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Die 24 Stunden von Le Mans 2001

Das Rennen

5000km - die gesamte Distanz einer Formel-1-Saison - und das im Formel-1-Tempo! An einem Stück und an einem einzigen Tag!  Bis zu 340km/h auf einer 13km langen Rennstrecke die zu über der Hälfte aus einer normalen Landstraße besteht. 24 Stunden, 48 Wagen, 144 Fahrer und 150000 Fans - zusammengefasst in 6 Buchstaben : LE MANS.
Panoz,Audi,Bentley
In einer viertel Stunde geht es los. Im Augenblick herrscht Sonnenschein an der Sarthe, jedoch hat es seit dem Vormittag geregnet. Für den Nachmittag sind einzelne heftige Regenschauer vorhergesagt worden, ehe sich gegen Einbruch der Dunkelheit das Wetter für den Sonntag bessern soll.
Dies macht die Sache für alle Beteiligten nicht einfacher, für die Fans aber spannender (vorausgesetzt diese haben ein festes Dach für die Nacht über dem Kopf).

16-17 Uhr
Start bei trockener Strecke. Die Callaway Corvette muß aus der Boxengasse nachstarten. Der Pescarolo C60 und der WR Peugeot gehen noch vor dem Start wieder in die Boxengasse.
Go! Bielas Audi wird gleich vom DOME und dem Chrysler überrumpelt. Das karierte Gefährt liegt gleich auf Platz 2! Beide Bentley kommen auf den Plätzen 5 und 7 aus der ersten Runde wieder. Vorne pfeilt Aioello in der 2 auf und davon, aber ab Platz 2 tobt der Bär! Kelleners ist auf Platz 7 zurückgefallen. In Runde 3 drückt Biela im 3.plazierten Audi gewaltig auf den Dome von Lammers, dahinter befindet sich Stefan Johansson im Bentley-Sandwich. Einer der Chrysler rutscht bei Mulsanne kurz von der Strecke.
Wolkenbruch ab Indianapolis in der 4. Runde! Crash von Johansson an selber Stelle! Der Audi geht seiner Nase verlustig, kann aber weiterfahren. Ein Cadillac an der Porsche-Kurve im Kies. Brundle kommt auf dem Bentley für Regenreifen rein. Ebenso Biela im Audi, die Chryslers und die MGs. Massenkarambolage vor der Porsche-Kurve zwischen der Labre-Viper, der FFSA-Viper, einem Saleen (Toni Seiler), einem Pescarolo C60, einem Barbour-Reynard und dem Pilbeam!! Einer der Panoz hat auch was abbekommen. Champion-Audi mit Motorproblemen in der Box - Safetycar-Phase!!
Der Pilbeam ist definitiv aus dem Rennen. Die FFSA-Viper schafft den Weg in die Box auch nicht mehr aus eigener Kraft. Einer der MGs war auch am Crash beteiligt, fährt aber noch. Johansson und Lammers verlieren in der Boxengase eine Runde als sie das Safety-Car mit dem gesamten Feld vorbeiziehen lassen müssen. Der Audi Nr.2 wird nach einem leichten Mauerkontakt in der Joest-Box gecheckt. Klaus Graf im Nr.11 Panoz kommt auf geschnittenen Slicks bis auf Platz3 nach vorne. Der nun führende Wagen ist der Nr.7 Bentley.

Klaus Graf im Panoz
Grüne Flagge!!! Nur noch ein Audi in den Top10 und das ist Biela auf 2. Der MG von Anthony Reid rundet sich kurzfristig zurück. Brundle kann im Bentley in den langsamen Kuven kaum am MG vorbeiziehen. Graf im Panoz auf Slicks im heftigen Zweikampf mit Biela im Audi auf Regenreifen um Platz 2!! Saleen Nr.60 ist mit Reifenschaden unterwegs. Lammers im Dome in der Box - am Heck wird gearbeitet. Panoz geht vorbei und liegt vor dem besten Audi! Wer hätte das heute morgen noch gedacht!!
Bentley vor Panoz und Audi. Wie muß sich Don Panoz nun fühlen nach dem Frust der letzten Tage?
Graf kommt gleichzeitig mit Biela zum Routinestop rein. Biela wechselt auf Intermediates. Brundle auf Bentley hatte zuvor eine Führung von 12s auf den roten Boliden herausgefahren. Nach dem Stop kann Graf noch vor Biela bleiben.

