Als die Ampel auf "grün" schaltete, stürmte Enge innerhalb von 2 Runden mit einigen sehenswerten Überholmanövern von Platz 7 an die Spitze. Die von den Rängen 1 und 3 gestarteten AF Corse-Ferrari kamen mit den Bedingungen offensichtlich nicht zurecht und wurden kontinuierlich nach hinten durchgereicht. Nach dem starken Auftritt im Qualifying blieb man im Qualifikationsrennen mit den Rängen 5 und 10 klar hinter den Erwartungen zurück.

Bei leichtem Regen starteten alle Teams auf profilierten Reifen, die in diesem Jahr erstmals von Pirelli gestellt werden. Die schwierigen Verhältnisse wurden Stef Dusseldorp schon vor dem Start zum Verhängnis: Er setzte seinen Hexis-McLaren MP4-12C GT3 bereits auf dem Weg in die Startaufstellung in die Leitplanke und konnte das Rennen nicht aufnehmen.

Bis zu den obligatorischen Boxenstopps hatte Enge einen Vorsprung von rund 5 Sekunden auf die beiden WRT-Audis heraus gefahren, dahinter folgten mit Respektabstand der Ferrari von Vilander/Salaquarda und der McLaren von Parente/Demoustier.

Auch die Vita4One-BMW Z4 GT3 kamen nicht richtig in Fahrt, in der Endabrechnung reichte es nur für die Plätze 11 und 12.

An der Spitze verlor Albert von Thurn und Taxis konstant eine knappe Sekunde pro Runde auf seine Verfolger. Als Ortelli am Heck des Reiter-Lamborghini knabberte, hatte der Prinz nichts entgegen zu setzen und ließ den Le Mans-Sieger ziehen. Kurze später wiederholte sich die Szene, allerdings ging es diesmal um die zweite Position und der Gegner hieß Frank Stippler.

Wie schon im vergangen Jahr oft gesehen, brillierte das Hexis-Team auch heuer beim Reifenwechsel und brachte Demoustier so auf Position 3 nach vorne. Daran konnte sich der Franzose allerdings nicht lange erfreuen, denn Frank Stippler schloss die Lücke schnell und eroberte sich den 3. Platz zurück.

In den letzten Rennminuten konnte auch Demoustier zum Lamborghini aufschließen, doch den Platz auf dem Podium ließ sich von Thurn und Taxis nicht mehr nehmen. WRT Audi startete damit mit einem Doppelsieg in die neue Saison. Im Qualifikationsrennen zum ersten Wertungslauf der GT-Weltmeisterschaft im französischen Nogaro siegten Ortelli/Vanthoor vor Stippler/Jarvis, Enge/von Thurn und Taxis erzielten Platz 3 im Lamborghini von Reiter Engineering.

Haupt-Rennen

Der von Position 3 ins Rennen gegangene Albert von Thurn und Taxis erwischte einen schwachen Start und fand sich nach dem ersten Umlauf nur auf Rang 14 wieder.

Toni Vilander im AF-Corse Ferrari F458 kämpfte sich im ersten Rennviertel bis auf Platz 2 nach vorne, eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts zerstörte aber alle Podiumshoffnungen des italienischen Teams. Das gleiche Schicksal ereilte auch Mike Parisy im Exim-Bank Porsche GT3 R, der sich bis zur Strafe auf Rang 4 vorgearbeitet hatte und diezu dem Zeitpunkt schnellsten Rundenzeiten fuhr.

Bei besten äußeren Bedingungen bogen beide WRT-Audis als Führende in die erste Kurve, zunächst sortierte sich die #32 mit Ortelli/Vanthoor vor der #33 mit Stippler/Jarvis ein.

Doch nach 5 Runden war bereits Schluss: Der Franzose parkte den Mclaren MP4 12C GT3 mit technischem Defekt in der Box. Nach einer halben Stunde erging es den Teamkollegen im Schwesterauto genauso.

Ebenfalls ein enttäuschendes Wochenende lieferte Vita4One ab. Den Speed der Spitze konnten beide BMW Z4 GT3 nie mitgehen, nach einem unauffälligen Rennen standen in der Endabrechnung die Plätze 10 und 12 zu Buche.

Einen rabenschwarzen Ostermontag erwischte das Hexis-Team. Dabei begann es eigentlich ganz gut: Fred Makowiecki kam als Neunter aus der ersten Runde zurück, nachdem er vom letzten Startplatz ins Rennen gegangen war.

Eine klemmende Radmutter beim Boxenhalt kostete dem #32 Audi R8 ein paar Zehntel, so dass die Teamkollegen in der #33, die eine Runde später stoppten, die Führung übernahmen. Doch Oliver Jarvis kam mit der Balance des R8 offensichtlich nicht zurecht. Den ersten Angriff von Vanthoor auf der langen Geraden konnte er noch parieren, doch kurze Zeit später musste er den Belgier ziehen lassen.

Durch die Missgeschicke der Konkurrenz fehlten den Audis früh die echten Gegner. Bis zu den Pflichtboxenstopps bei Rennhalbzeit bauten Ortelli und Stippler den Vorsprung auf Rang 3 auf knapp 10 Sekunden aus. Den hielt Marc Basseng (All-inkl.com-Mercedes) inne, nachdem er sich ein rundenlanges Duell mit Enzo Ide (AF-Corse Ferrari) lieferte.

Ebenfalls schnell unterwegs waren Markus Winkelhock und Thomas Jäger in ihren All-Inkl.com-Mercedes auf den Plätzen 3 und 4. Sie holten bis zu einer Sekunde pro Runde auf die führenden Audis auf, so dass Winkelhock in der letzten Runde auf Schlagdistanz an Jarvis dran war, zu einem Überholversuch reichte es aber nicht mehr.

Derweil drehte Peter Kox im Reiter- Lamborghini die mit Abstand schnellsten Runden, er lag aber nur auf Rang 7, nachdem Partner Darrel O' Young in der ersten Rennhälfte Probleme mit der Abstimmung des Autos bei vollen Tanks hatte. Kox fand gegen Rennende Anschluss an die auf Postion 5 und 6 liegenden AF-Corse Ferraris, zu einem Überholmanöver reichte es jedoch nicht mehr. Die Lamborghini leiden augenscheinlich unter zu geringem Topspeed, der bei den roten Wagen aus Maranello hingegen mehr als ausreichend ist.

WRT-Audi triumphierte beim ersten Rennen zur FIA-GT Weltmeiserschaft mit einem nie ernsthaft gefährdeten Doppelsieg. Auf den Plätzen 3 und 4 folgen die beiden All-Inkl.com-Mercedes SLS. Der zweite Lauf zur FIA-GT–WM findet nun in 2 Wochen im belgischen Zolder statt.