ADAC-GT-Masters Red Bull Ring
4. Runde des GT-Masters 22.-24.07.2016

                                                            präsentiert von

von
Dr. Werner Koch,
Ingo Schmitz,
Harald Gallinnis &
Timo Schumacher

Willkommen in Spielberg zur 4. Runde des diesjährigen ADAC GT Masters. Bergfest sozusagen. Die beiden Rennen am Red Bull Ring markieren exakt die Mitte der Saison. Die Änderungen im Feld zum Rennen hier in der Steiermark, wir hatten ja bereits in unserem Vorbericht darauf hingewiesen, sind die folgenden:
Im Bentley Team ABT fahren ab sofort Jordan Lee Pepper und Daniel Abt die #7, das Auto mit der #8 wird jetzt von Fabian Hamprecht und Christer Jöns besetzt und in der #9 sind Andreas Weishaupt und neu Marco Holzer unterwegs. Guy Smith wurde ersetzt.
Beim GRT Grasser-Racing-Team wird zum Heimspiel ein drittes Auto (#11) eingesetzt, das von Nicolas Pohler und Michele Beretta pilotiert wird. Darüber hinaus sitzt Christian Engelhart doch im Auto mit der #63, als Änderung in letzter Minute. Ursprünglich sollte er wegen einer Terminüberschneidung verhindert sein und von Mirko Bortolotti vertreten werden.
Im KÜS Team75 Bernhard wird Porsche Werksfahrer Kévin Estre zum ersten Mal in der laufenden Saison gemeinsam mit David Jahn in der #17 sitzen.
Bei Schubert BMW ersetzt DTM-Pilot António Félix da Costa den wegen einer Terminüberschneidung verhinderten Louis Delétraz und bildet mit Jesse Krohn ein Team im BMW M6 GT3 #20.
Bei Callaway Competition ist die Whelen Corvette C7 mit der #31 wieder dabei und Boris Said erhält Unterstützung von Eric Curran, dem aktuellen Runner Up in der amerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship.
Wieder dabei ist der CarCollection Mercedes SLS #35 mit Trophy Pilot Florian Scholze, der Unterstützung von niemand geringerem als Ex-Formel 1 und Ex-DTM-Pilot Karl Wendlinger erhält.
Auch bei YACO Racing gibt es eine Umbesetzung für Österreich. Marc Basseng vertritt Rahel Frey, die an diesem Wochenende versucht, ihre Führung im Audi R8 LMS Cup (operated by Audi China), zu verteidigen und sitzt mit Philip Geipel im Audi R8 #50.

1. und 2. Freies Training

Um es gleich vorwegzunehmen, das erste einstündige freie Training am heutigen Freitagmittag wurde zu einer Bentley Parade. Alle drei ersten Plätze wurden vom Bentley Team ABT mit dem Continental GT3 belegt. Schnellster war auf Anhieb Teamneuling Marco Holzer im Auto mit der #9, vor Daniel Abt in der #7 und Christer Jöns im Bentley #8. Dahinter der GRT Grasser Lamborghini #63 mit Christian Engelhart am Steuer. Die Plätze fünf bis zehn belegten dann Nikolaj Rogivue im Zakspeed Mercedes #21, António Félix da Costa im BMW M6 #20, Patrick Assenheimer in der AutoArenA Corvette #69, Daniel Keilwitz im Schwesterauto, der Roller/Valvoline Corvette #77, Connor De Phillippi im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 #29 und Laurens Vanthoor im kfzteile24 - APR Motorsport Audi #24.

Interessant ist, dass die schnellste Zeit (1:28.738 min.) auf dem zu Beginn des Jahres neu aufgetragenen Asphalt, am Ende rund eine Sekunde schneller war, als die Pole-Zeit des vergangenen Jahres. Außerdem scheint sich der Trend fortzusetzen, dass das Feld verdammt eng beieinander liegt. Die ersten 17 Fahrzeuge trennte nur eine Sekunde!

