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HTTT-Testtage
Auftakttest zur LMS-Saison 2009

von Harald Gallinnis
Fotos: LMS/DPPI



Dawn

27 Teams nahmen  letztes Wochenende die Gelegenheit wahr sich bei den ersten offiziellen Tests der LMS auf dem Circuit Paul Ricard - auch bekannt als High Tech Testtrack/HTTT - erstmals in diesem Jahr zu messen. Doch das Ergebnis blieb einige Aussagen schuldig. Nicht zuletzt deswegen weil ein nenneswerter Teil der Prototypenkonkurrenz die für 2009 geforderten Aerodynamik-Umbauten noch nicht realisiert hatte und daher Äpfel und Birnen zum Vergleich munter nebeneinander kullerten. So waren die Bestzeiten des Oreca-Teams in allen Session allenfalls PR-tauglich, genauso wie die Verpflichtung Bruno Sennas für ein erstmaliges Hineinschnuppern in die LMP-Szene. Hier bleibt abzuwarten inwieweit dies in eine dauerhafte Verpflichtung des brasilianischen GP2-Piloten über die Saison mündet.

   Oreca

Nur 2 der LMP1-Teams traten in voller 2009´er Konfiguration an - und das mit teils nagelneuen Wagen. Strakka Racing mit dem Zytek, in dem Peter Hardman und Nik Leventis ihre ersten Gehversuche unternahmen, und Aston Martin mit den auf Aston-Optik getrimmten Lola B09/10 holten daher mit Sicherheit noch nicht das volle Potential aus ihren neuen Boliden. Auch wenn sich zumindest Aston engagiert darum bemühte, was am ersten Tag gleich in einen irreperablen Abflug von Thomas Enge bei Tempo 285 führte. Ein weiterer Dreher am Folgetag beim verbleibenden Aston deutete an das die britische Werksmannschaft bei ihren Wagen - um deren genaue Bezeichnung zwischenzeitlich ein heftiger Streit zwischen Lola und Aston/Prodrive entstanden ist - derzeit noch ein Setupproblem plagt, das es vor dem Saisonstart zu beheben gilt.

Die Zeiten haben in der LMP1 wie gesagt nur begrenzte Aussagekraft. Oreca verbuchte alle Bestzeiten mit der #11 und dem breiten, nicht mehr erlaubten Heckflügel. Aston kam mit der #007 und neuer Aerodynamik bis auf eine Sekunde an diese Marke heran ehe Thomas Enge in sein Lenkrad beissen musste - der Tscheche überstand den Aufprall den Umständen entsprechend bis auf einige Prellungen gut.

Strakka

Aston


Dadurch war am 2. Tag der Weg frei für das Speedy-Sebah-Team. Diese konnten mit dem LMP1-Lola-Aston, dem Vorgänger der Aston-Martin-Werksbliden und letztjährigen Charouz Racing Systems Fahrzeug, sich auf  1,5s in der Rundenzeit annähren. Auch hier muss berücksichtigt werden das das Team sichn erst noch auf den für sie neuen Wagen einschiessen musste. Die Signature Mannschaft schliesslich wartet ebenso wie Oreca noch auf die 2009´er Heckflügel und hakte die beiden Tage am HTTT als Funktionstest ab.

In der LMP2-Klasse zeigte sich anhand der Zeiten des Essex-Porsche was die Aerobeschneidungen für 2009 - neben dem schmaleren Heckflügel gilt es den Einbau eines 2cm Gurney zu verkraften - wirklich ausrichteten. Die Wagen waren im Schnitt 2s langsamer als 2008. Einem Zuwachs an Downforce in mittleren und schnellen Kurven steht nun ein derartiger Top-Speedverlust  entgegen das ASM-Pilot Oliver Pla beklagte nun kaum noch die GT2 auf den Geraden überholen zu können. Man darf sich für die Saison 2009 auf jede Menge Ausbremsmanöver in den Bremszonen in der kleinen Prototypenklasse einstellen.


Essex-Porsche

Speedy-Lolas


ASM war übrigens das Team das den Essex-Porsche in der Bestzeit schlagen konnte, allerdings nur nachdem Casper Elgaard den Wagen, der in 2 von 5 Sessions das LMP2-Tableau anführte,  in einer eher harmlosen Kurve ebenfalls aus der Kontrolle verloren hatte. Damit war am Montag ebenfalls früh Schluss mit der Session für den Porsche. Die beiden anderen Session-Bestzeiten gingen an den  Oak Racing Pescarolo und den Speedy-Sebah LMP2 Lola-Judd. Die drittbeste Zeit über alle Tage verbuchte die RML-Mannschaft.

Lambo

Das ARC Bratislava Team kündigte übrigens an den extra erworbenen ex-Labre GT1 nun nach der abgelehnten Le Mans Nennung wieder abstossen zu wollen und den älteren Konrad-Wagen statt dessen in der LMS einzusetzen. Ob damit in Richtung Titelerwerb was zu holen ist muss bezweifelt werden.

