Qualifying

Das Qualifying auf dem Red Bull Ring beweist: Die österreichische Rennstrecke verlangt Topspeeds mehr als Kurvenperformance.

Vorjahresmeister Daniel Keilwitz schnappt sich für beide Läufe die Pole-Position, ganz vorne dabei auch der Chevrolet Camaro (P4 und P2) und der beste Grasser-Lamborghini (P2 und P3). Audi (P13 und P6) sowie BMW (zweimal P7) müssen sich da weiter hinten anstellen, Tabellenführer Jaap van Lagen startet von Position 6 ins erste und 9 ins zweite Rennen.

Weitere News vom Wochenende: Stefan Wackerbauer vertritt den erkrankten Florian Scholze auf dem TONINO Team Herberth-Porsche, die Seiler/Bleekemolen-Corvette erleidet am Freitag einen Antriebswellenschaden. Das zweite Training wird nach einem Ausritt infolge eines Aufhängungsschadens von Nathan Morcom mit der roten Flagge unterbrochen.

28 Grad, strahlender Sonnenschein: Beste Bedingungen für eine Stunde Racing.

Bei einem disziplinierten Start vom gesamten Feld kann Oliver Gavin in der Callaway-Corvette seine Pole verteidigen, dahinter geht Albert von Thurn und Taxis im Chevrolet Camaro GT vorbei an Götz und Proczyk auf Position 2.
Noch in der ersten Runde verliert Claudia Hürtgen im Schubert-BMW viele Plätze, nachdem sie im Zweikampf mit Mario Farnbacher auf den Grünstreifen gedrückt wird - gestartet von Position 8, nach einer Runde P17.

In den folgenden Runden kann sich Oliver Gavin langsam vom Reiter-Camaro absetzen, welcher nun Maximilian Götz im HTP-Mercedes und Hari Proczyk im Grasser-Lamborghini im Nacken hat.

Dahinter bekommt Luca Ludwig eine Verwarnung, weil er sich beim anbremsen verschätzt hat und mit Feindkontakt am Schütz-Porsche 997 GT3 R von Christian Engelhart vorbei geht.

Kurz vor den Boxenstopps zeigt sich das bereits erwähnte Bild: Topspeed ist an diesem Wochenende gefragt. Corvette kann fast schon locker an Porsche vorbeigehen, Audi kämpft auf den Geraden, auch BMW hat Probleme. Man kann im kurvigen letzten Sektor zwar immer wieder Zeit gutmachen, doch die 3 Geraden zehren diesen Vorteil wieder als auf.

Dank höherem Topspeed kann Enge die beiden verlorenen Plätze aber schnell wieder gutmachen. Durch einen Fahrfehler von Maximilian Buhk bei der Boxenausfahrt kann Tomas Enge im Camaro auch wieder am Mercedes vorbeigehen, damit sind die verlorenen Sekunden beim Boxenstopp wieder wettgemacht. Buhk hat vergessen, nach dem Stopp die Traktionskontrolle wieder einzuschalten und landet im Boxenausgang fast in den Leitplanken.

Die letzten Stopps absolvieren Mario Farnbacher und Luca Stolz. Beim Wechsel auf Heinz-Harald Frentzen verliert die HTP-Mannschaft 30 sek.

Das Stoppfenster öffnet sich, als erste geht Claudia Hürtgen an die Box; man hat früh Zeit verloren und versucht alles, um noch Punkte zu retten.
Die ersten Stopps aus der Spitzengruppe nach 26 min: von Thurn und Taxis wechselt auf Tomas Enge, Proczyk übergibt an Gerhard Tweraser. Beide verlieren 3 Sekunden beim Pflichtstopp, sodass Jens Klingmann im Schubert-BMW sowie Norbert Siedler im Herberth-Porsche vorbeigehen können.

Nach den Boxenstopps kann sich der Grasser-Lamborghini Gallardo FL2 mit Tweraser am Steuer langsam wieder vorkämpfen, von Position 6 aus überholt man beim anbremsen erst Norbert Siedler, kurz später geht man auf dieser Weise auch an Jens Klingmann vorbei auf Position 4.

