Runde 4 - FIA GT1 WM in Le Castellet
02.-04.07.2010

von Daniel Gensch


Qualifikationsrennen


Das Maserati-Duo Bartels/Bertolini haben das  Qualifikationsrennen zu FIA-GT1 WM in Paul Ricard gewonnen. Das Podium komplettierten Haase/Kox (Lamborghini) und die Nissan-Piloten Hughes/Campbell-Walter.

Den Start konnte Christoper Haase noch für sich entscheiden, doch in der achten Runde musste er sich dem Druck von Michael Bartels beugen, Bartels bremste sich mit einem sauberen Manöver vorbei. Kurz danach schlüpfte auch Xavier Maassen in der bis dato drittplatzierten Corvette vorbei.

Währenddessen wurde im Mittelfeld munter miteinander gekämpft, dabei drehte sich Thomas Accary (#9 Aston Martin) nach einem Mißverständnis mit Peter Dumbreck (#23 Nissan) beim Anfahren der Boxengasse.



Durch einen frühen Pflichtstopp konnten sich Haase/Kox wieder vor die Corvette von Maassen/Hezemanns setzen, der Maserati von Bertolini war aber außer Reichweichte. 

Im Hinterfeld kollidierten Wendlinger (#3 Nissan) und Hirschi (#10 Aston Martin), beide konnten aber das Rennen fortsetzen, wenn auch im Falle Wendlinger mit Rundenrückstand.
Die Plätze an der Spitze waren fortan bezogen, bis drei Runden vor Rennende Warren Hughes zum Angriff bließ und sich die dritte Position von Hezemanns schnappte

Marc Hennerci konnte sich zusammen mit Andrea Piccini nach viel Pech in den letzten Rennen immerhin über einen guten sechsten Rang freuen.




Hauptrennen



Fortan setzten sich die beiden Maserati im Paarlauf vom Feld ab, nur Andrea Piccini in der Phoenix-Corvette konnte das Tempo mitgehen.

In der zehnten Runde startete Piccini einen Angriff auf den zweitplatzierten Bernoldi. Dabei berührten sich beide Fahrzeuge auf der Start-Ziel-Geraden, was beim Maserati zu einem Aufhängungsschaden und in der Folge zum Aus führte.

Die den Reigen der Pflichtboxenstopps samt Reifen- und Fahrerwechsel eröffneten Bartels/Bertolini, Piccini und der nun drittplatzierte Romain Grosjean (#5 Ford) versuchten mit späten Stopps Zeit gut zu machen, doch gegen die Meister des Vorjahres war heute kein Kraut gewachsen.

Nach den Boxenstopps lag Bartels mit einigen Sekunden vor Hennerci, der von Piccini übernahm. Dahinter machte Peter Dumbreck mächtig Druck auf Thomas Mutsch, der Grosjean am Steuer des Ford GT abgelöst hatte. Zu dem Zeitpunkt war Dumbreck klar der Schnellste im gesamten Feld, folgerichtig konnte er in Runde 19 den dritten Platz von Mutsch erobern. Der Bitburger hatte offensichtlich Probleme mit seinem Matech-Ford, später musste er auch noch Margaritis (#33 Maserati), Martin (#40 Ford) und Maassen (#11 Corvette) ziehen lassen, aber mit Rang 7 gab es am Ende immerhin noch Meisterschaftspunkte.

Vorne schienen die Plätze bezogen, doch 8 Minuten vor Schluss sorgte eine Meldung der Rennleitung für überraschte Gesichter: Stop-and-Go-Strafe für die zweitplatzierten Hennerci/Piccini wegen der Berührung mit dem #2-Maserati auf der Geraden. Damit rückten Dumbreck/Krumm, Margaritis/Heger und Leinders/Martin unverhofft jeweils einen Platz vor, das Phoenix-Team musste sich mit Platz 5 zufrieden geben, während Bartels/Bertolni einen ungefährdeten Sieg feierten und damit auch die Führung in der Meisterschaftstabelle übernahmen.

Für die Szene des Rennens sorgte Jamie Campbell-Walter. In einem aggressiv geführten Dreikampf gegen Ricardo Zonta und Andrea Piccione um den 9. Rang. überholte der Engländer seine beiden Konkurrenten mit einem sehenswerten Manöver auf der Außenlinie.


Die nächste Station der GT1-WM ist die Ardennenachterbahn in Spa-Franchorchamps am letzten Juli-Wochenende, auch hier darf wieder mit spannenden und actionreichen Rennen gerechnet werden.

Michael Bartels und Andrea Bertolini konnten nach dem Sieg im Qualifikationsrennen auch das Hauptrennen zur GT1-WM in Paul Ricard für sich entscheiden. Zweiter wurde der Nissan von Dumbreck/Krumm vor Margaritis/Heger im Triple-H-Maserati.

Der Sieg des Vitaphone-Maserati-Teams geriet nur am Start ernsthaft in Gefahr, Peter Kox  beschleunigte  Bertolini aus und setzte sich an die Spitze. Er konnte sich aber nicht lange darüber freuen, denn kurz danach verhängte die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts gegen den Lamborghini-Piloten. Damit war das Rennen für das Duo Kox/Haase quasi gelaufen.

Zeitgleich wurde auch Warren Hughes (#22 Nissan) zur unfreiwilligen Boxengassendurchfahrt hereingebeten, er hatte beim Start die Strecke verlassen.