Qualifying:

Aus dem einzigen Qualifying geht Peter Kormann überraschend mit dem nur mit 2,5l motorisierten PRC-BMW als Polesetter hervor. "In meiner Runde hatte es direkt angefangen zu regnen. Daher konnte später keiner mehr kontern."

21 Autos stehen bereit zum Saisonfinale der SCC in dem Gerd Beisel und Karl-Heinz Matzinger sich ein Fernduell um den Titel liefern. Eigentlich hatte auch GT-Cup-Sieger Martin Brückl Jr. eine Teilnahme geplant jedoch nach einer 3-fachen Rolle seitwärts beim Carreracup-Finale vor einer Woche zeigt sich das Chassis des Porsches etwas indisponiert, weshalb das Team des Youngsters auf eine Teilnahme verzichtet. Dafür verstärkt der CAT-Porsche von Christian & Sebastian Pladwig , bekannt aus dem ADAC-GT-Masters, das Feld.

Matzinger kann zwar noch mal kurz die Führung übernehmen nachdem sich Haberkorn fast in der Kurzanbindungskurve dreht aber wenig später zieht Haberkorn in seinem Norma entgültig vorbei. Matzinger besinnt sich darauf hin auf sein Primärziel sichere Punkte einzufahren was auch Peter Kormann zum Vorbeischlüpfen nutzt.

Die erste Kurve wird für Mirco Schulties zum Fiasko. Er dreht sich aus der 3. Startposition kommend von der Strecke und muß dem Feld hinterher hetzen. Von dem Chaos profitiert Yvan Haberkorn der aus der 5. Startposition kommt. Schon auf der Parabolika kann sich der für das RWT-Team in einem Norma startende Elsässer  neben Karl-Heiz Matzinger setzen und beim Anbremsen der Kurzanbindung vorbei ziehen.

In Runde 2 baut Haberkorn seinen Vorsprung aus. 4.plazierter ist Emanuel Pedrazza im PRC-BMW, der vom Porsche von Christian Pladweg verfolgt wird. Der ADAC-GT-Masters-Pilot kommt zunächst mit den schwierigen Verhältnissen zu Beginn des Hennens besser klar, fällt dann aber in eine Kampfgruppe zurück in der sich Jean-Louis Herberth, Sabrina Hungerbühler, Gerd Beisel und Gerhard Müch sich gegenseitig Saures geben. Beisel kann sich dort durchsetzen und an die Verfolgung des Quartetts an der Spitze machen.

Dort hat Emanuel Pedrazza sich mittlerweile im stärkeren PRC LM gegen Matzinger durchsetzen können. Der fällt sukkzessive innerhalb der folgenden Runden im Feld zurück.

 Dieses ist mit einer Reihe ansehnlicher Zweikämpfe besetzt, die den Zuschauern kurzweilige Unterhaltung verschaffen. Auch auf den hinteren Positionen wird hart um die Plätze gerungen.

Zu Rennhalbzeit hat sich Haberkorn einen beachtlichen Vorsprung erkämpft. "Vielleicht kam mir dabei mein lange zurückliegende Erfahrung als Motorcross-Pilot zu gute, da ich mich bei den Drifts recht schnell wohl gefühlt habe. Ich habe jedenfalls schnell eine trockene Linie gefunden." so der Elsässer später. Mit Respektabstand folgt Peter Kormann im sonst auch eher unterlegenen 2,5l BMW-PRC, gefolgt von Pedrazza Jr. der die Power seines LM nur teilweise auf die Strecke umgelegt bekommt. Der CAT-Porsche ist zu Rennhalbzeit knapp 5. vor Münch.

In Runde 9 hat sich Beisel im Nissan-PRC in der Kampfgruppe durchgesetzt und ist in Richtung Pedrazza unterwegs. Beide hadern mit den Bedingungen wie Emanuel später erläutert. "Du hast überhaupt keine Temperatur in die Reifen hineinbekommen. Grip war quasi überhaupt nicht da. Und ich muss dem Kormann ein riesen Kompliment machen - er hat sich keinen Fehler geleistet. jedes Mal wenn ich etwas rangekommen bin hat er den Abstand wieder vergrößert. Er hat das Rennen voll kontrolliert."

2 Runden später sind die vordersten 6 Positionen bezogen.  Haberkorn führt deutlich vor  Kormann, Pedrazza, Beisel und dem Franzosen Jean-Louis Herberth, der auf dem schwarzen Norma seinen 2. Gaststart in der laufenden SCC-Saison absolviert. Matzinger hat sich auf Position 3 der Klasse und als Gesamt-6. eingenistet. Hinter ihm balgen sich Mitch Mitländer auf einem PRC-BMW, Gerhard Münch und der CAT-Porsche um die Positionen. Mitländer verabschiedet sich aus dem 3-Kampf nachdem er nach einem Kontakt mit dem Porsche einen Differentialschaden beklagen muss. Ausserdem erwischt es Hubert Jouhsen, der im Kies der Kurzanbindung strandet. Am Ende setzt sich Münch gegen den GT3-Porsche der Pladwigs durch. Rudi Seher im Lucchini-Opel und Sabrina Hungerbühler im Osella-Honda Runden am Ende die Top-10 ab.

