sich und huscht durch.

Kurz vor dem Öffnen des Boxenstoppfensters lautet die Reihung an der Spitze wie folgt:

Platz	Nr	Auto	Marke	Team	Land	Runden
1	36			Team GW-Schütz		17 Rd.
2	21			BKK Mobil Oil		2,2s
3	8			HTP Motorsport Bentley		7,4s
4	42			HP Racing		9,0s
5	80			Schubert Motorsport		9,8s
6	66			Callaway Competition		12,2s
7	19			Schubert Motorsport		12,7s
8	7			HTP Motorsport Bentley		13,8s
9	22			MRS-GT Racing		14,3s
10	16			YACO Racing		19,6s
11	25			Reiter Engineering		20,7s

Während auf einigen Stellen der Strecke ein leichtes Tröpfeln einsetzt, kommmt  Stolz mit dem #7 Bentley zuerst rein und übergibt an Jeroen Bleekemolen. Der führende Christian Engelhard ist zwei Runden später an der reihe  und übergibt an Klaus Bachler. Der zwischenzeitlich führende Fabian Hamprecht kommt in der 32. ten Rennminute rein und übergibt das Auto an Clemens Schmidt.  

Dominic Jöst kommt als vorletzter in die Box und übergibt an Florian Scholze. Als allerletzter ist dann BMW-Pilot Jens Klingmann 20 vor dem Schliessen des Boxenstopfensters dran, der das Steuer des Z4 an Dominik Baumann abgibt

Alls Stopps sind absolviert, wie sieht es aus? :

Platz	Nr	Auto	Marke	Team	Land	Runden
1	36			Team GW-Schütz		23 Rd.
2	21			BKK Mobil Oil		8,4s
3	42			HP Racing		9,1s
4	80			Schubert Motorsport		11,8s
5	19			Schubert Motorsport		14,1s
6	66			Callaway Competition		14,5s
7	22			MRS-GT Racing		21,4s
8	8			HTP Motorsport Bentley		27,8s
9	16			YACO Racing		30,1s
10	2			C.Abt Racing		31,2s
11	25			Reiter Engineering		33,6s
12	7			HTP Motorsport Bentley		34,3s

In Runde 33 rollt der Abt-Audi von Christer Jöns mit einem Antriebsstrangdefekt auf der Strecke aus. Vorne ist Simonsen im HP Racing Mercedes dran am zweitplazierten Mercedes von Ludwig. Klaus Bachler verwaltet derweil einen sicheren Vorsprung vor den beiden SLS GT3.

Nachdem sich Keilwitz in der Callaway-Corvette schon in Runde 28 den Z4 von Jesse Krohn gekauft hat, kassiert er im Kampf um P4 auch Dominik Baumann.  

Da es nur 5 Minuten bis zum Rennende sind geht der Auftaktlauf unter dem Safetycar zu Ende. Christian Engelhard und Klaus Bachler holen auf dem Schütz Motorsport 911 er  den Auftaktsieg im Masters für Porsche. Dahinter gelingt Luca Ludwig und Sebastian Asch ein erneuter Podiumsrang. Bei seinem Debüt mit dem eigenen Mercedes und dem eigenen Team HP Racing gelingt Harri Proczyk zusammen mit Andreas Simonsen mit dem dritten Rang ein Podiumserfolg.

Florian Scholze fällt in der Folge aus den Top-10. Dafür kämpft sich Teamkollege Florian Strauß an Bentley-Pilot Bleekemolen und Camaro-Volanteur Gavin vorbei auf P10 vor.

Die leicht feuchter werdende Strecke zusammen mit den abbauenden Reifen zeigt ihre Wirkung: nur noch ganz wenige Autos können unter 90s pro Runde fahren.

Dann fliegen kurz nacheinander 2 Autos ab: Kelvin van der Linde verliert im Audi #1 ein Rad und muss den Audi an der Gassner-Schikane abstellen. Zeitglich verliert Clemens Schmidt den #8 Bentley ausgangs der Amman-Kurve auf den Curbs und schlägt frontal in die kurveninnere, ungesicherte Betonmauer ein. Der Vorderbau des Continental GT3 wird schwer kaltverformt. Zum 2. Mal im Rennen tritt das Safetycar auf den Plan.  

Der Rennsonntag begann am Morgen mit dem 15-minütigen Warm Up, in dem der kfzteile24 MS Racing Audi R8 LMS ultra von Florian Stoll und Marc Basseng die Bestzeit mit einer 1:28.188 min. markierte. Zweitschnellster war das Schwesterauto mit der Startnummer 100 von Daniel Dobitsch und Edward Sandström nur gut 0.3 sec. dahinter. An dritter Stelle lag, sicherlich ein Stück weit überraschend, der NISSAN GT-R nismo von Dominic Jöst und Florian Scholze nur knapp ein weiteres Zehntel zurück.

