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1. Rennhälfte LMP


Ein kleiner Blick in die Daten, die uns das bisherige Rennwochenende geliefert hat:

Porsche scheint weiterhin auf weniger Abtrieb, dafür mehr Topspeed zu setzen. Im vergangenen Jahr ist man in Spa-Francorchamps mit Le Mans-Aero angetreten. Die Zeitenverbesserung gegenüber dem vergangenen Jahr kommt hauptsächlich aus dem zweiten Sektor mit seinen schnellen Kurven, in dem man sich um 3 Sekunden verbessern konnte! Dennoch hat man es geschafft, auch im ersten und letzten Sektor zuzulegen und den Topspeed um 8 km/h zu steigern.

Audi macht es mit den beiden Topautos #7 und #8 genau umgekehrt. Statt wie im vergangenen Jahr auf Abtrieb, setzt man heuer mit der Le Mans-Spezifikation auf Topspeed. Dies macht sich deutlich bemerkbar: In jedem Streckenabschnitt konnte man sich bisher um 1,7 Sekunden steigern. Der Fortschritt in Sektor 2 ist nicht so markant wie bei Porsche und Toyota (dennoch Audi weiterhin dominant hier), dafür geht der R18 e-tron quattro auf den Geraden deutlich besser vorwärts: hier steigen die Bestwerte um satte 18 auf 309,5 km/h!

#1 Toyota

Rennstart

Nachdem sich das Feld für das Startprozedere als Le Mans-Start aufgestellt hat, startet das Feld unter trockenen und bewölkten Bedingungen in zwei Aufwärmrunden

Gleich in der La Source kann Alexander Wurz im Toyota #2 vor die beiden Audis auf P4 schieben, verliert diese Position auf der Kemmel-Geraden wieder. Während Wurz sich auf P5 halten kann, bleiben die Porsche an der Spitze des Feldes. Beim Andremsen der Bus Stop-Schikane kann sich Marcel Fässler kurz vorbeischieben an Nick Tandy im Porsche #19, muss diesen auf der Kemmel-Geraden aber wieder passieren lassen.
Nach 3 Runden hat sich das Feld sortiert, Marcel Fässler und Nick Tandy zeigen unterdessen eine Wiederholung aus Silverstone und überholen sich mehrfach in der Runde gegenseitig.

Start LMP2

An der Spitze haben sich noch 2 Runde die Marken mittlerweile sortiert: 2x Porsche vor 2x Audi, Toyota, Audi und Toyota. Der beste TS040 Hybrid hat 15 Sekunden Rückstand.

Brendon Hartley kann sich an der Spitze absetzen, Lieb und Fässler kämpfen um P2.

Fässler verbremst sich in Runde 14 erst in Rivage, dann dreht er sich in der Bus Stop-Schikane. In dieser Runde verliert der Schweizer 15 Sekunden und liegt jetzt direkt vor Sebastien Buemi im besten Toyota.

Nach 14 absolvierten Runden steuert Ryan Dalziel im ESM-Ligier die Boxengasse an und verschwindet in der Garage. 14,5 Minuten später nimmt er das Rennen wieder auf.

Nach 19 Runden/42 Minuten kommt auch die Spitzengruppe der LMP2 zu ihren regulären Boxenstopps. Wir verzeichnen den folgenden Stand an der Spitze:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
1 17 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 22 Rd.
2 18 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 8s
3 8 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 14s
4 7 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 23s
5 1 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 31s
6 9 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 34s
7 2 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 40s
8 26 GT3 LMP2 Ligier G-Drive Racing Russland 21Rd.
9 43 GT3 LMP2 Morgan Team SARD Morand Schweiz 15s
10 28 GT3 LMP2 Ligier G-Drive Racing Russland 17s
11 38 GT3 LMP2 Gibson Team Jota Gross-Britannien 19s
12 36 GT3 LMP2 Oreca Signatech-Alpine Frankreich 30s

An der Spitze des Feldes hat sich das Rennen nach einer trubulenten ersten Rennstunde beruhigt. Beim Kampf um P6 zwischen Wurz und Bonanomi gibt es ein rundenlanges Duell: Wurz fährt dem Audi auf den Geraden davon, Bonanomi kontert in den Kurven. Hierdurch kommt es zu haarigen Situationen, weil man nebeneinander durch Eau Rouge fährt.

