Nach einer spannenden Qualifikation steht der All-Inkl-Lamborghini von Pastorelli/Schwager auf der Pole Position für das erste Rennen in Zolder, direkt dahinter lauern aber schon der Young-Driver Aston Martin von Stefan Mücke und der JRM-Nissan mit Richard Westbrook hinter dem Steuer.

Doch schon beim Start geht für die erste Reihe alles schief. Mücke und Pastorelli kollidieren in der ersten Kurve, der Holländer dreht sich mitten ins Feld während Mücke durch das glücklicherweise recht weitläufige belgische Kiesbett pflügt und sich im Hinterfeld wieder einordnen kann. Der Lamborghini dagegen wird vom Ford GT von Bas Leinders getroffen, beide können das Rennen nicht fortsetzen. Auch der JRM-Nissan von Dumbreck/Westbrook wird im Startchaos so in Mitleidenschaft gezogen, dass er aufgeben muss.

So liegt plötzlich die von Platz 4 gestartete Corvette von Hezemans/Catsburg in Front, dicht gefolgt von Makowiecki im Marc VDS Ford GT, Winkelhock (All-Inkl-Lamborghini) und Enge (Young Driver Aston Martin).

Diese Gruppe kann sich in den ersten Runde leicht von den Verfolgern absetzen, die von Peter Kox im SRT-Lamborghini angeführt werden.

Am Ende des Feldes kämpft Stefan Mücke sich wieder nach vorne, dabei kommt es zu einigem Lackaustausch mit der Konkurrenz. Kurze Zeit später scheidet der Berliner aber mit einem Schaden an der Aufhängung aus, vermutlich eine Folge der vielen Berührungen in der Anfangsphase.

Im zehnten Umlauf rauscht Martin Matzke seiner Teamkollegin Vanina Ickx ins Heck und sorgt damit für dicke Luft im Belgien Racing Team. Ausgerechnet beim Heimrennen scheiden beide Ford GT aus.

Derweil wird Winkelhock in Kurve 1 etwas zu weit rausgetragen, den sich bietenden Raum nutzt Thomas Enge sofort und übernimmt die dritte Position.

Kurz vor den obligatorischen Pflichtboxenstopps zahlt sich die Geduld von Makowiecki aus, er kann sich in der zweiten Kurve an Nicky Catsburg vorbei pressen und in Führung gehen. Dann kommen zunächst die Verfolger des Ford GT an die Box,

Makowiecki bleibt 3 Umläufe länger draußen, die er für eine Rekordrunde nach der anderen nutzt. Doch beim Stopp klemmt ein Schlagschrauber des Marc VDS Teams, man verliert wertvolle Sekunden an der Box. Makowieckis Co-Pilot Maxime Martin kommt nur auf Platz 9 zurück auf die Piste.

Schnellstes Team in der Pitlane ist wieder mal Hexis AMR. Hohenadel/Piccini, vor dem Boxenhalt nur Sechste, liegen nach ihrem Stopp plötzlich auf auf Platz 2, direkt hinter der Corvette, die nun von Mike Hezemans gesteuert wird.

Hohenadel macht sofort Druck auf den Holländer und kann sich in der 19. Runde vorbeibremsen. Dahinter liegen Basseng (All-Inkl-Lamborghini), Müller (Young Driver Aston Martin) und Wendlinger (SRT-Lamborghini).

Die Sieger des ersten Laufs in Abu Dhabi, Piccione/Dusseldorp haben derweil mit ihrem "Erfolgsgewichten" im Auto zu kämpfen und fahren nur auf Platz 8, direkt hinter Maxime Martin, der sich nach dem missglückten Boxenhalt anstrengt, wieder zur Spitze vorzurücken.

In Runde 27 überholt auch Marc Basseng mit einem blitzsauberen Manöver die Hezemans-Corvette und macht sich auf die Jagd nach Hohenadel.

4 Minuten vor Rennende kommt dann der Angriff von Basseng auf den führenden Hexis-Aston Martin, nebeneinander bremsen sie die letzte Schikane an, dabei schlingert der Lamborghini leicht und touchiert den Aston.

