Nachdem sich die Gemüter nach den turbulenten ersten Runden etwas beruhigt hatten, zeigte sich, dass die Hexis-McLaren an diesem Wochenende die Wagen sind, die es zu schlagen gilt. An der Spitze fuhr Parente gut eine Sekunde pro Runde schneller als seine Verfolger, während sich das Schwesterauto mit Stef Dusseldorp am Steuer unwiderstehlich durch das Feld kämpfte, nachdem man wegen Problemen beim Benzindruck im Qualifying vom letzten Startplatz ins Rennen gegangen war. Bis zu den obligatorischen Boxenstopps bei Rennhalbzeit lag Dusseldorp schon auf Rang 2 hinter seinem Teamkollegen, allerdings mit über 10 Sekunden Rückstand.

Schon vor dem Start zum Qualifikationsrennen ereignete sich das erste Drama: Der BMW Z4 GT3 von Bartels/Buurman blieb auf dem Weg in die Startaufstellung stehen und musste aus der Box nachstarten. Damit war der Platz neben Pole-Setter Darrel O'Young im Reiter Lamborghini frei.

Dennoch erwischte Chinese keinen guten Start und musste einige Konkurrenten schon auf der Startgeraden ziehen lassen, darunter auch den famos gestarteten Milos Pavlovic im Ford GT. Der Serbe übertrieb es jedoch in seinem Vorwärtsdrang und kollidierte mit dem Porsche GT3 R von Mike Parisy. So spülte es noch im Verlauf der ersten Runde den McLaren von Alvaro Parente an die Spitze, gefolgt von Darrel O'Young und Niki Mayr-Melnhof im zweiten Vita4One-BMW Z4. 

Für Reiter-Engineering sprang am Ende ein vierter Rang aus, nachdem O'Young in der Startphase einige Plätze verloren hatte und der Boxenhalt nicht einwandfrei war. Peter Kox lieferte sich gegen Rennende eine sehenswerte Auseinandersetzung mit den All-Inkl-Mercedes SLS, die er mit tollen Manövern hinter sich lassen konnte.

Für die Teamkollegen Enge/Thurn und Taxis lief es dagegen nicht so gut, nach einem Frühstart des Fürsten und der folgenden Durchfahrtsstrafe musste man sich mit Rang 12 begnügen.

Nach den Stopps geigte Fred Makowiecki, der von Dusseldorp übernommen hatte, richtig auf und brannte einige Qualifikationsrunden in den spanischen Asphalt. Zeitweise holte er bis zu 2 Sekunden auf das Schwesterfahrzeug auf, in dem jetzt Grégoire Demoustier am Lenkrad drehte. 15 Minuten vor Rennende überholte Makowiecki folgerichtig seinen Teamkollegen und das Hexis-Team sicherte sich einen überlegenen Doppelsieg. Platz 3 ging überraschend an die aus der Box gestarteten Bartels/Buurman, die ebenfalls einen guten Rennspeed an den Tag legten und von der hervorragenden Boxenarbeit des Vita4One Teams profitierten.

Das sonst mit der schnellsten Boxenarbeit aufwartende Hexis-Team bekam in diesem Rennen die Tücken des Mclaren MP4 12C zu spüren. Beide Autos verloren einige Sekunden beim Anlassen des Motors nach dem Reifen- und Fahrerwechsel. Für Makowiecki /Dusseldorp war das nicht weiter schlimm, ihr Vorsprung auf den Rest des Feldes war groß genug um in Führung zu bleiben. Die Deren Teamkollegen Demoustier/Parente verloren jedoch 3 Plätze an die beiden All-Inkl Mercedes und den Vita4One Z4 von Lauda/Mayr-Melnhof. McLaren-Entwicklungsfahrer Parente konnte den BMW schnell wieder kassieren, doch an den Flügeltüren fand der Portugiese keinen Weg vorbei.

Beim Start zum Hauptrennen ließ die McLaren-Doppelspitze nichts anbrennen und verteidigte die Ränge 1 und 2 problemlos. Peter Kox und Michael Bartels in der zweiten Reihe kamen dagegen nicht gut weg und mussten beide All-Inkl-Mercedes sowie Mathias Lauda im zweiten Vita4One-BMW Z4 ziehen lassen. Das Feld zeigte sich in der Anfangsphase deutlich disziplinierter als noch zu Beginn des Qualifikationsrennens, es kam nur zu einem Dreher von Thomas Enge.

Nach 3 Runden drehte sich auch Michael Bartels nach Kupplungsproblemen einmal in Turn 2, der Deutsche konnte das Rennen aber am Ende des Feldes fortsetzen.

An der Spitze zeigte Fred Makowiecki sofort, wer der Schnellste Mann in Navarra ist: Bis zu den Pflichtboxenstopps nach 25 Rennminuten hatte der Franzose über 15 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Grégoire Demoustier herausgefahren, dahinter betrug der Abstand zwischen Platz 2 und Platz 12 nur 10 Sekunden.

Zufrieden sein konnte auch das Vita4One Team: Nach dem Dreher von Bartels in der Anfangsphase kämpfte sich Buurman in seinem Stint mit den schnellsten Runden durch das Feld und kam so noch bis auf Rang 5 nach vorne, knapp vor dem Schwesterfahrzeug von Lauda/Meyr-Melnhof.

Makowiecki/Dusseldorp fuhren so einen nie gefährdeten Start-Ziel Sieg ein, es folgten Winkelhock/Basseng und Jäger/Pastorelli, die sich in der Schlussphase den Attacken von Parente im überlegenen Hexis-McLaren erwehrten.

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Albert von Thurn und Taxis. Nach dem missglückten Qualifikationsrennen und dem Dreher von Co Thomas Enge in der Anfangsphase stellte der Tscheche den Motor beim Boxenstopp zu spät ab. Die Folge war eine erneute Durchfahrtsstrafe für den Fürsten und ein enttäuschender 14. Platz in der Endabrechnung.