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41. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy
  4. Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
13.06.2010

von Alexander Müller

Qualifying 

Pünktlich um 8:30 Uhr wurde die noch teils feuchte Strecke von der Rennleitung für das 90-minütige Qualifying freigegeben. Direkt zu Beginn beschädigte sich die #114, pilotiert von Arno Klasen und Oliver Kainz, den Kühler und stoppte auf der ersten Runde in Breidscheid. Manthey-Racing brachte daraufhin den 911 GT3 R umgehend in die eigene Werkstatt nach Meuspath, wo man das Fahrzeug wieder fit machte. Ungefähr 30 Minuten vor Ablauf der Uhr konnten Klasen/Kainz wieder in die Qualifikation eingreifen und sich schließlich auf Startplatz vier platzieren.

Die schnellste Runde drehte Marc Basseng, der diesmal für Mamerow-Racing an den Start ging, mit 8:17.288 Min.

Phoenix Audi R8 LMS

Mamerow

Etwa 1,4 Sekunden dahinter stellten Christian Menzel und Lance David Arnold den Haribo GT3 R auf die zweite Startposition. Mit 8:21.452 Min belegte die Phoenix Mannschaft mit dem Audi R8 LMS P3. Somit lagen nach der Qualifikation die drei Topfavoriten auf den Gesamtsieg direkt hintereinander an der Spitze. Es folgten wie bereits erwähnt der gelb-grüne Manthey-Porsche, Hahne/Krumbach/Gindorf in einem weiteren Manthey Fahrzeug und das Prescolaris Team MSpeed auf Startposition sechs. Dörr-Motorsport belegte beim VLN-Debüt mit dem Z4 GT3 Rang sieben, Sabine Schmitz schafften mit dem neuen GT3 R den Einzug in die Top 10. 


Formationlap

Rennen

Start  Vulkan


Von der Poleposition aus setzte sich zu Beginn des Rennens Chris Mamerow sofort in Führung, Lance David Arnold büßte hingegen eine Positionen ein und beendete die erste Runde auf Rang drei, während Frank Stippler sich zunächst auf P2 verbesserte und im Paarlauf mit Mamerow bereits einen Vorsprung auf die Verfolger herausfuhr. Jochen Krumbach tauschte mit Oliver Kainz die Plätze und Marco Seefried verlor in der Startrunde ein paar Positionen.
Zu Beginn der zweiten Runde startete Stippler bei der Anfahrt zur ersten Kurve einen Angriff, indem er sich auf der Außenseite neben den 26 Jährigen aus Castrop-Rauxe setzte und ihn durch einen sehr späten Bremspunkt schließlich auch überholte.


Frikadellchen
Spitze

Daraufhin waren die Positionen zunächst an der Spitze bezogen, bei Manthey-Racing orderte man bereits nach 30 Minuten die #114 mit Oliver Kainz am Steuer zum Service, um den Splash-and-Dash am Ende des Rennens zu umgehen.
Durch die verschiedenen Strategien lagen daraufhin Oliver Kainz und Arno Klasen zeitweise vor Mamerow/Basseng, deren zweite Platzierung jedoch nie wirklich in Gefahr war. Dennoch bauten Hans Joachim Stuck und vor allem Frank Stippler, nachdem dieser den R8 in der zweiten Rennhälfte von Stuck wieder übernommen hatte, den Abstand auf den Mamerow Porsche auf zeitweise bis zu über 50 Sekunden aus.

Manthey

Manthey

Eine Stunde vor Schluss, als die Positionen an der Spitze klar bezogen schienen, begann das Wetter sich jedoch schlagartig zu verändern. Zunächst umhüllten teils dichte Nebenschwagen binnen weniger Minuten die Nordschleife und den Grand Prix Kurs. Manche Teams interpretierten dies als ein deutliches Anzeichen für bevorstehenden Regen und zogen dementsprechend profilierte Reifen auf, was sich jedoch erst als Trugschluss erwies. Zur selben Zeit endete auch das Rennen von Sabine Schmitz und Klaus Abbelen durch eine Kolission im Bereich Wehrseifen, nachdem man beim ersten Einsatz des neuen "Frikadellchens" sich immer weiter innerhalb der Top10 nach vorn arbeiten konnte.
Der anfangs ausbleibende Regen zwang die Mannschaften, die zuvor die Reifen gewechselt hatten, wieder Slicks aufzuziehen. Das Chaos nahm langsam seinen Lauf.



