Deja-Vu für die Piloten beim Start zum 2. Lauf der Blancpain Endurance Series in Silverstone: Wie schon beim Auftakt in Monza regnete es in strömen. Der Rennleitung blieb gar nichts anderes übrig als zunächst das Safety-Car auf die Strecke zu schicken. Doch im Gegensatz zum Lauf in Monza war es in Silverstone nur ein kurzes Intermezzo und nach 10 Minuten wurde das Rennen freigegeben.

Pole-Setter Frank Kechele im Vita4One BMW Z4 konnte sich in der Anfangsphase problemlos von den beiden McLaren von Gulf Racing und ART Grand Prix absetzen. Dahinter wartete Markus Palttala im BMW Z4 von Marc VDS Racing erst einmal ab und schaute sich das Geschehen an der Spitze an, bis er als einer der ersten die Box zum Fahrer- und Reifenwechsel ansteuerte.

Der Stand nach 50 Minuten (20 Runden) präsentierte sich vor dem ersten Boxenstop wie folgt:

Palttala übergab das Steuer an Bas Leinders, der in der Folge die schnellsten Zeiten des gesamten Feldes fuhr und so an den beiden Mclaren vorbeigehen konnte, die einige Runden später stoppten.

Greg Franchi, der von Frank Kechele übernommen hatte, kam nie an die Zeiten seines deutschen Teamkollegen heran und war auch deutlich langsamer als Leinders, so dass es nicht lange dauerte bis der Belgier formatfüllend im Spiegel des Vita4One-Piloten auftauchte. Es entwickelte sich ein spannender Zweikampf über mehrere Runden, den Bas Leinders schließlich für sich entscheiden konnte. Richtig absetzen konnte er sich aber nicht, ihm waren die beiden WRT-Audi R8 LMS auf den Fersen. Laurent Vanthoor war gegen Ende seines Stints sogar schneller als Leinders und wagte ein Überholmanöver, das zwar mit einer Berührung ablief, aber schlussendlich erfolgreich war.

Vor dem 2. Boxenstop lautete  die Reihenfolge der Top-12 Teams wie folgt:

Platz	Nr	Auto	Marke	Team	Land	Abstand
1	2			WRT
2	3			Marc VDS		2,9s
3	1			WRT		14,4s
4	66			Vita4One		20,7s
5	12			ART Grand Prix		39,4s
6	36			DB Motorsport		43,5s
7	24			Reiter Engineering		56,8s
8	57			Vita4One Italy		57,5s
9	35			RJN		59,3s
10	37			DB Motorsport		70,5s
11	20			SOFREV		79,6s
12	59			Vita4One Italy		79,8s

30 Minuten vor dem Rennende sah die Spitze wie folgt aus:

Platz	Nr	Auto	Klasse	Marke	Team	Land	Runden
1	3		PRO		Marc VDS		60
2	2		PRO		WRT		60
3	1		PRO		WRT		60
4	36		PRO		DB Motorsport		60
5	24		PAM		Reiter Engineering		60
6	12		PAM		ART Grand Prix		60
7	66		PRO		Vita4One		60
8	57		PAM		Vita4One Italy		59
9	20		PAM		SOFREV		59
10	59		PAM		Vita4One Italy		59
11	37		PAM		DB Motorsport		59
12	71		PRO		Kessel Racing		59

Bis zum letzten Boxenstopp fuhr Vanthoor noch knappe 3 Sekunden auf Leinders heraus, doch es nutze ihm nichts: Beide Führenden steuerten gleichzeitig die Box an und die Marc-VDS-Truppe arbeitete deutlich schneller als die Landsleute von WRT. So hatte der anerkannt schnelle Maxim Martin freie Fahrt und der Belgier unterstrich seine Extraklasse direkt mit einigen Rekordrunden, die über 3 Sekunden schneller waren als die der versammelten Konkurrenz. WRT musste sich mit den Plätzen 2 und 3 begnügen.

Die zu Beginn noch führende Mannschaft von Vita4One wurde nach dem überzeugenden Stint von Frank Kechele immer weiter nach hinten durchgereicht, nach Greg Franchi konnte auch Adam Carroll nicht die Zeiten der Spitze fahren.

Einen tollen Auftritt feierten Peter Kox und Marc Hayek: Kox fuhr zu Beginn einen Doppelstint, der das Duo bis auf den 7.Rang nach vorne brachte, ehe Blancpain-Chef Hayek zeigte, das er mittlerweile zu besten Privatfahrern der Serie gehört. Mit konstant guten Rundenzeiten bei immer noch schwierigen Bedingungen kämpfte er sich bis auf den 4. Gesamtrang nach vorne, was gleichzeitig den Sieg in der Pro-Am-Wertung bedeutete.

Für die Prospeed-Mannschaft mit Marc Hennerci war es dagegen ein Wochenende zum Vergessen. Man hatte mit starkem Übersteuern zu kämpfen und spielte im Kampf um den Sieg keine Rolle; am Ende reichte es nur zu Platz 14.

Das nächste Rennen der Blancpain Endurance Series findet am 30. Juni auf dem HTTT in Le Castellet statt, dann hoffentlich unter der Sonne Südfrankreichs.