A Propos Reifenkrieg: das Michelin/Dunlop-Einerlei aus 2008 dürfte eine erfrischende Auflockerung erfahren. In der LMP2 überraschte das neue Pegasus Team auf seinem Oreca-Courage mit dem Bekenntnis den langjährigen Partner Avon in die LMP2 zurückzuführen. In der GT2 gibt Pirelli auf dem neuen Easyrace Ferrari sein Comeback. Die  beste Vorstellung lieferte jedoch  in Le Castellet Serienneueinsteiger Hankook ab.

Gut sortiert präsentierte sich Hans Reiters Team, auch wenn man mit dem GT2-Gallardo noch eine Baustelle zur Homologation nach Le Castellet brachte. In der GT1 war der  ausgereifte Murcielago eine Bank und verbuchte 3 von 4 Bestzeiten.  Dies könnte zum Regelbild für die Saison 2009 werden - wenn der Stier aus dem russisch-bayrischen Team weiter auf Michelins bleibt. Die restliche Konkurrenz - LAA und ARC/Kaneko - haben nämlich den Wechsel auf Dunlop-Bereifung angekündigt. Damit hält der Reifenkrieg auch endlich wieder in die bislang von den Franzosen dominierte GT1-Klasse Einzug.

RML

Hankook

Zur Erinnerung: 2008 hatte man am HTTT ebenfalls Bestzeiten bei den Weissacher Kunden engefahren - um in der Saison den Dunlop-bereiften Virgo Ferrari hinterher zu hecheln. Sollten sich die guten Zeiten des Hankook-Ferraris nicht als Strohfeuer erweisen, dann ist zumindest auf Reifenseite mit einem äusserst spannenden 3-Kampf in der Saison 2009 zu rechnen, in der als zusätzlich Sparringspartner Pirelli auf Reifenseite und Aston, Spyker und Lamborghini auf Chassisseite einen hochexplosiven Mix versprechen.

Der von den Koreanern ausgerüstete Farnbacher Ferrari lieferte mit Pierre Kaffer, Allan Simonsen und Dominik Schwager (nicht Dominik Farnbacher wie irrtümlich von uns gemeldet) gleich 3 Besteiten ab. Und das obwohl die Aeroeinschnitte am Ferrari mit 15kmh Topspeedverlust eklatanter waren als am Porsche des Felbermayr-Proton-Teams mit nur 7kmh. Damit dürfte Porsche wieder ein wenig näher an die Boliden aus der Michelotto-Schmiede heran gekommen sein.


Proton

Testzeiten:

Platz Nr Kl. Fahrer Team Land Fahrzeug Reifen Bestzeit Session 1 Rang1 Session 2 Rang 2 Nachtsession Rang N Session 3 Rang 3 Session 4 Rang 4
1 11 LMP1 Olivier Panis (F), Nicolas Lapierre (F), Team Oreca Matmut F Courage-Oreca LC70 M 1:40,903 1:42,109 1 1:41,442 1 1:41,799 1 1:40,903 1 1:41,192 1
2 13 LMP1 Andrea Belicchi (I), Marcel Faessler (CH), Neel Jarni (CH), Nicolas Prost (F) Speedy Racing Team Sebah CH Lola B08/60 M 1:42,141 1:44,412 5 1:43,785 6

1:42,141 2 1:42,776 2
3 007 LMP1 Stefan Mücke (D), Jan Charouz (CZ), Thomas Enge (CZ) Aston Martin Racing GB Lola-Aston Martin M 1:42,575 1:43,669 2 1:42,575 2





4 12 LMP1 Franck Mailleux (F), Pierre Ragues (F), Signature Plus F Courage-Oreca LC70 M 1:42,639 1:44,349 4 1:44,316 7 1:43,387 3 1:42,639 3 1:44,324 6
5 10 LMP1 Stephane Ortelli (MON), Soheil Ayhari (F), Team Oreca Matmut F Courage-Oreca LC70 M 1:42,709 1:44,490 6 1:43,650 4 1:42,709 2 1:42,932 4 1:43,069 3
6 008 LMP1 Harold Primat (CH), Miguel Ramos (P), Darren Turner (GB) Aston Martin Racing GB Lola-Aston Martin M 1:43,033 1:44,966 7 1:43,690 5

1:43,033 5 1:43,449 4
7 40 LMP2 Miguel Amaral (P), Oliver Pla (F), Guy Smith (GB) ASM Team Quifel P Ginetta Zytek 09S D 1:43,355 1:47,227 9 9:59,999 26 1:45,906 5 1:43,355 6 1:48,443 8
8 23 LMP1 Peter Hardman (GB), Nik Leventis (GB), Danny Watts (GB) Strakka Racing GB Ginetta Zytek M 1:43,551 1:43,960 3 1:43,551 3 1:44,266 4