17-19 Uhr

Mark Blundell im MG dreht im Augenblick die schnellsten Runden des Rennens und arbeitet sich langsam in die Top-10 vor. Der Pilot der FFSA Viper hat es geschafft sein Fahrzeug wieder lenkfähig zu machen und läuft in seiner Box zur Reperatur ein. Die Viper muß von einem Dutzend Mann in die Box gewuchtet werden. In der Zwischenzeit geht Biela an Graf vorbei, als die Intermediates zu arbeiten beginnen. Nach dem Stop Brundles wird daraus wieder die Führung für Joest. 
In der GTS führt die Corvette von Ron Fellows vor dem Saleen und der Viper von Belmondo. Der MG hat immer noch nicht gestoppt und ist bis auf Platz 4 nach vorne gekommen und steht kurz davor den Bentley zu überholen. 
Reinhold Joest holt die Nr.1 zu einem taktischen Stop rein und kann damit die vorerst 3. Position sichern. Graf rutscht dadurch kurzfristig auf den 2.Platz.
Reihenfolgenach 90 min.: Bentley, Panoz, Audi, MG, Bentley Reynard (36). Die Union Jacks flattern steif im Wind. Magnussen im 2.Panoz kommt ohne linkes Vorderrad in die Box. Wechsel auf Brabham, dann wird der Wagen zu einer Reperatur in die Box geschoben. Der Bentley Nr.8 leidet an einem Getriebeproblem, daher "nur" der 5.Platz.
Biela hängt nach 100 Rennminuten direkt hinter Brundle im Bentley. Da ist das große Duell Deutschland gegen England auf das die Fans gewartet haben. Biela geht in der 2.Schikane vorbei und in Führung. Audi ist wieder da wo sie hingehören! Mittlerweile liegt auch die Nr.2 wieder auf Rang 6.
Graf stoppt und übergibt den Panoz auf Rang 3 liegend an Jamie Davis. Für den 2.MG ist derweil vorerst Schluß. Die 33 kommt dagegen endlich zum ersten Stop rein, rodelt dabei allerdings anfangs der Boxengasse durch den Kies. Der LMP675 von MG wird da auf Platz 3 geführt.
Davies verliert ein Vorderrad auf der Strecke und rutscht mit dem Panoz in der Porsche-Kurve fast mit Highspeed in die Planken. Zum Glück geht das Rad erst bei der Einfaht in die Box verlustig. Aber der feine 4.Rang für den Panoz Nr.11 ist natürlich dahin. Nach dem 2. Stop Brundles rutscht der Audi Nr. 2 auf Platz 2. Der Pulsschlag von Reinhold Joest sollte sich nun wieder beruhigen. Aber das nächste Regenschauer lauert schon wieder am Streckenrand!
In GTS liegt die Belmondo-Viper vor dem RML-Saleen und der Corvette Nr.64. Und in der GT-Klasse liegt die Callaway-Corvette vorne.
An der Spitze führen die beiden Joest Audis nach 2 Stunden vor den beiden Bentleys und dem Champion Audi. Dann kommen die beiden schnellsten Chrysler, der Dick Barbour-Reynard, John Nielsens weiß-roter Dome und der Pescarolo C60. Soweit die Top-10.
Dreher für den Chrysler Nr.14 auf Platz 11 an der Tertre Rouge. Der schnellste Cadillac hat sich mittlerweile auf Platz 10 vorgearbeitet (2.Rd. Rückstand auf die Audi).
Nach 2,5h liegen in der GTS die beiden Corvettes auf Klassenrang 1&3 nur getrennt vom RML-Saleen. In der LMP675 liegt der MG Nr.33 (Gesamtrang 11) vor dem Dick Barbour Reynard Nr.34 (Gesamt-14.) und dem ROC-Reynard (Gesamt-16.).
Der Johanssen-Gulf-Audi rollt auf der Mulsanne aus, während an Start&Ziel ein massiver Hagelschauer beginnt. So massiv, daß das Safety-Car herauskommt.
 Aiello rutscht mit dem Audi in der Boxengasse fast in die Mauer. Chaos in der Boxengasse, da alle Teams gleichzeitig zum Reifenwechsel reinkommen.
Schritttempo ist auf der Strecke angesagt. Der MG Nr. 33 wird auch in die Box geschoben! Der MG hat wohl einen leichten Kontakt gehabt.
3 Stunden gelaufen! Das Safety-Car ist noch raus und die Reihenfolge auf der Strecke sieht wie folgt aus:
Stand nach 3 Stunden
Audi (1), Audi(2), Bentley(7), Audi (3), Bentley (8), Chrysler (15), Courage (17), Chrysler (16), Dome(10), Cadillac(6)

