ADAC-GT-Masters Sachsenring
2. Runde des GT-Masters 29.04.-01.05.2016

                                                            präsentiert von

von
Dr. Werner Koch,
Jürgen Ruhrmann,
Ingo Schmitz,
Harald Gallinnis &
Timo Schumacher

1. und 2. Freies Training

Bei wunderschönem Wetter gingen 32 GT3 Fahrzeuge auf die nicht minder wundervolle Berg- und Talbahn zwischen Chemnitz und Zwickau. Allerdings gab es einige kleinere Änderungen im Feld.

So müssen die Zuschauer auf dem Kurs in Hohenstein-Ernstthal auf die spektakuläre Wheelen Corvette C7 von Callaway Competition verzichten. Boris Said und Eric Curran sind an diesem Wochenende beim IMSA-Event in Laguna Seca involviert. Somit starten nur die beiden Corvette von Assenheimer / Schwager und Gounon / Keilwitz, die durch eine Z06.R der RWT-Racing-Mannschaft mit Lips / Barth flankiert werden. Zum Ausgleich wartet die Car-Collection-Mannschaft mit einer zusätzlichen Nennung auf. Das Team aus Walluf bringt ergänzend zu den beiden neuen Audi R8 einen Mercedes SLS AMG GT3 für Florian Scholze und Dominik Jöst an den Start. Die beiden letztjährigen MRS GT-Racing Piloten steigern somit das Mercedes-Kontingent auf 3 Autos und sorgen für zusätzliche Konkurrenz in der Gentleman-Wertung.

Auf 3 weiteren Autos sind zudem andere Fahrerpaarungen als noch beim Saisonauftakt in Oschersleben genannt: im KÜS Team75 Bernhard-Porsche übernimmt Klaus Bachler den Platz von Chris van der Drift neben David Jahn, im Schubert Motorsport BMW M6 GT3 kommt Stammpilot Louis Delétraz, der in Oschersleben von Martin Tomczyk vertreten wurde, zu seinem ersten Einsatz und im #21 Mercedes-AMG GT3 vom AMG-Team Zakspeed wird Felix Rosenquist vom Dänen Nicolai Sylvest ersetzt.

Klaus Bachler im KÜS Team75 Porsche meldet sich auf Anhieb auf Rang 6 zurück, vor einem ebenfalls überzeugenden Philip Geipel im giftgrünen YACO Audi R8 mit der #50.

Im anschließenden halbstündigen freien Training der ADAC GT Masters Trophy setzte sich der Schweizer Nikolaj Rogivue im Zakspeed Mercedes #21 mit einer 1:20.248 min durch, 0.148 s schneller als Zakspeed-Teamkollege Asch zuvor. Und auch der stark fahrende Patrick Assenheimer in der AutoArenA Corvette C7 war mit nur 38 Tausendstel Rückstand noch schneller, genau wie Luca Stolz im Grasser Huracán (1:20.320 min.) und Connor De Phillippi im Land R8 (1:20.340 min.).

Im 2. freien Training am Nachmittag landete ein kesser Christer Jöns kurz vor Schluss einen Coup, als er Christian Engelhart, der beinahe die gesamte Stunde an der Spitze des Zeitenbildschirms stand, mit einer 1:19.897 min. noch um 0,097s (1:19.994 min.) auf P2 verwies. Dritter der zweite GRT Lamborghini in den Händen des Österreichers Tweraser mit einer 1:20.135 min.

Die sächsische Piste ist bekanntermaßen recht anspruchsvoll und bei den meisten Fahrern genau aus diesem Grund sehr beliebt. Die reichlich vorhandenen Kiesbetten sind allerdings weniger angesagt. Jeder Ausflug zieht einen längeren Halt an den Boxen nach sich, um das Vehikel von den lästigen Kieselsteinen zu befreien.

Die gefahrenen Zeiten lagen am Anfang im 1:20 bis 1:22 Minuten Bereich. Insgesamt 27 der 32 Autos lagen im ersten freien Training am Freitagmittag innerhalb dieser 2 Sekunden!

