Rennen 1

Die Sonne ist tatsächlich zum Start des ersten Rennens herausgekommen und heizt nun den Piloten und dem Asphalt richtig ein. Geschätzte 3-4000 Zuschauer geniessen auf den Naturtribünen Sonne und Rennaction. Wegen der Terminüberschneidung mit der DTM in Zolder wird das 17.000PS starke Feld des GT-Masters mit 2 Stunden Verspätung erst gegen 14.45 Uhr ins Rennen geschickt.

(c) GT-Eins.de

Start! Schon auf der Ziellinie fächert das Feld soweit aus das die ersten ins Gras müssen. Ein massiver Verbremser von Dennis Marschall im HCB-Rutronik Audi (Nicht Maximilian Paul wie wir anfangs fälschlicherweise vermuteten) löst eine Kettenreaktion aus die 4 Autos in den Kies der ersten Schikane schiebt. Der KÜS Team 75 Bernhard Porsche bleibt als einziger mit Schäden am Fahrwerk im Kies stecken,  während die #77 Corvette, ein EFP-Audi und ein BKK-Mobil AMG sich aus dem Kies befreien können. Gleich dahinter rempeln sich einige weitere Autos rechts der Strecke in den Kies während mehrere Wagen den Notausgang benutzen. Das soll noch Folgen haben....

Dennis Marschall nimmt nach dem Unfall alle Schuld auf sich: "Das war alleine mein Fehler. Ich habe zuerst zu spät gebremst und da haben die Reifen zunächst blockiert. Um dann nicht im Pulk meinem Vordermann ins Heck zu fahren habe ich instinktiv nach rechts auf den Grünstreifen gezogen aber da war die Verzögerung dann erst recht nicht da. Für die Konkurrenten tut es mir leid denn die haben nun einiges zu tun ihre Wagen bis morgen wieder gerade zu bekommen."

(c) GT-Eins.de

Niederhauser führt nun vor Bortolotti Hofer und Barth. Dahinter liegen der Schütz-AMG von Marvin Dienst, der #47 Mann-Filter AMG von Indy Dontje und der Mücke Audi von Mike-David Ortmann. 

Nach 12 Minuten erfolgt der Restart. Robert Renauer verliert P8 an den EPF-Audi von Matti Drudi. Luca Ludwig arbeitet sich derweil hinten wieder um einige Plätze vor. derweil übernimmt BKK Mobil-Pilot Kelvon Snoeks P14 von Lokalmatador Filip Salaquarda.

Der von P26 gestartete Rolf Ineichen hat sich im #82 GRT-Lamborghini nach 18 Rennminuten schon um 14 Plätze verbessert und fährt nun auf P12 in den Punkten. Niederhauser hat vorne 2,1s Vorsprung.

Der in den Startunfall verwickelte Marvin Dienst kann Barth vor sich zwar nicht mehr unter Druck setzen, hält aber tapfer Rang 5 obwohl der Schütz-AMG angeschlagen ist und Bremse und Setup nicht mehr im Idealzustand sind.

(c) GT-Eins.deEbenfalls in den Unfall verwickelt war Callaway-Pilot Markus Pommer, der kann aber keine Beeinträchtigungen an seiner C7.R GT3 rapportieren - im Gegenteil: "Ich hatte fast den Eindruck als wenn die Corvette danach besser lag"  Ein klassischer Fall von dem was unter den langjährigen Lesern dieser Seiten als "Express-Setup" bekannt ist (= Einmal den Hobel in die Leitplanken setzen - dann passts! ....)

Audi Pilot Ortmann kommt mit der #24 als erster in die Box ihm folgen Ineichen in der #82, #33, #99, #71, #18, #48, #3, und die 28 von Land-Motorsport.

In der Folgerunde stoppen, Hofer im Land Audi #29, Barth in der #13,  die #47 #1, #25, #77, #20, #11, #4 und der Porsche mit der #69. Damit haben 2/3 des Feldes schon vor der Rennhalbzeit gestoppt.

