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24h von Daytona -
die letzte Rennhälfte
  


Gegen 04:00 Uhr früh Ortszeit laufen zwei spannende Duelle um die Spitzenpositionen: Juan Pablo Montoya im Ganassi-Riley und Ryan Dalziel im Samax-Riley kämpfen rundenlang um die Führung, eine Runde dahinter geht es zwischen dem Brumos-Porsche Riley von Roberto Moreno und dem Sun Trust- Riley von Max Angelelli um Platz 3 zur Sache. Das zweite Ganassi-Auto liegt mit zwei Runden Rückstand auf die Führenden auf Platz 5, einen weiteren Umlauf dahinter folgt der Samax-Riley Nr. 11.

Doch bald festigen sich die Top-Positionen wieder, zu lange dauert das Rennen noch, um gerade in dieser Phase auf Dauer voll zu riskieren. Schon zu diesem Zeitpunkt ist abzusehen, dass der Sieger unter den soeben genannten Mannschaften zu finden sein wird – die weiteren Teams haben bereits zuviel Rückstand, um aus eigener Kraft nach vorne zu kommen.

Beste Mannschaft mit deutschsprachigen Fahrern ist um diese Zeit weiter der auf Platz 9 liegende AJR-Porsche Crawford von Long / Bergmeister / Dumas. Timo Bernhard fährt im TruSpeed-Riley auf Platz 11.

AJR Crawford
Farnbacher-Loles-Porsche

Für den Sigalsport-Riley BMW ist das Rennen in Runde 367 zu Ende – es wird von einem massiven Unfall berichtet, den Wendlinger unverletzt überstanden haben soll.

Zumindest in der GT-Klasse führt ein großteils mit deutschen Fahrern besetztes Team - auf den Gesamträngen 13 bis 15 liegend belauern die drei führenden Teams, der Farnbacher Loles-Porsche Nr. 85, der Mine Star-Porsche Nr. 17 und der Banner Racing-Pontiac Nr. 07, die bei konstanten Zeiten in derselben Runde liegen. Der Racers Group-Porsche Nr. 66 kann sich in Schlagdistanz zur diesem Trio halten, hingegen verliert der Mazda RX8 Nr. 70, der vorübergehend in den Top-3 der Kategorie lag, etwas an Boden auf die Klassen-Spitze. Dieter Quester und Phillip Peter liegen mit ihrem Porsche auf Platz 24 und sind somit Neunte bei den GT.

Es folgt eine Phase, in der die Platzierungen relativ konstant bleiben – lediglich die Boxenstopps bringen Veränderungen im Klassement: So findet sich der Sun Trust-Riley nach dem Fahrerwechsel bei Brumos auf Platz 3, Angelelli kann diese Position gegen Joao Barbosa auch absichern. Bei den GT wechselt die Führung mehrmals, der Racers Group-Porsche holt kontinuierlich auf. Die Top-8 in dieser Klasse sind um 04:30 nur durch vier Runden getrennt – das sollte noch genug Material für early-morning- und last-minute-Dramen liefern.

Eine Gelbphase würfelt in Runde 425 die Top-5 durcheinander: Scott Dixon im Ganassi-Riley Nr. 02 übernimmt Platz 3, der Sun Trust-Riley fällt sogar auf Rang 5 zurück. Scott Pruett hatte als Führender vor der „yellow flag“ rund 40 Sekunden Vorsprung auf Patrick Carpentier – als fünf Runden später die grüne Flagge wieder geschwenkt wird, ist der Abstand auf rund 5 Sekunden geschrumpft. Zwei Runden zurück sind die Fahrzeuge auf Platz 3 bis 5 ebenfalls nur durch wenige Sekunden getrennt. Auch bei den GT hat sich die drei-Wagen-Spitze wieder eng zusammengeschoben.

Nach 06:00 Uhr Ortszeit fällt bei den GT der Porsche mit der Nr. 17 zurück – das Racers Group-Auto Nr. 66 übernimmt somit Klassenrang 3, wenig später ist man sogar Zweiter.

Bei den DP geht es – in Manier eines Sprintrennens - nach wie vor um Sekunden, sowohl zwischen den beiden Führenden als auch den Teams auf den nächsten drei Rängen. Vorübergehend übernimmt dann Patrick Carpentier im Samax-Riley die Führung, nach dem nächsten Boxenstopp ist die ursprüngliche Reihenfolge wieder hergestellt.

