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ADAC-GT-Masters
Runde 3 in Zolder (B)
10-12.6.2011

von Andreas Lutz

Freies Training

In der ersten der beiden freien Trainingssitzungen dominieren drei Marken das Geschehen an der Spitze des 35 Fahrzeuge starken Starterfeldes: Frankenhout/Wirth  liegen im Mercedes an der Spitze vor den beiden Audi von Landmann/Rast und Jöns Klingmann, dahinter folgen Hayek/Kox im besten Lamborghini und Ludwig Mies in einem weiteren Audi. Bis auf Platz 10 muss man zurück um das erste Fahrzeug zu finden, dass nicht zu den drei eben erwähnten Fabrikaten gehört: Best of the Rest in der ersten Session sind Alexandros Margharitis und Dino Lunardi im Alpina BMW. Für GT-Masters-Verhältnisse ungewöhnlich groß sind aktuell noch die Zeitabstände: Lediglich die ersten vier Fahrzeuge liegen innerhalb einer Sekunde hinter der Topzeit von Frankenhout/Wirth (1.32.041). Eine mögliche Erklärung hierfür liefert Mühlner-Porsche-Pilot Charlie Geipel: "Im Moment ist die Strecke noch sehr dreckig. Ich fürchte nur, dass man hier generell keine richtig saubere Linie hat."

Im zweiten freien Training ist die Strecke dann bereits deutlich schneller: Die Stuck-Brüder setzen sich im Reiter-Lamborghini mit einer 1.31.532 an die Spitze - gefolgt von vier weiteren Markenkollegen, wobei nicht nur die Reiter-Autos eine gute Figur machen: Auch die beiden Rhino's Team Leipert Gallardo beweisen mit den Rängen 2 und 5, dass mit den italienische V10-Boliden an diesem Wochenende auf jeden Fall zu rechnen sein wird. Mittlerweile liegen nun dann doch auch wieder zehn Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde.


Fach-Porsche



Qualifying

PolesitterR1Zolder

Zu Beginn der Qualifyingsitzungen am Freitag-Nachmittag werden alle Karten neu gemischt: Regen in Zolder. Auf einen Schlag sind die Rundenzeiten etwa 12 Sekunden langsamer als noch am frühen Nachmittag. Das beste Ende für sich hat in der ersten Sitzung Ferdinand Stuck, der sich mit einer 1.44.226 die Poleposition sichert, dahinter folgen Lance David Arnold im Heico-SLS und Alex Margharitis im Alpina BMW, Christoph Mies wird auf Platz vier bester Audi-Pilot, während Alex Plenagl im zweiten Alpina die Top 5 vervollständigt.

Zu Beginn  des zweiten Qualifyings hat es aufgehört zu regnen, auf abtrocknender Piste steht somit eine zwanzigminütige Reifenlotterie an. Daniel Dobitsch erweist sich hierbei als der König der Gabler und holt auf Slicks die erste Pole Position der Saison für einen  Porsche. Der Fach Autotech-Pilot setzt sich mit einer 1.41.842  knapp vor Dino Lundardi im Alpina und Christopher Haase im Phoenix Audi durch, auf Rang 4 folgt Tomas Holzer im besten Mercedes, fünfter wird Rene Rast, ebenfalls in einem Phoenix-Audi.





1. Rennen

Start
 

Schon in der Aufwärmrunde zum samstäglichen Ein-Stunden-Rennen kündigt sich ein turbulenter Vormittag an: Kentenich im Farnbacher-Ferrari und Oliver Mayer im Black Falcon SLS leisten sich einen Ausritt ins Kiesbett, letztlich können aber beide ihre reguläre Startposition im 35 Fahrzeuge starken Feld einnehmen. Am Start bleibt Polesitter Ferdinand Stuck trotz eines leichten Remplers von hinten cool und kann sich an der Spitze halten. Der zweitplatzierte Lance David Arnold im Heico SLS versucht einen Angriff, muss aber zurückstecken. Nicht unbedingt erwartungsgemäß kommt das gesamte Feld ohne größere Ausrutscher durch die erste Kurve. Im Mittelfeld beginnt David Mengesdorf einen eindrucksvollen Vormarsch, das erste „Opfer“ ist René Rast im Porta-Audi, der nach einem sehenswerten Rad an Rad-Duell Platz 11 an, den Lamborghini-Piloten abgeben muss.