Erfreulicherweise blieb der angekündigte Regen aus, als sich das auf 19 Fahrzeuge dezimierte Feld pünktlich zum Start formierte. Auf der Pole Position wieder der Bentley mit der #7, diesmal allerdings mit Jeroen Bleekemolen am Steuer. Der zweite Bentley mit der #8 konnte nicht starten, da er beim Unfall am Tag zuvor zu stark beschädigt wurde. Die erste Startreihe wurde von Nicki Thiim im #2 C. Abt Racing Audi R8 LMS ultra komplettiert. In der zweiten Reihe lauerten Luca Ludwig im #21 Team Zakspeed Mercedes-Benz SLS AMG GT3 und Daniel Keilwitz in der Callaway Competition Corvette Z06.R mit der #66.

Als die Ampel am Ende der Einführungsrunde auf Grün wechselt, entbrannennt sofort ein verbissener Zweikampf zwischen Bleekemolen im Bentley und Ludwig im Mercedes. Nicki Thiim im Audi wird von der relativ frühen Beschleunigung der Konkurrenten bei noch roter Ampel überrascht und verliert gleich einige Plätze.

Wie so oft im Leben, wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. So auch in Oschersleben. Daniel Keilwitz in der Corvette nutzt die Gelegenheit und geht an beiden Streithähnen vorbei in Führung.

Hinter Keilwitz folgen Bleekemolen, Ludwig, Simonsen im #42 HP Mercedes, Klingmann im #80 Z4 vom BMW Sports Trophy Team Schubert, Strauß im #23 MRS Nissan, dann die drei C.Abt Audi R8 in der Reihenfolge #2 Thiim vor #3 Jöns und #1 van der Linde. Die Top 10 werden vom zweiten MRS Nissan mit der #22 und Florian Scholze am Steuer vervollständigt.

Nachdem sich das Feld in der Anfangsphase des Rennens stabilisiert, kommt es in der 3. Runde zu einem Rempler zwischen Klingmann und Strauß, der dazu führt, dass der Nissan Pilot seine Position nicht nur an Klingmann verliert, sondern auch gleich noch alle drei Abt Audi ziehen lassen muss und sich so anstatt auf P5, auf der neun wiederfindet. Für die Unsportlichkeit erhält Klingmann von den Sportkommissaren prompt eine 5“ Pit Stop Penalty.

Bei Strauß ist nun offenbar der Kampfgeist endgültig geweckt und in Runde 8 gelingt es ihm durch ein Ausbremsmanöver am Ende Start-/Zielgeraden links wieder an einem der Äbte vorbeizugehen und sich auf P8 zu verbessern.

An der Spitze vergrößert Keilwitz unterdessen in Runde neun seinen Vorsprung auf den Bentley auf 2,5 Sekunden.

In Runde 12 kommen sich der Šenkýř BMW mit Lennart Marioneck am Steuer und der vor ihm fahrende Oliver Gavin im Reiter Camaro zu nahe. Als Konsequenz muss Marioneck den Z4 gleich am Ort des Geschehens mit einer gebrochenen rechten Vorderradaufhängung abstellen. Gavin schleppt den Camaro noch bis Runde 15, um ihn dann ebenfalls mit Lenkungsschaden an der Box zu parken. Beide Teams können mit dem Einpacken beginnen.

So sieht es vor den Boxenstops aus:

Platz	Nr	Auto	Marke	Team	Land	Runden
1	66			Callaway Competition		15 Rd.
2	7			HTP Motorsport Bentley		1,1s
3	21			BKK Mobil Oil		1,7s
4	42			HP Racing		2,8s
5	80			Schubert Motorsport		4,0s
6	2			C.Abt Racing		5,0s
7	1			C.Abt Racing		5,6s
8	23			MRS GT-Racing		6,2s
9	3			C.Abt Racing		7,6s
10	69			Callaway Competition		8,9s
11	22			MRS-GT Racing		9,8s
12	36			Team GW-Schütz		10,9s

In Runde 17 ereilt den Nissan mit der #23 das nächste Unheil. Nach einem Ausritt ins Kiesbett in der Kurve unmittelbar vor der Kurve zur Start- und Zielgeraden fängt sich Florian Strauß einen Slow Puncture ein und räumt mit einem instabilen Heck beim Anbremsen des nächsten Turns ein Styroporschild aus dem Weg, das die Front seines Nissan verunziert. Beim ohnehin anstehenden Boxenstopp unterläuft der Mannschaft von Karsten Molitor ein nachvollziehbarer aber dennoch folgenschwerer Fehler. Die #23 steht bedingt durch den notwendigen Reifenwechsel hinten links nicht die geforderten zehn Sekunden länger. Das bringt dem Team eine 9 Sekunden Zeitstrafe ein. Aber damit nicht genug. Der nun am Lenkrad sitzende Marc Gassner hat keinen Funkkontakt mehr zu seinem Kommandostand und bekommt so die Information nicht rechtzeitig. Als Konsequenz wird er von der Rennleitung in Runde 24 mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen. Da er auch diese zunächst nicht wahrnimmt, steuert er erst nach eindringlichen Handzeichen seiner Mannschaft von der Pit Wall den Nissan in die Box und verhindert so noch weitreichendere Sanktionen. Ein, wenn man möchte, rabenschwarzer Tag für die beiden jungen Nissan Piloten, die in Anbetracht der Tatsache, dass die Strecke von Oschersleben dem Auto nicht unbedingt auf den Leib geschneidert scheint, eine doch recht starke Vorstellung abgeliefert haben.