Infield

Spitze

Um diese Jahreszeit dauern die Nächte in Florida lang – Sonnenaufgang am 28. Januar ist in Daytona um 07:15 Uhr, wie zum Hohn setzt zu diesem Zeitpunkt Regen ein. Der Zwischenstand lautet im Morgengrauen: Ganassi-Riley Nr. 01 (483 Runden), 10,7 Sekunden vor dem Samax-Riley Nr. 11, dahinter mit je 482 Runden der Brumos-Riley, der Ganassi-Riley Nr. 02 sowie der Sun Trust-Riley. Bei den GT führen Keen / Ehret / Werner / Hardt im Farnbacher Loles-Porsche mit 454 Runden auf Gesamtrang 13 – wobei diese Klasse immer spannender wird: Mittlerweile liegen die Top-6 dieser Kategorie innerhalb von nur zwei Runden. Der Porsche Nr. 64, in dem auch Ralf Kelleners fährt, ist kurzfristig bis auf Rang 3 bei den GT vorgerückt. Das Auto von Quester / Peter / Nielsen / Martini liegt in der Klasse auf Rang 7 und hält Gesamtrang 20.

09:00 Ortszeit - an der Spitze hat sich nichts Wesentlichen getan. Lediglich der Samax-Riley Nr. 11, an dessen Steuer Tomas Enge sitzt, findet sich nach konstanter Fahrt auf Rang 5, nunmehr vor dem Brumos-Auto Nr. 59. Jörg Bergmeister und die AJR-Mannschaft belegen mit 11 Runden Rückstand Platz 8. Bei den GT gibt es seit Stunden ein munteres Plätzetauschen zwischen den ersten sechs der Klassenwertung.


Nach 20 gefahrenen Stunden beginnt das letzte Sechstel des Rennens und selbst die verbleibenden vier Stunden stellen immer noch eine gewaltige Distanz dar. Angesichts der knappen Abstände in beiden Klassen wird hinter den Kulissen sicher schon gerechnet, was die eigene Boxenstrategie wie auch jene der Konkurrenten betrifft. Die führenden Fahrzeuge befinden sich in Runde 538 - zwischenzeitlich hat wieder Darren Manning im Samax-Riley Nr. 11 die erste Position vor Juan-Pablo Montoya übernommen. Dritter ist der Sun Trust-Riley, in dem schon wieder Jan Magnussen zu Gange ist. Der Samax-Riley Nr. 7, den Tomas Enge sogar bis auf Rang 4 nach vorne gebracht hatte, fällt nach einem längeren Stopp wieder auf den sechsten Platz zurück.


Beide Ganassi-Fahrzeuge werden zunehmend von technischen Problemen heimgesucht. Für den Ganassi-Riley Nr. 02 kommt in Runde 538 das Aus – man wird nun im Klassement nach hinten durchgereicht. Jörg Bergmeister kann somit auf Rang 7 vorrücken, das Rennen des AJR-Fahrzeuges wird jedoch in Umlauf 549 durch einen längeren Stopp unterbrochen.

In dieser Phase des Rennens könnte man abermals glauben, ein Sprintrennen zu verfolgen – die ersten drei des Gesamtklassements sind durch gerade einmal fünf Sekunden getrennt. In Runde 559 – es ist 10:15 Uhr Ortzeit - fällt der Ganassi-Riley Nr. 01 auf Platz 3 hinter Max Angelelli im Sun Trust-Auto zurück, in dieser Runden liegen gerade einmal 4 Sekunden zwischen den Top-3.

3 Kampf

Allegra-Porsche


Die GT-Klasse entwickelt sich ebenfalls filmreif – nach 21 Stunden kommen immer noch sechs Fahrzeuge zumindest für das Klassen-Podest in Frage. Marc Basseng’s Team hat aufgeholt, er rangiert im Allegra-Porsche Nr. 22 auf Platz 3. Ralf Kelleners Racers-Group-Porsche mit der #64 ist 5.

In Runde 571 queren die ersten drei der Gesamtwertung mit einem Anstand von insgesamt 0,77 Sekunden die Ziellinie – spätestens jetzt ist man spaßeshalber geneigt zu fragen, ob man diese Show verabredet hat. Nachdem der Brumos-Porsche Riley Nr. 59 bereits drei Runden zurück liegt, darf man zu diesem Zeitpunkt vorsichtig davon ausgehen, dass der Sieger aus dem Kreis der drei Führenden kommen wird.

Zweieinhalb Stunden vor Schluss, um 11:00 Uhr Ortszeit, führt dann wieder Montoya vor Ryan Dalziel und Angelelli. Marc Basseng ist auf Klassenrang 2 hinter Dirk Werner im Farnbacher Loles-Porsche Nr. 85 vorgerückt – der beste GT findet sich nun schon auf Gesamtrang 11.