Zur ersten größeren Veränderung an der Spitze des Rennens kommt es in Runde 3 Alex Margharitis im Alpina schnappt sich Arnold in der Fahrerlager-Schikane, und schnell wird deutlich, wie sehr Arnold das Feld aufhält, Margharitis kann sich schnell von dem Pulk hinter Arnold absetzen.


Lambo-Meute

Unauffällig aber stark

Auch für Dominik Baumann im Gize SLS läuft es nicht optimal, er muss Platz sechs an Albert von Thurn und Taxis abgeben. David Mengesdorf im Rhino's Lambo ist unterdessen weiter auf dem Vormarsch und schnappt sich den auf Platz 8 liegenden Russen Sigacev im MS-Racing SLS und wenig später auch dessen Markenkollegen Dominik Baumann. Ferdinand Stuck führt nach zehn Rennminuten mit 7 Sekunden Vorsprung.

Etwa um die selbe Zeit kommt die Vulcan Viper mit Rauchentwicklung und beschädigter Front an die Box: Rennende für das Team aus der Eifel. Einen sehenswerten Dreikampf gibt es um Position 9: Sigacev wird von Leipert im zweiten Rhino's Auto bedrängt, dahinter lauert Tabellenführer Christer Jöns im Abt Audi. Es zeigt sich bereits hier was im späteren Rennverlauf noch des öfteren zu beobachten sein wird: Die Lambos überholen dank ihres überlegenen ABS in Zolder nach Belieben, Leipert geht ohne großes Federlesen in der Ickx-Schikane an Sigacev vorbei. Bei Jöns kommt es währenddessen beim Bremsen immer wieder zu leichter Rauchentwicklung, sind ABS-Probleme der Grund dafür, dass das Spitzenteam aktuell außerhalb der Punkte liegt?

Zolder scheint kein gutes Terrain für amerikanische Rennboliden zu sein: Fünf Minuten nach der Viper rollt auch die Corvette von Keilwitz/Alessi aus.

Die vorrückeneden Lamborghinis fallen derweil über Alex Plenagl im weißen Alpina her, zunächst wird das Engstler Auto in Kurve 1 von Mengesdorf und von Thurn und Taxis in die Zange genommen, kann sich aber noch knapp vorne behaupten. Die Lamborghini-Piloten platzieren aber beinahe in jeder Schikane einen Angriff und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis sie vorbeikommen, zumal nun auch Marcel Leipert im zweiten Rhino's Auto zu seinen beiden Markenkollegen aufgeschlossen hat. Dass sich im GT-Masters auch unter Markenkollegen nichts geschenkt wird, muss Albert von Thurn und Taxis wenig später feststellen: Mengesdorf überholt ihn in der letzten Schikane vor Start und Ziel, eine Kurve später geht auch Leipert vorbei. Eine Runde später wiederholen die beiden Rhino's-Piloten genau dieses Manöver gegen Alex Plenagls Alpina. Erst als sie in der folgenden Runde auf Luca Ludwig im Abt Audi treffen, ändert sich das Muster: Diesmal kann nur Mengesdorf vorbeigehen, Ludwig behält Platz 5 vor Leipert. Zu Beginn der Boxenstopp-Phase führt Ferdinand Stuck mit 15 Sekunden Vorsprung vor Alex Margharitis.

Nachdem Phoenix Racing in Oschersleben beim Boxenstopp bereits mit einem Reifentausch experimentierte, kommt diesmal eine neue taktische Finesse bei den Boxenstopps zum Einsatz: Bei Reiter und Abt kühlt man die, in Zolder schwer beanspruchten Bremsscheiben mit Wasserspritzen.