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Sven Barth im RWT-Corvette schiebt in der Schikane im hinteren Teil der Strecke Ferrari-Pilot Luca Ludwig in einen Dreher nachdem sich dieser an der Corvette vorbei gebremst hatte. Nach Untersuchung des Vorfalls durch die Rennleitung wird Barth vom Verdacht der Nachhilfe frei gesprochen. Der Ferrari fällt auf P28 zurück. Barth verliert eine Position an den Land Audi von Max Hofer.

"Schade unsere Pace war gut" rekapituliert Ludwig nach dem Rennen. Damit hätten wir heute unter die Top-4 fahren können. Ich hatte mach schon an der Corvette vorbei gebremst, dann ist er mir aufs Hinterrad gefahren."  

Timo Bernhard steigt aus seinem Porsche aus. Der Rennleitung bleibt unterdessen nichts anders übrig als das SC auf die Strecke zu schicken.

Auch MRS-BMW-Pilot Nikolai Sylvest und Dennis Marschall im HCB Rutronik-Audi haben massive Chassis-Schäden bei der Startkarambolage erlitten und stellen ihre Gefährte an der Box ab.

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Nach 13 absolvierten Runden sieht der Stand an der Spitze unmittelbar vor dem Öffnen des Boxenstopfensters wie folgt aus:

Platz Nr Klasse Auto Team Land Marke Runden
1 31 Junior GT3 HCB Rutronik Racing Deutschland Audi 14 Rd.
2 63   GT3 Orange 1 by GRT Grasser �sterreich Lamborghini 2,9s
3 29 Junior GT3 Montaplast by Land-Motorsport Deutschland Audi 4,4s
4 13 Trophy GT3 RWT Racing Deutschland Corvette 5,2s
5 36   GT3 Schütz Motorsport Deutschland Mercedes 8,4s
6 47   GT3 HTP Motorsport Deutschland Mercedes 9,3s
7 24 Junior GT3 BWT Mücke Motorsport Deutschland Audi 9,7s
8 12   GT3 EFP by TECE Deutschland Audi 10,0s
9 1   GT3 Precote Herberth Motorsport Deutschland Porsche 11,1s
10 25 Junior GT3 BWT Mücke Motorsport Deutschland Audi 11,5s
11 77   GT3 Callaway Competition Deutschland Corvette 12,0s
12 82 Trophy GT3 Orange 1 by GRT Grasser �sterreich Lamborghini 14,4s
13 19 Junior GT3 Orange 1 by GRT Grasser �sterreich Lamborghini 15,1s
14 33   GT3 Team ISR Tschechien Audi 15,5s
15 20 Junior GT3 BKK Mobil Oil Racing Deutschland Mercedes 16,5s

(c) GT-EinsDer #19 GRT-Lambo stoppt in Runde 16. Die Callaway Corvette fährt zu früh aus der Boxengasse heraus- ebenso der #19 Lambo. Auch der T3-Motorsport-Audi hat die Mindeststandzeit nicht eingehalten - alle 3 Mannschaften dürfen dafür noch einmal in der Boxengasse antanzen.

Der führende Niederhauser kommt in Runde 17 an die Box, ebenso Bortolotti im #63 Lamborghini. Marvin Dienst im Schütz AMG übernimmt die Führung.

In Runde 18 kommt Nikolai Rogivue im #26 Mücke Audi rein.

In Runde 19 kommen der #12 Audi und der #98 Aston zum Fahrerwechsel an die Box.

In der 20 und letzten möglichen Runde tauchen der Schütz-AMG, der 21 BKK Mobil AMG und der HB-Racing Ferrari an der Box auf.

Derweil entwickelt sich auf der Strecke ein interessanter Dreikampf zwischen Engelhardt im Lambo, Mies im Land Audi und David Jahn in der RWT-Corvette um Rang 2.

Ein Stubser auf das Hinterrad der Land Audis durch Jahn in der Schikane nach Start-Ziel hat eine Rauchentwicklung am linken Hinterrad des Land Audis zur Folge. Die Corvette kann vorbei  ziehen.