11:30 Uhr Ortszeit in Daytona – zwei Stunden vor Rennende ist die 600-Runden-Marke geschafft und unverändert taktieren die Top-3 der DP – die Nr. 01 führt zwei Sekunden vor der Nr. 11 bzw. 5 Sekunden vor der Nr. 10. Auch in der GT-Klasse geht der Krimi weiter – das GT-Sixpack liegt nach wie vor innerhalb von drei Runden.

Dann schlägt der Defektteufel beim lange Führenden Farnbacher-Loles-Porsche zu: Der Wagen stößt auf der Strecke immer wieder mal kurze Rauchwolken aus. Als man an der Box den Motor begutachtet wird das Desaster offenbar: ein Motorschaden kündigt sich an. Nach knapp 580 Runden muß man die Wiederholung des Klassensieges aus dem Vorjahr adActa legen. Der Wagen wird nicht wieder ins Rennen geschickt. Keen/ Ehret/ Werner/ Hardt bleiben für ihre lange makellose Fahrt unbelohnt. Die Klassenführung übernimmt nun Marc Bassengs Mannschaft im Allegra Motorsport-Porsche. Pilot Dumoulin kann auf dem von seinem deutschen Teamkollegen herausgefahrenen Vorsprung aufbauen, muss sich aber nach hinten auf den heranrückenden Pontiac  von Banner Racing absichern.


 In der Verfolgertruppe des Spitzentrios fällt der Samax-Riley #7 von Thomas Enge zurück. Das Aus durch einen Motorschaden muß der Vision Racing Porsche Crawford #00 von Tomas Scheckter beklagen.

In der Spitzengruppe fällt eine Vorentscheidung als Jan Magnussen mehrfach Bremspunkte verpasst und 2x zeitaufwendig auf die Strecke zurückkehren muss. Den Sun-Trust Pontiac Riley plagen ernsthafte Bremsprobleme. Der Mannschaft bleibt nichts anderes übrig als dem Wagen beim nächsten Halt einen umfangreichen Bremsservice zu spendieren. Mit 2 Runden Rückstand auf die Spitze ist für die #10 der Rennsieg außer Reichweite.

Kelleners

Sun Trust


Vorne legt Scott Pruett im Ganassi Racing Riley #01 ein Höllentempo vor. Bei den Pitstops wird nur noch Sprit nachgefüllt. Die Samax-Mannschaft schickt Patrick Carpentier dagegen auf frischen Reifen in den letzten Stint. Doch das Risiko des deswegen längeren Stopps zahlt sich nicht aus. Etwa eine halbe Stunde vor Schluß gibt die Mannschaft des Samax-Teams die Jagd auf.

 Spannend bis zum Schluß bleibt es in der GT-Klasse. Die Allegra-Mannschaft startet mit einem Vorsprung von ungefähr 15s auf den Pontiac in die letzte Rennstunde. Bis auf 7s schmilzt der Vorsprung gegen Rennende zusammen. Dennoch kann am Ende Jean-Francios Demoulin die Oberhand behalten. Mit nach 24h äußerst knappen 7.1s Vorsprung gewinnen er und seine Teamkollegen de Quesada/ Gabel/ Basseng als Überraschungssieger die 24h von Daytona in der GT-Klasse. Mit dem Racers Group Porsche #64 und Ralf Kelleners schafft es neben Marc Basseng ein 2. Deutscher Fahrer auf das Treppchen der 24h von Daytona

An der Spitze wiederholen Scott Pruett/ Salvator Duran/ und Juan Pablo Montoya für die Ganassi-Mannschaft den Vorjahressieg bei den 24h von Daytona. Damit kann zum ersten Mal seit 1987 ein Team den Vorjahreserfolg wiederholen. Für die beiden Daytona-Neulinge Montoya und Duran ist es dein Premierensieg beim ersten Daytona bzw. Grand Am-Einsatz. Fur Pruett ist es der 2.Gesamtsieg und der 7. Klassenerfolg bei den 24h, womit er in der Statistik der Klassensiege zum erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten beim Traditionsevent aufsteigt. Mit nun 13 Grand Am-Siegen zieht er in dieser Statistik mit dem mittlerweile zurückgetretenen James Weaver als erfolgreichster Grand Am-Pilot gleich. Juna Pablo Montoya wird zum ersten Fahrer der sowohl das Daytona 24h als auch den F1-GP in Monaco, das Indianapolis 500 und eine Champ-Car bzw. Indycar-Saison gewinnen kann.

Podium

Daß im 2. platzierten Samax-Pontiac Riley mit Duno/ Carpentier/ Manning/ Dalziel eine Frau auf das Gesamtpodium steigt dürfte das Ergebnis des prestigeträchigen Rennens medienwirksam abrunden. Taylor/ Angelelli/ Gordon/ Magnussen im 3.platzierten SunTrust-Riley komplettieren das Podium der 45. 24h von Daytona.

 

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