Aufgrund einiger dichterer Nebelschwaden im Start- und Zielbereich verzögert sich der Beginn der Qualifikation um knapp 20 Minuten. Die Strecke ist rundherum sehr nass und an manchen Stellen machte es das Laub der Bäume in den ersten Runden nicht leichter. Direkt zu Beginn ist es Manuel Lauck, der im Pinta GT3 R direkt in der ersten gezeiteten Runde die Bestzeit markiert. Diese soll auch bis knapp vor Ende die Messlatte bilden. Doch kurz vor Schluss schiebt sich der Mamerow Mercedes Benz SLS AMG GT3 am bis dahin überraschender Weise führenden Porsche vorbei an die Spitze.
Je länger die Sitzung andauert, desto schwieriger wird es, die gefahrenen Zeiten zu verbessern. Neben der Feuchtigkeit macht auch so manche Ölspur den Fahrern das leben schwer.

Mit etwa neun Minuten Verspätung wird das Feld bei teilweise ergiebigem Regen und sehr nasser Strecke auf die Reise geschickt. Trotz der wittrigen Bedingungen erfolgt der Start problemlos, Mamerow behauptet seine Führung vor Frank Stippler, der sich im Phoenix R8 an Manuel Lauck vorbei auf die zweite Postion schieben konnte. Etwas weiter hinten dreht sich Mike Stursberg am Ausgang der Mercedes Arena und touchiert dabei um ein Haar Lucas Luhr im #114 Manthey Porsche.

Mamerow und Stippler können in der ersten Runde bereits einen kleinen Vorsprung herausfahren, ehe der Audi zu Beginn des zweiten Umlaufs den SLS in der Mercedes Arena kassiert.

Dahinter bahnen sich der Manthey GT3 R (#114) und Thomas Jäger im Black Falcon SLS ihren Weg duurch das Feld. Der Mercedes liegt nach Runde eins bereits auf P4 und es entwickelt sich ein Duell um den dritten Rang zwischen Manuel Lauck und Jäger. Lucas Luhr kommt auf P8 zurück auf Start und Ziel.

Im zweiten Umlauf ist für die Frikadelli Mannschaft aufgrund eines defekten Kühlers das Rennen frühzeitig beendet, zuvor lag man auf einem aussichtsreichen fünften Rang.

In den kommenden Runden können die Verfolger auf Stippler und Mamerow, die sich weiter um die Führung duellieren, aufschließen. Bis zum 6. Rang mit Lucas Luhr fliegt die Spitzengruppe im engen Abstand über die Nordschleife.

Am Ende des sechsten Umlaufs schleppt sich Chris Mamerow in die Box, das Rennen ist aufgrund einer defekten Aufhängung beendet, zuvor war es zu eine Kollision zwischen den beiden Führenden gekommen.

Nachdem alle ihren ersten Stop erledigt haben, ist es Christopher Haase, der im Black Falcon SLS das Feld vor Richard Westbrook, der etwas später als seine direkten Konkurrenten das Fahrzeug übernommen hat, anführt. Zuvor hat der Kulmbacher FIA GT1 Pilot direkt nach seinem Stop Arno Klasen auf der Grand Prix Strecke überholt und sich damit die Führung erobert.

Hinter dem Führungsduo folgen der Manthey Porsche (#114), der Phoenix R8 mit Marc Basseng am Steuer, Michael Illbruck und der BMW Z4 mit Adorf/Müller.

Doch Westbrook holt im Haribo Porsche mit großen Schritten auf den führenden SLS auf und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Engländer im elften Umlauf an Haase vorbeigeht und die Führung übernimmt.

Nach etwas mehr als zwei Stunden Fahrzeit wechseln der Phoenix R8 sowie die beiden Manthey GT3 R (Haribo und #114) auf Slicks. Basseng verunfallt jedoch kurze Zeit später im Kesselchen und als es etwa 20 Minuten später erneut zu regnen beginnt, müssen die beiden Manthey Fahrzeuge wieder zurück auf Regenreifen wechseln.

Alles bereitet sich auf einen erbitterten Zweikampf um den Sieg vor, doch dann erfolgt der Abbruch mit der roten Flagge - Grund: ein Graupelschauer im Bereich Hocheichen, der symbolisierende Abschluss für das Wetterchaos an diesem Tag.

So erfolgt die Wertung nach 20 gefahrenen Runden und Thomas Jäger und Christopher Haase holen für Black Falcon mit dem Mercedes Benz SLS AMG GT3 den ersten Gesamtsieg. Zugleich ist es der erste Triumph eines Mercedes seit 1998. Auf dem zweiten Rang kommen Lucas Luhr, Arno Klasen und Timo Bernhard ins Ziel, dritte werden Dirk Adorf und Jörg Müller im BMW Z4 GT3.
Georg Weiss, Oliver Kainz und Michael Jacobs belegen im Wochenspiegel GT3 R Position vier, der beste Cup Porsche kommt von den Busch Brüder pilotiert auf dem fünften Gesamtrang ins Ziel.

„Mit diesem Erfolg haben wir niemals gerechnet. Zugegeben, uns haben die Bedingungen heute schon etwas in die Karten gespielt. Unser Ziel war von Beginn an, kein großes Risiko einzugehen. Das hat heute zum Erfolg geführt. Eine großartige Motivation für alle, die an diesem Projekt gearbeitet haben," so Thomas Jäger nach dem Rennen.

Auch Dirk Adorf war zufrieden mit dem dritten Rang: "Zum einen bin ich froh, dass wir in diesem Jahr überhaupt noch einen Einsatz auf der Nordschleife fahren konnten. Dass wir dann gleich auf dem Podium landen, ist fantastisch. Im Rennen hatte ich bei diesem Wetter mehrere Aha-Erlebnisse. Trotzdem waren wir vor allem dann richtig schnell unterwegs, wenn es richtig nass war.“

Weit nach vorn gekommen sind Christopher Mies, Marc Hennerici und Christoph Breuer im Audi TT RS. Nachdem man in der zweiten Gruppe gestartet ist, ist man das Rennen im Gesamtresultat auf dem achten Rang beendet. 

In Sachen Meisterschaft ist man bei Bonk Motorsport nun sehr dicht am Titelgewinn dran. Nur durch einen Wertungsausschluss beim letzten Lauf könnte Mertens/Silvester die Meisterschaft streitig gemacht werden, ansonsten liegt man nach dem neunten Lauf uneinholbar in Führung.
Der letzte Lauf findet am 30. Oktober zu den gewohnten Zeiten statt.