Michael Bartels und Andrea Bertolini (#1 Maserati) haben im Qualy-Rennen im tschechischen Brünn einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg herausgefahren. Lokalmatador Thomas Enge (#7 Aston Martin) musste sich zusammen mit seinem Partner Darren Turner mit Platz 2 zufrieden geben, die Nissan-Piloten Dumbreck/Krumm komplettieren das Podium.

Im Gegensatz zum Rennen der GT3-EM heute Nachmittag konnte die GT1-Garde eine vollständig abgetrocknete Strecke unter die Räder nehmen. Nicht am Start waren die Phoenix-Corvette, die nach dem Feuer in Silverstone noch nicht wieder einsatzbereit ist, sowie der Lamborghini von Kox/Haase, der im Training verunfallte.

Vitaphone ging mit beiden Wagen aus der ersten Reihe ins Rennen, aber nur Bartels konnte seine Position halten, Miguel Ramos im #2-Maserati verlor einige Postionen und fand sich nach den ersten Kurven nur auf P5 wieder. Dagegen erwischte Dumbreck im #23-Nissan GT-R einen Blitzstart und schob sich auf der Außenbahn von Platz 4 auf die zweite Position nach vorne, direkt vor den Young-Driver Aston Martin von Darren Turner. Dominik Schwager im All-Inkl-Lamborghini kam ebenfalls gut weg und reihte sich auf Platz 4 ein.

Die Reihenfolge an der Spitze änderte sich bis zu den Pflichtboxenstopps ab der 25. Rennminute nicht, lediglich die Abstände variierten. So konnte sich Bartels sofort absetzen und ein Polster von über 8 Sekunden herausfahren. Dahinter machte Turner Druck auf Dumbreck, fand aber auf der anspruchsvollen Berg-und-Tal Bahn keinen Weg am Nissan vorbei. 

Was der Pilot nicht vollbrachte, leistete dann die Strategie: Der Young-Driver Aston Martin kam 2 Runden vor dem Nissan zum Stopp,Turners Partner Thomas Enge brannte mit frischen Reifen anschließend eine Rekordrunde in den tschechischen Asphalt und kam so an Krumm/Dumbreck vorbei.

Die weiteren Plätze nach den Stopps: Pastorelli/Schwager (#38 Lamborghini) weiterhin auf Platz 4, jetzt vor Hezemans/Maassen (#11 Corvette), Mutsch/Grosjean (#5 Ford), Bernoldi/Ramos (#2 Maserati) und Sarrazin/Makowiecki (#9 Aston Martin).

Vorne waren die Plätze bezogen, die ersten 4 trennten jeweils einige Sekunden, zwischen den Plätzen 5 bis 8 entwickelte sich eine spannende Kampfgruppe, Grosjean folgte Maassen im Zentimeterabstand um den Kurs, kam aber bis zum Zielstrich nicht am Holländer vorbei.

Dahinter hatten sich Campbell-Walter/Hughes nach toller Aufholjagd schon von Platz 21 auf Position 9 vorgearbeitet, doch in der letzten Runde crashte Hughes in die Reifenstapel.

Pech auch für das Marc VDS Racing Team. Nach eine guten 8. Rang im Qualifying beendeten Leinders/Martin das Rennen nur auf Postion 16.

Thomas Mutsch und Romain Grosjean haben im Matech-Ford GT den 3. Lauf zur FIA-GT1-WM in Brünn gewonnen. In einem bis zum Schluss spannenden Rennen setzten sie sich knapp gegen den Young Driver Aston Martin von Enge/Turner und den Sumo-Power Nissan GT-R von Krumm/Dumbreck durch.

Thomas Enge fällt beim Start von Platz 2 auf Rang 16 zurück, weil er offensichtlich durch den Frühstart von Bertolini (#1 Maserati) und angeblich widersprüchlicher Lichtzeichen der Ampel irritiert ist. Dieses Problem hatte Enge allerdings exklusiv für sich.

Sonst läuft der Start ohne größere Zwischenfälle, Bertolini setzt sich vorne ab, dahinter folgen Krumm (#23 Nissan), Pastorelli (#38 Lamborghini) und der sehr gut gestartete Bernoldi (#2 Maserati). Derweil bleibt dem #24 Nissan von Hughes/Campbell-Walter dass Pech treu, Hughes ruscht zu Beginn ins Kiesbett und muss anschließend die Box aufsuchen, kann das Rennen aber fortsetzen.

In Runde 4 kommt zum ersten Mal das Saftey Car auf die Strecke: nach einer Kollision mit Stefan Mücke (#8 Aston Martin) hängt Rahel Frey (#6 Ford GT) zwischen Grasnarbe und Kiesbett fest, sie kann nach der Befreiung durch die Marshalls aber ebenfalls mit Rundenrückstand weiter fahren.

In der 8. Runde steuert Bernoldi die Boxengasse an, um seine Stop-&-Go-Strafe abzusitzen, während Margaritis (#33 Maserati) und Makowiecki (#9 Aston Martin) im Kampf um P8 Lack austauschen. Der Maserati zieht den Kürzeren und muss auch noch Bas Leinders (#40 Ford GT) vorbei lassen.  In der Zwischenzeit hat sich Ex-Formel-1-Fahrer Grosjean mit zwei sehenswerten Manövern jeweils in der der Zielkurve auf Rang 4 vorgearbeitet.

In Runde 9 versucht Margaritis, sich den verlorenen Platz gegen Leinders zurückzuholen, verschätzt sich aber und reißt den #40 Ford gleich mit ins Verderben:  Aus für beide Kontrahenten und eine erneute Saftey-Car Phase. Leinders ist außer sich vor Wut, im anschließenden Interview fällt wiederholt die Bezeichnung „Idiot“.

Da sich das Boxenstoppfenster just während der Gelb-Phase öffnet, kommen nahezu alle Autos gleichzeitig zum Fahrer-und Reifenwechsel. Den besten Job machen dabei die Matech-Truppe (#5 Ford GT) und die Young-Driver-Crew (#7 Aston Martin). Im bereinigten Klassement führt der Ford. Trotz des verpatzten Starts sind Turner/Enge nun wieder auf Position 2, vor dem #23 Nissan mit Krumm/Dumbreck, die eine bessere Platzierung vergeben, als  sie beim Losfahren aus der Box durch einen Konkurrenten aufgehalten wurden.

Nach das Rennen wieder freigegeben wird, setzen die sich die ersten 3 kontinuierlich ab, auf einem sicheren 4.Rang fährt Piccione im #10 Hexis-Aston Martin, dahinter muss sich Dominik Schwager (#38 Lamborghini) heftiger Angriffe der beiden Vitaphone-Maseratis erwehren.

Bartels (#1 Maserati) ist zu dem Zeitpunkt klar der schnellste Mann im Feld. Nachdem er ohne allzu große Gegenwehr am Teamkollegen Ramos (#2 Maserati) vorbei gehen kann, dauert es weitere 3 Runden bis er schließlich den Deutschen im All-Inkl.com-Lamborghini nieder ringt. Die sich auf tuende Lücke nutzt auch Ramos, so dass die Vitaphone nun die Ränge 5 und 6 belegen.

An der Reihenfolge ändert sich bis ins Ziel nichts mehr, Bartels  fährt zwar noch bis auf 2 Zehntel-Sekunden an Piccione ran, kommt aber nicht mehr vorbei.

Neue Tabellenführer sind damit Mutsch/Grosjean, die mit 56 Punkten deutlich vor den Meistern des Vorjahres, Bartels/Bertolini (44Punkte) liegen.