Pünktlich um 8:30 Uhr gibt der Veranstalter die Qualifikation trotz einiger Nebelschwaden bei nassen Bedingungen frei, 206 Fahrzeuge beginnen mit der Jagd auf die Zeiten, welche jedoch nach knapp 30 Minuten aufgrund eines Unfalls von drei Fahrzeugen im Bereich Aremberg unterbrochen wird. Zu diesem Zeitpunkt sind es Christian Hohenadel und Lance David Arnold, die in der MAOAM Corvette die Spitze inne haben.

Nachdem die Qualifikation durch die Unterbrechung länger als geplant statt fand, wurde das Rennen erst um 12:30 Uhr gestartet.
Die Strecke war bis dahin größtenteils abgetrocknet und der Himmel klarte auch auf.

Vom Start weg war es Christian Hohenadel in der Corvette, der seine Führung in der ersten Kurve behauptete, dahinter schob sich Bernd Schneider am Haribo Porsche vorbei auf Rang zwei. Der Vorwärtsdrang des SLS fiel ihm jedoch eine Kurve später schon wieder zum Opfer, als der 5fache DTM Champion mit dem amtierenden GT3 Europameister kollidierte und beide Autos sich mit einem Dreher verabschiedeten. Frank Stippler konnte dem Mercedes nicht mehr ausweichen und somit war für die Phoenix Truppe das Rennen frühzeitig beendet.

So war es Niclas Kentenich, der durch den Trubel die Führung erbte und den Frikadelli Porsche gejagd vom Rest der Meute über die Nordschleife trieb. Diese währte jedoch nicht lange und so war es zu Beginn des zweiten Umlaufs bereits Lucas Luhr im Haribo GT3 R, der vor seinen Teamkollegen Oliver Kainz (Wochenspiegel) und Romain Dumas das Feld anführte. Es entbrannte ein Dreikampf zwischen der Mantheyflotte um die Führung, wobei sich Dumas in den ersten Runden schließlich durchsetzen sollte.
Dahinter versuchte Christian Hohenadel wieder Anschluss an die Top 3 herzustellen, musste dazu jedoch erst an Michael Illbruck und Niclas Kentenich vorbei. Dahinter hatte bereits Rudi Adams im Dörr-Motorsport Z4 GT3 zu dem Quartett aufgeschlossen, das den Zuschauern tollen Sport bot.

Nach etwa 25 Minuten Reparaturpause in der Box nahm auch Bernd Schneider wieder das Rennen auf, um weitere Daten beim Debüt des SLS AMG GT3 zu sammeln.
An der Spitze gab es keine weiteren Veränderungen, lediglich Hohenadel schloss immer weiter auf den drittplatzierten Kainz auf und übernahm kurz vor den ersten Stops die letzte Podiumsplatzierung.

Nach etwa einer Stunde begann der erste Reigen der Boxenstops, der jedoch keine Verändeurngen an der Spitze bringen sollte. Dumas kam einen Umlauf vor Luhr in die Box, somit waren die beiden Manthey Fahrzeuge auf unterschiedlichen Strategien unterwegs. Nach den Stops änderte sich zunächst nichts an der Spitze.
Lance David Arnold, der von Hohenadel die Corvette übernommen hatte, lag auf dem dritten Rang mit bereits knapp einer Minute Rückstand.

An dieser Reihenfolge sollte sich bis zur 19. Runde nichts mehr an der Spitze ändern, bis Romain Dumas in jenem Umlauf mit einem Reifenschaden die Box ansteuerte. So übernahmen Luhr/Westbrook die Führung, Hohenadel/Arnold auf der Corvette hatten jedoch zu viel Rückstand, um vom Reifenschaden zu profitieren. Knapp eine Stunde vor Ende des Rennens kam es dann zum Abbruch durch die rote Flagge, da es zu viele Unfälle auf der Nordschleife zu diesem Zeitpunkt gab und die Fahrer nicht den erforderlichen Respekt gegenüber den gelben Flaggen zeigten. So sah sich die Rennleitung gezwungen, den 8. Lauf vorzeitig zu beenden.

Hohenadel erklärte nach dem Rennen, weshalb man so viel Zeit auf die beiden Porsche einbüßen musste: „Unsere Tankentlüftung wurde bei dem Zwischenfall in der ersten Runde beschädigt. Dadurch haben wir bei jedem Stopp mindestens 20 Sekunden eingebüßt, weil der Treibstoff nicht mehr mit der gewünschten Geschwindigkeit floss.“ Arnold war mit P3 zufrieden, sah aber dennoch Verbesserungspotential: „Das ist eine vollkommen neue Herausforderung. Was der Corvette im Moment definitiv noch fehlt, ist das Überholprestige. Die anderen Teilnehmer haben sich an die beiden Manthey-Porsche bereits gewöhnt. Dass nun plötzlich eine starke Corvette im Rückspiegel auftaucht, ist nun mal neu. Das gilt es, in der Zukunft zu ändern.“

Lucas Luhr feierte mit dem Gesamtsieg ein äußerst gelungenes Comeback bei Manthey-Racing: „Ein glücklicher Rennausgang. Ohne den Abbruch wäre es sicher noch einmal knapp geworden, weil wir im Vergleich zu unserem Schwesterfahrzeug mit einer ganz anderen Strategie unterwegs waren.“
Hinter den Podiumsplatzierungen kamen Krumbach/Hahne/Gindorf gefolgt vom Frikadelli und Wochenspiegel Porsche ins Ziel.
Dörr-Motorsport büßte durch den Abbruch Platzierungen ein, wie Z4 Debütant Christopher Haase erklärte: „P4 oder P5 wäre bestimmt drin gewesen. Auf der anderen Seite finde ich es in Ordnung, dass die Rennleitung abgebrochen hat.

Es gab immer wieder Fahrer auf der Strecke, die die Gelbphase einfach missachtet haben. Alles in allem hatte ich viel Spaß in dem Auto und konnte von Rudi in Sachen Nordschleife viel lernen.“

In der Meisterschaft führen nach wie vor Alex Böhm, Carsten Knechtges und Philipp Leisen vor der Raeder Truppe rund um Elmar Deegener, Christoph Breuer und Jürgen Wohlfahrt.
Der nächste Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 16.10.2010 statt.