Der kleine Kontakt hat große Folgen: Aufhängungsbruch und Ausfall für Christian Hohenadel! Basseng übernimmt die Spitze und gibt sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Hezemans wird Zweiter, Alex Müller rettet Platz 3 um 63 Tausendstelsekunden vor Karl Wendliger.

Nach dem überzeugenden Sieg gestern im Qualifikationsrennen ist es nun an Marc Bassang, das Tempo beim Start vorzugeben. Der All-Inkl.com Teammanager und Fahrer in Personalunion kann die Führung beim fliegenden Start verteidigen, Mike Hezemans muss sich mit der Corvette hinter dem Deutschen einreihen. Es folgen Müller (Young Driver Aston Martin), Wendliger (SRT Lamborghini) und Martin (Marc VDS Ford GT).

Im Hinterfeld sorgt Sumo-Power derweil für reichlicht Schrott: Der Nissan von Ricardo Zonta und die Corvette von Michael Rossi berühren sich noch auf der Start/Ziel-Geraden, Zontas Wagen schießt daraufhin quer Richtung Mauer und reißt dabei seinen Teamkollegen Jamie Campbell-Walter mit ins Verderben. Alle drei Beteiligten können das Rennen nicht fortsetzen.

Auch für die Pechvögel des Wochenendes, Schwager/Pastorelli, endet das Rennen schon nach wenigen hundert Metern mit einem technischen Defekt. Das ist besonders bitter für die Beiden, da man wie schon in Abu Dhabi in allen Sessions zu den Schnellsten gehörte, aber nie mehr als eine Runde im Rennen geschafft hat.

In Runde 5 startet Peter Dumbreck (JRM-Nissan) einen Angriff auf Marc Hennerci (Marc VDS Ford GT), der sich aus der letzten Reihe schon auf Platz 9 vorgekämpft hat. Dabei wird der Engländer auf den inneren Randstein gedrückt und dreht sich, Mathias Beche (Belgian Racing Ford GT) kann nicht mehr ausweichen und knallt mit voller Wucht in den Nissan. Wegen vieler Trümmerteile auf der Strecke schickt die Rennleitung das Saftey Car raus, um sichere Aufräumarbeiten zu gewährleisten.

Nach 6 Runden wird das Rennen wieder freigegeben, Marc Basseng lässt nichts anbrennen und setzt sich sofort ein Stück weit vom Rest des Feldes ab. Dahinter bleiben die Positionen unverändert bis zu den Pflichtboxenstopps nach 25 Rennminuten.

Leader Marc Basseng stoppt als Letzter, kann aber einen Vorsprung rausfahren, mit dem sein Co Markus Winkelhock auch nach dem Reifenwechsel knapp in Führung bleibt. Piccini macht zunächst Druck, doch nach einigen Runden kann Winkelhock sich langsam absetzen und eine beruhigendes Zeitpolster zwischen sich und die Konkurrenz legen.

Hier zeigt sich wieder die absolute Klasse des Hexis-Teams an der Box. Der vorher auf Rang 5 liegende Aston Martin von Piccini/Hohenadel wird so schnell abgefertigt, dass der Italiener nach den Stopps der Konkurrenz auf Platz 2 liegt, direkt vor den Markenkollegen Müller/Enge und der Corvette von Hezemans/Catsburg.

Im Kampf um Platz 3 muss sich Thomas Enge derweil gegen Nicky Catsburg wehren, der Holländer findet aber keinen Weg am "Young Driver" vorbei.

Im Gegenteil, kurz vor Rennende läuft Routinier Peter Kox auf die Corvette auf und sucht nach einer Lücke zum überholen.

Nach 37 Runden fährt Winkelhock einen relativ ungefährdeten Start/Ziel-Sieg ein, Hohenadel/Piccini können sich nach dem unglücklichen Ausfall gestern über Platz 2 freuen, Müller/Enge werden wie schon im Qualirennen 3.

Peter Kox holt sich in einem Fotofinish auf dem Zielstrich noch Rang 4 mit 25 Tausendstelsekunden vor Nicky Catsburg.