19-22 Uhr
Ein Ascari und der Cadillac Nr.6 verlieren jeweils ein Rad auf der Strecke. Der Caddy glücklicherweise in der Boxengasse, der Ascari auf der Hunaundiers, allerdings glücklicherweise beim Rausbeschleunigen aus der ersten Schikane.
Auf der Hunaundiers beginnt es so massiv zu regnen, daß Rennleiter Jacky Ixks das Safety-Car wieder rausschickt. Beide Panoz kommen in die Box, die 12 schafft den Re-Start allerdings nicht ganz und wird wieder zurückgeschoben. Der rot-weiße Dome (C.Elgard am Steuer) hält kurz auf der Hunaundiers-Geraden, fährt dann aber wieder an.
Nur die große Klasse ist zur Zeit in den Top-10 vertreten. Beide Panoz stehen noch in der Box - Getriebeprobleme, die ziemlich terminal aussehen. Bei den Roten regiert wieder der Frust.

Restart um kurz vor 8: die Strecke ist durchgehend naß . Die beiden Joest-Audis haben sich mittlerweile eine Runde Vorsprung auf den 3.plazierten Bentley rausgefahren. Auf der Strecke hat es wieder zu schütten begonnen. Jonny Herbert geht im nebenstehend abgebildeten Champion-Audi am Bentley von Guy Smith vorbei: Audi 1-2-3. Und der Chrysler holt auch schon auf den Bentley auf. Aber dann gibts einen Ausrutscher des mittlerweile 4.plazierten Chrysler an der Dunlop Schikane. 
In der GT-Klasse führen die Porsche 83(Seikel) ,74 und 76. Der Callaway C12 ist aber noch mit dabei. 
Der GT-Porsche Nr.71 hängt in der Barriere und der MG Nr.34 rutscht in der Dunlop-Schikane in den Kies. Der Saleen von RML rutscht in Tertre Rouge raus.
20.30Uhr bei den LMP675 liegt der ROC-Reynard eine Runde vor dem MG Nr.33 (Plätze 11&12) Hinter diesen beiden liegen die 3 schnellsten GTS: Corvette 64, Corvette 63, RML-Saleen 62. Die schnellsten GT kommen ab den Plätzen 20-24: Seikel-Porsche, Freisinger-Porsche, Alphand-Porsche und Callaway-Corvette.
Der MG Nr.34wird von der Strecke geschoben. Aus für den ersten der kleinen britischen Flitzer! Dreher für den Chrysler Nr.16: Pedro Lamy. Der 7.plazierte Cadillac Nr.5 rutscht vor der Dunlop-Schikane raus.  Bei Arnage steht ein Cadillac in den Reifenstapeln - wieder die Nr.5.
Der Bentley Nr.7 brennt! Guy Smith steigt aus, aber das sieht nach einem finalen Motorschaden aus! Zwar können die Streckenposten den hinter Maison Blanche abgestellten Wagen schnell löschen aber der fantastische Wagen, der in der Anfangsphase des Rennens kurz führte  ist raus! Der Cadillac Nr. 5 kommt derweil zu einem längeren Service mit abgerissener Radaufhängung vorne rein. Einen ähnlichen Schaden gibt es wenig später beim Schwesterauto zu reparieren.
Die Belmondo-Viper rutscht in Arnage ebenfalls in die Reifenstapel und kommt zur obligatorischen Frontkosmetik rein.
5 Stunden im Rennen gelaufen: wie siehts hinter den 3 Audis an der Spitze aus? Courage, Bentley und dann 2 Chrysler lautet die Reihung.
Langsam gehen die Scheinwerfer an der Strecke an. Nach 5 1/2 Stunden liegt in der LMP675 der MG vor den Reynards von ROC und Dick Barbour.
Ein erneuter Wolkenbruch geht über die Strecke nieder. Emanuele Pirro übernimmt den führenden Audi. Der PK-Sport Porsche hat einen massiven Dreher vor der ersten Schikane auf der Hunaundiers und muß zu einem Service rein kommen. Bei Pescarolo wird der beschädigte und in der Box stehende Wagen Nr.18 zugunsten der viertplazierten (!) Nr.17 aufgegeben. Der alte Fuchs Pescarolo führt wieder einmal die "Nicht Audi-LMP900-Klasse" an. Kurz Zeit später steht sein Wagen aber in der Dunlop-Schikane im Kies. Der Wagen kommt danach zum Service an die Box.
An der Spitze führt der Audi Nr.1 mit 4,5 min Vorsprung vor der 2.
 