An der Spitze hält Daniel Keilwitz den Vorsprung konstant bei knapp 8,5 sek. Rene Rast versucht auf P11 liegend noch Punkte für Audi zu holen, 2 Sekunden liegen zwischen ihm und Jaime Alguersuari im ROWE-SLS. Bis Rennende kann Rene Rast seinen Rückstand verkürzen. Der Zehntplatzierte Alguersuari versucht einen Angriff auf Jaap van Lagen und vergisst dabei Rene Rast - der den Kampf vor ihm ausnutzen, am ROWE-SLS vorbeigehen und sich den letzten Punkt sichern kann.

Tabellenführer Jaap van Lagen holt mit Teamkollege Christian Engelhart Platz 9 und behält die Tabellenführung vor Rast/van der Linde.

Voller Erfolg für Callaway-Competition: Auch die Gentleman-Wertung geht an Toni Seiler zusammen mit seinem Partner Jeroen Bleekemolen, den Doppelsieg perfekt macht Remo Lips mit Platz 2.

An der Spitze lässt Daniel Keilwitz es in den letzten Runden ruhiger angehen und büßt einen Teil seines Vorsprungs ein, doch der Sieg kann ihm und Oliver Gavin nicht mehr genommen werden. Platz zwei geht an an den stark gefahrenen Chevrolet Camaro mit Albert von Thurn und Taxis sowie Tomas Enge vor Buhk/Götz im HTP Motorsport-Mercedes-Benz SLS AMG GT3.

Auch der zweite Renntag startet unter Sonnenschein und strahlendem Himmel. Im Rennen fehlt der Lamborghini Gallardo FL2 #31 des GRT Grasser Racing Teams: Sascha Halek touchiert im Warm-Up in der letzten Kurve die Leitplanke und verursacht dabei eine rote Flagge.
Maximilian Buhk im H.T.P. Motorsport-Mercedes muss das Rennen von Startplatz 10 aufnehmen. Nach dem Qualifying lag man auf P5, doch aufgrund der Kollision mit Toni Seiler am vergangenen Rennwochende auf dem Eurospeedway Lausitz hat man eine Strafversetzung um 5 Startplätze kassiert.

Das Feld zeigt wie gewohnt einen sauberen fliegenden Start: Tomas Enge kann sich im Chevrolet Camaro GT direkt neben Daniel Keilwitz setzen, auf der Anfahrt Richtung Kurve 2 geht er vorbei.
Keilwitz muss in der Folge auch die Corvette von Jeroen Bleekemolen sowie Diego Alessi vorbeilassen, kann zumindest letzteren aber zwei Runden später wieder überholen.
In der Anfangsphase liegen somit 4 US-Sportwagen an der Spitze des Feldes.

Dahinter fällt Gerhard Tweraser im zweiten Grasser-Lamborghini zunächst von Startplatz 3 auf Position 8 zurück, nach 2 Runden tritt er eine Stop&Go-Strafe an: Das Grasser Racing Team hat Tweraser zu spät in die Startaufstellung geschickt. Eine Runde später kommt er erneut an die Box, es scheint Probleme am Fahrzeug zu geben.

Nach drei Runden führt der Camaro um 2,7 sek vor Bleekemolen, im hinteren Feld dreht Jaime Alguersuari im ROWE-Mercedes Sven Barth in der RWT-Corvette um.

Im harten Kampf um Platz 5 zwischen Rene Rast, Dominik Baumann und Maximilian Buhk muss Baumann immer wieder aus dem Windschatten herausfahren, damit sein BMW-Motor bei fast 30 Grad Außentemperatur nicht überhitzt.

Eine 5 sek Pitstop-Penalty wird nach 10 Runden für die beiden Führenden Enge und Bleekemolen ausgesprochen, da beide beim fliegenden Start nicht genau über die Startboxen gefahren sind. Diese Strafe muss beim Pflichtstopp absolviert werden.