Schnellster war schließlich der Zakspeed Mercedes #1 der amtierenden Meister mit einer 1:20.396 min. und Sebastian Asch am Lenkrad. Zwei zehntel Sekunden dahinter Jaap van Lagen im HB Racing Huracán mit einer 1:20.605 min. Drittschnellster Christian Engelhart im Grasser Lamborghini und einer 1:20.666 min. Dann der erste Audi R8 von Land Motorsport mit Christopher Mies am Steuer mit sage und schreibe mal eben 5 Tausendstel Rückstand (1:20.671 min.), nur ein weiteres Tausendstel zurück der ABT Bentley #7 mit einem hervorragend aufgelegten Christer Jöns am Volant (1:20.672 min.).

Dahinter lag, sehr zur Freude von Teamchef Ernst Wöhr, Daniel Keilwitz in der Callaway Corvette C7 (1:20.336 min.), dann der erste von drei Audi R8, Laurens Vanthoor #24 von kfzteile24 (1:20.396 min.) mit exakt der selben Zeit, die Sebastian Asch am Mittag noch zu Platz 1 gereicht hat. Knapp dahinter erneut der heute stark fahrende Philip Geipel im #50 von YACO Racing, mit 1:20.474 min. zeitgleich vor dem Meister von 2014, Kelvin van der Linde, im Car Collection #34. Aber vergessen wir nicht, dass Geipel im letzten Jahr auf Startplatz zwei in der ersten Reihe zu Rennen 1 stand!
Wir sind also gespannt auf das erste 20-minütige Qualifying morgen früh um 9:20 Uhr.

Qualifying 1

Wieder strahlender Sonnenschein und blauer Himmel am Sachsenring, der Wettergott scheint gut gelaunt.

31 Fahrzeuge stellen sich dem ersten Qualifying. Der Car Collection Mercedes Benz SLS AMG GT3 von Florian Scholze und Dominik Jöst tritt nicht mehr an, nachdem den beiden gestern im zweiten freien Training nur eine 1:22.906 min. gelungen war. Nach Aussage der Fahrer war das Handling des Fahrzeugs nicht überzeugend, ohne dass man eine Idee hatte, woran dies liegen könnte. Vorangegangene Tests in Hockenheim wurden noch problemlos absolviert, sodass das Team inklusive Fahrer hier offenbar auf dem völlig falschen Fuß erwischt wurde. Schade für die beiden sympathischen Burschen.

Nehmen wir es vorweg. Das erste Qualifying musste 37 Sekunden vor dem Ende mit der roten Flagge gestoppt werden und wurde nicht mehr neu gestartet. Grund war ein Abflug des Corvette Piloten Patrick Assenheimer, der gestern noch recht zügig unterwegs war.

So kam es, dass heute Mittag der GRT Grasser-Team Lamborghini Huracán GT3 mit der #16 und Luca Stolz am Steuer mit einer 1:19.570 min., der bisher schnellsten Zeit des Wochenendes, auf der Pole stehen wird. Neben ihm in der ersten Reihe der #1 Zakspeed Mercedes-AMG GT3, gefahren von Sebastian Asch, mit nur 59 Tausendstel Rückstand (1:19.629 min.). Ein gutes Zehntel dahinter, ein erneut starker Christer Jöns im Bentley Team ABT Continental GT3, mit 1:19.749 min. Die zweite Reihe komplettiert Patrick Kujala im #3 Bonaldi Motorsport Lamborghini Huracán GT3 (1:19.779 min.) mit nur 30 Tausendstel Distanz zum Vordermann.

Hier die restlichen Positionen bis Startplatz 10:

 5. #20 Jesse Krohn, Schubert Motorsport BMW M6 GT3, 1:19.915 min.
 6. #77 Jules Gounon, Callaway Competition Corvette C7 GT3, 1:19.945 min.
 7. #55 Lukas Schreier, Aust Motorsport Audi R8 LMS, 1:20.011 min.
 8. #15 Markus Winkelhock, Phoenix Racing Audi R8 LMS, 1:20.047 min.
 9. #29 Connor De Phillippi, Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 LMS, 1:20.063 min.
10. #50 Philip Geipel, YACO Racing Audi R8 LMS, 1:20.155 min.

