Auftritt der ADAC GT Masters zum dritten von acht Saisonläufen auf dem Sachsenring am Rande des alten 1927 eröffneten Straßenkurses gleichen Namens bei Hohenstein-Ernstthal in einer der traditionellen großen deutschen Motorsporthochburgen – in Sachsen. Dementsprechend sind Rennen in Sachsen immer eine Garantie für hohe Zuschauerzahlen und große Motorsportbegeisterung. Seine Berühmtheit erlangte der Sachsenring am Rand des Erzgebirges vor allem durch den Motorradsport, aber auch der Automobilsport hat eine jahrzehntelange Tradition in Sachsen. Der Sachsenring ist Austragungsort von Motorrad-WM-Läufen in den Jahren 1961 bis 1972 und seit 1998. 3,6 km Berg- und Tal-Achterbahn in Anlehnung an die fast 9 km Rundenlänge der alten bis 1990 genutzten Naturrennstrecke. Eine richtige Fahrerstrecke.

Der Freitag stand im Zeichen eines abwechslungsreichen Trainingstages mit den beiden freien Trainingssitzungen und den beiden Zeittrainings. Das zweite freie Training brachte während der Trainingssitzung einen kurzen Regenschauer. Ansonsten waren die äußeren Bedingungen am Freitag gut. Das erste der beiden Zeittrainings mußte nach 5 von 40 Minuten abgebrochen und dann aufgrund von unfallbedingten Reparaturarbeiten an der Strecke (Leitplankenreparatur) abgesagt werden. Carsten Tilke war im Audi R8 LMS ultra verunfallt und glücklicherweise unverletzt geblieben. Im zweiten Zeittraining setzten sich die Tabellenführer, der Italiener Diego Alessi und der Schwarzwälder Daniel Keilwitz in der Corvette Z06R GT3 des Teams Callaway Competition aus Leingarten bei Heilbronn mit einer Rundenzeit von 1 Minute 27,762 Sekunden durch. Das blieb dann auch die schnellste Rundenzeit der Rennwagen der FIA-Gruppe GT3 aus dem ADAC GT Masters an diesem Wochenende. Schneller waren am Wochenende nur die Monopostos der Formel 3 aus einer der Rahmenserien. Die Trainingszeit der Callaway-Corvette bedeutete dann auch Startplatz 1 im 2. Rennen. Da wegen des Abbruchs des ersten Zeittrainings keine Trainingszeiten und somit keine Startaufstellung ermittelt werden konnte, erfolgte der Start zum 1. Rennen anhand des Meisterschaftsstandes.

1. Rennen

Diego Alessi und Daniel Keilwitz fuhren im 1. Rennen am Sonnabend ein souveränes Rennen zum Sieg. Gestartet von P1 fuhren sie am Ende des Rennens ebenfalls auf P1. Nur der Italiener Dino Lunardi und der Franzose Maxime Martin im BMW Alpina B6 GT3 des Rennstalles Alpina aus Buchloe im Allgäu konnten folgen. Doch auch strategisches Pokern hinsichtlich des Zeitpunktes des Pflichtboxenstops half nicht im Kampf um den Sieg. In der Folge beschädigte Martin den rechten Hinterreifen und mußte erneut die Box aufsuchen. Am Ende reicht es für den Alpina BMW nur zu Rang 11.

Rang 2 ging schließlich an den Finnen Jesse Krohn und Nicolas Verdonck (Belgien) auf dem Ford GT GT3 von Lambda Performance aus Wiesbaden. Dritte wurden Sebastian Asch und Maximilian Götz im Mercedes SLS AMG GT3 vom kfzteile24 MS Racing Team.

Bei guten Witterungsbedingungen fanden dann an den beiden folgenden Tagen die Rennen statt. Beide Rennen gingen über jeweils eine Stunde bzw. eine Renndistanz von jeweils 43 Runden a 3,645 km. 157 km Gesamtdistanz.

Nachdem die Aachenerin Claudia Hürtgen im Cockpit des Z4 Platz genommen hatte und wieder auf die Strecke fuhr, löste sich die Befestigung der Motorhaube. Die Haube klappte hoch und Hürtgen mußte langsam fahrend die Box aufsuchen. Die Haube wurde demontiert.

Hürtgen ging wieder auf die Strecke und hatte eine Berührung mit einem Lamborghini. Das bedeutete das Aus für den Schubert-Z4. Am zweiten Z4 von Schubert war kurz vor dem Start noch eine Reparatur am Antriebsstrang notwendig. Trotz der Erfahrung aus den Langstreckenrennen und der in kürzester Zeit erfolgten Reparatur ging das Fahrzeug erst mit zwei Minuten Verspätung ins Rennen.