1:43,617 5
9 31 LMP2 Casper Elgaard (DK), Emanuel Collard (F), Team Essex DK Porsche RS Spyder M 1:44,241 1:47,208 8 1:44,973 8

1:44,241 7

10 25 LMP2 Thomas Erdos (BR), Mike Newton (GB), Chris Dyson (USA) RML GB Lola B08/80 M 1:46,105 1:48,954 10 1:46,105 9

1:51,018 11 1:51,037 11
11 33 LMP2 Jonny Kane (GB), Benjamin Leuenberger (CH), Xavier Pompidou (F) Speedy Racing Team Sebah CH Lola B08/80 M 1:46,342 1:49,857 11 1:47,575 10

1:46,655 8 1:46,342 7
12 24 LMP2 Jacques Nicolet (F), Mathieu Lehaye (F), Richard Hein (F), Karim Ajlani (F) Oak Racing F Pescarolo D 1:47,787 1:53,295 13 1:54,446 12 1:53,173 6 1:47,787 9 1:50,781 10
13 38 LMP2 Julien Schell (F), Phillipe Thiron (F), Pegasus Racing F Courage-Oreca LC75 A 1:49,404 1:52,727 12 1:51,572 11

1:49,404 10 1:50,597 9
14 84 GT2 Antonio Garcia (E), Leo Mansell (GB)
Team Modena GB Ferrari F430 GTC M 1:59,304 2:00,381 21 1:59,398 18

1:59,304 19 2:00,901 21
15 72 GT1 Luc Alphand (F), Patrice Goueslard (F), Yann Clairay (F), Olivier Beretta (F) Luc Alphand Adventures F Corvette C6.R M 1:53,933 1:56,074 15 1:55,085 14

1:56,223 14 1:53,933 12
16 55 GT1 Roman Rusinov (RUS), Peter Kox (NL), Jos Menten (NL) IPB Spartak Racing RUS Lamborghini Murcielago R-GT M 1:54,411 1:55,406 14 1:54,794 13

1:54,411 12 1:56,197 13
17 51 GT1 Miro Konopka (SK), Jonathan Cochet (F), Alexander Frei (CH), Christophe Bouchut (F) ARC Bratislava SLO Saleen S7R M 1:54,952 2:03,567 24 2:03,683 25

1:54,952 13

18 89 GT2 Dominik Schwager (D), Pierre Kaffer (D), Allan Simonsen (DK) Hankook Team Farnbacher D Ferrari F430 GTC H 1:57,888 1:58,838 16 1:57,888 15

1:58,152 15 1:58,157 15
19 88 GT2 Christian Ried (D), Francisco Cruz-Martins (E), Marc Lieb (D), Richard Lietz (A) Team Felbermayr Proton D Porsche 997 GT3 RSR M 1:57,988 2:00,015 19 1:58,317 16

1:58,233 16 1:57,988 14
20 85 GT2 Jarek Janis (CZ), Jeroen Bleekemolen (NL), Snoras Spyker Squadron NL Spyker C8 Laviolette GT2R M 1:58,325 2:06,582 26 2:00,423 20

1:59,584 20 1:58,325 16
21 76 GT2 Raymond Narac (F), Patrick Pilet (f), IMSA Performance Matmut F Porsche 997 GT2 M 1:58,341 1:59,667 18 1:59,936 19

1:58,341 17 1:58,702 17
22 92 GT2 Robert Bell (GB), Gianmaria Bruni (I), Tim Sugden (GB) JMW Motorsport GB Ferrari F430 GTC D 1:58,694 2:00,333 20 1:58,900 17

1:58,694 18 2:00,286 18
23 75 GT2 Michel Lecourt (F), Richard Balandras (F), Jean-Phillipe Belloc (F), Yannick David Vaudey (F) IMSA Performance Matmut F Porsche 997 GT2 M 1:59,302 1:59,302 17 2:02,690 24

2:01,396 22 2:00,430 19
24 81 GT2 Roberto Plati (I), Maurice Basso (CH), Gianpaolo Tenchini (I) Easyrace I Ferrari F430 GTC P 2:00,764 2:04,143 25 2:01,156 22

2:01,467 23 2:00,764 20
25 99 GT2 Nicolas Mislin (F), Stephane Daodi (F), Johnny Laursen (GB) JMB Racing MON Ferrari F430 GTC D 2:00,865 2:01,938 23 2:00,865 21

2:01,634 24 2:01,815 22
26 87 GT2 Paul Drayson (GB), Johnny Cocker (GB), Drayson Racing GB Aston Martin Vantage D 2:01,319 2:01,395 22 2:01,319 23 2:04,991 7 2:01,381 21

27 79 GT2 Albert v. Thurn & Taxis (D), Christopher Haase (D), Reiter Engineering D Lamborghini Gallardo LP560 M 9:59,999







9:59,999 23