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 Bosch Hockenheim Historic 2012
 Super Sports Car Festival
(14.-15.04.2012)

von Roland Neumann (Text & Fotos)

Schleifer Lola80 Jahre Hockenheimring ,was liegt da näher als mit der Bosch Hockenheim Historic-„ Das Jim Clark Revival“ mit einer Zeitreise durch den Motorsport ,in das Jubiläumsjahr zu starten.

Mit der Fa.BOSCH als neuen Hauptsponsor und dem ADAC als motorsportlichen Partner konnte Georg Sailer (Geschäftsführer der Hockenheimring GmbH )diesen Event ,der zu Ehren von Jim Clark veranstaltet wird ,weiter aufwerten.

Einen absoluten Programm-Höhepunkt sind schon seit Jahren die Rennen des Super-Sports-Cup ,zumal es in diesem Jahr dem Orga-Team um Wolfgang Huter gelungen ist ,gleich drei Rennserien in einem Rennen zu vereinen. Auch in diesem Jahr konnte das Zuschauerinteresse weiter gesteigert werden, rund 21500 Zuschauer erlebten Motorsport vom Feinsten.

Training:

27 Teilnehmer  darunter 8 CanAm-Boliden und 19 Zweiliter-Sportprototypen nahmen bei trockenem Wetter die zwei Qualifyings auf. Bei diesen Streckenverhältnissen wurde schnell klar das der Polesitter nur aus der CanAm-Fraktion kommen konnte. Es wurde schnell zum Duell zwischen dem ex Bonnier Lola T222 von Timo Scheibner und dem schnellen Italiener Matteo Tullio im ex STP March 707von Chris Amon. Matteo Tullio (Bild rechts) knallte dann in seiner 7.Trainingsrunde eine Zeit von 1:39.803 = 164.98 km/h auf den Asphalt ,die keiner mehr an diesem Wochenende mehr unterbieten konnte. Mit einem Rückstand von 2,380 sec. sicherte sich Timo Scheibner den zweiten Startplatz. Auf dem dritten Startplatz stand schon der schnellste Zweiliter-Sportprototyp vom amtierenden Super Sports Champion Silvio Kalb im March 76S-BMW (s.Foto) der nur um hauchdünne 0,108 sec an der ersten Startreihe vorbeischramte. Schnellster bei den flügellosen Zweiliter-Sportprototypen wurde der Schotte Martin O`Connell der mit seinem Chevron B19 die zweite Startreihe komplettierte.
Kalb
                  March 765

Tullio
                  March 707

Während Dr.A.Lienau im Mc Laren M6B ,Chr.Tedeschi im Mc Laren M1A und der Schwede B.Andersson mit seinem Lola T212-Ford erst im 2.Qualifying fahren konnten, traf es zwei weitere Teilnehmer noch härter. Der Italiener C.Turizio brachte seinen Osella PA4 nur zwei Runden zum Laufen. Und auch der Lokalmatador Peter Hoffmann musste sein Mc Laren M8F ohne Öldruck stehen lassen. Was dann folgte ,zeigte den wahren Sportsgeist in dieser Serie, im Team Hoffmann besorgte man einen Ersatzmotor und Teamübergreifend wurde Hilfe geleistet um den Motor auszutauschen(s.Foto).

Nach den beiden Qualifyings mussten weitere Piloten ihren Start absagen. Neben C.Turizio /Osella PA4, Chr.Tedeschi /Mc Laren M1A, M.Campagne/Mc Laren M8F traf es auch G.Douglas mit seinem Martin BM3.Somit blieben für den ersten Lauf noch 22 Starter übrig.

Rennen 1:

Trockene Strecke, viele Zuschauer und los ging es mit einem fliegenden Indy-Start. Sofort übernahm der Polsitter M.Tullio mit seinem STP-March 707 die Führung ,der zweitplatzierte Timo Scheibner verpatzte mit seinem Lola T222 den Start und musste die beiden schnellsten Zweiliter-Piloten Martin O´Connell und Silvio Kalb passieren lassen. Bis zum Ende der ersten Runde waren aber die Kräfteverhältnisse zwischen den CanAm-Boliden und den Zweiliter-Sportprototypen wieder gerade gerückt.

Dreikampf

Somit übernahm T.Scheibner im ex Lola T222 von Jo Bonnier kampflos die Führung, dicht gefolgt von Peter Hoffmann im McLaren M8F und Silvio Kalb im March76S-BMW 2-Ltr. Das Verfolgerfeld wurde angeführt von P.Scheifer im Steed Lola T310 dicht gefolgt aus einer Armada von Zweiliter-Sportprototypen mit M.Liguori , D.Riegl beide auf einem Lola T294-BMW und dem Schweden K.Abrahamsson im Chevron B19.

In der 13.Runde musste dann Peter Hoffmann nach einer bravourösen Aufholjagt die ihn vom letzten Startplatz bis auf Rang zwei vorbrachte seinen McLaren M8F mit techn. Defekt abstellen.