Viel Pech für Schubert Motorsport aus Oschersleben in der Magdeburger Börde. Der Münchener Dominik Schwager fuhr in der Verfolgergruppe auf den abrupt langsam fahrenden Robert Renauer im Porsche 911 GT3 R auf.

. Claudia Hürtgen im Schubert-Z4 mußte dann in der Folge auch noch eine Durchfahrtsstrafe absolvieren, genau wie der von Gemballa Racing aus Frankfurt am Main eingesetzte McLaren MP4-12 C GT3 von Luca Ludwig. In beiden Fällen soll es aus der Sicht der Sportkommissare um Fehler in der Startvorbereitung beziehungsweise um einen Frühstart gegangen sein. Einen Dreher legte in Runde zehn der Chevrolet Camaro GT3 des Jochen-Schweitzer-Teams hin. Der Fahrer konnte das Rennen fortsetzen. Pech auch für Alpina, deren Fahrzeug in Runde zwölf mit einem Reifenschaden an die Box kam.

Dominic Schwager, der von Hürtgen den Schubert-Z4 übernommen hatte kämpfte mit Maximilian Mayer, der von Jan Seyffarth den Mercedes SLS AMG GT3 von SMS Seyffarth Motorsport aus Querfurt übernommen hatte um Rang sieben. Das Überholmanöver gelang und die Schadensbegrenzung nach der von den Sportkommissaren verordneten Durchfahrtstrafe konnte weitergehen.

Im 2. Rennen am Sonntag ging der Sieg schließlich an die Dänen Kristian Poulsen und Christoffer Nygard im Aston Martin V12 Vantage GT3 des Teams Young Driver AMR aus Paderborn. Zweite wurden Christopher Mies aus Heiligenhaus bei Mettmann und der Schwede Edward Sandström die auf einem Audi R8 LMS ultra des Teams Prosperia uhc speed aus dem fränkischen Roth ein gutes Rennen fuhren. Dahinter kamen der Italiener Mirko Bortolotti und Abdulaziz Al Faisal (Saudi-Arabien) im zweiten Schubert-Z4 als Dritte ins Ziel.

Pech hingegen für die Stuck-Brüder im Aston Martin von Young Driver AMR, der in der ersten Kurve Alexandros Margaritis im Mercedes SLS AMG GT3 ausweichen mußte und dabei im Kies stecken blieb

An der Spitze fuhren Poulsen im Aston Martin und Sandström im Audi identische Rundenzeiten. Acht Minuten vor Rennende konnte der Audi aber zulegen, während Alessi in der Corvette sich nun sogar gegen den BMW Z4 GT3 des schwedischen Rennstalles Westcoast-Racing mit dem Tschechen Matzke am Lenkrad verteidigen musste.

Matzke geriet aber letztendlich eingangs Start-und Ziel von der Strecke und in den Kies. Alessi holte mit der Callaway-Corvette schließlich Rang 4.

Die Rennställe aus der weiteren Region um den Sachsenring holten vor den Augen ihrer zahlreichen Fans im 1. Rennen Rang 12 durch Maximilian Mayer und Jan Seyffarth im SLS von SMS Seyffarth Motorsport aus Querfurt, Rang 18 durch die Schulze-Brüder aus dem Burgenlandkreis im Nissan GT-R GT3. Die Chevrolet Camaro GT3 von YACO Racing aus Plauen im Vogtland mit Max Sandritter und Christian Bracke sowie Charlie Geipel und Achim Winter holten Rang 26, mußten aber leider auch einen Ausfall verzeichnen.

Im 2. Rennen fuhr der Seyffarth-SLS auf Rang 7, der Schulze-Nissan auf Rang 15 und die beiden Camaro aus dem Vogtland auf die Ränge 25 und 26. Und auch für Schubert Motorsport aus Oschersleben (Rang 25 und Ausfall im 1. Rennen und Rang 3 und 6 im 2. Rennen) war es nach dem Saisonauftakt in Oschersleben fast ein zweites Heimspiel.

In der Meisterschaft führen Alessi / Keilwitz mit der Corvette Z06R GT3 des Teams Callaway Competition vor Asch / Götz im Mercedes SLS AMG GT3 vom kfzteile24 MS Racing Team und Nygaard / Poulsen im Aston Martin V12 Vantage GT3 von Young Driver AMR.

Insgesamt sahen 25.000 Zuschauer den dritten Saisonlauf der ADAC GT Masters.Den nächsten Lauf gibt es vom 13. bis 15. Juli 2012 im Rahmen des Truck-Grand Prix auf dem Nürburgring in der Eifel.