Wie nicht anders zu erwarten war, lagen erneut 14 Fahrzeuge innerhalb nur einer Sekunde. Für die nötige Spannung vor dem ersten Rennen heute Mittag um 13:15 Uhr ist also gesorgt. Motorsport at its best!

Eine saugeile Saison geht in die 2. Runde!

Das Wetter bleibt konstant schön, auch zum Rennen scheint die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. Aber die Sonne scheint nicht für jeden hier am Sachsenring. Zwei der Kandidaten wurden bei der technischen Abnahme nach dem Qualifying gerügt. Der Porsche 911 GT3 R #36 vom bigFM Racing Team Schütz Motorsport landet auf Startplatz 30 wegen der Verwendung von Reifen, die nicht für diesen Event (sondern für Oschersleben) registriert waren. Dies führte zur Streichung aller Zeiten. Der Zweite ist der Schubert Motorsport BMW M6 GT3 #20, der wegen nicht respektierens des Boost Limits am Turbolader und dem daraus resultierenden Verstoß gegen die BoP, genauso bestraft wird und zurück auf den letzten Startplatz wandert.

Um 13:13 Uhr schaltet die Startampel von Rot auf Grün. Luca Stolz im grellgrünen GRT Grasser-Racing Lamborghini Huracán GT3 geht souverän von der Pole aus in Führung. Das Feld schafft tatsächlich eine ganze Runde, bevor ausgerechnet Christer Jöns, der aussichtsreich von P3 gestartet war, den Bentley Continental GT3 verliert und eine Runde Kies baggert. Das befördert ihn auf P30 zurück. Tough luck!

Allerdings ist er in dieser zweiten Rennrunde mit seinem Missgeschick nicht alleine. Der einzige Nissan GT-R Nismo GT3 von MRS GT-Racing, mit Steve Feige am Steuer, bleibt sogar im Kiesbett stecken. Race over und die erste Safety Car Phase.

In Runde 4 erfolgt der Re-Start. Es dauert wieder ganze 3 Runden bis sich der Lamborghini Huracán von Attempto Racing mit der #67 und Daniel Zampieri ins Kiesbett in Turn 11 verabschiedet. Erneut kommt das Safety Car auf die Strecke.

Weitere drei Runden später, in Runde 10 geht es weiter. Aber diesmal vergeht nicht einmal eine ganze Runde und der gelbe Huracán von Lamborghini Bergamo (Bonaldi Motorsport) steckt nach einem Zweikampf mit Lukas Schreier im Aust Audi mit der #55 in Turn 3 fest. Das Safety Car kommt zum dritten Mal.

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Unterdessen lautet die Reihenfolge auf den ersten 10 Plätzen so: #16 / #77 / #15 / #1 / #29 / #55 / #50 / #99 / #33 / #8.

In Runde 13 verläßt das Safety Car die Strecke wieder, es geht weiter! Sebastian Asch mit der #1 hängt im Heck der #15.

In Runde 17 öffnet sich das Boxenstopfenster und Jules Gounon in der Callaway Corvette C7 GT3 mit der #77 kommt zuerst rein.

Unterdessen tobt der Kampf auf der Strecke weiter. Patrick Assenheimer, bis dahin sehr gut in der zweiten neuen Callaway Corvette unterwegs, versucht sich an Robert Renauer im Precote Herberth Motorsport Porsche 911 GT3 R.

Dabei schätzt er die Situation vielleicht etwas optimistisch ein und sieht eine Lücke, die eventuell doch nicht da ist. Möglicherweise läßt Renauer ihm aber auch etwas wenig Platz, als er wieder mehr nach innen zieht. Wie dem auch sei, Fakt bleibt, dass Assenheimer den hilflosen Renauer hinten links schräg erwischt, langsam umdreht und ins Kiesbett schickt.

Das löst zum einen die nächste Safety Car Phase aus, zum anderen steht er unter Beobachtung der Rennleitung. Assenheimer liegt zwischenzeitlich auf dem hervorragenden dritten Rang!