In Runde 22 ist der Stand auf der Strecke wie folgt:

Platz Nr Klasse Auto Team Land Marke Runden
1 31 Junior GT3 HCB Rutronik Racing Deutschland Audi 21 Rd.
2 63   GT3 Orange 1 by GRT Grasser �sterreich Lamborghini 7,6s
3 13 Trophy GT3 RWT Racing Deutschland Corvette 9,7s
4 29 Junior GT3 Montaplast by Land-Motorsport Deutschland Audi 10,2s
5 47   GT3 HTP Motorsport Deutschland Mercedes 12,2s
6 36   GT3 Schütz Motorsport Deutschland Mercedes 15,5s
7 12   GT3 EFP by TECE Deutschland Audi 16,1s
8 24 Junior GT3 BWT Mücke Motorsport Deutschland Audi 16,4s
9 1   GT3 Precote Herberth Motorsport Deutschland Porsche 16,7s
10 19 Junior GT3 Orange 1 by GRT Grasser �sterreich Lamborghini 18,9s
11 25 Junior GT3 BWT Mücke Motorsport Deutschland Audi 20,0s
12 82 Trophy GT3 Orange 1 by GRT Grasser �sterreich Lamborghini 20,6s
13 33   GT3 Team ISR Tschechien Audi 21,3s
14 77   GT3 Callaway Competition Deutschland Corvette 22,3s
15 21 Junior GT3 BKK Mobil Oil Racing Deutschland Mercedes 23,7s


Der dahinter fahrende Florian Spengler wird durch ein lose vor der Scheibe herumbaumelndes Positionspanel irritiert, das wohl ebenfalls beim Startunfall abgesprungen ist. Markus Winkelhock dahinter liegenden im Kfz-Teile Audi vesucht daraus Profit zu schlagen.

(c) GT-Eins.de
Mies schiebt eine Viertelstunde vor Schluss Jahn nach einem Rutscher ausgangs der ersten Schikane vor sich her Der Corvette-Pilot gibt darauf hin Gas und versucht Botolotti noch mal einzuholen. In der Zwischenzeit kann sich Maxi Götz an dieses Kampfpaket heranschieben. Aus dem Dreikampf um P2 wird nun ein Vierkampf,

Mit einem abgesprungenen Keilriemen kommt Max Wishofer im  #20 BKK-Mobil AMG an der Box. Die Kühlwassertemperaturen lassen ein Weiterfahren nicht mehr zu.

(c) GT-Eins.de

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Van der Linde hat nun an der Spitze einen mehr als komfortablen Vorsprung von zeitweise über 8s. Bortolotti ist dahinter in Richtung eines guten 2. Platzes unterwegs Eine starke Kampfgruppe gibt es im Kampf um P6, wo Schütz-Pilot Read die beiden Audi von Spengler und Winkelhock, der Herberth-Porsche von Thomas Preining und die beiden GRT-Lambos von Mapelli und Perera im Nacken hängen

Ein Dreher von Christopher Haase im #25 Mücke Audi lässt den zuvor 12.plazierten R8 im Kies vesrschwinden. Haase kann sich dort zwar befreien er verliert aber viele Plätze Frank Stippler hatte wohl im ISR-Audi nachgeholfen. Haase fällt auf P27 zurück. Stippler bekommt eine Durchfahrtsstrafe

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Weiter hinten im Feld ist Stefan Mücke unterhalb seiner Möglichkeiten unterwegs. "Wir sind aufgrund des Qualifyings von 21 gestartet. Mit dem Audi machst du auf dieser Strecke dann nichts mehr. Dank der Boxenstopp sind wir zumindest noch auf P14 nach vorne in die Punkte gekommen. Morgen sollte mehr drin sein."Matteo Cairoli im #18 Küs-Porsche stellt seinen Wagen mit einem Reifenschaden in einer Offnung in den Leitplanken ab. Ferrari-Pilot Asch hat unterdessen schon P12 eingenommen.

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Marvin Kirchhöfer verliert 12s durch einen Ausritt. 2 Runden später markiert er einen 1:31,8 als schnellste Rennrunde.

Aiden Read im Schütz AMG fehlen mittlerweile 10s auf die Mamba von Götz. "Marvin hatte beim Startunfall einen Riss in der Tür erlitten. Abgesehen von diesem kosmetischen Schaden war der Wagen ab dem Unfall  nicht mehr ordentlich ausbalanciert. Es war ein harter Kampf unter diesen Umständen die Position zu halten aber Marvin hat das in seinem Stint super gelöst"  lobt Read nach dem Rennen seinen Teamkollegen.

