6h von Zuhai (RCH) - ILMC-Finale 2011
11-13.11.11

von
Harald Gallinnis

(Fotos: ACO)

Start. Beide Peugeot gehen in Führung vor den Audis und dem Rebellion Lola. McNish und Timo Bernhard können sich noch in der ersten Runde den 908 von Montagny schnappen. Dahinter hat sich Stefan Mücke im Aston am Oak-Pescarolo vorbei und hinter Neel Jarni im 5.plazierten Rebellion-Auto herangeschoben. Montagny kann das Tempo an der Spitze zu Beginn nicht mitgehen und fällt weiter zurück.

Hinten im Feld kollidiert der GT-BMW von Andy Priaulx mit dem CRS-Ferrari von Tim Mullen. Beim Überrunden eines Ferraris bleibt Allan McNish ebenfalls am CRS-Ferrari hängen und verliert ein Teil seines-Heck-Bodyworks. In der GT-Klasse spitzt sich der Zweikampf zwischen dem BMW von Jörg Müller und dem AF-Corse Ferrari von Gimmi Bruni zu. Auf P2 muss McNish Timo Bernhard passieren lassen. Der hängt sich an den führenden Peugeot von Bourdais ran.  25 Minuten nach dem Rennstart verliert Bourdais auf einmal gleich 2 Positionen an die Audis nachdem er auf der Startgerade in den Dreck gekommen ist und Drehmoment verloren hat.

Eine halbe Stunde nach Rennstart führen die Audis von Bernhard und McNish vor den Peugeots von Bourdais und Montagny und dem Lola von Jani. In der GTE-Pro führt Müller im BMW vor Bruni im Ferrari, Priaulx im BMW und Ortelli im Luxury Ferrari. De GTE-Am-Klasse führt Mullen im CRS-Ferrari vor Beretta in der Corvette und Lietz im Proton-Porsche an. Der Hitotsuyama Racing Audi wird schon zu diesem Zeitpunkt als Ausfall gemeldet.

Bis zum Beginn der Boxenstpps kann sich McNish wieder am Teamkollegen Bernhard vorbei in Führung schieben. Die Peugeots können beide das Tempo der Audis nicht halten und entscheiden sich für reifenwechsel beim ersten Stop. AF Corse verzeichnet einen Reifenschaden am F430 von Marco Cioci. Bernhard und Montagny kommen als erste rein, wobei Stefan Mücke schon einige Runden zuvor gestoppt hatte. Bernhard tankt lediglich, während man bei Peugeot neue Reifen aufzieht. McNish wird nach seinem Tankstpp in die Box geschoben um den Heckschaden beheben zu lassen, das dauert gerade mal 2min:21s. McNish kommt zwischen die beiden 908 zurück auf die Strecke.

In der GTC-Klasse kann Mika Häkkinen sich hinter dem Audi Customer-Sport R8 auf Rang 2 festbeissen. Die GTC-Autos werden mittlerweile hinter den GTE-Am-Autos geführt. das AF Corse Team verbockt komplett den Boxenstop der #51 als zuerst der Ferrari Probleme mit den Wagenhebern bekommt und dann eines der Vorderräder nicht richtig festgemacht wird. Bruni rutscht gleich in der ersten Kurve von der Strecke. Auch der BMW von Priaulx bekommt ähnliche Probleme und wird ein zweites Mal in der Box empfangen.

Eine Stunde nach Rennbeginn führt Timo Bernhard 22s vor dem Peugeots von Montagny und Bourdais. McNish liegt 50s hinter den Peugeots. Rebellion hat zwischenzeitlich ein etwas robusteres zusammenkommen mit dem Audi von Mcnish gehabt, das nach der Kollision und einem anschliessenden Mauerkontakt einen zusätzlichen Boxenstop nötig machte. Daher führt in der Benziner-Wertung Moreau im Oak-Pescarolo vor Mücke und dem Signatech-Nissan-oreca. In der GTE führt Alzen im BMW #55 vor Makowiecki im Luxury-Ferrari und Farfus im zweiten BMW. Die GTE-Am führt Roda im Proton-Porsche an nachdem Mullen im CRS-Ferrari  an Pierre Ehret übergeben hat. In der GTC führt nach dem ersten Stop nun Lance-David Arnold im AMG-Mercedes. 

Nun zahlt sich Peugeots Reifenwechsel aus: die 908 sind nun 1-2s pro Runde schneller als Bernhard der den 2.Stint mit seinem ersten reifensatz absolviert. Auch McNish und kristensen sind auf der anscheinend reifenfressenden Strecke mit Einfachstints unterwegs. Bernhard  kommt mit noch 11s  Vorsprung auf die 908 in die Box, wechselt auf Fässler und lässt neue reifen am R18 aufziehen. Auch Peugeot versucht nun einen Doppelstint an der #7 und verzichtet auf einen Reifenwechsel. 

