Hochinteressant gestaltete sich dagegen der Kampf in der LMP2-Klasse, die mit 5 antretenden Wagen ihr Saisonhoch verzeichnete. Das Lowes-Team musste sich heftiger Attacken der Dyson-Lolas und des Porsche RS-Spyders des Cytosport-Teams erwehren. Gleich nach der ersten Gelbphase fiel man hinter die beiden Dysons zurück. Die verloren jedoch ihre  #16 durch einen frühen Turboschaden. Trotz einer Stop&Go wegen vermeidbaren Kontakts mit einem der RLR-BMW kämpfte sich der RS Spyder von Greg Pickett und seinem schnelleren Kollegen Klaus Graf schliesslich an das Duell um Gesamtrang 3 zwischen dem #20 Lola und dem #15 Lowes-Fernandez Acura heran. Die Entscheidung brachte ein taktischer Schachzug während der 2. Gelbphase, als das Acura-Team darauf verzichtete während des Boxenstopps die Reifen zu wechseln. Dies brachte gegenüber den Konkurenten eine Runde Vorsprung und sicherte dem Lowes-Team am Ende wichtige Punkte gegenüber den Lolas im Meisterschaftskampf. Dyson/Smith verloren zusätzliche Zähler als man bei einer Überrundung im Kampf um P2 in der Klasse an einer der Corvettes hängen blieb und so dem Cytosport-Porsche den 2. Platz auf dem Podium überlassen musste.

Am Ende des Rennens in Mid Ohio gab es für die Zuschauer und Berichterstatter der ALMS mal wieder einen Acura-Dreifachsieg zu verzeichnen, doch das Rennen war weitaus spannender als es das Endergebnis am Ende erahnen liess.

An der Spitze verlief die Runde in Mid Ohio allerdings denkbar unspektakulär. Die Truppe von de Ferran Motorsport fuhr einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg ein. Die konkurrierende Highcroft-Truppe konnte dem nichts entgegen setzen, nachdem man bei einer Kollision mit einem GT-Porsche Teile des Frontflügelwerkes beschädigte und um Abtrieb ringend den Anschluss an den schwarzen Acura halten musste. Auch 2 Gelbphasen - eine gleich zu Beginn nach dem Unfall des #08 Orbit-Porsches und eine nachdem der Van der Steur-Radical von Adam Percorari im Kies der Strecke strandete - konnten daran nichts ändern. So fuhr Gil de Ferran seinen vierten Sieg in Folge ein - just nachdem er an diesem Wochenenden seinen Rücktritt von seiner aktiven Rennfahrerkarriere zum Saisonende bekannt gegeben hatte. Hinter den Acuras konnte sich dieses Mal der Intersport-Lola knapp vor dem Zytek des Corsa-Teams durchsetzen.

In der GT2-Klasse beherrschte das Debüt der GT2-Werks-Corvettes die Schlagzeilen. Die Gelben machten ihre Ankündigungen wahr und brachten ein von Anfang an konkurrenzfähiges Paket an die Strecke, das den Kampf der etablierten Teams gründlich aufmischte. Gleich nach dem Start, den der Flying Lizzard-Porsche von Long/Bergmeister für sich entscheiden konnte, setzten sich die beiden Corvettes als hartnäckigste Verfolger gleich hinter dem führenden 997 RSR fest.

Erst kurz vor dem Ende konnte Tom Millner im BMW-M3 an der Corvette vorbeischlüpfen und der Rahal Letterman-Truppe ein erneutes Podium sichern. Dem Corvette Team blieb mit einem 2. Rang und einem knappen vierten Rang eines der besten GT2-Debüts der vergagenen Jahre zu feiern. Der Zweikampf Porsche gegen Ferrari dürfte zumindest in der ALMS eine interessante Erweiterung erfahren, die sich in den nächsten Jahren auch in die anderen GT2-Serien durchpausen dürfte.

In der Cup-Challenge-Klasse setzte sich wieder der Snow Racing Porsche von Martin und Melanie Snow durch, die damit zum 2.Mal nach Salt Lake City die Klasse für sich entscheiden konnten. Der von Klassenpole gestartete Orbit-Porsche von Baker/Cosmo errang am Ende P2 während Teamkollege Brown gleich in der Startrunde von der Strecke rutschte und nach einem harten Anschlag, der in die erste Gelbphase des Rennens mündete, aus dem Wagen geborgen werden musste. P3 ging an den Gruppe Orange-Porsche von Hoaglund/Faieta.