22-2 Uhr

Sorry: keine Ergebnisse und Zwischenstände da die dazugehörige Website des ACO ausgefallen ist. Die Scherzbolde haben sich wohl dazu entschlossen während der Veranstaltung ihre Website komplett umzugestalten......  : - (
Die Audis liegen jedenfalls in der gewohnten Reihenfolge auf den Plätzen 1-3. Der MG steht seit 20min in der Box, daher hat der ROC-Reynard-VW die Führung in der LMP675-Klasse übernommen. 
Drama für den Champion-Audi: der Wagen steht auf der Strecke, kurz hinter Arnage. Der Chrysler Nr.15 dreht sich wenig später auch an selber Stelle in die Barrieren. 
In einer der kurzen Phasen wo die total überlastete LM-Website funktioniert: hier ist der Stand nach 7 Stunden:
ROC-Reynard-VW
Die 3 Audi noch vorne (bevor der Audi 3 das Problem bekam) vor dem Bentley, den beiden Chrysler und dem Pescarolo C60. Für die weiteren Plazierungen verlasse ich mich besser auf Radio Le Mans.
Der Champion-Audi steht immer noch mit Hydraulik-Problemen am Getriebe auf der Strecke. Die Mechaniker versuchen dem Piloten per Fernanleitung die Reperatur zu ermöglichen (in LM darf nur der Fahrer außerhalb der Box den Wagen reparieren!). Aber auch der Bentley scheint mit Problemen an der Box zu stehen.
Eine der Belmondo-Vipern wird hinter die Leitplanken geschoben - die Nr.55?
Der schnellste Chrysler ist mittlerweile auf Platz 3 zu finden. Der MG muß dagagen zu einem weiteren Service reinkommen.
Reihenfolge nach 7,5h: Die Startnummern 1,2,16,17,8,38, - die Werks-Audis haben schon 3 Runden (=40km) Vorsprung!
Und schon fällt der Chrysler Mopar Nr.16 einem Problem mit der Wasserpumpe zum Opfer und verliert seinen 3.Platz. Dadurch wird der Pescarolo wieder zum besten Nicht-Audi und der ROC-VW als Gesamt-5. hinter dem Bentley hat schon ein vorzeigbars Ergebnis, bis er wenig später bei Indianapolis im Kies versinkt.
Die bisherigen Ausfälle sind: Der Pilbeam, die FFSA-Viper, der Konrad Saleen und der 2.Barbour-Reynard (alle bei der Massenkollision zu Beginn), der MG Nr.34, der Gulf-Audi, der Cadillac Nr.5 und der Bentley Nr.7. Alle anderen sind noch im Rennen, bzw. es wird in den Boxen dran herumgedoktort. Ein Chrysler dreht sich bei Tertre Rouge, kann aber weiterfahren.
Ascari
Reihenfolge nach 8h: 1,2,17,8,15,14,38,20,63,16, der nebenstehende Ascari liegt also schon auf Platz 8 und der Seikel Porsche Nr.83 liegt als bester GT auf Rang 13 noch vor dem 3.besten GTS, dem RML-Saleen. Und Jan Lammers Dome arbeitet sich langsam aus den Tiefen des Klassements wieder nach vorne (z.Zt. ca 17.Rang).
Der Bentley übernimmt wieder den 3.Platz, nachdem der Courage aufgrund eines Getriebedefektes das Heck gewechselt bekommt. Die französischen Geschosse haben eine ähnliche Modulbauweise wie die Audis, allerdings dauert es etwas länger wie bei den Ingolstädtern..
Der Champion-Audi ist definitiv raus. Also sind nur noch die beiden Werkswagen übrig.
Klaus Graf kommt mit einem leichten Frontschaden nach einer Offroad-Einlage an die Box. Sein Panoz liegt auf dem 27.Gesamtrang, direkt hinter dem überlebenden MG.
Die beiden Audis 1&2 liegen um 1 Uhr etwa 2 1/2 Minuten auseinander dahinter bleibt der Bentley Nr.8 mit 6 Runden Rückstand der schärfste Verfolger. Dahinter kommen der schnellste Chrysler und der ROC VW, jeweils mit Rundenabstand.
Chrysler-Dallara-Mopar Die erstaunlichen Chrysler liegen zu diesem Zeitpunkt auf den Plätzen 4,6 & 11. Die stärkste Team-Performance hinter den Audis! 
Der Bentley muß für eine kleine Getriebereperatur reinkommen. Noch 3 Wagen mit Judd-Motoren sind im Feld: der erstaunliche Ascari (Gesamt-8.) der Dome von Jan Lammers (John Nielsens Den Bla Avis Dome ist auf der Strecke geblieben) und der überlebende Dick Barbour Reynard. Die Chrysler arbeiten sich weiter vor: 3.,4. und 10. um halb 2! Die schnellste Corvette ist schon Gesamt-6.!
Ein Dreher des Audi Nr.2 bei Mulsanne hat keinen weiteren Effekt auf seine Plazierung.