Timo Bernhard sitzt nach 41 Runden seine Stop&Go-Strafe ab und verliert dadurch die Führung, bleibt aber vor den Audis platziert. Wir verzeichnen den folgenden Stand an der Spitze:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand
1 17 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 41 Rd.
2 18 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 10s
3 7 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 34s
4 8 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 39s
5 1 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 68s
6 2 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 89s
7 9 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 90s
8 19 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 38 Rd.
9 26 GT3 LMP2 Ligier G-Drive Racing Russland 48s
10 38 GT3 LMP2 Gibson Team Jota Gross-Britannien 58s
11 28 GT3 LMP2 Ligier G-Drive Racing Russland 76s
12 43 GT3 LMP2 Morgan Team SARD Morand Schweiz 105s

#28 G-Drive

Eine Viertelstunde vor der Rennhalbzeit fliegt Hülkenberg mit dem #19 Porsche im Kampf um P4 knapp vor Radillion fast von der Strecke ab. Kurze zeit später kommt er an die Box. Dort steht schon seit einiger Zeit der #30 ESM-Ligier.

Kurz vor der Rennhalbzeit wird der Kampf zwischen den Toyotas und dem porsche von Webber um P4 wieder heiss. Nach 3 Stunden notieren wir den folgenden Stand an der Spitze:

Platz Nr Auto Klasse Marke Team Land Abstand Stopps
1 18 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 86 Rd. 3
2 7 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 25s 3
3 8 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 63s 3
4 2 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 85 Rd. 3
5 1 GT3 LMP1 Toyota Toyota Racing Japan 1s 3
6 17 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 2s 4
7 9 GT3 LMP1 Audi Audi Sport Team Joest Deutschland 11s 4
8 19 GT3 LMP1 Porsche Porsche Team Deutschland 83 Rd. 4
9 38 GT3 LMP2 Gibson Team Jota Gross-Britannien 80 Rd. 4
10 28 GT3 LMP2 Ligier G-Drive Racing Russland 79 Rd. 3
11 43 GT3 LMP2 Morgan Team SARD Morand Schweiz 39s 4
12 36 GT3 LMP2 Oreca Signatech-Alpine Frankreich 53s 4


#19 Porsche


Toyota setzt wie auch Porsche nicht die Le Mans-Variante ein. Durch den Zuwachs an Abtrieb verbessern sich die Zeiten in Sektor 2 um bis zu 2,4 Sekunden. Doch der Rückgang des Topspeeds im Gegensatz zu den Wettbewerbern ist deutlich erkennbar: Minus 10 km/h (= 298,3 km/h) bedeuten nur kleinere Verbesserungen der Zeiten in Sektor 1 und 2 im Bereich von >0,8 Sekunden.

Porsche und Audi haben im Gegensatz zum vergangenen Jahr ihre Bestzeit um 5,1 bzw. 5,2 sek steigern können - Toyotas Fortschritt beträgt nur 3,1 sek. Es bleibt abzuwarten, ob Toyota den Rückstand im Rennen geringer halten und Probleme bei den Wettbewerbern für sich nutzen kann.

Der KCMG-Oreca 05 besteht die technische Untersuchung nach dem Qualifying nicht, der Unterboden ist zu flexibel. Man wird dazu verdonnert, mit 30 Sekunden Strafzeit aus der Box zu starten.



Start LMP

Die Startphase der LMP2 kann Harry Tincknell im Jota-Gibson für sich entscheiden, bekommt wegen Frühstarts jedoch eine Drive-Though Strafe verpasst. Die Führung übernimmt Sam Bird im Polesetter G-Drive Ligier, vor Olivier Webb und Luis Derani.
7 Runden nach dem Start liegt Nicolas Lapierre im KCMG-Oreca 05 auf P18, alle GTE-Fahrzeuge sind überholt.