Mittelfeldgerangel

Für KlingmannJons liefs nicht

Nach den Boxenstopps ergibt sich folgende Reihenfolge: Johannes Stuck führt vor Dino Lunardi im Alpina, Dennis Vollmair im Rhino's Lamborghini ist an Mies im Abt Audi vorbeigegangen, dahinter liegt Philip Geipel im Reiter-Auto mit der Nummer 1. Alex Plenagls Co-Pilot Florian Spengler im zweiten Alpina haben indes einige Plätze verloren, zwischenzeitlich fällt man bis auf Rang 11 zurück. Lange bleibt diese Reihenfolge allerdings nicht bestehen: Vollmair im orangenen Lamborghini muss wegen zu geringer Standzeit zum Nachsitzen an die Box und Mies und Geipel geraden nach einem Überholversuch des Reiter-Piloten in Kurve 1 aneinander, Mies kann weiterfahren, doch Geipel fällt nach einem Dreher auf Rang 8 zurück.

Den in der ersten Rennhälfte so starken Lamborghinis schwimmen so langsam ein wenig die Felle davon, zu allem Überfluss gerät der sich wieder auf dem Vormarsch befindliche Vollmair noch mit Jan Seyffahrt im Black Falcon SLS aneinander, beide stranden in Kurve 1 im Kies. Besonders ärgerlich: Seyffahrts Teamkollege Oliver Mayer war zu diesem Zeitpunkt Führender in der Amateurwertung. Die aus der Bergung des Black Falcon SLS resultierenden gelben Flaggen sorgen in Kurve 1 für einige Verwirrung im Mittelfeld: Christiaan Frankenhout platziert einen Angriff gegen Philipp Geipel, steckt jedoch wegen des Überholverbotes gleich wieder zurück und schafft durch sein plötzliches Abbremsen eine brenzlige Situation für den hinter ihm liegenen Stefan Landmann im Porta-Audi, die Verfolgergruppe, in der sich auch Jens Klingmann im waidwunden Abt-Audi befindet wird dadurch einigermaßen durchgemischt.

Nach einem unauffälligen Rennen profitieren unterdessen Andreas Zuber und Andreas Simonsen von den Ausfällen, Drehern und Durchfahrtsstrafen der Konkurrent und liegen in ihrem Mercedes bzw. Audi mittlerweile auf Position 4 und 5.

Klingmann hat währenddessen mit weiteren Problemen zu kämpfen beim Herausbeschleunigen aus der Ickx-Schikane kommt sein Audi böse ins Schlingern, Philipp Geipel der gerade neben ihn gezogen war muss zurückstecken und verliert dann auch noch einen Platz an den von hinten drückenden Frankenhout im Mercedes. Eine Kurve später fällt dann das versammelte Verfolgerfeld über Klingamm her, der Tabellenführer beendet das Rennen schließlich auf Rang 12.

Auch Klingmanns Teamkollege Christopher Mies steckt auf Platz drei liegend eine Runde vor Schluss in Schwierigkeiten, Andreas Zuber im Heico-Auto liegt im dicht auf den Fersen, kann aber trotz einiger Überholversuche nicht mehr an dem gelben R8 vorbeigehen.

An der Spitze sichert sich von all dem unberührt Johannes Stuck den Sieg vor Dino Lunardi, Mies rettet sich wie erwähnt vor Zuber und Haase, der mittlerweile ebenfalls aufgeschlossen hat ins Ziel. Florian Spengler im zweiten Alpina hat sich derweil wieder auf Rang 6 vorgekämpft und sichert sich und Alex Plenagl so den Sieg in der Amateurwertung.