 

2-6 Uhr
Die Plazierungen nach 10 Stunden: im Gesamtklassement siehts so aus:
Top-10 Plazierungen nach 10h
LMP675: (in Klammern die Gesamt-Position)
LMP675 nach 10h
ROC-Reynard(7.), Barbour-Reynard(26.),MG(27.),WR-Peugeot(31.), Roock-Lola(32.)
GTS:
GTS nach 10 Stunden
Corvette 63(6.), Corvette 64.(12.),Saleen 62(14.), Saleen 60(15.), Viper 58(28.)
Die besten 3 GT:

 

Der Dick Barbour Wagen Nr.36 kommt qualmend an die Box: das wars wohl! Didier de Radigues hat den brennenden Wagen noch an die Box zurücksteuern können, um ihn dort löschen zu lassen. Der private Reynard hatte dem angeschlagenen MG den 2.Klassenrang erfolgreich streitig machen können. Aber der Judd-betriebene Wagen war wie fast alle selbst schon angeschlagen. Der einzige LMP675 der bislang ohne größere Probleme durchgefahren ist (2-3 Ausrutscher ins Kiesbett mal nicht mitgezählt) ist der ROC-Reynard-VW.
Audi Nr.2 kommt um 2Uhr 20 in die Box und wird hineingeschoben: Das Heck wird gewechselt. 5 Minuten und 45 Sekunden später ist diese Aufgabe erledigt, aber der Audi von Pirro/Biela/Kristensen hat nun 2 Runden Vorsprung. 8 Runden fehlen dem 3.plazierten Chrysler und der steht in der Box, so daß der 4.plazierte Bentley mit 9 Runden Rückstand bald den velbleibenden Podiumsplatz übernehmen wird. 
Der verbleibende Cadillac Nr.6 ist auf dem Vormarsch und wird um 3 Uhr auf Platz 8 geführt. Val Hillebrand im Racing for Holland-Dome ist wieder bis auf Platz 15 vorgestoßen. Der ROC wird schon auf Gesamt-Rang 4 geführt.
Seit etwa 22 Uhr  hat es nicht mehr auf der Strecke geregnet. Die Ideallinie ist zu etwa 90% abgetrocknet.
Dreher für die Nr.1 an der Dunlop-Schikane. Fährt danach weiter.
Der Ascari Nr.20 hat auf der Strecke gehalten und ist möglicherweise raus aus dem Rennen. Der Bolide aus der FIA-Sportwagen-Meisterschaft lag auf dem sensationellen 5.Gesamtrang. Die Crew versucht dem Fahrer noch Fernanweisungen zur Wiederinbetriebnahme zu geben. Das Schwesterauto geht nach einer schier endlosen Reperatur wieder auf die Strecke Der Audi Nr.2 dreht sich an selber Stelle wie die 1 in den Kies.
Racing for Holland Dome
Aus für den 2.MG! Probleme mit dem Ölvoratsbehälter bringen das Chamberlain Team um die Früchte ihrer Arbeit. Ein typischer Entwicklungsfehler, der im ersten langen Rennen auffällt. Dieses Auto braucht noch ein paar ALMS-Runden ehe es richtig gut wird!
5Uhr: 27 Wagen werden noch als im Rennen befindlich geführt. Wir haben gerade mal etwas mehr als die Hälfte der Renndistanz hinter uns. Der Audi Nr.1 hat 3 Runden Vorsprung auf die 2. Dahinter, mit 10 Runden Rückstand,liegt der Bentley. Cadillac zeigt, wie letztes Jahr, Steherqualitäten: Platz4 vor dem ROC-VW. Von den Chrysler sind nur noch 2 Wagen auf den Plätzen 6&8 dabei. Der Wagen Nr.15 ist einem Motorschaden zum Opfer gefallen. Der Racing for Holland Dome ist wieder in den Top-10 angelangt, während der Pescarolo C60 nach einem erneuten Ausrutscher aus diesen rausfällt. Die beiden Panoz sind im Laufe der Nacht auch noch aufgegeben worden. Ein LMP675 hat im hinteren Streckenabschnitt gehalten: aus für den Roock-Lola?
Der 4.plazierte Cadillac kommt direkt in die Box. Könnte sein, daß der ROC-VW wieder den 4.Platz erbt? Nein, der Wagen geht nach 2min wieder auf die Strecke, außerdem geht der Chrysler von Wendlinger/Beretta/Lamy auf Platz5 vorbei. Der Cadillac kommt wieder rein.
In der GT hat der Seikel-Porsche seine Führung an den Freisinger-Wagen verloren. Die Callaway-Corvette hat die Nacht auch nicht überlebt.
 