Letzte Runde  - van der Linde hat quasi den Tempomat eingeschaltet und cruist um die Strecke. Auch dahinter hat man sich einsortiert.

Kelvin (c) GT-Einsvan der Linde und Patrick Niederhauser gewinnen für HCB Rutronik Racing den ersten Lauf in Most von der Pole aus. Für das Einsteiger-Team ist es der vorläufige Höhepunkt der nur 3 Rennen alten Masters-Geschichte. Dahinter setzt sich der Orange Racing by GRT Lamborghini von Christian Engelhart und Mirko Bortolotti durch. Platz 3 und den Sieg in der Trophy-Wertung holt sich die RWT-Mannschaft mit David Jahn und Sven Barth. Die Junior-Wertung gewinnt dahinter auf P4 Max Hofer mit Unterstützung durch Land-Audi-Teamkollege Christopher Mies.

Am Abend nach dem Rennen gibt es dann die mitlerweile obligatorischen Korrekturen des Rennergebnisses  durch die ADAC- und DMSB Sportkomissare - einige lösen allgemeines Kofschütteln selbst bei der Konkurrenz aus.

Die RWT-Corvette bekommt wegen eines vermeidbaren Kontakts mit dem Land Audi eine 1s Zeitstrafe und fällt daher vom 3. auf den 4.Platz zurück. Chris Mies und Max Hofer erben die letzte Podiumsposition. Pikant: die Rennleitung hatte den Vorfall sofort untersucht und auf eine Bestrafung verzichtet. Es zeigt sich am Ende das nicht etwa das Team Land Motorsport sondern die DMSB-Verantwortlichen darauf bestanden den Vorfall dennoch entgegen der Entscheidung der Rennkomissare zu ahnden.

(c) GT-EinsMehr Unverständnis ernten die Bestafung des #1 Herberth Motorsport Porsches und des #82 GRT-Lamborghinis. Diese hatten im Getümmel des Startunfalls den Notausgang am Ende der Startgerade gewählt, um nicht auch in den Schlamassel in Kurve 1 und 2 verwickelt zu werden. Beide Teams bekommen jeweils eine 30s Zeitstrafe nach dem Rennen wegen unzulässigen Abkürzens und somit dem Gewinnen von Positionen im Feld das sich teils durch das Kiesbett kämpfen musste. "So ein Blödsinn! Sollen wir mit unserem Wagen aus Solidarität ins Kiesbett dazu stellen?" fragt Robert Renauer berechtigterweise. Dadurch fallen der der Herberth Porsche von Renauer und Preining von Platz 9 auf Platz 21 und der GRT-Lambo von Ineichen und Perera von Platz  10 auf Platz 22 zurück und damit jeweils aus den Punkterängen. Auch dem BWT Mücke Audi von Haase/Schmidt werden aus dem selben Grund  30s draufgeschlagen. Diese Mannschaft lag allerdings bereits auf P24 ausserhalb der Punkteränge und rutscht nun auf P26 ab.

Unfallverursacher Dennis Marschall bekommt für sein Auto und damit Partnerin Carrie Schreiner eine Zurückversetzung um 10 Startplätze für das Ergebnis des morgigen Qualifyings verhangen. "Das wird dann wohl ein Kampf darum werden ob wir den letzten Startplatz vermeiden können" schwant es Marschall noch am Abend.

Wir erinnern uns: die Rennleitung hatte kurz nach dem Herausschicken des SC die Meldung "Start ok!" über die Bildschirme flimmern lassen. Vielleicht lief ja auf deren Bildschirm eine Aufzeichnung des Starts vom Rennen in Oschersleben? Seis drum!...

Wenn eine Rennleitung sich selber unglaubwürdig machen will, sollte sie jedenfalls konsequent die eigenen Entscheidungen schnell verkünden und dann nach Belieben später zurücknehmen. So baut wenigstens man keinen übertriebenen Respekt bei den Teilnehmern auf... 


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