Haberkorn gewinnt das Rennen am Ende mit einem Vorsprung von 12,7s vor Kormann, der sich um weitere 4s gegen Pedrazza Jr. durchsetzen kann. Dem folgt mit weniger als einer Sekunde Abstand Gerd Beisel, der damit die Divisionswertung der grossen Division für sich entscheiden kann. Für einmal gewinnt ein Wagen der kleinen Division ein Rennen der SCC als Gesamtsieger.

Der CAT-Porsche von Sebastian Pladwig erleidet einen Getriebeschaden, setzt aber seine Fahrt noch 4 Runden lang im Schneckentempo fort. In Runde 2 dreht sich Kormann in der Kurzanbindung unmittelbar vor Payr und verliert fast 10 Positionen.

Am Start kann sich Gerd Beisel gegen die gesammelte Konkurrenz durchsetzen und nach 2 Kurven als erster auf die verkürzte Version der Parabolica-Gerade einbiegen. Wolfi Payr schnuft auf der Startgerade gleich ein halbes Dutzend Kollegen auf und ist gleich in den Top10 unterwegs. Kollege Christophe Baillet im schwarzen Norma ist eher ungestüm unterwegs und leistet sich gleich in Kurve 2 schon einen Ausrutscher, kann aber die Fahrt fortsetzen.

Schlimmer erwischt es Baillet. Er biegt an 3.Stelle liegend viel zu schnell in das Motodrom ein , kommt kurz in den Kies, kann sich zwar wieder zurück auf die Streckeretten, verpasst aber den Bremspunkt für die saschskurve. Der Anschlag in den Reifenstapeln zerstört die Front des Norma. Ein sehr schnelles fahrzeug ist raus. In der Folgerunde übersieht Haberkorn das in der Sachskurve gelbe Flaggen geschwenkt werden und will seinen Chef, der gerade verlangsamt hat, überholen. Dabei trifft er ihn auf dem eingeschlagenen Vorderrad "Mein Lenkrad stand danach total krumm, der bekommt was zu hören!" so der sonst besonnene Beisel nach der Zieldurchfahrt. Unterdessen rauft sich an der 4. Position Sabrina Hungerbühler mit Wolfgang Payr, während Emanuel Pedrazza einem sichen 3. Platz widmen kann. Mirco Schulties hat dagegen eine unliebsame Begegnung mit dem Lucchini von Rudi Seher. Der PRC-Pilot bleibt dabei auf der Strecke.

Der Zweikampf von Beisel mit Haberkorn ist das belebende Element der ersten 6 Rennrunden. Wo 2 sich streiten freut sich aber bekanntlich der Dritte und der heisst in diesem Fall Wolfgang Payr. Schnell hat sich der Champion 2004 gegen die Osella-Amazone Hungerbühler durchgesetzt und kann sich in Runde 7 Haberkorn zu Brust nehmen. In der Folge entspinnt sich ein Dreikampf um die Führung zwischen Beisel, Payr und Haberkorn, der bis zum Rennende andauern soll. Mit einem Respektabstand von etwa 3-5s lauert dahinter Sabrina Hungerbühler auf ihre Chance. Wie sich erst während des Rennens  herausstellt sind der 3. und 5. Gang falsch übersetzt - wer weiss was sonst am Ende möglich gewesen wäre.

In Runde 9 kommt Emanuel Pedrazza an die Box. "Ein Aufhängungsschaden. Ich hab einfach irgendwann mal gemerkt dass nichts mehr passt und dann aufgehört." Derweil arbeitet sich Adi Gärtner immer weiter im Feld nach vorne. Vom 19. Platz aus gestartet kann er Position um Position gut machen und kommt am Ende bis auf Rang 6 nach vorne. Das bedeutet am Ende den 3, Rang bei den großen Prototypen.

Hinter ihm arbeitet sich Peter Kormann nach seinem Dreher wieder auf die Gesamt-8. Position vor.

Der Dreikampf an der Spitze ist spannend aber am Ende bleiben die Positionen bezogen. Gerd Beisel gewinnt im PRC-Nissan das Abschlussrennen der Saison 2007 knapp vor Wolfgang Payr und seinem Teamkollegen Yvan Haberkorn. Die 3 ersten drei Fahrzeuge trennen auf der Ziellinie nur knappe 0.993s!

Sabrina Hungerbühler wird 4. vor dem neuen Divisionsmeister der kleinen Division Karl Matzinger. Dieser setzt sich in der Gesamtwertung zudem gegen Gerd Beisel durch der die grosse Division gewinnt und damit nach seiner schweren Verletzung im Finale  2006  ein versöhnliches  Hockenheimfinale 2007 erlebt.  Adi Gärtner, Peter Kormann, Thorsten Rüffer im Norma Honda und Hans-Ueli Kohler im PRC-BMW runden die  Top-10 des Rennens  ab.