6-10Uhr
Der Gesamtstand nach 14Stunden um 6 Uhr:
Top-10 nach 14h
LMP675:

Nur noch 2 Wagen im Rennen ROC-VW als Gesamt-6. vor WR-Peugeot (Gesamt 25.)
GTS:

63,62,60,64(12.),58(25.)
GT:
GT-Klasse nach 14h
Porsche Nr.77,74,83 (13.-15.),80,75,82,72,76,79
 

Der führende Audi Nr.1 hat 182 Runden zu Buche stehen und führt 3 Runden (=40km) vor dem Schwesterfahrzeug. Der Bentley hat schon 10 Runden Rückstand (=130km), der Chrysler schon 15 Runden (=200km, oder 1h).
Kurz vor 7 Uhr kommt Pirro rein und übergibt den Wagen an Frank Biela. Die Mannschaft zieht Intermediates auf, obwohl die Strecke trocken ist. Reinhold Joest setzt für die Nr.1 auf Sicherheit.
Der Dome des Racing for Holland-Teams hat seine Aufholjagd beendet. Elektrik-Probleme werden hier rapportiert. Damit verraucht der letzte Judd-Motor, da der 2. Ascari auch nur noch in der Garage steht und wohl fürs Fotofinish geschont werden soll. (Wobei er dann wegen der 70%-Reglung nicht klassifiziert wäre - seis drum). Dasselbe Problem (Elektrik) soll auch den Callaway C12 erledigt haben.
Das Tageslicht ist wieder an die Sarthe zurückgekehrt, allerdings ohne Sonne. 13° an der Strecke, die weitestgehend abgetrocknet ist. Allerdings werden weitere Schauer am Sonntag erwartet.
Der Reynard des ROC-Teams leidet schon seit einigen Stunden unter einem Kühlungsproblem. Bei jedem Stop müssen die Mechaniker literweise Kühlflüssigkeit nachfüllen. Gewinnt der WR-Peugeot hier am Ende die Klasse? Der ROC hat 33 Runden oder 2h Vorsprung auf den WR.
Zusatzstop für den Audi Nr.2 nach nur 2 Runden auf einem neuen Reifensatz? Nur ein zusätzlicher Reifenwechsel. Die Joest-Crew hält sich mit so was nicht lange auf. Überall wird die Professionalität mit der die Truppe alle Unwägbarkeiten erledigt hervorgehoben. Joest operiert offensichtlich auf einem Level, welches die anderen Teams noch nicht erreicht haben. Die Audis haben übrigens schon jetzt trotz des turbulenten Rennauftakts einen größeren Vorsprung von dem nächsten Fremdfabrikat als zum gleichen Zeitpunkt des vorigen Jahres.
Langeweile an der Spitze, wie vorhergesagt - wie siehts in den anderen Klassen aus?
Corvette
LMP675: genauso abgekartet. Bis auf den ROC-Reynard und den WR-Peugeot sind alle verreckt und die beiden liegen um Längen auseinander.
GTS: Deutliche Führung für die Corvette Nr.63: 6 Runden Vorsprung vor dem Werks-Saleen Nr.60 der wiederum 3 Runden vor der 2.Corvette liegt. Der Saleen Nr.62 ist vor einigen Stunden qualmenderweise in der Box eingelaufen und ausgefallen. Die Labre Viper ist irgendwo in den Tiefen des Feldes versackt, läuft aber wohl noch.
GT:  Das heißeste Duell! In der selben Runde liegen die beiden Porsche von Seikel(83) und Freisinger(77), eine Runde dahinter der Alphand-Porsche. Welches der beiden deutschen Porsche-Teams (beide Bilder: Elji) vorne liegen wird ist beim besten Willen nicht vorherzusagen.
Freisinger-Porsche
Seikel-Porsche
Einiger Pfeffer ist noch im Kampf um Gesamtrang 4: Der Chrysler, der Cadillac, der Pescarolo Courage und die Corvette liegen in der selben Runde, allerdings schon mit 20 Runden oder 260km Rückstand auf den Führenden.
Reifenschaden für den Saleen Nr.60 den Franz Konrad gerade bewegt. Das Team nutzt den Stop zum Wechsel auf Oliver Gavin. Derweil wird der Chrysler Nr.14 wieder mal in die Box geschoben.
Um halb 10 fängt es wieder an zu regnen
Der Seikel und der Freisinger Porsche liegen nun nur noch 7s auseinander. Dumas im Freisinger-Wagen jagt Babini im Seikel-Porsche und pflügt dabei durchs Kiesbett der ersten Hunaundiers-Schikane.
 

