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2. Rennhälfte LMP

Der Kampf um Platz zwei in der LMP2-Klasse bleibt auch zu Anfang der dritten Rennstunde der interessanteste Schauplatz im Prototypen-Feld. Matt Rao und David Cheng fahren im Zweikampf in ihren Jacky Chan-DC-, beziehungsweise Signatec-Alpine-Orecas Seite an Seite durch die Mercedes-Arena, berühren sich am Ausgang des Komplexes leicht und werden dann konsequenterweise beide vom bis dahin viertplatzierten Felipe Albuquerque überholt, welcher mittlerweile den #31 Rebellion übernommen hat.

Mit etwas Verspätung geht diesmal der stündliche Positionstausch bei den Porsches über die Bühne. Earl Bamber hat mittlerweile die #2 übernommen und kann bei noch 2:45 Stunden verbleibender Renndistanz am Ende von Start/Ziel an Nick Tandy in der #1 vorbeigehen. Sollte hier nicht noch etwas außergewöhnliches passieren, dürfte die Entscheidung um den Sieg allein zwischen den beiden Porsches fallen. Der #7-Toyota ist nun bereits fünfundvierzig Sekunden zurück.

Rebellion 13

In der LMP2 geht der Vormarsch von Derani weiter. Am Ende der vierten Rennstunde liegt der Rebellion-Pilot auf Platz drei und nur 14 Sekunden hinter Felipe Albuquerque. Das Klassement gestaltet sich damit wie folgt.

Kurz nach Beginn der vorletzten Rennstunde ist dann Earl Bamber mit einer Schrecksekunde "dran": Tor Graves im Manor Oreca dreht sich beim Anbremsen auf die NGK-Schikane direkt vor dem Gesamtführenden. Der Neuseeländer in Porsche-LMP1-Diensten passiert den LMP2 auf der rechten Seite, muss dann aber den Umweg durch den Notausgang der Schikane nehmen, wodurch Teamkollege Nick Tandy auf Platz 1 durchschlüpfen kann. Zum bereits vierten Mal tauschen die beiden Porsche-Prototypen damit mehr oder weniger kurz nach Vollendung einer vollen Rennstunde die Plätze.

Der Rest der vorletzten Stunde vergeht bei den LMPs - im Gegensatz zu den GTs - relativ ereignisfrei. Etwa 70 Minuten vor dem Rennende kommen die Werks-LMP1 zum letzten regulären Stopp an die Box. Ausgehend vom bisherigen Rennverlauf werden aber sowohl die Porsches als auch die Toyotas noch einen Splash and Dash kurz vor dem Ende des Rennens brauchen, so dass auch dies keine Bewegung mehr ins Klassement bringen dürfte.  Bei den LMP2 hat sich Nicolas Lapierre im Signatech-Alpine kurz vor der 60-Minuten-Marke an Matthias Beche im #13 Rebellion herangekämft und setzt den Schweizer nun ordentlich unter Druck. An der Spitze der "kleinen" Klasse dreht weiterhin das Jacky Chan-DC-Auto mit Ho Pin Tung am Steuer einsam seine Runden. Das Klassement lautet damit wie folgt:



Porsche 2Immer noch nicht rund läuft es bei Tockwith-Motorsport. Der Ligier war zwar zwischenzeitlich wieder auf der Strecke unterwegs, steuert dann aber wieder die Box an. Anscheinend sind die Probleme am Fahrzeug, über die das Team zum jetzigen Zeitpunkt keine genaueren Angaben macht, noch nicht vollständig behoben.

Auf dem Vormarsch ist unterdessen "Pipo" Derani, der den #13 Rebellion-Oreca von Heinemeyer-Hansson übernommen hat. Der Brasilianer holt sich den vierten Platz in der LMP2-Klasse von David Cheng und macht sich dann auf die Verfolgung von Rao und Albuquerque.

Eine Schrecksekunde erlebt 25 Minuten vor dem Ende der vierten Rennstunde Nick Tandy im zweitplatzierten Porsche, der in der Anfahrt zum Hatzenbach-Bogen den Ford GT seines britischen Landsmanns Harry Tincknell touchiert und in einen Dreher schickt. Während der Ford durch das Kiesbett muss, kann Tandy im Porsche-Prototyp ohne nenneswerten Zeitverlust (und sichtbare Beschädigungen) weiterfahren und bleibt so seinem Teamkollegen Earl Bamber auf den Fersen.