Auf Platz 5 ein erneut selbstbewusst auftretender Patrick Assenheimer in der AutoArenA Corvette #69, der nahtlos an seine zuletzt immer stärkere Leistung anknüpft. Dahinter David Jahn im KÜS Team75 Bernhard Porsche 911 GT3 R #17, Jordan Lee Pepper im Bentley #7, Sebastian Asch im Zakspeed Meisterauto #1, Laurens Vanthoor im Audi #24 und Martin Ragginger im Precote Herberth Porsche #99.

Genau wie am Mittag lag das Feld auch im FP 2 äußerst eng beieinander. Ganze 24 Autos passten diesmal in eine einzige Sekunde!
Erfreulich zu erwähnen, dass Boris Said in der Whelen Corvette #31 auch diesmal der schnellere Pilot ist und auf einem hervorragenden 11. Platz landet. Die beiden Bonaldi Lamborghini werden wieder durch dreieinhalb Zehntel getrennt, was nun aber nur drei Plätze ausmacht.

Schlechte Nachrichten vom Lokalmatador GRT Grasser-Racing-Team. Das Auto mit der #63, das am Mittag in den Händen von Christian Engelhart noch die viertschnellste Zeit hingelegt hatte, bleibt mit unklaren Motorproblemen in der Box, während das Schwesterauto mit der #11 (Pohler / Beretta) nach nur 4 Runden mit einer gebrochene Antriebswelle Forfait geben muss.

Morgen früh geht es um 9:15 Uhr mit 20 Minuten Q 1 für das 1. Rennen am Mittag weiter.

Erwähnung verdient auch eine starke Vorstellung der Zakspeed Junioren, mit ihrer fünftbesten Zeit. Auch Eric Curran hat auf Anhieb eine blitzsaubere Leistung in der Whelen Corvette abgeliefert. Allerdings wurde die Zeit, die am Ende P14 einbrachte, von Boris Said gefahren. Wendlinger stellt den vermeintlich betagten Car Collection SLS auf einen guten 18. Platz.
Wie eng es insgesamt zugeht, zeigt auch der Vergleich der beiden Bonaldi Lamborghini. Das Auto mit der #3 war am Ende dreieinhalb Zehntel schneller als die #32, steht damit aber ganze 8 Plätze weiter vorn (P16 zu P24).

Im zweiten, ebenfalls einstündigen freien Training am Nachmittag, zeigte sich ein ähnliches Bild, wie am Mittag. Wieder war Marco Holzer im Bentley #9 der Schnellste (1:28.636 min.). Beeindruckender Zweiter Nikolaj Rogivue im Zakspeed Mercedes-AMG GT3 #21, vor DTM-Fahrer António Félix da Costa im Schubert M6 #20 und Jules Gounon in der Callaway Corvette #77.

Qualifying 1

Guten Morgen aus Spielberg. Das erste Qualifying für das Rennen heute Mittag steht auf dem Programm. Der für 9:15 Uhr vorgesehene Start verzögert sich um 7 Minuten auf 9:22 Uhr. Wir haben 19.4 °C Luft- und 22.6 °C Asphalttemperatur. Insgesamt 32 Fahrzeuge treten an. Der Car Collection Audi R8 LMS mit der #34 kann wegen eines Motorproblems nicht antreten.

Nach nur vier Runden erreicht David Jahn im KÜS Team75 Bernhard Porsche 911 GT3 R #17 eine 1:28.316 min. und setzt damit eine erste Bestzeit. Nach sieben Minuten stoppt der grüne GRT Grasser-Racing-Team Lamborghini Huracán GT3 mit der #11 und Michele Beretta am Steuer. Das löst die erste rote Flagge der Session aus. Nachdem das Fahrzeug in Sicherheit ist, geht es weiter.

