Zu Beginn des 2. Rennviertels verlieren wir den Alzen-Porsche aus den Top-5. Ein längerer Stopp nachdem ein Wasserschlauch abgefallen ist,wirft die Mannschaft auf Rang 10 zurück. In der Zwischenzeit hat der Land-Porsche die Distanz auf den Manthey-Porsche verkürzen können. Hier lautet das Duell Timo Benhardt (Manthey) gegen Marc Basseng (Land) Nur noch 4 Teams liegen in einer Runde.

Der M-Speed-Porsche hat am Abend einen Antriebswellenschaden erlitten, läuft aber wieder und wird um Mitternacht auf Rang 50 geführt. Leider macht gegen 0.30 Uhr auch die 2. Antriebswelle schlapp. Für den Mühlner-Porsche #30 und den VIP Petfood-RSR #26 werden Unfälle gemeldet. Bei Mühlner zeichnet Michael Schey für den 2. größeren Service beim Porsche mit der #30 an diesem Wochenende verantwortlich.

Nachtrag zum Ausfall des Konrad-997: Der Ausrutscher passierte in der Fuchsröhre. Offensichtlich ist das Fahrwerk so krimminell verbogen daß man bei Konrad auf einen weiteren Einsatz dankend verzichtet.  Der Rahmen des Porsche soll auch gerissen sein.

Bei Manthey werden an der #11 umfangreiche Arbeiten im Zelt im Fahrerlager durchgeführt. Am Frikadelli-Porsche ist eine Fixierung eines lockeren Lenkgetriebes erforderlich nachdem Sabine Schmitz den Wagen in die Box bringt. Dies geschieht 2x kurz hintereinander. Am Duller-BMW wird derweil eine Kardanwelle gewechselt. Der Raeder Lambo strandet mit  technischer Defelkt im Dunlop-Bogen. Auch am schwedischen Levin-Porsche wird ein Defekt vermeldet. Den Carlson-Mercedes und einen Mazda RX7 ereilen Unfälle am Wippermann bzw. bei Kallenhardt. Kurz vor 2 Uhr taucht dann der RJN-Nissan 350Z in den Top-20 auf.

Mit gerade mal 2 Runden Rückstand auf den Führenden und P4 gesamt macht der Schubert-BMW-Z4 eine gute Figur. Es ist ein Jammer daß hier nicht mehr Z4 von Duller oder Schnitzer als Porsche-Jäger am Werk sind.

Der Land-Porsche kommt nach dem Wechsel von Marc Basseng auf Marc Hennerici unplanmäßig in die Box.  Dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen den beiden Top-Porsche auf 7 Minuten. Hier wurden die Bremsbelege gewechselt nachdem Hennerici keine Bremswirkung reportet hat. Dadurch wird nun ein 2. ungeplanter Bremsbelagwechsel im Rennen nötig werden.

 Auch der Falken-Nissan tritt einen längeren Stopp an, nachdem man aufgrund eines gestiegenen Abgasgegendrucks massiven Leistungsverlust diagnostiziert, wahrscheinlich aufgrund eines Auspuffanlagenbruchs, der den Wagen in den Tiefen der scheinbar endlosen  Zeitenliste verschwinden lässt.

Was auffällt ist daß das 35. 24h-Rennen eine 2-Klassengesellschaft wiederspiegelt. Zwischen dem 7 und dem 8. Platz kann man einen 2-3 Runden Abstand ausmachen, der quasi einer Distanz von 50-70km entspricht.

9h sind nun absolviert. Die Reihung der Top-10 lautet:
1. Manthey-Porsche
2. Land-Porsche +7min
3. Zakspeed-Viper - +1L
4. Schubert-BMW - +2L
5. Phoenix-Aston Martin - +2L
6. Paragon-Porsche - +4L
7. Alzen-Cayman - +4L
8. Falken Nissan 350Z - +6L
9. Dörr-Motorsport BMW 130i - +6L
10. Scheid BMW-M3 GTS - +6L

Beide VIP-Petfood-Porsche laufen noch . Dagegen verliert man bei Scheid durch 2 Kurzschlüsse die den Wagen auf der Strecke stranden lassen einige Plätze, die das Team in die Regionen um den 35.Platz hinabwerfen. Einer der Podiumsfavoriten ist damit aus dem Rennen.

