4h Le Castellet -
1. Lauf zur ELMS 2018
14.-15.4.2018

von Harald Gallinnis
Fotos: ELMS

Rennen

In diesem Jahr ist der ELMS-Lauf in Le Castellet der Saisonauftakt, der just 5 Tage nach dem Testtag an gleicher Stelle stattfindet. 45 Wagen starten trotz der Unfallschäden beim Testtag - es erwischte unter anderem 2 Proton-Porsche - zum Rennen bei 19°C und besten, sonnigen Bedingungen. Von der Pole startet Memo Rojas im Michelin bereiften IDEC-Sport-Ligier vor dem TDS-Racing Oreca.

Während alle Wagen halbwegs unbeschadet durch die ersten Kurven kommen kann Nicolas Lapierre im Dragonspeed-Oreca die Führung auf der Mistral-Gerade übernehmen. Rojas im IDEC-Sport-Oreca und Norman Nato im Racing Engineering Oreca sind die nahe gelegensten Verfolger. Nato kann in Runde 4 den zweiten Platz erobern. Der #88 Proton Porsche führt derweil in der GTE und der RLR-Msport Ligier in der LMP3. Rojas verliert in der Folge weitere Positionen an den Duqueine Oreca und den Signatech Oreca.

Der #27 IDEC Sport Ligier von Wiliam CaCavalhas verliert auf der Mistral- Geraden seine Motorabdeckung und kommt in die Box. Der #12 LMP3 dreht sich und der #5 Speed-Factory-Ligier erleidet nach einem Rammstoss eines LMP2 einen Reifenschaden. Ein Dreher des JMW-Ferraris in der Beausset-Kurve lässt diesen auf der Jagd nach P4 wertvolle Sekunden verlieren. Eine Kurve weiter in der Bendor dreht sich Mark Patterson im Algarve Pro-Oreca nach einem Kontakt. Einen wilden Drift in Turn 1 legt der BHK Racing Ligier hin. Der Villorba Corse Dallara bekommt eine Durchfahrtsstrafe für Überholens unter Gelb.

Kurz vor der 1h-Marke kommt der #88 Proton Porsche von Gianluca Roda zu seinem ersten Boxenstop hinein. 
 
60 Rennminuten und wir verzeichnen die folgende Reihung an der Spitze: 

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
1	21		LMP2	Dragonspeed			34 Rd.
2	24		LMP2	Racing Engineering			8s
3	36		LMP2	Signatech			22s
4	40		LMP2	Graff Racing			29s
5	23		LMP2	Panis Barthez Competition			30s
6	29		LMP2	Duqueine Engineering			33s
7	30		LMP2	AVF by Adrian Valles			50s
8	49		LMP2	High Class Racing			57s
9	35		LMP2	SMP Racing			71s
10	32		LMP2	United Autosports			73s
11	28		LMP2	IDEC Sport Racing			86s
12	26		LMP2	G-Drive Racing			87s
13	31		LMP2	APR Rebellion Racing			101s
14	33		LMP2	TDS Racing			33 Rd.
15	39		LMP2	Graff Racing			9s

Der BHK Motorsport Ligier muss mit frühen Kontaktschäden schon nach 15 Minuten die Box aufsuchen.Wenig später ist der #39 Graff-Wagen mit einem rauchenden Kotflügel nach einem Kontakt unterwegs. Einen Schaden am Antriebsstrang erleidet der neue Ultimate-Norma auf der Mistralgerade. Der erste Ausfall ist der DKR Engineering Norma, der von einem der G-drive Wagen in der Virage du Lac in die Reifenstapel geschubst wird und nach dem Einschlag keinen Strom mehr von der Batterie bekommt. .

Nach einer halben Stunde führt in der LMP3 der RLR-Msport-Ligier vor dem United Autosports Ligier #2 und dem #18 M-Racing YMR-Ligier. In der GTE führt der #88 Proton-Porsche vor dem Ebimotors Porsche und dem Gulf Racing Porsche.

In der 17.ten Runde übernimmt die Signatech-Mannschaft P3 vom Duqeine wagen. Man liegt 10s hinter dem zweitplazierten Racing Engineering Wagen und 16s hinter dem nach wie vor führenden Lapierre. 

Nach einem langen frühen Stop bei dem man 7 Runden verloren hat, wird der #54 Spirit of Race ferrari wieder ains Rennen geschickt. Nach 38 Rennminuten eröffnet der High-Class Racing Dallara die erste Boxenstopp-Runde. Der führende Lapierre verliert auf seiner Inlap durch einen Fehler in der Vorletzten Kurve - der Virage du Lac - fast seinen gesamten Vorsprung auf den zweitplazierten Nato im Racing Engineering Oreca. Noch während die Boxenstoprunde läuft drehen sich der Vilorba Corse Dallara und der Duqueine Oreca nach einer Berührung parallel in der Saint Beaume-Kurve ab, können das Rennen aber fortsetzen.  