Im Verlauf gibt es reichlich gestrichene Zeiten, weil die Streckenbegrenzungen besonders in den Turns 1 und 8 nicht respektiert werden. Mit weniger als zwei Minuten verbleibender Zeit, 20 Minuten Qualifying sind definitiv zu wenig, kommt es zu einer zweiten roten Flagge. Diesmal ist es der ABT Bentley mit der #7, der am Streckenrand ausrollt und stehen bleibt. Die Rennleitung gibt bekannt, dass es keinen Restart mehr geben wird.

Robert Renauer im Precote Herberth Porsche #99 (1:27.938 min.) und Nikolaj Rogivue im Zakspeed Mercedes #21 (1:28.016 min.) stehen auf den Startplätzen fünf und sechs.

Sebastian Asch im Schwesterauto mit der #1 (1:28.279 min.) und Connor De Phillippi im Land Audi #29 (1:28.328 min.) stehen in Reihe vier. Die fünfte Reihe schließlich sieht Rolf Ineichen im Grasser Lamborghini #63 (1:28.434 min.) und Patrick Assenheimer in der AutoArenA Corvette #69 (1:28.448 min.).

Zu ergänzen ist noch, dass die Entscheidungen Nr. 67 und 71 der Rennkommissare vom Lausitzring, eine Rückversetzung um drei Startplätze für die Startnummern 32 und 36 bewirken. Sie starten nun von Platz 22, respektive 29.

Um 13:15 Uhr geht es los zu Lauf 7.

Das bedeutet auch, dass der Polesitter, Jordan Lee Pepper, in eben gerade besagtem Bentley Continental GT3 mit der #7 es nicht aus eigener Kraft zurück an die Box schafft. Der Grund ist, wie sich später herausstellt, ein Leck am Motor, das bis zum Start des Rennens nicht zu beheben ist. Das ist unglaubliches Pech für die Truppe von Christian Abt. So ist die gefahrene Zeit von 1:27.435 min. eher akademisch.

Damit rückt der zweite Bentley mit der #8, gefahren von Fabian Hamprecht, auf die Pole Position vor. Seine Zeit 1:27.528 min. Daneben hätte der Schubert BMW #20 mit Jesse Krohn (1:27.687 min.) stehen sollen, wenn ja wenn da nicht das leidige Problem mit den Ladedruckspitzen beim M6 wäre. Die Stewards haben kein Erbarmen und verbannen den einzigen Wagen mit dem blau-weißen Emblem, mit ihrer Decision No. 47, ans Ende der Startaufstellung! Das ist hart für die sympathische Mannschaft von Torsten Schubert.
Den zweiten Platz in Reihe eins erbt folglich Jules Gounon mit der Callaway Corvette #77 (1:27.806 min.). David Jahn im Bernhard Porsche #17 (1:27.857 min.) bildet mit Florian Stoll im kfzteile24 Audi #24 (1:27.898 min.) Reihe zwei.

It's racing time in der Steiermark. Nach dem erzwungenen Rückzug des Polesitters, des Bentleys mit der #7, treten 32 Autos zum ersten Rennen des Wochenendes an. Die Temperatur ist mittlerweile auf fast 30 °C geklettert, die Streckentemperatur nähert sich der 40 °C Marke. Bei über 70 % relativer Luftfeuchtigkeit gibt es reichlich Mensch im eigenen Saft.

Um 13:17 Uhr schaltet die Startampel nach der Einführungsrunde auf grün. Der Bentley mit der #8 und Fabian Hamprecht am Volant übernimmt sofort die Führung vor dem Porsche #17 mit David Jahn, der sich an der Corvette #77 von Jules Gounon vorbei auf Rang zwei presst. Jahn ist derart gut in Schwung, dass er noch in der ersten Runde auch an Hamprecht vorbei in Führung geht.