Start-Ziel-Sieg

Ergebnis Rennen 1
Platz Nr Fahrercrew Bewerber Land Fahrzeug Runden Abstand schnellste Startpos, Qualifying
1 2 Ferdinand Stuck (A), Johannes Stuck (A) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 38 - 1:31,671 1 1:44,226
2 41 Dino Lunardi (F), Alexandros Margaritis (GR) LIQUI MOLY Team Engstler D BMW Alpina B6 GT3 38 11,326 1:32,980 3 1:45,188
3 3 Luca Ludwig (D), Christopher Mies (D) ABT Sportsline D Audi R8 LMS 38 21,009 1:33,137 4 1:45,264
4 34 Lance David Arnold (D), Andreas Zuber (A) PRIMAJOB TEAM HEICO D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 38 0,216 1:32,881 2 1:44,240
5 7 Andreas Simonsen (S), Christopher Haase (D) Phoenix Racing Pole Promotion D Audi R8 LMS 38 0,525 1:33,331 13 1:46,759
6 40 Alex Plenagl (D), Florian Spengler (D) LIQUI MOLY Team Engstler D BMW Alpina B6 GT3 38 5,619 1:32,907 5 1:45,855
7 33 Christiaan Frankenhout (NL), Andreas Wirth (D) HEICO MOTORSPORT D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 38 2,239 1:32,734 9 1:46,273
8 1 Philip Geipel (D), Albert von Thurn & Taxis (D) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 38 0,785 1:33,039 7 1:46,194
9 8 Stefan Landmann (A), René Rast (D) Phoenix Racing Pole Promotion D Audi R8 LMS 38 0,973 1:33,426 14 1:46,793
10 10 Sebastian Asch (D), Michael Ammermüller (D) a-workx Akrapovic D Porsche 911 GT3 R 38 3,100 1:32,808 15 1:46,856
11 4 Christer Jöns (D), Jens Klingmann (D) ABT Sportsline D Audi R8 LMS 38 6,274 1:33,314 8 1:46,260
12 39 Arjan van der Zwaan (NL), Danny van Dongen (NL) Prosperia Team Brinkmann uhc NL Audi R8 LMS 38 2,096 1:33,145 17 1:47,123
13 36 Maximilian Mayer (D), Maximilian Götz (D) MS RACING D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 38 1,377 1:32,986 22 1:47,635
14 22 David Sigacev (RUS), Florian Stoll (D) MS RACING D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 38 6,137 1:33,344 10 1:46,302
15 24 Marc A, Hayek (CH), Peter Kox (NL) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 38 0,313 1:31,961 31 1:51,711
16 32 Dominik Baumann (A), Harald Proczyk (A) HEICO MOTORSPORT D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 38 2,929 1:33,468 6 1:46,090
17 31 Carsten Tilke (D), Thomas Holzer (D) HEICO MOTORSPORT D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 38 0,572 1:33,611 27 1:49,686
18 25 Tunku Hammam Sulong (MAL), Frank Kechele (D) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 38 5,784 1:32,156 23 1:48,609
19 5 Charly Geipel (D), Frank Schmickler (D) Mühlner Motorsport B Porsche 911 GT3 R 38 15,448 1:33,997 12 1:46,701
20 18 Toni Seiler (CH), Philipp Eng (A) Callaway Competition D Corvette Z06 38 9,913 1:32,890 35
21 27 Sven Hannawald (D), Heinz-Harald Frentzen (D) Callaway Competition D Corvette Z06 37 1 Rd. 1:32,851 28 1:50,250
22 20 Robert Renauer (D), Kenneth Heyer (D) Black Falcon D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 37 12,188 1:33,301 18 1:47,155
23 26 Ronald van de Laar (NL), Michael Bleekemolen (NL) Bleekemolen RacePlanet Racing NL Porsche 911 GT3 R 37 18,989 1:34,205 30 1:51,252
24 12 Oleg Petrishin (RU), Marcel Leipert (D) rhino`s Leipert Motorsport D Lamborghini Gallardo LP600+ 37 33,810 1:31,959 19 1:47,186
25 13 Oliver Dutt (D), Patrick Ortlieb (D) 9 Elf Team Dutt Motorsport D Porsche 911 GT3 R 37 25,424 1:34,417 29 1:51,220
26 9 Florian Frisch (D), Wolfgang Hageleit (D) Team a-workx FROGREEN  D Porsche 911 GT3 R 36 1 Rd. 1:35,669 34 1:55,434
27 15 Daniel Dobitsch (D), Swen Dolenc (D) FACH AUTO TECH CH Porsche 911 GT3 R 36 23,938 1:33,339 24 1:48,709
28 50 Freddy Kremer (D), Detlef Schmidt (D) Kessel Racing Schweiz CH Ferrari F430 Scuderia 36 9,774 1:36,447 33 1:53,190
29 16 Otto Klohs (D), Jens Richter (D) FACH AUTO TECH CH Porsche 911 GT3 R 36 18,063 1:35,680 32 1:52,331
30 21 Oliver Mayer (D), Jan Seyffarth (D) Black Falcon D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 29 7 Rd. 1:33,309 25 1:48,766
31 11 David Mengesdorf (D), Dennis Vollmair (D) rhino`s Leipert Motorsport D Lamborghini Gallardo LP600+ 29 0,191 1:32,671 16 1:46,868
32 35 Niclas Kentenich (D), Marco Seefried (D) Farnbacher ESET Racing D Ferrari F458 Italia GT3 21 16  Rd. 1:32,991 21 1:47,581
33 28 Diego Alessi (I), Daniel Keilwitz (D) Callaway Competition D Corvette Z06 9 12 Rd. 1:33,428 20 1:47,188
34 37 Heiko Hammel (D), Sascha Bert (D) Vulkan Racing Mintgen Motorsport D Dodge Viper Competition Coupé 6 3 Rd. 1:34,119 11 1:46,365
35 19 Remo Lips (CH), Andre Lips (CH) Callaway Competition D Corvette Z06 1 5 Rd.
26 1:49,109