Audi
Manthey



30 Minuten vor Ende des Rennens steuerten auch Christian Menzel und Lance David Arnold die Box zum letzten Service an. Noch immer blieb der Regen aus, doch es wurde immer dunkler am Nürburgring. So entschied man sich bei Manthey-Racing Regenreifen aufzuziehen und schickte Arnold mit den profilierten Pneus wieder zurück auf die trockene Piste. Doch am Ende dieser Runde sollte schließlich der Himmel seine Schleusen öffnen und so wechselten alle Mannschaften zwanzig Minuten vor Fallen der Zielflagge nochmal die Reifen. An der Spitze wurde es somit noch einmal spannend: Zum Einen verkürzte Chris Mamerow auf der Inlap mit Slicks im Regen vehement den Rückstand auf Hans Joachim Stuck, zum Anderen holte Lance David Arnold in diesen Minuten mit großen Schritten auf die zwei führenden Fahrzeuge auf, die mit Slicks zur Box schwommen.



Stuck kam nach seinem ungeplanten Stop mit einem hauchdünnen Vorsprung wieder vor Lance David Arnold auf die Strecke zurück, der sich durch den frühzeitigen Reifenwechsel vor Mamerow schob. Doch die Regenreifen am Haribo GT3 R mussten auf der ersten trockenen Runde stark leiden, wie Arnold nach dem Rennen erklärte: „Dummerweise haben die Reifen in der anfangs trockenen Runde stark abgebaut, so dass ich im Nassen mit Untersteuern zu kämpfen hatte.“ So fand der weiß graue Porsche schnell einen Weg vorbei am Manthey-Fahrzeug und machte Jagd auf Hans Joachim Stuck.
In die letzte Runde gingen die beiden Führenden dann mit einem hauchdünnen Abstand von 0,2 Sekunden und trugen den Kampf um den Sieg auf den letzten Kilometern des vierstündigen Rennens aus. Die Entscheidung fiel schließlich auf der Döttinger Höhe, wie Mamerow schilderte: „In einigen Abschnitten war der Audi schneller, in anderen Passagen ich. Auf der Döttinger Höhe habe ich dann voll draufgehalten und bin im Tiergarten vorbeigezogen.“

Arnold
Mamerow Stuck

Für Stuck stand nach dem Rennen der Sport klar im Vordergrund: „Die letzten Runden waren einfach cool. Wir sind beide auf absolut letzter Rille gefahren. Der Zweikampf mit Chris hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich schon fast darüber hinwegsehen kann, dass es für uns am Ende nur für Platz zwei gereicht hat. Solche Rennen zeichnen die Langstreckenmeisterschaft einfach aus.“
So sicherten sich Marc Basseng und Chris Mamerow in einem der spannensten Zieleinläufe der vergangenen Jahre den Sieg vor Frank Stippler und Hans Joachim Stuck, die über lange Zeit als sichere Sieger ausgesehen haben.
Dritte wurden Christian Menzel und Lance David Arnold vor den beiden starken Privatfahrern Arno Klasen und Oliver Kainz im #114 Manthey Porsche. Die Top fünf komplettieren Hahne/Krumbach/Gindorf in einem weiteren GT3 R von Manthey-Racing. Auf der sechsten Position die Sieger der Klasse Sp7, das Prescolaris Team MSpeed, die Gewinner der Porsche Cup Klasse, Rodney Forbes und Kai Riemer, brachten ihren 911 GT3 Cup auf Gesamtrang acht ins Ziel.
In der Meisterschaft führen weiterhin Mario Merten und Wolf Silvester, die mit einem zweiten Platz in der SP3 jedoch an Vorsprung auf die Sieger der SP3T Deegener/Wolfahrt/Breuer verlor. 

Der fünfte Lauf des Jahres findet am 3. Juli statt.

Podium

Das komplette Rennergebnis kann unter diesem Link eingesehen werden.