Rolf Ineichen im GRT Grasser Lamborghini #63 auf Rang acht liegend, verliert in den Runden vier und fünf gleich zwei Positionen. Erst wird er von Connor De Phillippi im Montaplast by Land-Motorsport Audi #29 stehen gelassen, in der folgenden Runde dann auch von Patrick Assenheimer in der Callaway Corvette C7 #69. Das bedeutet jetzt P8 für De Phillippi und P9 für Assenheimer.


Am Ende von Runde sieben beträgt der Vorsprung des Duos Jahn / Hamprecht auf den Drittplatzierten Gounon bereits 4,5 s. Der MRS GT-Racing Nissan GT-R Nismo #22 kommt wegen eines Problems an der hinteren Bremsleitung an die Box. Auch wenn die Reparatur einige Zeit in Anspruch nimmt, wird das Rennen für die Mannschaft von Carsten Molitor weitergehen. Doch dazu später noch mehr.

Ende der neunten Runde hat es Jesse Krohn im Schubert BMW von P 32 bereits vor auf Platz 18 geschafft. In Runde 11 gibt es einen Positionswechsel im Hause Zakspeed. Rogivue geht an Asch vorbei auf P 6 und versucht den Druck auf Robert Renauer im Precote Herberth Porsche #99 zu erhöhen.

Am Ende der 14. Runde beträgt der Vorsprung des Führenden David Jahn auf den Dritten Jules Gounon bereits 7 s. Zwei Runden später öffnet sich das Pit stop window.

In Turn 2 kommt es zu einer Feindberührung zwischen Andreas Weishaupt im Bentley #9 und Florian Scholze im Mercedes SLS #35 von Car Collection, der vom Bentley umgedreht wird. Weishaupts Aktion wird von den Stewards untersucht, bleibt aber ohne weitere Konsequenzen für den amtierenden Trophy Champion.

 Eine Runde später dreht sich Florian Scholze im Car Collection Mercedes SLS #35 in Turn 2 und kommt am Ende der Runde an die Box. Das Team wurde bereits zuvor von Bremsprobleme geplagt.

.

Vor den Boxenstopps

Der erste, der an die Box kommt ist Asch im Zakspeed #1. Ihm folgen #69, #29, #5, #44, #15, #63, #50, #31, #13, #36, #33 und so weiter.
Bei der Ausfahrt aus der Box fährt der MRS Nissan #22 Ludwig im Mercedes AMG GT3 #1 genau vors Auto. Eine etwas ungeschickte Aktion, aber sicher keine böse Absicht.
Die Teilnehmer mit der #22 und #36 sind under investigation. Am Ende der 19. Runde kommen #77, #24, #8, #17, #21 und #11 zum Pflichtstopp an die Box. Eine Runde später auch der Herberth Porsche #99 mit Renauer.

In Runde 27 spricht die Rennleitung eine drive through penalty gegen die #24 wegen pit speeding und eine 10 s stop-and-go penalty gegen die #36 wegen Verletzung des Art. 39.2 (Boxenstopp / Pflichtboxenstopp) aus.

Mittlerweile hat António Félix da Costa den BMW M6 #20 auf Platz 10 vorgefahren. Eine starke Leistung des Teams, die leider nicht belohnt wird. Auf Position neun liegend kommt es zu einer Feindberührung, die das Schubert Auto, nach einem erneuten Boxenstopp am Ende der 31. Runde, auf Endrang 22 mit neun Runden Rückstand zurückwirft.