Rennen 2


Anders als am Vortag geht es in der ersten Runde des Sonntagsrennens alles andere als gesittet zu. Doch der Reihe nach: Am Start kann sich Überraschungs-Polesitter Daniel Dobitsch im Fach-Porsche vor den eigentlich favorisierten Dino Lunardi und Christopher Haase behaupten, und auch für den Rest des Feldes geht in der ersten Kurve noch alles gut. Beim Anbremsen auf die Fahrerlagerschikane nimmt das Unheil dann seinen Lauf: Frank Kechele im Reiter Lamborghini und Rene Rast im Phoenix-Audi berühren sich, beide Autos fliegen ab und schlagen in den Mauern ein, Kechele's Wagen springt sogar noch einmal zurück auf die Strecke und trifft den Heico-SLS von Harald Prozcyk als dieser gerade die Schikane durchfährt heftig in der Seite. Der Österreicher kommt jedoch mit einer eingebeulten Fahrertüre davon. Der neben Kechele und Rast größte Verlierer des Startgetümmels ist der von Platz 4 gestartete Thomas Holzer, der bis auf Rang 23 zurück fällt.


Am meisten profitieren kann von dieser Situation Christian Frankenhout der von Platz 20 kommend auf Rang 9 vorrückt. Um eine sichere Bergung der beiden Unglücksautos zu gewährleisten gibt es im Anschluss an die erste Runde zunächst einmal eine zwölf-minütige Safetycar-Phase.

Beim Restart in Runde 6 gerät Dolenc unter Druck von Lunardi, dieser muss aber in Kurve 1 zurückstecken, und wird dann seinerseits von Christopher Haase im Phoenix-Audi überholt.

Auch im Mittelfeld geht es gut zur Sache Corvette-Pilot Daniel Keilwitz und Jens Klingmann im Abt-Audi gehen Rad an Rad durch Turn 1. Hier geht zunächst noch alles gut, doch knappe vier Kilometer später verlieren beide durch ihre fortgesetzte Rauferei massiv Plätze Ausgangs der Jacky Ickx-Schikane. Einen wirklichen Unterschied wird dies am Rennende jedoch für keinen der beiden Kampfhähne machen: Klingmann stellt sein Auto schon am Ende der Zielgeraden mit Reifenschaden ab, und auch Keilwitz wird das Rennen nach einem Ausritt ins Kiesbett nicht beenden.

Wenig gut läuft es auch für Klingmanns Teamkollege Christopher Mies, der sich lediglich im Bereich um Platz 15 mit Florian Stoll im MS-Racing Mercedes hreumschlägt.

