In diesem Forum gibt es einen Beitrag "Wohin fährt die SCC?". Vielleicht sollte man dieses Thema einmal umschreiben und die Frage "Wohin fährt der Sportwagenweltcup?" stellen.
Die Vermarktungsstruktur sehe ich eher nicht als derzeitiges Problem der FIA-Sportwagenmeisterschaft. Mit der FIA hat man einen starken Partner der für alle derzeitigen Schwächen einspringt. Auch ist das Rahmenprogramm kein so großes Thema - das würde bei einer attraktiven Serie sich von selbst einstellen. Allerdings wäre ein fixes Programm wirklich dazu geeignet Teams eventuell in die Meisterschaft rüberzuziehen - und dies wäre ein Fakt den Serienorganisatoren der betreffenden Serien nach Möglichkeit zu vermeiden suchen würden (sie wollen ja ihre eigenen Felder voll bekommen).
Das derzeitige Problem, welches die Serie trotz der attraktiven Maschinen im Augenblick uninteressant erscheinen lässt sind die geringen Starterzahlen. Man müsste sich Gedanken machen wie diese zustande kommen um eine Verbesserung zu erreichen. Hohe Starterzahlen zeigen daß eine Serie gesund ist und machen diese attraktiv. Kommen viele spektakuläre Autos dann kommen auch die Fans.
Was hat dazu geführt daß die Starterzahlen in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen haben? Dafür kann man sich einmal die Entwicklung der Starterzahlen am Nürburgring betrachten:
Allerdings lassen sich die meisten der oben angeführten Fakten nicht mehr ändern.
![]() |
Wenigstens scheint man aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen allerdings ist die Organisation einer Meisterschaft auf derart hohem technischen Niveau immer mit bestimmten Zwängen verbunden (FIA, Preisniveau, technische Randbedingungen, Medienpolitik) die mit viel Fingerspitzengefühl umschifft werden müssen. Es ist einfach hier auf die Organisatoren draufzuhauen, aber diese müssen die Erfahrungen anscheinend alle einmal sammeln. Es kommt darauf an wie man die gewonnenen Erfahrungen dann umsetzt. John Mangoletsi hat hier in der Vergangenheit bewiesen daß er Verständnis für den Sport hat und aus den Erfahrungen lernen kann. In der Zukunft kommen mit der nötigen Anbindung an die FIA und der technischen Standardisierung bei erhöhter Vielfalt der teuren Maschinerie weitere Herausforderungen auf ihn zu. Ich bin zuversichtlich daß er hier die richtigen Entscheidungen treffen wird. Ob alle Fans allerdings meine Ansicht teilen weiss ich nicht. |
Generell
gibts bei den Sportwagen die Unart, sich nicht zu vollen Saisons zu entschließen,
sondern die Rosinen aus dem Kalender zu picken, wie man es eben nur kann.
Lieber drei, vier "große" Rennen als eine ganze Saison in der europäischen
"Provinz". Außerdem dreht sich eben alles um Le Mans: entweder ists
vor Le Mans, und es wird fleißig getestet (anstatt Rennen zu fahren),
oder es ist nach Le Mans, und das Geld ist aus. Welche Rechtfertigung die
an LM nicht interessierten Teams für ihr Fernbleiben haben, ist mir
allerdings nicht bekannt. Pleite, müde, keine Lust?
![]() |
Ich
hab das Gefühl, daß die Teams, die sich die volle Saison antun,
nicht genug zurückbekommen. Die FIASCC ist in der Presse zumindest
hiezulande kaum präsent. Die FIA GT wird mit Hilfe von Eurosport zu
einer pan-europäischen "Marke" aufgebaut; mit den Sportwagen wäre
das gleiche durchaus möglich. Die GT haben den Vorteil, ein attraktives
"Super Weekend" um sich zu haben; die SCC sollte auch öfter mit einer
attraktiven Serie zusammenspannen wie z.B. mit den GT in Brünn. Für
die Zukunft sollten zwei gemeinsame Meetings pro Jahr im Kalender stehen.
Die Euro-F3000 und (momentan schwächelnde) Euro-GT böten sich
wohl auch für Double Header an. Oder auch die Belcar und spanische
GT, sofern die mitmachen wollen (wobei ich aber nicht weiß, warum
die das wollen würden). Je ein oder zwei Wochenenden pro Jahr
mit dieser und jener Serie.