In Runde 21 dreht sich der Bonaldi Lamborghini #32 mit Zonzini am Steuer in der Castrol Edge (Turn 1) nach einem Reifenschaden hinten links ins Aus. Das Ende einer Dienstfahrt. Am Ende der Runde kommt es zwischen Ragginger, der den Porsche von Renauer übernommen hat und Christopher Mies im Land Audi #29, in der Red Bull Mobile Kurve vor Start und Ziel zum Kontakt. Mies sieht eine Lücke, die es vielleicht nicht wirklich gibt. Ragginger weiß über die Lücke, rechnet aber nicht ernsthaft mit einem Angriff. Letztlich einigt man sich darauf, dass es sich um ein Missverständnis handelt. Als sich das Boxenstoppfenster wieder schließt, kommt das Safety Car wegen der Karambolage zwischen Ragginger und Mies. Letzterer steht unter Beobachtung der Rennleitung (causing a collision). Die Sache erledigt sich von selbst, Mies parkt das Fahrzeug entlang der Strecke und steigt aus. Auch Ragginger gibt zur Enttäuschung der österreichischen Fans auf.

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Der Kampf um die Positionen tobt weiter. Laurens Vanthoor im kfzteile24 Audi #24 fährt am Beginn von Runde 30 Christer Jöns im Bentley #8 beim Anbremsen von Turn 1 nach Start und Ziel ziemlich heftig von hinten ins Heck und beschädigt sich dabei die Front seines Audi. Am Ende der Runde verbüßt er zudem seine noch offene drive through.

Das Rennen geht so langsam in seine finale Phase. Domnik Schwager in der Corvette #69 verdrängt Luca Ludwig im Mercedes #1 von Position 4. Der MRS Nissan gibt endgültig auf und Marco Holzer im Bentley #9 und Gerhard Tweraser im Grasser Lamborghini #16 balgen sich um Position 11.

Nach 40 Runden ist das Rennen vorbei und die Saisonhälfte erreicht.

David Jahn und Kévin Estre siegen unangefochten im KÜS Team75 Bernhard Porsche 911 GT3 R vor Fabian Hamprecht und Christer Jöns im Bentley Team ABT Continental GT3 und Jules Gounon und Daniel Keilwitz in der Callaway Competition Corvette C7 GT3. Hervorragende Vierte werden Patrick Assenheimer und Dominik Schwager im Schwesterauto und komplettieren zusammen mit dem 10. Platz von Boris Said und Eric Curran ein äußerst erfolgreiches Wochenende für die Callaway Mannschaft um Ernst Wöhr und Giovanni Ciccone.

Hamprecht gewinnt die Junior Wertung und Ineichen siegt in der Trophy.

Die Fahrzeuge #33 und #44 erhalten eine 30 Sekunden Zeitstrafe im Tausch gegen eine drive through (Decision no. 74, 75).

Laurens Vanthoor fährt in Runde 36 mit 1:28.765 die schnellste Runde des Rennens.

Qualifying 2

Guten Morgen an einem herrlichen Sonntagmorgen aus Spielberg. Das zweite Qualifying für das Rennen am Mittag steht auf dem Programm. Der für 8:30 Uhr vorgesehene Start erfolgt pünktlich. Wir haben heute bereits zu so früher Stunde knapp 25 °C Luft- und gut 32 °C Asphalttemperatur. Alle 33 Fahrzeuge treten an.

Die Zeiten bewegen sich im Vergleich zu gestern auf einem etwas langsameren Niveau. Die Pole Zeit liegt am Ende rund fünf Zehntel über der Pole für das Samstagsrennen.
Aus Position eins wird heute Daniel Keilwitz in der Roller / Valvoline Corvette #77 ins Rennen gehen. Er fährt eine 1:27.949 min. und ist damit gerade einmal 13 Tausendstel schneller, als Laurens Vanthoor im kfzteile24 Audi #24 (1:27.962 min.). In der zweiten Reihe stehen Daniel Abt im Bentley #7 (1:27.996 min.) und António Félix da Costa im Schubert BMW M6 #20 (1:28.034 min.). Reihe drei besetzen Dominik Schwager in der AutoArenA Corvette #69 (1:28.045 min.) und Christian Engelhart im Grasser Huracán #63 (1:28.070 min.). Reihe vier schließlich sieht den amtierenden Champion Luca Ludwig im Zakspeed Mercedes AMG GT3 mit der #1 (1:28.119 min.) und daneben Christer Jöns im ABT Bentley #8 (1:28.121 min.). Die Abstände sind denkbar knapp! In der fünften Reihe, Startplätze 9 und 10, stehen dann Eric Curran mit der Whelen Corvette C7 #31 (1:28.121 min., zeitgleich also mit Jöns!) sowie Edward Sandström im zweiten kfzteile24 Audi #25 (1:28.175 min.).