Spitzenreiter

Auf ein Neues

Abt im Pech

An der Spitze bläst derweil Christopher Haase zur Attacke. Der Kulmbacher kommt gut aus der Fahrerlagerschikane, setzt sich auf Kuppe neben Dolenc, und geht schließlich in der Villeneuve-Schikane mit zwei Reifen im Dreck am Fach-Porsche vorbei. Eine Ecke später geht auch Lunardi an Dolenc vorbei und auch Harald Prozcyk im Gize-SLS kann in der Ickx-Schikane noch durchstechen. Erst gegen Robert Renauer kann sich Dolenc wieder behaupten, dieser muss nach einem missglückten Angriffsversuch zurückstecken und verliert Platz 5 an seinen Teamkollegen Jan Seyffahrt.

Eine richtig schöne Kampfgruppe gibt es auch dahinter um Platz 7, wo Christiaan Frankenhout alle Hände voll zu tun hat, die Lamborghinis von Peter Kox und Philipp Geipel hinter seinem SLS zu halten. Wenig später wird dieses Trio dann zum Quartett, als man zu dem weiter zürckfallenden Daniel Dobitsch aufschließt.

Mittlerweile ist das Boxenstoppfenster geöffnet, doch die Führenden halten sich mit frühen Stopps zurück. Philip Geipel übergibt jedoch als einer der ersten aus dem Vorderfeld seinen Wagen an Albert von Thurn und Taxis – eine gute Enscheidung wie sich zeigen wird.
Weniger gut läuft es für Johannes Stuck im anderen Reiter-Lamborghini: Ohne Feindeinwirkung strandet man im Kiesbett der Ickx-Schikane.

Zu einer potentiell kontroversen Situation kommt es als Luca Ludwig genau vor dem Führungsduo Haase und Lunardi auf die Strecke zurück kommt. Der Audi-Pilot lässt seinen Markenkollegen Haase passieren, hält aber Lunardi ein wenig auf; letztendlich könnte man das Manöver allerdings nur mit sehr viel schlechtem Willen als vorsätzliche Blockade-Aktion auffassen.

Wenig später leistet sich Ludwig dann noch einen Ausritt ins Kiesbett der Haarnadelkurve. Das passt ins Bild: Bei Abt läuft heute überhaupt nichts.

Zum spätestmöglichen Zeitpunkt kommt die Spitze an die Boxen, beim Gize Mercedes von Harald Prozcyk und Dominik Baumann muss man den Fahrerwechsel wegen der verbeulten linken Türe über die Beifahrerseite vornehmen, man verliert viel Zeit. Noch bitterer kommt es allerdings für Christopher Haase und dessen Teamkollegen Andreas Simonsen: Der Phoenix-Audi verlässt die Boxen zwei Sekunden zu früh und muss zum Nachsitzen antreten!

Auch als Folge hier von führt Alex Margharitis im Alpina nach den Boxenstopps vor Albert von Thurn und Taxis und Kenneth Heyer im Black Flacon SLS, dahinter folgen Andreas Wirth im Heico-SLS und Swen Dolenc im Fach-Porsche, der Phoenix-Audi liegt vorerst außerhalb der Top 10.

Stuckabflug


Winner

Margharitis ist durch die Probleme der Verfolger jetzt ziemlich allein auf weiter Flur und auch generell scheint die Luft an der Spitze nun 'raus' zu sein, auf der Zeitenliste findet man allerorten relativ große Abstände. Lediglich um den Farnbacher-Ferrari von Niclas Kentenich auf Platz 6 bildet sich eine Kampfgruppe. Der Neusser liegt mit Platz 6 auf Kurs zur besten Ferrari-Platzierung der Saison, hinter dem etwas zurückgefallene Swen Dolenck, David Mengesdorf im Rhino's Lamborghini und Sebastian Asch im Aworkx-Porsche drücken von hinten.