Allerdings ereilt ihn die Entscheidung der Rennleitung als er das Steuer bereits an Dominik Schwager übergeben hat. "#69 Drive through penalty, pushing another car" lautet das Urteil. Das wirft die Mannschaft am Ende der Boxenstopps von P5 auf P24 zurück und raubt ihnen jede Chance auf eine gute Platzierung.
Robert Renauer trifft es noch härter. Nachdem er aus dem Kies gezogen wird, verwehrt man seinem Mitstreiter Martin Ragginger nach dem Wechsel, die Weiterfahrt von der Box mittels schwarzer Flagge. Grund ist die Inanspruchnahme fremder Hilfe bei der Flucht aus dem Kies.

Die Situation wird von den beiden betroffenen Fahrern unterschiedlich geschildert. Patrick Assenheimer versichert glaubhaft, dass er ob der weit offen stehenden Tür zweimal gezögert und sich dagegen entschieden hat, einen Angriff zu versuchen. Als dann die Tür weiter offen bleibt, wagt er es schließlich an einem Punkt, wo man praktisch bereits wieder aus der Kurve herausbeschleunigt. In dem Moment treibt Robert Renauer dann endlich den Porsche nach innen in die Spur, unfähig zu sehen, dass Assenheimer neben ihn fahren möchte. So kommt es zur Berührung, mit den oben geschilderten Konsequenzen.

Renauer hält natürlich mit dem Argument dagegen, dass sich ein Angriff so spät in der Kurve verbiete. Damit mag er auch Recht haben, aber die ehrliche Schilderung von Patrick Assenheimer ist dennoch glaubhaft und nachvollziehbar.

In Runde erhält der Attempto Lamborghini mit der #66 und Andre Gies am Steuer ebenfalls eine Drive through penalty wegen pit speeding. Das versetzt die beiden ADAC Nachwuchspiloten von P13 zurück auf P24.

Nachdem das Boxenstopfenster wieder geschlossen ist, lautet die Reihenfolge der Top 10: #1 / #29 / #77 / #8 / #32 / #15 / #16 / #50 / #33

Die Mischung aus Boxenstopps und Safety Car hat das Meisterteam an die Spitze des Rennens gespült. Außerdem liegt Florian Spengler beziehungsweise jetzt Emanuele Zonzini am Steuer des zweiten Bonaldi Lamborghini mit der #32, auf einem phantastischen fünften Platz! Leider kann der Italiener, in Diensten von Audi Sport Italia, die Position nicht bis zum Schluß verteidigen. Trotzdem wird es ein beachtenswerter und verdienter zehnter Finalrang. Immerhin startete man von P19.

In Runde 28 erhält auch noch der #34 Car Collection Audi R8 LMS, mit Kelvin van der Linde hinter dem Volant, eine Drive through penalty wegen "unsafe release". Auch sie fallen dadurch aussichtslos zurück (P17 > P25).

Eine Runde vor Schluß kommt Rahel Frey dann am Kurvenausgang mit den rechten Rädern auf Kies und verliert praktisch kampflos ihren Platz an Bachler, der damit P8 übernimmt. In Runde 41 wird das Rennen schließlich abgewunken.

Die amtierenden ADAC GT Masters Champions Asch / Ludwig erringen ihren zweiten Saisonsieg im dritten Rennen für das AMG-Team Zakspeed. Zweite werden Connor De Phillippi und Christopher Mies im Montaplast by Land-Motorsport Audi R8 #29 vor dem kfzteile24-APR Motorsport R8 #25 mit Daniel Dobitsch und Edward Sandström.

Die Juniorenwertung geht an De Phillippi / Mies vor Jules Gounon / Daniel Keilwitz in der Roller Corvette C7 und Fabian Hamprecht / Guy Smith im Bentley Team ABT Continental GT3. Sieger der Trophy Wertung werden Rolf Ineichen und Christian Engelhart im grünen Grasser Lamborghini mit der #63.

Die schnellste Rennrunde geht letztlich auch an GRT. Luca Stolz fährt mit dem #16 Huracán in Runde 6 eine Zeit von 1:20.783 min.