Sage und schreibe 23 Autos (!) befinden sich am Ende innerhalb einer Sekunde! Es ist angerichtet, der Start soll heute um 12:15 Uhr erfolgen. Wir sind gespannt auf ein interessantes Rennen. Vorerst Servus aus Spielberg!

High noon in Spielberg, es ist Sonntagmittag 12 Uhr. Die 33 GT3 Fahrzeuge des ADAC GT Masters 2016 haben sich zum 8. Lauf der Saison aufgestellt. Wir starten in die zweite Saisonhälfte. Bei schnuckeligen 31.4 °C Luft- und 47.2 °C Asphalttemperatur und 60 % relativer Luftfeuchtigkeit, ist nicht nur die Spannung auf dem Siedepunkt.

Der Start erfolgt pünktlich um 12:15 Uhr, eine Stunde früher als gestern, um nicht televisiv mit der Formel 1 beim GP von Ungarn in Budapest zu kollidieren. Alle schaffen es durch die ersten Kurven. 

Ebenso in den Fokus gerät der bedauernswerte Florian Spengler im Bonaldi Lamborghini #32, der Audi Pilot Marco Bonanomi im Aust R8 #44 in die Quere kommt. Bereits über das gesamte Wochenende hinweg wird der sympathische Lamborghini Fahrer von Brems- und ABS-Problemen geplagt. Nach dem Rennen muss er zur Rennleitung und erklärt glaubhaft, dass sein Auto hinten massiv überbremst hat und er so ohne Absicht in das Heck von Bonanomis Audi gerutscht ist. Er kommt deshalb am Ende ohne Strafe davon.

In Runde zehn raucht es plötzlich aus dem Heck des GRT Lamborghini #11, Nicolas Pohler dreht sich und kommt anschließend an die Box.
Am Ende der Runde beträgt der Abstand zwischen dem Führenden Daniel Keilwitz in der Callaway Corvette #77 und dem Zweiten Laurens Vanthoor im kfzteile24 Audi R8 #24 nur 0.4 s. Der wiederum hat 2.1 s Vorsprung auf den Dritten Daniel Abt im ABT Bentley Continental #7.

Aber bereits in der nächsten Runde beginnt das Geschubse. Markus Winkelhock im Phoenix Audi R8 LMS #15 wird von Gerhard Tweraser im Grasser Lamborghini Huracán #16 angeschoben. Dafür erhält Tweraser eine Runde später eine drive through penalty (pushing another car), während ein an diesem Wochenende sehr starker Boris Said in der Whelen Corvette #31 auf den letzten Platz zurückfällt.

Am Ende der sechsten Runde haben wir folgende Reihenfolge: #77, #24, #7, #20, #69, #63, #8, #1, #13, #25, #9, #99, #21, #17, #29, #35, #36, #50, #33 und #55 auf P 20.

In Runde acht geraten António Félix da Costa im Schubert M6 #20 und Dominik Schwager in der Callaway Corvette #69 in der Remus Kurve (T2) aneinander. Die Sachlage in diesem Fall erscheint relativ eindeutig. Schwager kommt mit soviel Überschussgeschwindigkeit von hinten angeflogen, dass der Zusammenstoß unvermeidlich ist. Da Costa ist machtlos und fällt auf P 7 zurück. Schwager steht sofort unter Beobachtung der Kommissare (avoidable collision).

In der nächsten Runde öffnet das Pit stop window.