Nach 21 Minuten und somit kurz vor dem Fenster für die Pflichtstopps wird eine Safety Car-Phase ausgerufen, weil Sven Barth ohne Feindkontakt in Kurve 1 im Reifenstapeln landet. Damit ist der 5,5 sek-Vorsprung von Enge vor dem drittplatzierten Keilwitz dahin.

Fast das gesamte Feld geht direkt in die Box. Großes Pech für die Reiter-Mannschaft: Nach dem absolvieren der 5 sek-Strafe Eingangs Boxengasse kann der Camaro nicht losfahren, offenbar gibt es ein Problem am Antriebsstrang. Schlecht auch für Jeroen Bleekemolen, der direkt hinter dem Camaro steht und blockiert wird.

Boxenstops:

Nach dem durcheinander in der Boxengasse übernimmt die  Keilwitz/Gavin-Corvette die Führung vor dem Audi von Kelvin van der Linde. Toni Seiler hat die Callaway-Corvette von Bleekemolen übernommen, liegt nun auf P18, bzw. Platz 3 in der Gentleman-Wertung.

Der Re-Start erfolgt nach 33 Rennminuten und mehr als 10 minuten unter Gelb. Dank der durchgewürfelten Klassifizierung gibt es ein interessaantes Bild an der Spitze: Geradeaus kann Gavin immer wieder von van der Linde wegfahren, der Audi-Pilot muss versuchen, Assenheimer hinter sich zu halten. Im kurvigeren dritten Sektor schiebt sich van der Linde wieder von Assenheimer weg und an Gavin heran.

Geburtstagskind Daniel Dobitsch muss den APR Motorsport-Audi R8 LMS Ultra nach 23 Runden in der Box abstellen.
Zeitgleich gibt die Rennleitung eine "under investigation" für Kelvin van der Linde aus: Er soll in der Boxengasse zu langsam gefahren sein, um nicht unter der Pflichtboxenstoppzeit zu landen. Der Vorgang wird nach Rennende untersucht.

An der Spitze kontrolliert Oliver Gavin in seinem Rennabschnitt das Rennen und wiederholt für Callaway Competition sowie Daniel Keilwitz den Sieg vom Samstag sowie den Doppelerfolg aus dem Vorjahr. Platz 2 geht an van der Linde/Rast. Die beiden Maximilians Buhk und Götz sichern sich wie am Vortag den letzten Podestplatz, trotz 5 Plätzen Strafversetzung in der Startaufstellung.

Bleibt das Rennergebnis trotz noch ausstehender Entscheidung der Rennkommissare unverändert, dann ist die Prosperia Abt-Besatzung Rene Rast/Kelvin van der Linde "Halbzeitchampion", 10 Punkte vor Jaap van Lagen, gefolgt von Dominik Baumann/Claudia Hürtgen.

Die Gentleman-Wertung geht an Herbert Handlos zusammen mit Alfred Renauer. Dahinter platziert sich Toni Seiler, der mit seinem Teamkollegen Jeroen Bleekemolen beim Boxenstopp viel Zeit hinter dem Camaro verloren hat. Nach demSieg führt Handlos auch die Gentleman-Wertung zur Saisonhalbzeit an.

Im Fight um den letzten Punkteplatz versucht sich Christian Engelhart gegen Nico Bastian im ROWE-SLS zu verteidigen. Dabei nutzt Engelhart im Porsche die Strecke mehr als aus und erhält eine Verwarnung: Er soll die Streckenbegrenzung einhalten. In der vorletzten Runde kann Bastian den Druck erhöhen und an Engelhart vorbeigehen, somit gibt es heute keine Punkte für den Meisterschaftsführenden Jaap van Lagen.

Beim Kampf um Position 3 hat Claudia Hürtgen Probleme: Durch die vorausfahrende Corvette verliert die BMW-Pilotin Abtrieb, kann den Kurvenspeed des BMW nicht umsetzen und muss Maximilian Götz auf Start&Ziel passieren lassen. Kurz später kann Götz auch noch Corvette-Pilot Assenheimer überholen und drückt diesen von der Ideallinie, sodass auch Hürtgen, Sandritter und Ludwig den Weg an Assenheimer vorbeifinden.