An der Spitze robbt sich von Thurn und Taxis an Margharitis heran, verliert aber dann bei noch 10 verbleibenden Minuten viel Zeit hinter dem zweitem Awockx-Auto. David Mengesdorf geht unterdessen an Kentenichs Ferrari vorbei und knöpft sich Dolenc vor, nach einem Fehler des Porsche-Piloten in der Fahrerlagerschikane sichert er sich dann sogar noch Platz 5, alles in allem ein starkes Wochenende für 20-jähirgen, der schon am Vortag nur durch eine Durchfahrtsstrafe eine gute Platzierung verloren hatte. Kentenich findet sich mittlerweile im Porsche-Sandwich wieder, der Ferrari ist stark in den Kurven und schwach auf den Geraden, beim Porsche ist es genau andersherum. Alle drei Piloten geben alles, Asch und Kentenich fliegen sehr sehenswert im Drift durch die Villeneuve-Schikan

Es verbleiben noch fünf Minuten: von Thurn und Taxis ist mittlerweile bis auf 1,4 Sekunden an Margharitis herangerückt als dieser zu allem Überfluss auch noch von der Seiler-Vette aufgehalten wird. Der Angriff des Regensburger Adeligen kommt Ende der Zielgerade, scheitert aber, Margharitis kann sich in der Folge wieder freischwimmen und holt sich den Sieg. Dahinter hat Anderes Wirth zu Kenneth Heyer aufgeschlossen, der Wegberger kann den letzten Podestplatz jedoch ins Ziel retten.

In der Kampfgruppe um Platz 6 verliert Kentenich zunächst zwei Plätze an Asch und Dominik Baumann, der mit dem Gize-SLS wieder einige Plätze gutmachen konnte, aus unbekannten Gründen fällt Asch dann aber noch auf Rang 20 zurück.

Andreas Simonsen kann so mit Platz 9 noch einige Punkte für das Phoenix-Team retten. Lunardi und Margharitis übernehmen jedoch nach einem Wochenende an dem die restlichen Konkurrenten jeweils zumindest in einem Rennen Schwierigkeiten ahtten, die Meisterschaftsführung, und liegen nun mit 81 Zählern 14 Punkte vor Ludwig und Mies.