In Runde 14 schließlich verkündet die Rennleitung eine drive through penalty gegen Pohler in der #11, wegen eines Verstoßes gegen Artikel 39.1 (Boxenstopp / Pflichtboxenstopp) des diesjährigen Reglements. Zwei Runden später trägt es Christer Jöns im Bentley #8 etwas weit aus einer Kurve und er fällt auf P 8 zurück.

Die ersten die reinkommen sind #20, #8, #21, #16 (dessen Fronthaube etwas außer Position ist), #50, #34, #55, #31, #33, #11, #44 und #69. In Runde 18 stoppt der Schubert BMW #20. Wie sich später herausstellt, wurde das Auto nach der Kollision zu Beginn des Rennens von Vibrationen am Antriebsstrang geplagt.

Zwei Runden später gelingt Vanthoor das Überholmanöver zu Lasten von Keilwitz. Er bringt den Audi #24 in Führung. Die Möglichkeit ergibt sich, nachdem der Corvette Pilot in der Pirelli Kurve etwas nach außen getragen wird. Am Ende der Runde kommt die Callaway C7 zum Pflichtstopp an die Box.

Ende der 22. Runde kommt der Leader zum Wechsel und übergibt das Steuer an Florian Stoll. Außerdem kommen die #1, #13, #35, #28, #5 und #22. Nach Runde 23, just rechtzeitig bevor das Pit stop window wieder schließt, kommt der nun führende Lamborghini #63 des GRT Grasser-Racing-Teams mit Christian Engelhart an die Box und übergibt das Steuer an den Schweizer Trophy Piloten Rolf Ineichen.

Das Boxenstopfenster schliesst sich:

Am Ende der 26. Runde kommt das Safety Car wieder herein und wir haben einen Restart.

Gleich darauf versucht der junge Jules Gounon im Callaway Auto mit der #77 einen Angriff auf den Leader in der Pirelli Kurve. Der Versuch misslingt nach einer leichten Berührung der beiden Streithähne. Nur eine Runde darauf kommt das Safety Car erneut zum Einsatz. Steve Feige im MRS Nissan #22 hat den unglücklichen Christopher Zanella im bigFM Schütz Porsche 911 GT3 R in der Pirelli abgeräumt. Beide landen im Kies und müssen geborgen werden.

Währenddessen tobt der Kampf um die Plätze. Der Land Motorsport Audi mit der #29 und Connor De Phillippi am Lenkrad mogelt sich am KÜS Porsche #17 und David Jahn als Chauffeur vorbei, kann den Angriff aber nicht erfolgreich abschließen und muss sich wieder hinter dem Porsche einreihen. Das Schwesterauto mit der #28 stoppt derweil abseits der Strecke. Das Safety Car muss diesmal aber nicht ausrücken.

Der bereits das gesamte Wochenende stark fahrende Nikolaj Rogivue im Zakspeed Mercedes #21, überholt endlich den Bentley #8 mit Fabian Hamprecht und geht auf Position 11 vor.
Und nur eine Runde vor Schluss fällt auch der zweite Bonaldi Huracán am Ende der Start- und Zielgeraden einem Reifenschaden hinten links zum Opfer und fährt geradeaus ins Kiesbett. Ein rabenschwarzes Wochenende für die liebenswerte Mannschaft von Marco Bielli aus Bergamo.

Ein weiterer Lamborghini wird kurz vor dem Ende ebenfalls noch nach hinten durchgereicht. Es ist die #5 von HB Racing WDS Bau, jetzt mit dem Österreicher Norbert Siedler am Steuer. Er landet letztlich anstatt auf Platz 10 nur auf Platz 15.

In Runde 31 verkündet die Rennleitung, dass der YACO Audi mit der #50 und Philip Geipel am Steuer unter Beobachtung steht. Am Ende der Runde kommt das Safety Car wieder herein und es erfolgt der Restart. Zwei Runden später steht auch die RWT Corvette #13 von Sven Barth unter Beobachtung.