Um die Positionen sechs bis acht wird in den letzten Runden noch erbittert gefightet. Zunächst zieht Gerhard Tweraser im Grasser Huracán #16 in Runde 34 am Phoenix Audi R8 von Markus Pommer vorbei auf P7, dann schnupft er eine Runde später auch noch Zonzini im Bonaldi Huracán #32 auf, um auf P6 vorzustoßen. Pommer tut es ihm in der selben Runde noch gleich und schiebt Zonzini um eine weitere Position nach hinten auf P8. In Runde 36 rächt sich Pommer an Tweraser und übernimmt P6. Zwei Runden später ziehen auch Rahel Frey im YACO Audi #50 und Klaus Bachler im KÜS Team75 Porsche am gelben Auto von Lamborghini Bergamo vorbei.

2. Qualifying

Sonntagmorgen am Sachsenring. Zunächst die positive News, das Wetter hat gehalten. Zwar ist es etwas diesig, aber immerhin weiter trocken und dezent sonnig. Die Fahrzeuge kegeln in einer 20-minütigen Session die Startpositionen für den 4. Saisonlauf heute mittag aus.

Die Pole im zweiten Rennen des Wochenendes geht an Luca Ludwig im #1 Mercedes-AMG GT3 mit einer sauschnellen Runde in 1:18.762 min. Das ist acht Zehntel schneller als die Pole von gestern! Neben ihm in der zweiten Reihe steht einer der Pechvögel des gestrigen Tages. Der Bentley Team ABT Continental GT3 mit der #7, diesmal jedoch saß Daniel Abt im Auto. Er schaffte eine 1:19.075 min. und war damit immer noch eine halbe Sekunde schneller als der samstägliche Pole Sitter Luca Stolz im Lamborghini. Die zweite Reihe besetzen Laurens Vanthoor im kfzteile24 Audi R8 LMS #24 (1:19.085 min.) und Christian Engelhart im Grasser Lamborghini #63 (1:19.234 min.).

In Reihe drei stehen Nicolai Sylvest im zweiten Zakspeed Mercedes #21 (1:19.273 min.), eine kleine Überraschung und Christopher Haase im Car Collection R8 LMS #33 (1:19.276 min.).

Ähnlich wie gestern liegen auch heute die ersten 16 Fahrzeuge nur eine Sekunde auseinander. Die ersten 12 Autos sind schneller als die Pole Zeit von gestern!
Auffällig ist darüber hinaus, dass die Konkurrenten manchmal nur durch zwischen zwei und achtzehn tausendstel Sekunden voneinander getrennt sind.

Die Spannung am Sachsenring nähert sich dem Siedepunkt. Die Teams erwarten eine unübersichtliche Gemengelage am Start. Zwei Teilnehmer werden wegen eines Vergehens beim Qualifying um drei Plätze in der Startaufstellung zurück versetzt. Der Grund: Mißachtung der weißen Linie an der Boxenausfahrt. Betroffen sind der HB Racing Lamborghini mit der #6 (Kevin Snoeks) und der Bentley Team ABT Continental mit der #8 (Guy Smith).
Doch als der Start nach der Einführungsrunde um 13:05 Uhr mit der grünen Ampel freigegeben wird, läuft alles wie geschmiert. Kein Crash, kein Quersteher, kein gar nichts!

Der Land Audi #28 mit Marc Basseng im Cockpit stattet dem Kiesbett einen unfreiwilligen Besuch ab, schafft es aber aus eigener Kraft auch wieder heraus. Am Ende der ersten Runde geht Daniel Keilwitz in der Roller Corvette #77 an Laurens Vanthoor im zweitplatzierten, orangefarbenen kfzteile24 Audi R8 mit der #24 vorbei auf Platz zwei. In der zweiten Runde macht die RWT Corvette mit Sven Barth einen Abstecher in den Kies des Sachsenrings. Und auch er schafft es aus eigener Kraft wieder heraus.

Nach Runde drei hat sich folgende Reihenfolge eingestellt: #1, #77, #24, #7, #21, #34, #33, #63, #29, #9, #25, #8, #16, #50, #15, #5, #17, #55, #44, #36, #69, #20, #67, #32, #22, #99, #3, #66, #28, #13, #6.

