Pünktlich um 9 Uhr beginnt die Qualifikation. Die üblichen Verdächtigen gehen als erstes auf die Strecke, um eine freie Runde zu erwischen. Doch viele Fans erleben die Fahrzeuge in der ersten Runde gar nicht mehr in Renntempo, denn nach bereits fünf Minuten wird mit der roten Flagge abgebrochen. Grund ist ein Unfall im Bereich Kesselchen, wo vor allem der Land-Porsche und der Pinta GT3 R stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Später soll sich herauskristallisieren, dass das Land Fahrzeug aus bisher unerklärlichen Gründen verunfallt ist und der Pinta Porsche in das stehende Wrack daraufhin eingeschlagen ist, wobei der Tankstutzen an letzterem Fahrzeug abriss und es zu einem Brand kam.

Durch die Unterbrechung erfolgt der Start nicht um 12:30 Uhr, sondern um 12:53 Uhr. Arno Klasen verzichtet als Startfahrer auf der #114 auf jegliche Spielereien und beschleunigt früh auf Start und Ziel. Doch Jörg Bergmeister versucht auf den ersten Metern auf dem GP Kurs am Manthey Fahrzeug vorbeizukommen, muss sich jedoch auf der ersten Nordschleifen Runde noch dahinter anstellen. Am Ende der Runde findet der Mühlner Porsche auf der Döttinger Höhe einen Weg vorbei und übernimmt die Spitze.

In den kommenden Umläufen entbrennt ein Kampf um die Spitze zwischen Jörg Bergmeister und Frank Stippler, der sich im Phoenix Audi R8 LMS an den vor ihm liegenden Fahrzeugen vorbei an den Führenden herankämpfen konnte. Anfangs des sechsten Umlaufs geht der Audi schließlich bei der Anfahrt zur Mercedes Arena in Führung. Zunächst kann sich Stippler jedoch nicht absetzen, erst eine Runde später muss Bergmeister abreißen lassen.

Der Mühlner Porsche gerät immer mehr in Bedrängnis durch Arno Klasen, nach der siebten Runde kommt die Spitze geschlossen zum Service an die Box. Auf der Outlap kann Lucas Luhr Tim Bergmeister vom zweiten Rang verdrängen. Dahinter macht vor allem die Mamerow Mannschaft mit dem SLS viel Boden gut und liegt nach dem Stop auf dem vierten Rang.

Luhr macht daraufhin kontinuierlich Boden auf Stippler an der Spitze gut, dahinter verlieren die drei anderen von Manthey-Racing eingesetzten 911 GT3 R viel Zeit durch Stop&Go Strafen, wovon vor allem die MAOAM Corvette von Hohenadel/Arnold profitiert. Für die Mühlner Truppe ist das Rennen nach etwa 90 Minuten Fahrzeit beendet, als der Porsche mit einem Brand im Heck des Fahrzeugs die Boxengasse aufsucht. Später soll davon vor allem die Frikadelli Mannschaft profitieren, durch den Verlust des Heckflügels am GT3 R von Schmitz/Abbelen/Kentenich stellt die aus dem belgischen Spa Francorchamps stammende Truppe den Flügel des ausgefallenen Porsches der Konkurrenz zur Verfügung.

Doch am Podium soll sich knapp vor Ende nichts mehr ändern, schließlich gewinnen Lieb/Luhr/Klasen den letzten Lauf der Saison 2010 mit einem deutlich Vorsprung auf Stippler/Basseng, die sich knapp vor Mamerow/Schneider den zweiten Rang sichern. Vierte werden Hohenadel/Arnold auf der Corvette Z06 GT3.

Marc Lieb sagte nach dem Rennen: „Es ist immer ein gutes Gefühl, die Saison mit einem Sieg zu beendet. Heute hat erneut einfach alles gepasst. Arno ist einen bemerkenswerten Startturn gefahren und Lucas war wie immer astrein - so konnte ich den Sieg nach Hause fahren. Dabei haben wir zugegeben bei der Strategie etwas Glück gehabt.“ Basseng musste sich erneut mit dem zweiten Platz zufrieden geben, was nicht den Ansprüchen des Phoenix Teams gerecht wird: „Wir fahren, um zu gewinnen. Und das ist uns heute erneut nicht gelungen. Hinzu kam, dass ich dann auch noch eine Runde zu lange draußen geblieben bin."

„Das Rennen ist für uns optimal gelaufen“, sagte der fünffache DTM-Champion Schneider. „Wir liegen mit der Testarbeit des SLS gut im Plan. Auf die Spitze fehlt uns noch etwas Speed, aber wir haben erneut wichtige Daten gesammelt. Platz drei ist ein perfektes Ergebnis.“ Mamerow ergänzte: „Absolut gigantisch, dass es uns bei dem zweiten Einsatz gelungen ist, auf das Podium zu fahren.“

Die Meisterschaft sicherten sich wie erwartet Wolf Silvester und Mario Merten, die die Saison nicht mit einem Sieg beenden konnten. Ein Unfall in der ersten Runde machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
Dennoch war man nach dem Rennen überglücklich mit dem ersten Platz in der Meisterschaft: „Die Meisterschaft werden wir jetzt ordentlich feiern. Unser Titel hing zeitweise im Verlauf der Saison an einem seidenen Faden. Wir haben gekämpft und unsere Mitstreiter haben zum Teil gepatzt. Am Ende hat das beste Paket gewonnen - eine volle Klasse und ein sensationelles Team. Wir sind überglücklich.“