Runde 39 beschließt das Rennen. Es siegt der kfzteile24 - APR Motorsport Audi R8 LMS #24 mit Florian Stoll und Laurens Vanthoor vor der Callaway Competition Corvette C7 GT3 #77 und Jules Gounon und Daniel Keilwitz, die damit ihre Führung in der Meisterschaft ausbauen. Dritte werden Jordan Lee Pepper und Daniel Abt im Bentley Team ABT Continental GT3 #7.
Das gesamte Team lieferte in Spielberg eine super starke Leistung ab. Ganz nebenbei war eine der prominentesten und erfolgreichsten Technikerinnen im Motorsport am Red Bull Ring anwesend, Leena Gade. Immerhin eine mehrfache Le Mans Siegerin und WEC Weltmeisterin mit der Audi LMP1 Truppe von Reinhold Joest.

Die Juniorenwertung geht erneut an Jules Gounon, während Remo Lips den vierten Gesamtrang, der an Asch / Ludwig geht und damit die Trophy Wertung wegen eines Vergehens beim Restart nach der zweiten Safety-Car-Phase doch noch verliert (30 Sekunden Zeitstrafe - P 17). Somit geht der Sieg in dieser Wertung auch beim 2. Rennen an den Lamborghini Piloten Rolf Ineichen vom GRT Grasser-Racing Team.

Die schnellste Runde geht, man höre und staune, an Eric Curran, der in Runde 7 eine 1:28.459 in die Bahn hämmert. Kompliment!

Die zusätzliche Konstruktion modifiziert die Geometrie des Air Restrictors in der Form, dass sie nicht mehr mit der Zeichnung für die Registrierung bei der FIA übereinstimmt. Damit entspricht das Fahrzeug nicht dem Stand, der der FIA bei der Festlegung der BoP vorlag. Ein Leistungsvorteil kann somit nicht ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus wird der Fall an das Sportgericht des DMSB zur weiteren Untersuchung weitergleitet.

Die Entscheidung scheint leider eine Befürchtung zu bestätigen, die im Audi-Lager für Unruhe und schlechte Stimmung gesorgt hatte.
Die kfzteile24 Audis waren im zweiten Qualifying knapp sieben Zehntelsekunden schneller als der Rest der Ingolstädter Meute, die in der sonntäglichen Startaustellung erst 15 Plätze weiter hinten (P2 Stoll/Vanthoor - P17 De Phillippi/Mies) im Six pack antraten (Plätze 17 bis 22) und bereits (im Scherz versteht sich) ihren internen R8 LMS Cup mit eigener Siegerehrung austragen wollten. Auch das RWT

Eine gründliche Aufklärung der Vorkommnisse scheint wichtig und notwendig, um diese tolle Rennserie vor Schaden zu bewahren.

Ach ja, dann war da noch ein 30 Sekunden Zuschlag (Decision No. 102, Verlassen der Strecke mit Vorteilsnahme) im Tausch für eine drive through penalty gegen die #21 von Zakspeed, was die beiden jungen Piloten einen sicheren 10. Platz und einen Meisterschaftspunkt kostet. Auch die RWT-Mannschaft verliert P4 durch eine 30s-Zeitstrafe.

Soweit so gut, dachten alle. Bis die Rennleitung um 16:41 Uhr ihre Entscheidungen 120 und 121 veröffentlichte.

Die Sieger, Fahrzeug #24, Fahrer Florian Stoll und Laurens Vanthoor sowie deren Teamkollegen im Auto #25, Daniel Dobitsch und Edward Sandström, werden disqualifiziert und aus der Wertung genommen. Alle anderen Teilnehmer rücken entsprechend vor. Grund für die Disqualifikation ist eine Modifikation des Einlasssystems, die nicht mit der FIA GT3 Homologation (GT3-038) übereinstimmt (Art. 2.5 ADAC GT Masters Reglement 2016).