Am Ende von Runde vier kommt Barth mit der Corvette an die Box. Während Keilwitz mit der neuen Corvette C7 mächtig Druck auf Luca Ludwig im Zakspeed Mercedes macht. Die ersten drei liegen innerhalb von nur einer halben Sekunde.

In Runde sieben ist es soweit. Am Ende der Start- und Zielgeraden kann Keilwitz den Mercedes-AMG GT3 Piloten überholen und die Führung übernehmen. Sofort beginnt er sich abzusetzen. Drei Umläufe später, am Ende der neunten Runde, beträgt der Abstand zwischen den beiden Erstplatzierten bereits 2,3 s.

Das Rennen nimmt seinen Lauf und in Runde 14 presst sich auch Vanthoor im kfzteile24 Audi an Ludwig vorbei auf P2.

Der zweite Zakspeed Mercedes von Nicolai Sylvest mit der #21, immer noch auf einer ein wenig überraschenden fünften Position, muss sich zu Beginn von Runde 16 den Angriffen von Ex-Champion Kelvin van der Linde im Audi #34 des Teams Car Collection Motorsport geschlagen geben.

Am Ende der 17. Runde überholt van der Linde auch den nun vor ihm fahrenden Bentley #7 mit Daniel Abt am Steuer. Das bedeutet vorerst P4.

In der folgenden Runde 18 schafft auch Sylvest im Mercedes-AMG #21 diesen Sprung. Er liegt damit wieder auf Rang fünf.

Am Ende dieser 18. Runde öffnet das Boxenstopfenster.

In Runde 20 kommt es im Zweikampf zwischen dem GRT Lamborghini Huracán GT3 mit der #63 und Christian Engelhart am Volant und dem Car Collection Audi R8 LMS #33 mit Christopher Haase als Pilot, zu einer heftigen seitlichen Berührung, die Engelhart mit einem Plattfuß hinten rechts bezahlt. Langsam kommt er zur Box zurück und verliert dabei 14 Positionen (P7 -> P21). Das ist ärgerlich, aber das ist eben auch Racing.

In Runde 24 verhängt die Rennleitung zwei Drive through penalties an die Startnummern 15 und 66, Phoenix Racing Audi respektive Attempto Lamborghini, wegen "pit speeding", soll heißen, das jeweilige Team war nicht lange genug zum Wechsel in der Box! Auch das ist ärgerlich, kann aber trotzdem passieren. Nobody is perfect!

Am Ende der 25. Runde kommt endlich auch der Führende, gerade noch rechtzeitig, zum Boxenstop. Gerade noch rechtzeitig, weil genau jetzt schließt sich das Boxenstopfenster:

In der darauf folgenden Runde hagelt es Drive through penalties. Die Rennleitung ist putzmunter!

Die Fahrzeuge mit den Startnummern 17, 32 und 69 sind die Betroffenen. Alle werden wegen Unterschreitung der vorgeschriebenen Mindestboxen-stopdauer bestraft.

In Runde 28 ist es dann endlich soweit. Der ABT Bentley #8 mit Fabian Hamprecht am Lenkrad vergräbt sich im Kiesbett in Turn 11 und löst damit die erste und wie sich später herausstellen wird, einzige Safety Car Phase des heutigen Tages aus.

Drei Runden später ist die Strecke und auch das Kiesbett wieder frei und das Safety Car kommt an die Box zurück. Das Rennen ist wieder freigegeben.
Jules Gounon erweist sich als ausgebufft und läßt dem Zweitplatzierten Florian Stoll im kfzteile24 Audi R8 #24 nicht den Hauch einer Chance und setzt sich sofort vom Feld ab.

Der YACO Audi R8 LMS #50, mit einem entfesselt fahrenden Philip Geipel im Cockpit, will sich mit dem schon hervorragenden fünften Platz, man ist von 14 gestartet, einfach nicht zufrieden geben. Rahel Frey hatte sich in ihrem Stint bereits gut gegen die starke Konkurrenz behauptet und das Auto auf P13 übergeben. Am Ende der 35. Runde überrennt Geipel den vor ihm liegenden Bentley #7 mit Christer Jöns am Lenkrad und übernimmt P4. Eine Runde später muss Sebastian Asch im Zakspeed Mercedes #1 dran glauben, P3 und Podium.