An der Spitze steigt die Spannung zwischen den drei Führenden. Andreas Wirth, der nun am Steuer der Corvette sitzt, schafft es gerade eben, sich bei der Ausfahrt aus der Boxengasse wieder vor den Bentley von Luca Stolz zu setzen. Dem unmittelbar hinter Wirth aus der Box kommenden Sebastian Asch im Zakspeed Mercedes bleibt der Sprung auf Rang zwei aber verwehrt. Er muss sich hinter dem Bentley einreihen. So ist insgesamt die alte Rangfolge im Führungstrio wieder hergestellt.

Nachdem alle Stopps absolviert sind, sieht die Reihenfolge folgendermaßen aus:

Platz	Nr	Auto	Marke	Team	Land	Runden
1	66			Callaway Competition		22 Rd.
2	7			HTP Motorsport Bentley		0,3s
3	21			BKK Mobil Oil		0,8s
4	42			HP Racing		2,9s
5	36			Team GW-Schütz		4,6s
6	19			Schubert Motorsport		5,1s
7	1			C.Abt Racing		7,0s
8	22			MRS-GT Racing		7,9s
9	13			RWT RACING Team		10,4s
10	80			Schubert Motorsport		10,8s
11	100			MS Racing		11,9s
12	24			MS Racing		15,4s

Bereits in der Runde nach dem dramatischen Kampf aus der Box bläst Stolz zum Angriff auf den Führenden. In der Kurve vor Start- und Ziel versucht er ein Überholmanöver, aber es reicht nicht ganz. Wirth verteidigt P1 mit Erfolg. Der Abstand zwischen der #66, #7 und #21 beträgt insgesamt 0,8s. Als Folge einer Zeitunterschreitung beim Stopp bekommt die Corvette mit der #69 mit Patrick Assenheimer eine Zeitstrafe von einer Sekunde. Er liegt nun auf dem 15. und vorletzten Platz aller noch im Wettbewerb befindlichen Teilnehmer.

Luca Stolz versucht den Führenden Andreas Wirth durch dauerhaftes Blinken mit den Scheinwerfern seines Bentley Continental GT3 nervös zu machen. Beide trennen nur 0,7s, während Asch jetzt mit einem Abstand von weiteren 1,4s folgt. In Runde 30 schafft es der Österreicher Dominik Baumann im BMW #80 dann an Dominic Jöst im Nissan #22 vorbeizugehen und sich auf P8 zu setzen. Eine Runde später dreht sich Lee Pepper im Abt Audi #2, der das Lenkrad von Nicki Thiim übernommen hat, eingangs der Start- und Zielgeraden und fällt auf Platz 15 zurück. Nach einer weiteren Runde ist das Rennen für ihn an der Box zu Ende.

Dann in Runde 36, nachdem er sich tapfer aller Angriffe auf seine Führung erwehrt hat, rollt Andreas Wirth mit der Callaway Corvette #66 ohne Leistung aus und parkt den Wagen nur 3:30 Minuten vor Rennende vor der eigentlichen Boxengasse. Nun liegt der Bentley Continental GT3 mit der #7 mit klaren 4,3s vor Sebastian Asch in der #21 in Führung. Nur 30s vor dem Ende geht er in die letzte und 39. Runde und fährt den Premierensieg für das Team HTP aus Altendiez ungefährdet nach Hause. Das Podest wird von Sebastian Asch/Luca Ludwig im Zakspeed Mercedes-Benz SLS AMG GT3 und genau wie am Vortag, von Hari Proczyk/Andreas Simonsen im goldenen HP Racing Mercedes-Benz SLS AMG GT3 vervollständigt.

Die Gentlemen Wertung geht erneut an MRS Racing, diesmal mit Dominic Jöst und Florian Scholze im Nissan GT-R NISMO GT3 mit der #22 auf Gesamtrang 8.

Im Mittelfeld tobt ein heftiger Kampf mit fünf Fahrzeugen, die in Runde 33 konstant innerhalb von nur 2 Sekunden liegen. Christian Engelhart im Schütz Porsche #36 auf P5, Claudia Hürtgen im Schubert BMW #19, Stefan Wackerbauer im Abt Audi #1, Dominik Baumann im Schubert BMW #80 und schließlich Dominic Jöst im Nissan #22 auf P9. In Runde 34 sind die beiden Führenden noch immer durch nur 0,8 Sekunden voneinander getrennt, während der Zakspeed Mercedes mit 2,4 Sekunden Abstand auf den zweitplatzierten Bentley folgt.