10-14Uhr
Der Gesamtstand nach 18Stunden um 10 Uhr auf den Plätzen 1-10 (3/4 der Renndistanz vorüber):
Top-10 nach 18 Stunden
LMP675:

ROC-VW als Gesamt-9. vor WR-Peugeot (Gesamt 20.)
GTS: noch 4 Überlebende:
GTS nach 18h
63,60,64(13.),58(21.)
GT:

83,77,75,80,82,72,74,76,79
Effektiv befinden sich 6 Stunden vor Schluß noch 22 Wagen auf der Strecke. Der Kampf um Platz 4 reduziert sich auf den Wendlinger-Chrysler Nr.16 gegen den Courage Nr.17 (20 Rd. Rückstand auf die 1). Platz 6 wird drei Runden dahinter von einer "Kampfgruppe" ausgewürfelt, die aus der Corvette, dem Cadillac und dem 2.Chrysler (Nr.14) besteht. In der GT geben sich der Freisinger- und der Seikel-Porsche immer noch Saures im Kampf um die Führung.

Nasses Wetter hat wieder das gesamte Feld auf Regenreifen wechseln lassen. Nicht nur die Audis versuchen jetzt ihre Plätze nach Hause zu fahren. Die Einzigen die sich jetzt noch ein richtiges Rennen liefern sind die beiden GT-Porsche von Seikel und Freisinger.
Um 12 Uhr scheint die Corvette den Kampf um Platz 6 für sich entschieden zu haben. Für den GTS stehen 4 Runden Vorsprung vor den Prototypen von Chrysler,ROC und Cadillac zu Gute. Der Taisan Porsche ist nach einem Dreher mit Beschädigungen auf der Strecke unterwegs. 
Christian Pescatori sorgt im Audi Nr.2 für Aufregung als er mit dem ROC-Reynard in der Ford-Schikane zusammenrumpelt. Jedoch können beide Wagen ihre Fahrt fortsetzen. 
Der Chrysler Nr. 14 muß nach einem Ausrutscher in der Mulsanne mehrfach hintereinander die Box aufsuschen was eine bessere Position vereitelt. Auch am Wagen Nr. 1 wird nach einem sich anbahnenden Problem das Heck gewechselt. Trotzdem bleiben 2 Runden Vorsprung auf die Nr.2 bestehen.
Der Chrysler Nr.14 fällt brennend bei Mulsanne aus! Damit ist nur noch einer der drei Werkswagen im Rennen: das Top-Fahrzeug von Beretta/Wendlinger/Lamy.
Franz Konrads Werks-Saleen ist raus! Aufgrund Ölverlust zieht das Team den Wagen aus dem Rennen zurück, damit verliert das Team seinen 9.Platz an die 2.Corvette Nr.64 und mit dem Freisinger-Porsche rutscht erstmalig ein GT in die Top-10. Nur noch 20 Wagen sind nun im Rennen. In der GTS sind nur noch die beiden Corvettes und die Labre-Viper mit ihrem Riesen-Rückstand aufgrund der Massenkollision zu Beginn unterwegs. 
Auch der Cadillac steht wieder in der Box und kann von den Ausfällen seiner Kontrahenten nicht profitieren. Max Angelelli im Cockpit des amerikanischen Boliden ist der Verzweiflung nahe.
Zwischenzeitlich kommt das Safety-car nach einem Wolkenbruch wieder raus.
 

