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Asiatische Le Mans Serie 2010
1000km von Zuhai 7.11.2010

von Harald Gallinnis
Fotos Nicolas Cousseau (intercontinental-le-mans-cup.com)

Start

Andauernde Regenfälle hatten in den Vortagen wenig Gelegenheit gegeben sich auf die trockene Strecke einstellen zu können. So starteten alle Team mit Unsicherheiten in den Abstimungen der Rennboliden. Sowohl Audi, als auch die wieder einmal schnelleren Peugeot mussten daher während des Rennens ihre Reifenstrategien umstellen da der Verschleiss der Pneus mit zunehmenden Griplevel zunahm. Ein Ausrutscher von Sarrazin/Montagny sowie ein Unfall von Bourdais brachten dann zur 4h Marke den Audi von Kristensen/McNish in Führung. Doch Peugeot behielt die Nerven und tankte beim letzten Stop die #2 nur so lange das man noch vor dem Audi wieder auf die Strecke kam. Den Rest erledigten die Franzosen über den Grundspeed ihres 908.

Zu Rennbeginn stach der 908 von Franck Mantagny abgeschirmt vom Schwesterwagen von Sebastian Bourdais in Front. Die Audis hielten den Druck auf die franösischen Diesel jedoch aufrecht. In der GT-Klasse gab es unterdessen mit dem Jaguar und dem JLOC-Lamborghini (Bremsprobleme) schon die ersten Ausfälle zu vermelden

Der Peugeot 908 Hdi-FAP von Stephane Sarrazin und Franck Montagny hat das Finale des Interkontinental Cups im chinesischen Zuhai gewinnen können. Am Ende der 1000km von Zuhai, die heuer auch das einzige Rennen der Asiatischen Le Mans Serie darstellten, betrug der Vorsprung auf die beiden folgenden Audi R15+ des Audi Sport Team Joest 4 bzw. 45s. Damit sicherte sich Peugeot auch den Gesamtwertungssieg in der Team- und Herstellerwertung des zum ersten Male ausgetragenen Cups, der als Vorstufe einer inoffiziellen Sportwagenweltmeisterschaft angesehen wird.

908

Audi

Mit zunehmender Renndauer stieg das Griplevel des chinesischen Asphalts soweit an,  das sowohl Audi als auch Peugeot Schwierigkeiten mit zunehmenden Reifenverschleiss bekamen und öfters als geplant Reifen wechseln mussten. Darunter hatten die französischen Diesel-Piloten mehr zu leiden als audi, die schon früher auf häufigere Wechsel umstellten. Daher konnte Allan McNish sich zunächst am 908 von Pagenaud vorbei schieben und schliesslich auch die Führung übernehmen.

 

Derweil setzte sich bei den GT2 Andrew Kirkaldy im CRS-Ferrari vor Jörg Müller im BMW und Gimmi Bruni im AF Corse F430 in Front. 2 Ausrutscher von Kirkaldy und später von Partner Pierre Ehret brachten den britischen F430 jedoch um eine Podiumsposition. Müller im BMW übernahm die Führung, die das Schnitzer Team bis ins Ziel behalten sollte. Die beiden Porsche von Lieb/Lietz und Westbrook/Holzer erkämpften sich zwischenzeitlich die provisorischen Podiumsplätze, doch der belgische Prospeed-Porsche musste nach einem Getriebeschaden P3 an die AF-Corse-Truppe abgeben.

Allerdings mussten sich die GT2 im Gesamtklassement dem  Porsche-Hybrid GT3R beugen,  der mit seinem grösserem Tank 2 Tankstopps einsparte und im Ziel 3 Runden Vorsprung auf den BMW verbuchen konnte.  

Tokai

Ein Ausrutscher von Franck Montagny lies die Führung des Schotten sogar bis auf 20s ansteigen. Derweil hatte sich dahinter der Oak Racing Pescarolo als schnellster Benziner etablieren können, da das schnellere Drayson-Team mit Problemen an der Kühlung des Lola-Judd zu kämpfen hatte. 

Zuhai

Peugeot war nun wieder gezwungen die Strategie zu ändern. Eigentlich war Bourdais auto mit spriteffizienterer Fahrweise auf den Sieg angesetzt gewesen. Nun musste Montagnys Partner Stephane Sarrazin den Stopp bei  zügiger Fahrweise so lange wie möglich herauszögern.  Die Taktik ging auf: nach seinem letzten Stop kam Sarrazin 11 Runden vor dem Schluss vor Tom Kristensen auf die Strecke, der von McNish übernommen hatte und zudem von Bourdais abgeschirmt wurde. Bei seinem letzten Rennen siegte somit der Peugeot vor den beiden Audi R15+ die ebenfalls ihre Abschiedsvorstellung in China gaben. Es war der 19. und auch letzte Sieg des Peugeot 908 Hdi-FAP.

Nach 4 1/2h vergab Bourdais ein mögliches Podiumsergebnis als er mit dem 2. Felbermayr-Proton-Porsche von Martin ragginger beim Überrunden kolidierte. Der 908 verlor nach dem Unfall Teile seiner Karosserie und musste für 3 Runden in der Box wiederhergestellt werden.  zudem bekam Bourdais für eine vermeidbare Kollision eine Stop&Go vom Rennleiter  aufgebrumt. Da das Safetycar zweck Beseitigung der Trümmerlandschaft auf der Strecke ausrückte konnte Montagny seinen Rückstand auf McNish wieder eindampfen und nach dem Stopp des Schotten wieder die Führung übernehmen.