Das Problem bei allen solchen "Super"-Events ist halt, wer die erste Geige spielen soll/darf, wer im Zelt schrauben muß, und wer am Sonntag das Hauptrennen hat.Daran krankts momentan in England, und die GTs ziehen dort den Kürzeren. Die FIASCC müßte wohl oder übel bei zwei oder drei Gelegenheiten die Support-Show machen, um vor gutem Publikum fahren zu können. |
Die Idee mit den 7 oder 8 großen Rennen über die großen Distanzen ist prima; weniger gefällt mir die Idee von der "Weltmeisterschaft". Besser wäre es, sich mit dem ACO über das Reglement ins Einvernehmen zu setzen, der IMSA Amerika - und Asian/Australien, wenn irgendwann noch was draus wird - zu überlassen und eine Europameisterschaft aufzuziehen. Die besten der beiden Meisterschaften sollten die Gelegenheit (und Unterstützung) bekommen, sich bei drei oder vier "internationalen" Rennen zu treffen, z.B. bei einer Triple Crown Sebring/Le Mans/Suzuka. Um Le Mans herum sollte in der FIASCC Pause sein, denn da kommt keiner - siehe Brno. Umgekehrt sollte der FIASCC-Titel gut genug für eine Einladung nach Le Mans sein.
Die SR2 sollte nicht nur für N-GT-Motoren geöffnet werden (was an sich keine schlechte Idee ist), man könnte ja darüberhinaus einfach auch das Reglement an die ACO-675 anpassen. Die europäischen 675-Teams haben keine Möglichkeit, "zuhause" zu fahren. Die Idee, solche Autos in der SR1 mitrennen zu lassen, halte ich für nicht so sehr gelungen.
Die Ferraris endlich loszuwerden, war bei allem Respekt notwendig. Ein altes Auto künstlich konkurrenzfähig zu halten, ist auf die Dauer fad. Das Pech war halt, daß es keine anderen Kundenautos gegeben hat, die sich nicht in irgendeiner Weise als Flop erwiesen haben (Lola B2K/10, Reynard 2KQ, GMS). Jetzt gäbe es zumindest den Dome und den Courage und den Ascari (die bauen ja angeblich gegen Bezahlung alles, was der Kunde will), mit dem nötigen Geld kann man sich also ein Auto kaufen.
Ich
glaube allerdings kaum, daß auch bei gutem Wind jemals wieder mehr
als 22 bis allerhöchstens 25 Autos
zusammenzubekommen
sind.
Grundsätzlich stimme ich allen vorgenannten Punkten zu. Brünn war aber kein Sonderfall, sondern nur der Anfang einer Entwicklung.
Gern
lese ich deine Gedanken zum Prototypensport und bemerke, daß Du das
vorhandene Reglement mit den Zukunftsvisionen der Organisatoren in Einklang
bringen willst. Dadurch, daß Du dem Organisator der Serie und auch
seiner Erfahrung vertraust, kommst Du gar nicht auf den Gedanken, daß
die Ursache für den Starterschwund ganz einfache Ursachen haben könnte.
Ähnlich wie kleine Teams sich das nötige Geld für die Teilnahme
an der Serie zusammenkratzen müssen, haben alle GT und Protypenteams
das Problem mit genügend freizügigen Sponsoren.
Anläßlich
der 24 Std. Nordschleife Berichterstattung wurde H. Grohs gefragt, warum
er die beiden Nennungen für die Fahrzeuge in der letzten Woche zurückgezogen
hatte. Die Antwort war: Wirtschaftliche Gründe.sind die Ursache für
seinen Rückzug. Zu Deutsch: Er hat nicht genügend Geld um teilzunehmen.
Genauso verhält es sich bei der FIA-GT und bei vielen anderen Serien, bei denen der techn. Standard einen kostengünstigen und seriennahen Aufbau nicht zuläßt. Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, wie verschuldet manches sog. Racing-Team zur Strecke kommt und sich mit dem Preisgeld gerade noch die Heimreise leisten kann. Wenn das Reglement der FIA in den nächsten Jahren die SR 2 nur noch mitentsprechenden Modifikationen z. B. Kohlefaserchassis zulassen will, was aus Sicherheitsgründen besser ist, werden noch weniger Starter kommen können. Schade eigentlich, weil Probleme entstehen nicht einfach so, sondern werden gemacht... |
![]() |
Genauso wie heute beim 24 Std. Rennen die GT ´s reihenweise Tourenwagen auf der Nordschleife abgeräumt haben, weil die Geschwindigkeitsdifferenz zu hoch ist. Aber wir haben uns ja schon oft darüber unterhalten...
Was
denkt ihr: ist die FIA-SWM auf dem richtigen Weg? Gibt es Tendenzen die
man stoppen oder fördern sollte? Was könnte unternommen werden
um die Teilnehmerzahlen zu steigern? Wie kann die Serie interessanter für
Fans, Sponsoren und potentielle Teams gemacht werden? Schickt eure Diskussionsbeiträge
an per E-Mail an
gt-one@wtal.de (Subject/Betreff: FIA-SWM_Krise) !!!