Pierre Ehret erleidet im drittplazierten GTE-Am-Ferrari einen Reifenschaden und muss vorzeitig die Box ansteuern. Der führende AMG-Mercedes in der GTC-Klasse wird ebenfalls in die Box geschoben und verliert die Klassenführung an den Audi Sport-R8 von Alexander Imperatori.

Die zweite Rennstunde ist vorüber: Peugeot führt nun mit der #7 von Bourdais 12s vor dem R18 von fässler, der 8s vor dem zweiten 908 von sarrazin liegt. Kristensen ist mit einer Runde Rückstand Vierter vor den beiden Oak-Pescarolos. Rebellion liegt auf P7 mit 4 Runden Rückstand nach denm Ausritt und der anschliessenden Reperatur.

Vorne hat nach dem Reifenwechsel des führenden 908 wieder Marcel Fässler die Führung übernommen. Nach 2 1/2 Rennstunden hat der Schweizer eine Führung von 4,5s bzw 12s auf die beiden Peugeot zu Buche stehen.  Oaks#24 führt auf P5 die Benzinerwertung vor dem Rebellion-Lola und dem Werks-Aston. Roald Goethe versenkt den Gulf-Aston zwischenzeitlich in den Kiesbetten von Turn 11, kann aber dort wieder geborgen werden. In der GTE-Klasse fällt der Vantage auf Rang 5 hinter Proton, Krohn, Larbre und CRS zurück.

In der GTE-Klasse führt BMW mit der #56 vor dem Luxury-Racing F458 von Markowiecki und der Larbre-Corvette die der schnellste GTE-Am-Wagen ist. Dahinter folgt der zweite BMW sowie der Proton-Porsche. Schnellster GTC-Wagen ist der Audi #98.

Die dritte Runde der Boxenstopps beginnt der Wagen von Oak (#15), allerdings aus Reperaturgründen. Audi holt McNish als ersten regulär an die Box und verzichtet auf einen Reifenwechsel. Beide Audis gehen nun auf Doppelstints. Sarrazin stoppt als Nächster. Bei Signatech geht die Motorhaube wegen der obligatorischen Elektronikprobleme ab, so das die LMP2-Führung an Oak übergeht. in der führenden #7 wechselt Anthony Davison in das Cockpit und bekommt bei der Gelegenheit neue Reifen aufgeschnallt. Der AMG-Mercedes wird zum 2.Mal in Folge in die Box geschoben.

Ein Blick an das Ende des Feldes: der Hitotsuyama Racing Audi ist wieder im Rennen. Als Ausfall müssen wir dagegen wohl den GTE-Am AF Corse-Wagen verzeichnen, der im 5.gang feststeckt. Als dritt- und viertletzte Wagen werden der zweite Luxury-Racing F458 und der AMG-Mercedes verzeichnet.

In Runde 112 hat sich Sarrazin an das Heck des R18 von Fässler herangearbeitet. Als Roger Wills im CRS-Ferrari aus der Box kommt bleibt Fässler in Kurve 1 am Ferrari hängen. Sarrazin kann mit der #8 vorbeischlüpfen und erobert die Führung für die Löwen zurück. 2 Runden später kann auch Davidson vorbeischlüpfen. Wenig später übernimmt der Brite auch die Führung von seinem Teamkollegen. Der #2 Audi von Kristensen wird bei seinem 4.Stop in die Box geschoben nachdem Beschädigungen am Bodywork diagnostiziert werden.

Rennhalbzeit:  die 4. Runde der Boxenstopps ist für die führenden LMP1 im Gange. Audis #2 wird nach einem 7-minütigen Stop in die Box zurück geschoben. Peugeot hat die Doppelführung mit der #7 25s vor der #8 zu Buche stehen. Bernhard in der #1 hat 45s Rückstand. Die #1 ist nun auf P6 zurückgefallen. Neuer 4.plazierter ist der #24 oak-Pescarolo (der aber noch zu stoppen hat) vor dem #12 Rebellion-Lola.

Bei den GT  gibt es eine BMW-Doppelführung zu vermelden. Luxury-Racing liegt mit der #59 auf P3. Bei den GTE-Am lautet die Reihung Proton, Larbre, CRS und Krohn Racing. Schnellster GTC ist der Audi #98 von Edoardo Mortara.

Mc Nish muss nach etwa 10 Minuten noch einmal in die Box kommen nachdem es im Cockpit es R18 nach verschmorten Kabeln riecht. Dadurch fällt der R18 noch weiter bis auf P8 zurück. Der lange Stop zuvor resultierte aus dem Heckschaden nach der Kollision mit dem Rebellion-Lola.

Matthieu Lahaye wird wegen Erschöpfung vom Rennarzt bei Oak aus dem Rennen genommen. Somit werden nur noch Gulliaume Moreau und Pierre Ragues die #15 bewegen, die derzeit auf P7 unterwegs ist.