GT

In der GTC/GT3-klasse gelang dem KK Performance Audi R8 LMS von Marsh/Yoong/Lee der Sieg. Die Michelin Green X-Challenge entschied der Oak Pescarolo für sich.

BMW
908

.

Ergebnis

Platz Nr Klasse Fahrer Team Land Fahrzeug Motor Reifen Runden Abstand schnellste Stopps
1 2 LMP1 Stephane Sarrazin (F), Franck Montagny (F), Team Peugeot Total F Peugeot 908 Peugeot Hdi FAP 6000 M 232 - 1:22,296 7
2 7 LMP1 Tom Kristensen (DK), Allan McNish (GB), Audi Sport Team Joest D Audi R15+ Audi 5499 V10 Tdi M 232 4,826 1:22,555 7
3 8 LMP1 Romain Dumas (F), Rinaldo Capello (I), Audi Sport Team Joest D Audi R15+ Audi 5499 V10 Tdi M 232 49,302 1:22,636 7
4 1 LMP1 Sebastian Bourdais (F), Simon Pagenaud (F), Team Peugeot Total F Peugeot 908 Peugeot Hdi FAP 6000 M 229 3 Rd. 1:22,396 7
5 35 LMP2 Jaques Nicolet (F), Frederic Da Rocha (F), Patrice Lafargue (F) Oak Racing F Pescarolo Judd DB V8 3397A D 206 23 Rd. 1:29,623 8
6 92 GTH Jörg Bergmeister (D), Patrick Long (USA), Porsche AG D Porsche GT3 R Hybrid Porsche Hybrid M 205 1 Rd. 1:34,804 5
7 78 GT2 Jörg Müller (D), Dirk Werner (D), BMW Team Schnitzer D BMW M3 BMW P65 V8 3999A D 202 3 Rd. 1:36,532 6
8 77 GT2 Marc Lieb (D), Richard Lietz (A), Team Felbermayr Proton D Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3997A M 202 1:32.141 1:36,380 7
9 47 FLM Jeffrey Lee (TW), Steve Zacchia (CH), Shan Qi Lee (RCH) Hope Polevision Racing CH Oreca-FLM GM V8 M 201 1 Rd. 1:32,948 7
10 95 GT2 Gianmaria Bruni (I), Jamie Melo (BR), Tony Vilander (FIN) AF Corse I Ferrari F430 GTC Ferrari V8 3997A M 199 2 Rd. 1:35,529 7
11 88 GT2 Christian Ried (D), Martin Ragginger (AUT), Gianluca Roda (I) Team Felbermayr Proton D Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3997A M 192 7 Rd. 1:36,663 6
12 98 GTC Marchy Lee (HK), Alex Yoong (MAL), Matthew Marsh (HK) KK Performance HK Audi R8 LMS Audi M 192 46,162 1:37,148 7
13 90 GT2 Pierre Ehret (D), Phil Quaife (GB), Andrew Kirkaldy (GB) CRS Racing GB Ferrari F430 GTC Ferrari V8 3997A M 191 1 Rd. 1:35,973 7
14 23 LMP1 Shigekazu Wakisaka (J), Shogo Mitsuyama (J), Tokai University GB Oreca-Courage LC70 YGK Y 190 1 Rd. 1:29,551 8
15 99 GT2 Fabien Giroix (F), Roald Goethe (D), Gulf Team First UAE Lamborghini Gallardo
Lamborghini D 187 3 Rd. 1:38,166 7
16 91 GTC Phillipe Ma (HK), Mathias Beche (CH), Team Hong Kong Racing HK Aston Martin DBRS9 Aston Martin M 172 15 Rd. 1:37,303 9
17 97 GTC Henry Richard (F), Allan Li (HK), United Autosport GB Audi R8 LMS Audi D 171 1 Rd. 1:37,714 6
18 50 GT1 Patrick Bornhauser (F), Laurent Groppi (F), Pedro Lamy (P) Larbre Competition F Saleen S7R Ford V8 6997A M 170 1 Rd. 1:34,254 6
19 96 GTC Danny Watts (GB), Richard Meins (F), Frank Yu (HK) United Autosport GB Audi R8 LMS Audi D 168 2 Rd. 1:37,522 5
20 11 LMP1 Paul Drayson (GB), Johny Cocker (GB), Drayson Racing GB Lola B10/60 Judd GV5.5S2 V10 5499
8A
M 141 17 Rd. 1:24,696 6
21 75 GT2 Darry O´Young (HK), Richard Westbrook (GB), Prospeed Competition B Porsche 997 GT3 RSR Porsche B6 3997A M 119 22. Rd. 1:36,897 4
22 69 GT1 Hiroyuki Iiri (J), Yuhi Sekiguchi (J), Sakamoto Yuya (J) JLOC J Lamborghini Murcielago Lamborghini V12 Y 10 109 Rd. 1:35,494 1
23 81 GT2 Marc Goossens (B), Paul Gentillozzi (USA), Rocketsports Racing USA Jaguar XK RS Jaguar Y 10 45,884 1:37,389 1