14-16Uhr
Der Gesamtstand nach 22Stunden um 14 Uhr auf den Plätzen 1-10 (2 Stunden vor Schluß):

LMP675:

ROC-VW als Gesamt-7. vor WR-Peugeot (Gesamt 19.)
GTS:
GTS nach 22 Stunden
63,64,60(in der Box aber noch 16.),58(20.)
GT:

83,77,75,80,72,82,76,74,79
20 Wagen auf der Strecke hinter dem Safety-Car
Restart um 14.15Uhr. Die Corvette verliert in der Folge 2 Plätze und findet sich auf 8 hinter dem ROC-Reynard und dem Cadillac wieder.Platz 6 bleibt hier umkämpft. In der GT ist das Rennen zwischen den beiden deutschen Porsche-Mannschaften noch nicht entschieden. Die Audis liegen nur 1 Runde hintereinander, haben aber 13 Runden (=170km) Vorsprung auf den Bentley.

Der Cadillac hat bei fast jedem Boxenbesuch arge Schwierigkeiten mit dem Starter, der die Piloten angesichts des engen Kampfes um Platz 6 fast zur Weißglut treibt. Doch es kommt noch dicker für die Crew: Der 7.plazierte Cadillac bekommt ein technisches Problem mit der Kupplung und strandet im Bereich der Porsche-Kurven: Aus! Dadurch rückt der Perspective-GT-Porsche in die Top-10 auf. 
Aiello haut den Audi Nr.2 fast bei Indianapolis von der Strecke! Dadurch, daß nur noch 1 Runde zwischen der 2 und der 1 liegen versucht der Franzose noch die letzte Siegeschance zu nutzen.
Aiello hat sich zurückgerundet und versucht nun die 1 zu einem richtigen Rennfinish zu treiben. Bislang gibt es keine Anzeichen einer Teamorder von Joest.
Stop & Go-Strafe 30min vor Schluß für den Bentley. Audi kann jetzt eigentlich anhalten denn bei 260km/h Rundenschnitt wird der Bentley nicht mehr an die beiden Ingolstädter drankommen. Auf der Strecke liegt wieder eine Runde zwischen beiden Audis.
In der GT hat sich Fabio Babini im Seikel-Porsche vom Freisinger-GT3RS freistrampeln können und etwa eine drittel-Runde Vorsprung rausgefahren.
Frank Biela im Joest-Audi Perfekte Vorstellung der Joest-Audi R8, die in den letzten 20min im Formationsflug um den Kurs kreuzen. Es gilt dasselbe wie im vorigen Jahr: Bislang ist keine Mannschaft in Sicht die es an professioneller Vorbereitung mit der perfektionistischen Joest-Truppe aufnehmen kann. Der Sieg auch in diesem Jahr unterstreicht die Dominanz der Truppe, die sicherlich auch in der Formel 1 eine gute Figur abgeben würde. 
Mit Bentley hat ein großer Herausforderer für das nächste Jahr Gestalt angenommen. Ebenso haben die MG beeindruckt. Beide Wagen könnten in den Rennen zur Le Mans-Serie zu ernstzunehmenden Konkurrenten für die Ingolstädter reifen und im nächstes Jahr einen echten Showdown an der Sarthe inszenieren. 
Chrysler, Cadillac, Ascari, Dome und Courage haben beeindruckt, allerdings mussten sie einsehen, daß sie nicht in der selben Liga wie die R8 fahren. Das gilt um so mehr für Panoz, die ihre 2001er Konstruktion schnellstens abharken sollten und mit einem weißen Blatt Papier noch mal von vorne beginnen sollten.
LMP675: die solide Vorstellung des ROC-Reynard unterstreicht, daß ein Wagen ein Jahr braucht um zum Klassensieger zu reifen.
GTS: Verdienter Erfolg der Corvetten, den ihnen wohl jeder gönnt. Dieses Jahr waren die Saleen wohl doch zu neu für 24h, hatten aber auch Pech, genau wie die Vipern.
GT: Tolles Rennen der beiden deutschen Teams! Hoffentlich passiert im Stau hinter den Audis nicht das selbe Drama wie letztes Jahr!
Vor der Ziellinie warten der angeschlagene Cadillac , der Werks-Saleen und der Pescarolo C60 auf die Durchfahrt der Sieger um gewertet zu werden.
16.09Uhr: Zieldurchfahrt - fast das gesamte Feld läuft geschlossen hinter den beiden Audi ein. 2. Le Mans-Sieg in Folge für Emanuele Pirro, Frank Biela und Tom Kristensen im Audi R8 des Joest-Teams in Folge. Noch ein Sieg im nächsten Jahr dann kann das Team den Siegespokal behalten!

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