Um Platz 11 setzt sich der G-Drive Oreca von James Allen gegen den IDEC Sport Oreca mit der #28 durch. Der RLR MSport Ligier von Newcomer Rob van Uitert baut derweil seine  Führung an der Spitze des LMP3-Feldes auf 14s aus.

Der ebenfalls mit einem G-Drive Design ausgestattetet #40 Graff Racing Wagen erobert P3 vom WEC-Team von Signatech, das ähnlich wie TDS und Gulf Racing einen Gaststert zwecks Le Mans Vorbereitung absolviert. Die reduzierte WEC-Supersaison erlaubt dies in diesem Jahr den Teams.

Der führende Nicolas Lapierre erleidet einen schleichenden Reifenschaden und muss die Führung an den Racing Engineering Oreca von Norman Nato hergeben. Der #23 Panis Barthez-Wagen von Tim Buret kämpft sich am Signatech-Oreca vorbei auf P3 fliegt aber wenig später nach einem Aufhängungsdefekt fast in die Reifenstapel der Beausset-Kurve ein. Die zweite Runde der LMP1-Boxenstops beginnt.

Die Führung in der GTE hat der Gulf Racing Porsche vor dem #88 Proton Porsche und dem Ebimotors Porsche übernommen. Dem hängt wiederum der JMW-Ferrari im Getriebe.

Nach 90 Rennminuten rollt der führende GTE-Porsche von Gulf Racing ohne Benzindruck in der Sainte Beaume-Kurve aus. Parallel schiebt sich der JMW-Ferrari am Ebimotors-Porsche vorbei.

In Runde 54 setzt sich das Signatech Team im Kampf um P2 gegen den von Hendrik Hedman pilotierten Dragonspeed-Oreca durch.  Nach 100 Rennminuten führt in der LMP3 dagegen noch der RLR-Ligier vor dem United Autosports Ligier mit der #2 und dem #11 Eurointernational-LIgier

Nach 112 Rennminuten kollidieren der drittplazierte Hendrik Hedman im Dragonspeed Oreca und der Spirit of Race Ferrari von Duncan Cameron vor der Beausset Kurve und schlagen in die Leitplanken ein. Zwar schafft es der Dragonspeed-Wagen noch in die Box doch für beide Autos ist das Rennen vorzeitig beendet. Die Rennleitung schaltet eine Full Course Yellow und schickt wegen der notwendigen Leitplankenreperatur später auch das Safetycar auf die Strecke. Cameron gibt später an vom Oreca hinter Signes im Heck getroffen worden zu sein. Hedman dagegen behauptet der Ferrari wäre ihm in die Seite gefahren.

Zur Rennhalbzeit werfen wir einen Blick auf den Stand in der LMP3-Klasse:

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
19	15		LMP3	RLR Msport			61 Rd.
20	2		LMP3	United Autosports			60 Rd.
21	11		LMP3	Eurointernational			4s
22	19		LMP3	M.Racing-YMR			7s
23	3		LMP3	United Autosports			17s
24	13		LMP3	Inter Europol Competition			98s
25	6		LMP3	360 Racing			139s
26	9		LMP3	AT Racing			59 Rd.
27	7		LMP3	Ecurie Ecosse /Nielsen			1s
28	12		LMP3	Eurointernational			11s
29	4		LMP3	Cool Racing by GPC			14s
30	10		LMP3	Oregon Team			20s

Nach 134 Rennminuten wird das Rennen wieder freigegeben. Der in der LMP3 führende RLR M-Sport-Ligier hat unter dem SC gestoppt und dadurch fast eine Runde Vorsprung gegenüber dem restlichen LMP3-Feld gewonnen. Auch einige weitere LMP3-Teams haben unter dem SC gestoppt.   Der #25 Ligier fällt mit einer langsamen Runde auf der Strecke zurück.

2h: wir notieren unter dem Safetycar den folgenden Stand an der Spitze: 

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
1	24		LMP2	Racing Engineering			65 Rd.
2	36		LMP2	Signatech			14s
3	29		LMP2	Duqueine Engineering			18s
4	30		LMP2	AVF by Adrian Valles			19s
5	40		LMP2	Graff Racing			21s
6	26		LMP2	G-Drive Racing			39s
7	33		LMP2	TDS Racing			101s
8	28		LMP2	IDEC Sport Racing			64 Rd.
9	31		LMP2	APR Rebellion Racing			3s
10	49		LMP2	High Class Racing			4s
11	23		LMP2	Panis Barthez Competition			13s
12	39		LMP2	Graff Racing			14s
13	35		LMP2	SMP Racing			15s
14	32		LMP2	United Autosports			20s
15	47		LMP2	Cetilar Villorba Corse			35s
16	22		LMP2	United Autosports			37s

In der GTE übernimmt Liam Griffin im JMW-Ferrari die Führung in Runde 73 vom Proton Porsche mit der #88 und Gianluca Roda am Steuer. Der kann jedoch eine Runde später kontern. Derweil setzt sich um P4 der G-Drive-Oreca #26 gegen den annähernd gleich lackierten #40 Wagen von Graff-Racing durch.