Nach 6 Runden kollidieren die beiden Werks-Porsche #19 Nick Tandy und #91 Kevin Estre in Fagnes. Der LMP1-Porsche schlägt in die Reifenstapel ein, Tandy bringt den beschädigten Porschen an die Boxen.

Der LMP1 verliert 3:07 min beim Wechsel der Fronthaube, plus zusätzlich 1:30 min für die langsame Runde zurück an die Boxen. Das entspricht insgesamt etwas mehr als 2 Runden.

Porsche Eau Rouge

Die Gesamt-Spitze absolviert nach 21-22 Runden die ersten Boxenstopps. Der führende Brendon Hartley kommt nach 23 Runden rein - verbremst sich in der Runde vorher in der Bus Stop und muss den Notausgang nehmen - und kürzt dabei um einige Meter ab. Der Teammanager wird zur Rennleitung gerufen. Später gibt es eine 15 sekündige Stop&Go-Strafe.
Der Toyota von Sebastien Buemi wechselt keine Reifen, Alexander Wurz bekommt nur auf der linken Fahrzeugseite neue Michelins montiert. Buemi spart so 20, Wurz 10 Sekunden. Eine Positionsverbesserung gibt es dadurch noch nicht..

Nick Tandy stoppt nach Runde 32, verbremst sich aber in der Bus Stop-Schikane. Tandy will den nachfolgenden Verkehr durchlassen und fährt dadurch in einem ungünstigen Winkel in die Boxengasse - und versperrt diese für einen kurzen Moment. Formel 1-Fahrer Nico Hülkenberg übernimmt das Steuer.

Toyota Wurz

1h 25min im Rennen: Die Führenden der LMP2 kommen an die Boxen. Nicolas Lapierre hat sich mittlerweile auf die dritte Position vorgekämpft und bleibt auch für den dritten Stint im Auto sitzen.

Nur einen Moment später, etwas mehr als 1,5 Stunden im Rennen stoppt auch die LMP1-Meute. Bei dieser Stopprunde wechselt der Audi von Marco Bonanomi nicht die Reifen und kann so am Toyota #2 vorbeiziehen. Nur die #19 dreht bisher 25 Runden/Stint, alle anderen schaffen aktuell 24 Runden.
Bei der #17 von Timo Bernhard scheint mehr repariert werden zu müssen: der Porsche 919 Hybrid wird in die Garage geschoben. Nachdem 3:43 Minuten am Auto geschraubt wird, geht Mark Webber zurück auf die Strecke.

Die Führung von Romain Dumas schmilzt gegen Ende der 2 Stunde-Marke langsam zusammen, André Lotterer holt Runde um Runde auf.

Marco Bonanomis Audi #18 verliert auf der Kemmel-Geraden aus seiner linken Tür das Fenster - der Portugiese lässt sich davon nicht beirren und fährt weiter. Auffällig ist, dass der Audi auf den Geraden auf und ab hüpft. Durch die etwas langsameren Rundenzeiten (Bonanomi fährt seine Reifen im zweiten Stint) kann Stephane Sarrazin im Toyota #2 aufschließen und überholen.
Es scheint, dass die Audi im Gegensatz zu Toyota auf gebrauchten Reifen mehr Rundenzeit verlieren.

Nach 63 Runden wird Bonanomi dann in die Box geschoben, die linke Tür wird gewechselt. Statt einen kompletten 23/24 Runden-Stint zu fahren, ruft man den Audi schon nach 18 Runden in die Box.

54.000 Zuschauer sehen nun wie der an der Spitze verbliebene Porsche von den beiden Audis gejagt wird. Die #9 kehrt mit einer Runde Rückstand auf die Strecke zurück. Der Audi von René Rast ist hinter die beiden Toyota auf P6 zurückgefallen.

Porsche Stopp

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