Podium

Ergebnis Rennen 2

Platz Nr Fahrercrew Bewerber Land Fahrzeug Runden Abstand schnellste Startpos, Qualifying
1 41 Dino Lunardi (F), Alexandros Margaritis (GR) LIQUI MOLY Team Engstler D BMW Alpina B6 GT3 35 - 1:32,869 2 1:42,958
2 1 Philip Geipel (D), Albert von Thurn & Taxis (D) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 35 0,933 1:32,976 16 1:45,362
3 20 Robert Renauer (D), Kenneth Heyer (D) Black Falcon D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 35 16,856 1:33,100 8 1:44,001
4 33 Christiaan Frankenhout (NL), Andreas Wirth (D) HEICO MOTORSPORT D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 35 0,478 1:33,002 19 1:45,610
5 11 David Mengesdorf (D), Dennis Vollmair (D) rhino`s Leipert Motorsport D Lamborghini Gallardo LP600+ 35 2,618 1:32,507 26 1:47,483
6 15 Daniel Dobitsch (D), Swen Dolenc (D) FACH AUTO TECH CH Porsche 911 GT3 R 35 16,896 1:33,328 1 1:42,842
7 32 Dominik Baumann (A), Harald Proczyk (A) HEICO MOTORSPORT D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 35 0,555 1:33,161 5 1:43,468
8 35 Niclas Kentenich (D), Marco Seefried (D) Farnbacher ESET Racing D Ferrari F458 Italia GT3 35 2,060 1:33,613 25 1:47,106
9 7 Andreas Simonsen (S), Christopher Haase (D) Phoenix Racing Pole Promotion D Audi R8 LMS 35 0,433 1:33,024 3 1:43,148
10 22 David Sigacev (RUS), Florian Stoll (D) MS RACING D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 35 0,674 1:33,130 10 1:44,169
11 36 Maximilian Mayer (D), Maximilian Götz (D) MS RACING D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 35 0,44 1:33,346 30 1:48,584
12 40 Alex Plenagl (D), Florian Spengler (D) LIQUI MOLY Team Engstler D BMW Alpina B6 GT3 35 1,079 1:33,307 24 1:47,064
13 12 Oleg Petrishin (RU), Marcel Leipert (D) rhino`s Leipert Motorsport D Lamborghini Gallardo LP600+ 35 17,139 1:32,626 35 1:55,140
14 21 Oliver Mayer (D), Jan Seyffarth (D) Black Falcon D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 35 0,931 1:33,139 9 1:44,161
15 27 Sven Hannawald (D), Heinz-Harald Frentzen (D) Callaway Competition D Corvette Z06 35 0,974 1:32,706 11 1:44,188
16 5 Charly Geipel (D), Frank Schmickler (D) Mühlner Motorsport B Porsche 911 GT3 R 35 3,309 1:33,339 27 1:47,939
17 37 Heiko Hammel (D), Sascha Bert (D) Vulkan Racing Mintgen Motorsport D Dodge Viper Competition Coupé 35 3,152 1:33,976 29 1:48,180
18 31 Carsten Tilke (D), Thomas Holzer (D) HEICO MOTORSPORT D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 35 0,806 1:33,915 4 1:43,452
19 24 Marc A, Hayek (CH), Peter Kox (NL) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 35 0,774 1:33,009 15 1:45,295
20 39 Arjan van der Zwaan (NL), Danny van Dongen (NL) Prosperia Team Brinkmann uhc NL Audi R8 LMS 35 15,645 1:33,515 23 1:46,922
21 13 Oliver Dutt (D), Patrick Ortlieb (D) 9 Elf Team Dutt Motorsport D Porsche 911 GT3 R 34 1 Rd. 1:34,974 34 1:53,584
22 9 Florian Frisch (D), Wolfgang Hageleit (D) Team a-workx FROGREEN  D Porsche 911 GT3 R 34 12,469 1:35,788 31 1:48,689
23 26 Ronald van de Laar (NL), Michael Bleekemolen (NL) Bleekemolen RacePlanet Racing NL Porsche 911 GT3 R 34 8,391 1:34,775 21 1:45,715
24 34 Lance David Arnold (D), Andreas Zuber (A) PRIMAJOB TEAM HEICO D Mercedes-Benz SLS AMG GT3 34 39,547 1:33,100 17 1:45,492
25 16 Otto Klohs (D), Jens Richter (D) FACH AUTO TECH CH Porsche 911 GT3 R 34 1,094 1:35,099 33 1:50,377
26 50 Freddy Kremer (D), Detlef Schmidt (D) Kessel Racing Schweiz CH Ferrari F430 Scuderia 34 2,956 1:36,772 32 1:50,374
27 10 Sebastian Asch (D), Michael Ammermüller (D) a-workx Akrapovic D Porsche 911 GT3 R 33 1 Rd. 1:33,046 22 1:46,184
28 18 Toni Seiler (CH), Philipp Eng (A) Callaway Competition D Corvette Z06 31 2 Rd. 1:31,819 20 1:45,679
29 3 Luca Ludwig (D), Christopher Mies (D) ABT Sportsline D Audi R8 LMS 28 3 Rd. 1:33,338 12 1:44,692
30 19 Remo Lips (CH), Andre Lips (CH) Callaway Competition D Corvette Z06 25 3 Rd. 1:34,937 28 1:47,958
31 28 Diego Alessi (I), Daniel Keilwitz (D) Callaway Competition D Corvette Z06 19 6 Rd. 1:33,172 14 1:45,264
32 2 Ferdinand Stuck (A), Johannes Stuck (A) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 14 5 Rd. 1:32,753 18 1:45,514
33 4 Christer Jöns (D), Jens Klingmann (D) ABT Sportsline D Audi R8 LMS 7 7 Rd. 1:35,838 13 1:45,034
34 8 Stefan Landmann (A), René Rast (D) Phoenix Racing Pole Promotion D Audi R8 LMS 0 -
6 1:43,749
35 25 Tunku Hammam Sulong (MAL), Frank Kechele (D) Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP600+ 0 -
7 1:43,876