Doch wer denkt, das wäre genug, der irrt sich gründlich! In der Zwischenzeit beträgt der Abstand vom Ersten zum Zweiten 4,6 s. Wir schreiben das Ende von Runde 39 und Philip Geipel schafft das Meisterstück und läßt Florian Stoll im kfzteile24 Audi R8 nicht den Hauch einer Chance. Mit einer Entschlossenheit, die ihres Gleichen sucht, stößt er an Stoll vorbei und fährt auf P2 vor. Der Jubel in der YACO Box kennt keine Grenzen mehr.

In Runde 41 presst sich Christer Jöns noch an Sebastian Asch vorbei auf P4. Zu Beginn der vorletzten Runde kämpfen insgesamt sieben Autos um den 3. Platz, nachdem Philip Geipel nicht daran denkt, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen und weiter Richtung Führendem stürmt.

Es sind Stoll (#24), Jöns (#7), Asch (#1), Stolz (#16), Dobitsch (#25), De Phillippi (#29) und Siedler (#5) an diesem Fight beteiligt. Die Gemengelage ist wieder einmal ziemlich unübersichtlich, sodass die Runde sofort von der Rennleitung als "under investigation" erklärt wird. Hauptleittragender ist der arme Sebastian Asch, der wie von einem Rudel Wölfe in die Mangel genommen wird und sich schließlich auf Platz acht wiederfindet.

In Runde 43 ist der Spuk für alle vorbei. Dabei wird erst so langsam klar, dass dieses Rennen nicht nur eine Sternstunde und eine glänzende Werbung für den (deutschen) Motorsport sondern auch, so ganz nebenbei, der erste Sieg der neuen Callaway Corvette C7 GT3 überhaupt war.

In Runde 32 hagelt es erneut vier Drive through penalties wegen Mißachtung der weißen Linie an der Boxenausfahrt. Diesmal müssen die Startnummern 13 (Remo Lips, RWT Corvette), 28 (Peter Hoevenaars, Land Audi), 34 (Isaac Tutumlu Lopez, Car Collection Audi) und 55 (Lukas Schreier, Aust Audi) dran glauben.

Eine Runde später kommt Jesse Krohn im #20 Schubert Motorsport BMW M6 GT3 ohne Motorhaube an die Box und stellt sein Fahrzeug ab. Nach einer Feindberührung vor dem Pflichtboxenstopp hatte man die Haube beim Fahrerwechsel ordentlich mit Tape befestigt. Dennoch geht sie bei voller Fahrt fliegen und landet am Streckenrand. Der sympathischen Truppe von Torsten Schubert klebt zur Zeit das Pech an den Hacken.

Das Rennen geht in die Endphase - von Ende kann aber wahrlich noch lange nicht die Rede sein!

Jules Gounon und Daniel Keilwitz gewinnen in souveräner Manier. Dem Team um Ernst Wöhr und Giovanni Ciccone, der auch noch heute Geburtstag hat und 60 Jahre jung wird, gebührt alle Anerkennung.
Herzlichen Glückwunsch auf ganzer Ebene!

Zweite werden Rahel Frey und Philip Geipel im YACO Audi, vor Florian Stoll und Laurens Vanthoor im kfzteile24 Audi.

Die Junior Wertung geht ebenfalls an Jules Gounon und Daniel Keilwitz, vor Luca Stolz und Gerhard Tweraser im GRT Lamborghini Huracán und Connor De Phillippi und Christopher Mies im Land-Motorsport Audi R8.

Die Trophy gewinnt MRS GT-Racing mit dem Nissan GT-R Nismo und der Fahrerpaarung Steve Feige und Bas Schothorst.

Die schnellste Rennrunde schnappt sich Laurens Vanthoor im kfzteile24 Audi bereits in Runde drei mit einer 1:21.090 min.