Gibt es einige wenige Über-Teams die quasi "Nürburgring-GT1"-Fahrzeuge an den Start bringen? So Manthey, Land, Phoenix, Schubert, Alzen und Zakspeed? Dahinter ist eine breite Masse an Fahrzeugen die relativ eng beieinander liegen. Es wird interesssant sein hier am Ende des Rennens eine Statistik drüber laufen zu lassen.

Nach dem Absturz des Falken-Nissans ist der RJN-Wagen (Bild rechts) von Kurt Thiim und Co mit dem 20.Platz der best-plazierte 350Z.

Die Lagerfeuer der Fans an der Nordschleife, die nun das vom Auftaktregen durchnässte Holz verfeuern und der sich auch sonst verdichtende Nebel lassen die Rundenzeiten in relativ hohe 10-12-Minuten-Zeiten ansteigen. Nur der Manthey-Porsche, der Schubert BMW, der Alzen Porsche und der Aston Martin fahren unter der 10:30-Marke.

Um 3:56Uhr  werden die Verhältnisse der Rennleitung nach einigen Unfällen im Nordschleifenbereich zu kriminell - man unterbricht das Rennen aus Sicherheitsgründen. Das gesamte Feld wird bei Start & Ziel eingesammelt.

Tim Schrick muss so auf seinen Stint im RJN-Nissan noch etwas warten. "Wir haben bisher kein Problem gehabt. Wir fahren auch sehr verhalten, da der Wagen als Archillisferse das serienmässige Getriebe hat. Aber das wissen wir und passen somit darauf auf. Ausserdem haben wir haben eine geniale Fahrwerksabstimmung erarbeitet. Die ist perfekt und passt auf die Nordschleife wie Arsch auf Eimer"

"Das war der schlimmste Turn den ich je gefahren bin" gibt Robert Lechner in der Box zu Protokoll. "Bei einem Tauchgang würde man sagen es hat schlechte Sicht geherrscht. Man hat an einigen Stellen bei aufgeblendeten Scheinwerfern nichts mehr gesehen und ist in eine weisse Wand hineingefahren. Das waren maximal 15m Sichweite." Sonst ist Lechner mit dem Verlauf des Rennens zufrieden. "Wir können zur Zeit halt nicht so schnell fahren wie es möglich wäre. Nach dem Restart greifen wir noch mal an"

Romain Dumas hat im Manthey-Porsche eine eigene Geschichte über den  Horrorstint im Nebel zu erzählen. "Man sagte mir ´du bist gleich dran aber pass auf - es ist etwas nebelig´. Ich bin dann losgefahren und es war wirklich schon sehr, sehr neblig. Aber es wurde von Runde zu Runde immer schlimmer. Schließlich habe ich nichts mehr gesehen und bin nur noch um die von der Strecke kreiselnden Fahrzeuge herum gefahren die sich links und rechts von mir abdrehten.

 Auf der Döttinger Höhe war es so schlimm daß ich statt im 6. im 4. Gang gefahren bin. Da aber alle anderen im 3. oder 2. Gang unterwegs waren musste ich Slalom um die Autos fahren wie auf der Autobahn. Dann meldete sich Roland Kussmaul bei mir über Funk und sagte ´hey - du machst das gut - du bist 2 Minuten schneller als alle anderen´und ich funkte zurück "Seid ihr alle verrückt? Ich will sofort anhalten und aussteigen!!" ....

Eigentlich will die Rennleitung nur den in der Boxengasse befindlichen Fahrzeugen den Service gestatten und für die auf der Strecke befindlichen fahrzeugen Parc ferme-Bedingungen ausrufen. Widersprüchliche Meldungen sorgen aber dafür daß einige Teams wie Manthey und Land beginnen ihre Autos entgegen der Fahrtrichtung in die Boxengasse zu schieben um wieder daran arbeiten zu können. So lässt man das gesamte Feld ind die Box einfahren.

Pierre Kaffer freut sich auf den Nebel "Jetzt kann ich endlich mal kurz schlafen gehen" Sein M-Speed-Cayman steht jedenfalls wieder bereit. Hier hat man nach den beiden gebrochenen Antriebswellen in der Folge durch die Überhitzung während der Standzeit einen verschmorten Motorkabelstrang zu beklagen gehabt, der die Standzeit des Wagens auf 4h hochgeschraubt hat.
Theoretisch haben wir nun die 12h-Marke des Rennens hinter uns. Die Dunkelheit ist dem frühmorgentlichen Tageslicht gewichen aber der Nebel hängt immer noch zäh in den  Wäldern um die Nürburg.