In der LMP2 hat Signatech trotz der kleineren Probleme die Führung gegenüber dem Oak-Pescarolo #35 behalten können.  Alle Prototypen sind zur Rennhelbzeit noch im Rennen. Hingegen wird der Mercedes offiziell als zweiter Ausfall nach dem AF-Corse-Ferrari gemeldet.

10 Minuten vor der 4h-Marke wird der Audi #2 wegen Elektrikproblemen aus dem Rennen genommen. Damit ist man der vierte Ausfall des Rennens, nachdem auch schon der Luxury-Racing Ferrari # 58 zurückgezogen worden ist.

4h-Marke: Beide Peugeot führen (#7 7s vor dem #8) 50s vor dem #1 Audi , dem Rebellion-Lola, dem Oak-pescarolo#24 und dem Werks-Aston. In der GTE führen weiter beide BMW (#55 32s vor #56) und dem #59 Luxury-Wagen. Proton und der #98 Audi haben weiter die Führung in ihren Klassen inne.

Wieder ein Blick an das Ende des Feldes: Neben den 4 Ausgefallenen Wagen steht auch der japanische R8 zwischenzeitlich wieder an der Box. Die weiteren letzten laufende Wagen sind der Gulf-Aston, der #64 Lotus und der #97 Audi R8 LMS.

Der Lotus #65 gräbt sich in eines der chinesischen Kiesbetten ein, kann aber bald wieder befreit werden. Ein Stossdämpferbruch wird bei dem fahrzeug diagnostiziert und muss behoben werden.

20 Minuten vor dem Rennende hat Fässler noch einmal einen "Big Moment" als er auf der Jagd nach dem führenden 908 der ihn mittlerweile überrundet hat, in der letzten Kurve aufs Gras kommt und der R18 einen Highspeed-dreher auf der Start-Zielgerade hinlegt. mehrere GTE-Fahrzeuge können den quer über die Strecke trudelnden LMP1 knapp verfehlen. Fässler setzt sein Rennen auf P3 fort.

In der GTE-Am kreuzt das Proton-Team in Richtung des ersten Klassensieges. BMW dagegen wird einen Dopelsieg einfahren.

Unveränderter Stand zu Beginn der letzten Rennstunde: die Führenden in den Klassen sind weiterhin der #7 Peugeot, der Signatech-Oreca, der BMW#55, der Proton-Porsche, der #98 Audi R8 und der PTRS-Formula Le Mans. In der Michelmin Green X Challenge führen die Werksdiesel von Peugeot (#8), Audi (#1) Peugeot #7 und der Oak Racing Pescarolo #24. Dort hat man sich mit 3-fach-Stints in Führung der Benziner-Prototypen gebracht.

Das Rennen hat sich an der Spitze gesetzt. Auch die letzte Runde der Boxenstopps bringt keine Änderung in der Reihung mehr. Fässler hat 66s Rückstand auf den vor ihm geegenen zweitplazierten Peugeot #8, der wiederum 30s auf den Spitzenreiter zurück liegt.  Etwas Unruhe kommt eine halbe Stunde vor dem Rennende in der LMP2-Klasse auf als der Signatech-Oreca an der Box einen längeren Stopp zum Wechseln der Staubfilter vor den Kühlern einlegt während auf der Strecke der Oak-Pescrolo #35 mit einem Aufhängungsschaden zur Box humpelt.

Der Luxury-Racing Ferrari auf P3 wird dagegen genügend Punkte einfahren um Ferrari auch die Herstellerwertung in der ILMC zu sichern. Hingegen steht der AF-Corse Ferrari F458 in der Box. Will man hier lediglich kurz vor dem Schluss für die Zielflagge noch einmal heraus kommen?  In der GTE-Am-Klasse hat sich kurz vor dem Schluss der Krohn-Racing-Ferrari im Kampf um P3 gegen den CRS-Ferrari durchgesetzt.

Vorne hingegen legt Peugeot einen Doppelsieg hin und bewahrt sich damit eine reine Weste. Mit Ausnahme von Sebring (Oreca) und Le Mans (Audi) hat sich Peugeot alle Siege in der ILMC 2011 sichern können. Die Löwen sind damit verdiente Sieger der Meisterschaft. Die #7 sichert sich den Gesamtsieg und die zweitplazierte #8 den Sieg in der Michelin Green X Challenge. Audi bleibt mit der #1 nur der 3.Platz. Die LMP2-Wertung in China gewinnt Signatech und der einzige Formula Le Mans kommt in Zuhai auch ins Ziel.

In der GTE-Pro fährt BMW einen Doppelsieg vor dem Luxury-Racing-Ferrari ein. Die GTE-Am gewinnt der Proton-Porsche vor der Larbre-Corvette und dem Krohn racing ferrari. In der GTC-Klasse stehen mit der #98 der #97 und dem Hitotsuyama-audi nur Audis auf dem Podium.