Aber zum eigentlichen Geschehen: Beim Start behaupten Andrea Bertolini und Alex Müller in den Maseratis vom Team Vitaphone souverän die Führung. Dahinter kämpft sich Xavier Maassen (Luc-Alphand-Corvette) auf Rang drei vor. In der GT2-Kategorie stürmt Richard Westbrook im ProSpeed-Porsche auf Klassenrang zwei vor, während Ragginger seine Führung im Brixia-Porsche verteidigen kann. Dahinter duelliert sich eine Meute von Ferraris, die den ersten Zwischenfall erlebt, als sich Andrew Kirkaldy in Runde fünf in Turn zwei dreht.

Einen Rennsamstag zum Vergessen erlebt das Team K plus K Motorsport. Zwar sicherte sich Karl Wendlinger im Saleen S7-R am Mittag die Pole-Position, doch wurde später nach der technischen Abnahme auf den letzte Startplatz degradiert. Dem Schwesterfahrzeug von Dominguez ergeht es nicht besser – wegen Motorwechsel nimmt man das Rennen aus der Box auf. Sharp der wiederum den Start im eigentlichen Pole-Saleen fahren sollte, steuert bereits nach einer Runde die Box an und stellt das Auto mit technischen Problemen ab.

An der Spitze braust der Vitaphone-Express im Doppelpack auf und davon und baut seinen Vorsprung auf Maassen in der LAA-Corvette aus. Währenddessen muss der VDC-Ford mit einem beschädigten Frontbereich die Box zu Reparatur ansteuern. Nicht weniger spannend setzt sich das Rennen der GT2-Akteure fort, zu deren Ferrari-Kampfgruppe sich die Porsche von Trackspeed und  der zweite Schützling von ProSpeed gesellt haben.

An der GT2-Spitze macht Westbrook Jagd auf den Führenden Ragginger und liegt nach 20 gefahrenen Runden weniger als drei Sekunden hinter ihm. Zu diesem Zeitpunkt besteht die Top-Vier aus drei Porsche. In der Zwischenzeit macht Müller an der GT1-Front einige Meter auf Spitzenreiter Bertolini gut, bleibt jedoch dahinter.

So ab der 35. Runde beginnt die Phase der Boxenstopps und ein GT-Renner nach dem biegt zu seiner Crew in die Pit-Lane ab. Im Rahmen dessen kann Miguel Ramos die Gesamtführung vor Michael Bartels, der für Bertolini übernommen hat, übernehmen. Auffällig ist, dass sich Collard besonders lange Zeit lässt mit seinem ersten Stopp und erst unmittelbar vor dem Erreichen der Ein-Stunden-Marke zum Service kommt.

Pünktlich zur Rennhälfte verlässt Emmanuel Collard (Prospeed-Porsche) die Box nach Absolvieren seines ersten Stopps und fällt zurück auf Klassenrang drei hinter Luigi Luchhini (Brixia-Porsche) und Alvaro Barba Lopez (AF-Corse-Ferrari). Daraus formiert sich in den folgenden Minuten ein spannender Dreikampf, der damit endet, dass sich Lopez und Collard in einer Runde an dem Brixia-Piloten vorbei quetschen. Daraufhin setzt Collard den Ferrari-Piloten unter Druck

Zur selben Zeit kassiert Miguel Ramos im Vitaphone-Maserati eine Durchfahrtsstrafe, was den Maserati-Piloten auf Rang vier hinter die Corvette-Fahrer Hezemans und Moreau zurück wirft. 45 Minuten vor Schluss  steuert Ramos dann erneut die Box an, um an seinen Partner Alex Müller zu übergeben.

Derweil beißt sich Collard die Zähne an Lopez aus, der den Porsche-Werkspiloten in Schach hält, wobei es sogar zu einer leichten Berührung kommt, aber ohne Folgen. Das Duell endet, als Lopez zum zweiten Stopp abbiegt und an Cadei übergibt, ab dann kann der Prospeed-Schützling auch schnellere Runden drehen. Dahinter übernimmt dementsprechend Gianmaria Bruni im AF-Corse-Ferrari die Rolle des Ferrari-Verfolgers.

In der GT1-Kategorie sieht zu diesem Zeitpunkt alles relativ sortiert aus. Nach dem absolvieren der 74. Rennrunde kommen Michael Bartels (Vitaphone-Maserati) und Mike Hezemans (PK-Carsport-Corvette) in die Box. Es folgt eine Runde später auch die SRT-Corvette von Maassen/Moreau, sodass die Top-Vier ihre Pit-Stops hinter sich gebracht hat.

Die letzten Minuten laufen runter und den führenden Maserati trennen zwar nur knapp acht Sekunden von der verfolgenden Corvette, aber der erste Saisonsieg von Michael Bartels und Andrea Bertolini ist auf den letzten Metern in keinster Weise gefährdet und das Vitaphone-Duo überquerte die Ziellinie als Erster. Zweiter wurden damit  Mike Hezemans und Anthony Kumpen vor Alex Müller/Miguel Ramos, die in den letzten Runden in großen Schritten auf die letztlich Viertplatzierten Maassen/Moreau aufholten, um sich den letzten Podiumsplatz zu sichern.

Bei den GT2-Boliden fahren Richard Westbrook und Emmanuel Collard einem verdienten Klassensieg entgegen. Dahinter reihen sich Gianmaria Bruni und Toni Vilander auf dem zweiten Platz ein. Das Podium komplettieren Cadei und Barba, die sich lange Zeit gegen die Angriffe des ProSpeed-Porsche wehrten.