Den ersten Laufsieg holte sich Timo Scheibner im Lola T222 vor dem schnellsten Zweiliter-Piloten Silvio Kalb im March 76S-BMW und Peter Schleifer im Steed Lola T310.Weitere Klassensiege gingen an Dr.A.Lienau im McLaren M6B (Kl.B) ,K.Abrahamsson im Chevron B19 (Kl.D) und L.Schiewek im Chevron B16 (Kl.C).

Start
                  R1

Peter Schleifer im Steed Lola T310 und der vom letzten Startplatz gestartete Lokalmatador Peter Hoffmann erwischten mit ihren mächtigen CanAm-Boliden einen guten Start und wahren nach einigen Runden in der Spitzengruppe zu finden. Das Feuerwerk des schnellen Italieners M.Tullio hielt nur bis zur 5.Runde dann musste er in Führung liegend seinen knallroten STP-March 707 mit techn. Defekt abstellen. Das gleiche Schicksal ereilte auch bis dahin in der Spitzengruppe liegenden Schotten Martin O´Connell der den schnellen Chevron B19 von Teamchef Sandy Watson pilotierte.

Sieger
                  Lauf 1

Rennen 2:

Das zweite Rennen bot viel Chaos und Dramatik schon vor dem Start, als plötzlich einsetzender Nieselregen aufzog. Alle Fahrer standen nun vor der Wahl, noch schnell auf Regen oder Intermedias zu wechseln, zumal die Rennleitung diesen Lauf zum Wet-Race erklärte. Einige Fahrer wie der Laufsieger T.Scheibner ,oder der Polesitter vom ersten Lauf M.Tullio verzichteten bei diesen Bedingungen ganz auf den Start. Nach weiteren Absagen die auf techn. Defekte aus dem ersten Rennlauf resultierten, blieben nur noch 13 Starter für den zweiten Rennlauf übrig. Bei diesen widrigen Streckenverhältnissen hatten die CanAm-Piloten große Probleme die teilweise bis zu 880 PS auf die Piste zu bringen. So wurde der zweite Lauf zur einer Sternstunde für die flügellosen Zweiliter-Prototypen. Diese wurden hauptsächlich mit BMW oder Ford Motoren betrieben, deren Leistung zwischen 275-300 PS liegt und somit bei diesen Verhältnissen wesentlich fahrbarer waren als die Hubraum und PS stärkeren CanAm Motoren.

Daren
                  vs Chevron

 Bereits in der dritten Runde erwischte es den Vorjahres Champion Silvio Kalb, der seinen March76S nach einem Ausritt abstellen musste. Gegen Rennmitte hatte M.O`Connell bereits einen Vorsprung von über 20 sec.auf seine Verfolger K.Abrahamsson und dem schnellen Schweizer Beat Eggimann im Daren MK3-Ford herausgefahren. 

Von den drei gestarteten CanAm Boliden blieben nach dem Ausfall von P.Hoffmann in Runde 6, nur noch der schwarze McLaren M6B von Dr.A.Lienau und der Steed-Lola T310 von P.Schleifer übrig.

Podium
                  Rennen 2

Hoffmann &Jenau

Los ging es mit einem fliegenden Indy-Start, Kent Abrahamsson im Chevron B19 war aus der dritten Startreihe gestartet und übernahm mit einem Blitzstart sofort die Führung, dahinter folgten S.Kalb im March 76S und der Schotte M.O´Connell im Chevron B19.Der erste CanAm-Pilot war Lokalmatador Peter Hoffmann im McLaren M8F der als siebter aus der ersten Runde zurück kam. Derweilen begann die“ one man Show“ des Schotten Martin O`Connell mit seinem Chevron B19-Ford, in der zweiten Runde war er dem Feld um einige Sekunden davongeeilt und die Konkurrenz hatte Mühe den Anschluss zu halten.

Sieger
                  R2

 Den zweiten Rennlauf gewann der Schotte M.O`Connell nach überragender Fahrt vor dem Schweden K.Abrahamsson beide auf einem Chevron B19-Ford und dem Schweizer B.Eggimann auf Daren MK3-Ford. Weitere Klassensiege gingen an P.Schleifer im Lola T310 (Kl.A), Dr.A.Lienau im McLaren M6B (Kl.B) und an W.Frenz im Osella PA5 (Kl.E).

Mit etwas Wehmut bleibt am Ende festzuhalten, dass dies wohl auf absehbare Zeit das letzte offizielle Rennen zwischen den CanAm und den Zweiliter-Sportprototypen war. Im weiteren Verlauf der Motorsportsaison werden der Canadian-American Challenge Cup und die HSCC Martini Trophy Series getrennte Wege gehen. Bleibt zu hoffen das es dem Orga-Team der Bosch Hockenheim Historic  um Wolfgang Huter  im nächsten Jahr das gleiche Kunststück nochmals gelingt diese beiden fantastischen Rennserien nochmals zu vereinen.



Alle Ergebnisse gibt es unter hockenheim-historic.de und unter Super-Sports-Cup.com