ByKolles 4



Stopp Manor 25
Eine Viertelstunde vor Rennende kommen - wie erwartet - die Werks-LMP1 zum letzten Splash-and-Dash an die Box. Timo Bernhard stoppt eine Runde später als Andre Lotterer und kann sich dabei im #2 Porsche 919 wieder vor seinen Teamkollegen setzen und so auch die Führung in der Meisterschaftstabelle weiter ausbauen.
Bei Toyota dürfte man hingegen froh sein, die zwischenzeitlich durchaus vorstellbare Schmach einer Ãœberrundung durch die Porsche vermieden zu haben. Kamui Kobayashi bringt das Auto mit der #7 schließlich mit einem Rückstand von 1:04 Minunten ins Ziel.  Eine sonderlich beeindruckende Vorstellung haben die Kölner hier heute dennoch nicht abgeliefert. Wie schon in den Vorjahren scheint der Nürburgring dem TS050 nicht besonders zu liegen. Mit Blick auf den Rest der Saison bleibt zu hoffen, dass der Vorsprung von Porsche bei den nächsten Rennen wieder etwas kleiner ausfällt.

Podium
LMP1

Einige Statikstikdaten zum Schluss:


LMP1
- Beim dritten WEC-Lauf am Nürburgring siegen zum dritten Mal in Folge Timo Bernhard und Brendon Hartley im Porsche 919 Hybrid. Nach Mark Webber nun mit Earl Bamber als Teampartner.
- Durch dem Sieg rücken Timo Bernhard und Brendon Hartley mit je 10 Siegen zu den bisherigen Rekordhaltern in der LMP1 auf (Marcel Fässler, André Lotterer, Benoit Tréluyer).
- Wir sahen den 19. WEC-Sieg von Porsche (jeweils 13 für Audi und Toyota).
- Kamui Kobayashi drehte die 12. schnellste Rennrunde für Toyota (jeweils vier mit dem TS030, TS040 und TS050 - Hybrid). Audi mit 23 und Porsche mit 10 in der Statistik.

LMP2
- Der dritte Saisonsieg von Ho-Pin Tung, Oliver Jarvis und Thomas Laurent sowie das Jackie Chan DC Racing-Team.
- Sieg Nummer 27 für ein Oreca-Chassis (inkl. Alpine). Ligier folgt mit 8 Siegen.
- Nicolas Lapierre drehte seine 2. schnellste Rennrunde in der LMP2, insgesamt seine 5.




Gut vierzig Minuten vor Rennende erfolgen dann die letzten Stopps in der LMP2, wobei es Nicolas Lapierre endlich gelingt, an Matthias Beche vorbeizugehen. Im Kampf um Platz fünf touchieren sich unterdessen das #37 Jacky Chan-DC-Auto und der #25 Manor-Oreca in der Mercedes-Arena. Beide Fahrzeuge können das Rennen fortsetzen. Wenig später kommt der Manor-Wagen allerdings an die Box und fällt dann in die Kampfgruppe um Platz sechs, sieben und acht zurück.
Manor-Pilot Vitaly Petrov liegt in der #25 nun eine halbe Sekunde vor Ben Hanley im G-Drive-Oreca und zweieinhalb Sekunden vor dem TDS-Auto von Matthieu Vaxivierre. Die drei bilden aktuell die interessante Kampfgruppe im LMP-Feld. Spannend könnte es eventuell auch noch einmal um den dritten Platz bei den LMP2 werden, da Lapierre es aktuell nicht schafft, Matthias Beche nennenswert zu distanzieren. Hanley hat schließlich das bessere Ende für sich und sichert sich vorläufig den sechsten Platz.

Toyota 7

Andererseits: Ausgehend von der heutigen Performance der Weissacher würde wohl niemand auf die Idee kommen, dass das Prototypen-Programm des Porsche-Teams auf Grund eines angeblich "zu Ende entwickelten" und "nicht mehr konkurrenzfähigen" Autos auf der Kippe zu stehen scheint. Vielleicht kann die heute gezeigte Leistung ja dabei helfen, die Ende Juli anstehende Entscheidung des Porsche-Vorstandes in Richtung einer Fortsetzung des LMP1-Engagements zu beeinflussen.

Von derartiger Firmenpolitik verschont ist man wohl größtenteils in der LMP2-Klasse. Dort geht der Sieg an die Jacky Chan-DC-Mannschaft rund um den stark auftrumpfenden Ho Pin Tung. Auf den Plätzen zwei und drei kommen der #31 Rebellion und der #36 Signatech-Alpine ins Ziel.





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