150 Rennminuten sind absolviert und der #24 Oreca von Racing Engineering Wagen von Paul Petit liegt immer noch in Führung. Doch mittlerweile hat sich André Negrao im zweitplazierten Signatech Alpine an den spanischen Oreca herangekämpft und kann nach 168 Rennminuten, als der Racing Engineering Wagen zum vierten Mal an die Box kommt, die Führung im Rennen übernehmen. Signatech stoppt ein wenig schneller und als man wieder auf die Strecke geht hat Pierre Thiriet im Signatech Oreca 6s Vorsprung auf Oliver Pla im Racing Engineering Oreca zu Buche stehen.

Der SMP Racing Dallara steht zum 2.Mal im Rennen für einen verlängerten Stop in der Box. Pla kann sich im Verkehr weiter an den führenden Signatech-Oreca heran kämpfen. Derweil steigt Miguel Molina in den führenden JMW-Ferrari bei dessen letztem Boxenstop ein

Racing Engineering Pilot Pla hat den Kontakt zum führenden Thiriet hergestellt. Duqueine Pilot hat das Führungsduo vor sich in Sichtweite. So sieht es zur 3h-Marke aus:

Platz	Nr	Auto	Klasse	Team	Land	Marke	Runden
1	36		LMP2	Signatech			95 Rd.
2	24		LMP2	Racing Engineering			1s
3	29		LMP2	Duqueine Engineering			6s
4	33		LMP2	TDS Racing			17s
5	26		LMP2	G-Drive Racing			24s
6	40		LMP2	Graff Racing			42s
7	28		LMP2	IDEC Sport Racing			94 Rd.
8	23		LMP2	Panis Barthez Competition			23s
9	32		LMP2	United Autosports			35s
10	39		LMP2	Graff Racing			36s
11	30		LMP2	AVF by Adrian Valles			40s
12	22		LMP2	United Autosports			46s
13	31		LMP2	APR Rebellion Racing			49s
14	49		LMP2	High Class Racing			63s
15	47		LMP2	Cetilar Villorba Corse			100s

Wegen Überholens unter dem SC bekommen glich 4 Wagen eine Durchfahrtsstrafe - Thiriet hat es nun mit TDS-Pilot Vaxiviere zu tun.

35 Minuten vor dem Rennende startet die letzte Runde der Boxenstopps. 34 Minuten vor dem Fallen der Flage kommt der führende Pla im Spanischen Oreca in die Box. Er kann die Führung behalten. Thiriet kommt im Signatech Oreca nach 210 Minuten in die Box, Als er auf die Strecke zurückkommt gerät er ins fadenkreuz des bereits gestoppten Jarmin im Duqueine Oreca der sich 25 min vor dem Rennende P3 vom Signatech-Piloten holen kann.  

17 Minuten vor dem Rennende verliert Thiriet auch P4 an G-Drive Pilot Pizzitola. 9 Minuten vor dem Rennende muss der #31 APR-renellion Oreca einen Reifenplatzer in Signes meistern. JMW-Pilot Miguel Molina hat in der GTE-Klasse auf den führenden Porsche-Piloten Cairoli aufgeholt und kann in der letzten Runde nach einem Kontakt in der Saint Beaume Kurve auf der Mistral-Geraden am Porsche vorbei ziehen.

Der SMP Racing Dallara kommt 5 Minuten vor dem Rennende erneut in die Box und muss das Rennen aufgeben.  Der Ultimate-Norma muss das Rennen zum selben Zeitpunkt beenden.

In Runde 97 kann Pla in Signes den Angriff auf den Signatech-Oreca erfolgreich lancieren. In der LMP3 führt zu diesem Zeitpunkt der Eurointernational Ligier #11 von Kay van Berlo. In der GTE ist der #88 Proton-Porsche in Führung.

Thiriet muss in der Folge auch P2 gegen  den Duqueine Engineering Oreca von Nicolas Jamin verteidigen. Doch einige Runden später geht auch P2 verloren.

Am Ende gewinnt das Racing Engineering Trio Nato/Pla/Petit das Debüt der spanischen Mannschaft in der ELMS vor dem TDS Racing Trio Vaxiviere/Perrodo/Petit und der Duqueine Engineering Besatzung Ragues/Jarmin/Panciatici. Die vorderen 7 Plätze werden wieder von Oreca Teams belegt, ehe mit dem Panis-Barthez-Ligier auf P8 der erste Nicht Oreca aufs Podium kommt.