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STT-Lauf 3 Assen (NL)
15-16.7.2006

von Patrick Holzer

Qualifying

Zum dritten Meisterschaftslauf kehrte die STT nach einjähriger Abstinenz im Rennkalender wieder nach Assen zurück. Die holländische Rennstrecke war über den Winter auf 4,555 km verkürzt worden, was nicht bei jedem Fahrer gut ankam. Erstmals in dieser Saison brachte Klaus Nesbach seinen Stealth B6 Sport, von dem weltweit nur acht Fahrzeuge existieren, an den Start. Keine leichte Aufgabe für die bisherigen Gesamtsieger Willi Herold, Rolf Rummel und Michi Besler, der in Assen aber auf einen Leihporsche von Irmgartz Motorsport zurückgreifen musste. Der BMW M3 war nach dem Trainingsunfall in Zolder nicht rechtzeitig fertig geworden. "In Spa werde ich wieder mit dem BMW angreifen", so der Hamburger.

Auch Lokalmatador René Snel wollte vor heimischen Publikum ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitsprechen. Schon vor zwei Jahren hatte Snel mit zwei Gesamtsiegen bewiesen, dass Assen ein gutes Pflaster für ihn ist. Das Rennen vor der eigenen Haustür wollten sich auch Jack Rozendaal (Porsche 964 RS), Hans de Leeuw (VW Golf III), Patrick Snel, Bertus Sanders und Johan Albers (alle BMW 120d Turbo) nicht entgehen lassen. Schon am Freitag musste Michi Besler den Porsche wieder abstellen, da eine in den Motorraum gewanderte Zündkerze den 964er außer Kraft gesetzt hatte. Auf Grund des eng gesteckten Zeitplans mussten die Startplätze bei einem Zeittraining herausgefahren werden. Dabei führte kein Weg am 600 PS starken Stealth B6 von Klaus Nesbach vorbei, der mit einer Zeit von 1.43,740 eindrucksvoll die Bestmarke setzte. In einer Nachtschicht hatte das Team die nach den Freitagstestfahrten aufgetretenen Getriebeprobleme am Stealth beseitigt und so den Start am Samstag erst ermöglicht. Mit drei Sekunden Rückstand stellte René Snel seinen Porsche neben den Stealth. Die zweite Startreihe wurde vom erneut starken Audipiloten Willi Herold, sowie Rolf Rummel, der am Freitag noch mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte, gebildet. Lars Schönemann vor Ulrich Becker, Michael Irmgartz und Johannes Graversen lautete die weitere Startreihenfolge. Der nach dem Zoldercrash neu aufgebaute V8 STAR von Klaus Hackl kam diesmal mit der Strecke nicht ganz so gut zurecht. Startplatz neun hieß es nach Trainingsende.

Stealth

Rennen 1

 Dass die warmen Temperaturen dem Stealth besonders gut liegen, zeigte Nesbach gleich beim Start zum ersten Rennen am Sonntag. Schon in der ersten Runde brachte der Mitbegründer der britischen Sportwagenmanufaktur einige Meter zwischen sich und Verfolger René Snel. Rolf Rummel hatte sich beim Start vor Willi Herold gesetzt und Rang vier erobert. Dahinter folgte die Dreierkampfgruppe Lars Schönemann, Michael Irmgartz und Robert Egner.


Lars Schönemann konnte in der folgenden Runde sogar auf Platz drei vorstoßen, musste diesen dann aber an Willi Herold abgeben. Da hatte Rolf Rummel schon längst Feierabend. Ein gerissener Keilriemen setzte der Fahrt seines GT2 Porsche ein jähes Ende. Von Nesbach bekam die Konkurrenz um den Gesamtsieg höchstens die Rückleuchten beim Anbremsen der Schikanen zu sehen.

Dafür lieferten sich René Snel und Willi Herold ein beinhartes Duell um den zweiten Gesamtplatz, bei dem keiner der beiden einen Meter verschenken wollte. Herold war zwar schneller, kam aber am Niederländer nicht vorbei. "So viel wollte ich dann doch nicht riskieren" meinte Willi Herold später..

snel
Schlemm

In der vorletzten Runde jedoch riss der Audipilot alle Zuschauer von den Sitzen. In der Schikane vor Start und Ziel setzte sich Herold beim Anbremsen neben Snel und ging vorbei. Dabei berührten sich die Protagonisten leicht, wodurch Snel zurückfiel. Am Gesamtsieg von Klaus Nesbach gab es nichts zu rütteln. 11,352 Sekunden Vorsprung sprachen eine deutliche Sprache. Willi Herold war mit dem zweiten Platz dennoch sehr zufrieden. "Klaus Nesbach fährt in einer anderen Liga, daher ist mein zweiter Platz für mich ein großartiges Ergebnis", so ein strahlender Willi Herold. Zu Rennbeginn noch kurzzeitig auf Platz drei gelegen, beendete Lars Schönemann das Rennen als Gesamtvierter und somit Sieger der großen GT Klasse. Bei den luftgekühlten GT Fahrzeugen bis 4000 ccm dominierte wie schon in Zolder Michael Irmgartz, der als Gesamtfünfter die Ziellinie überquerte. Spannend gestaltete sich der Kampf zwischen Ulrich Becker und Johannes Graversen um die sechste Gesamtposition. Erst als der Däne wegen Problemen am Auspuff zurückfiel, konnte sich Ulrich Becker zurücklehnen. Klassenkonkurrent Christoph Schlemm kam auf der ihm unbekannten Strecke von Runde zu Runde besser zurecht und arbeitete sich im Verlauf des Rennens von Startposition 12 aus auf den achten Platz nach vorne. Davor platzierte sich noch Robert Egner, der die übrigen Fahrer seiner Klasse locker im Griff hatte.

Serienpromoter Rolf Krepschik im Porsche dp 935 landete auf Platz neun, profitierte dabei aber ebenso wie Gerhard Zimpel vom Pech von Joachim Bunkus. Der amtierende STT Meister lag souverän an neunter Stelle, fiel dann aber wegen Radlagerproblemen und mangelnder Bremskraft zurück. Davon profitierten sowohl Gerhard Zimpel, als auch Georgios Katsikis, die Joachim Bunkus auf den dritten Klassenrang verwiesen.


V8 STAR Pilot Klaus Hackl kam mit der Strecke überhaupt nicht zurecht, mehr als Platz zwölf war so für den Assenneuling nicht drin. Überhaupt nicht rund lief es an diesem Wochenende bei Golfpilot Helmut Maier. Klassenkonkurrent Fabian Brameier, einst erfolgreich in der Formel König und Formel VW unterwegs, ging es da nicht besser. Nach einer guten Startphase war der STT Neueinsteiger sogar an Maier vorbeigegangen, ehe er wegen eines geplatzten Kühlschlauchs in der achten Runde die Segel streichen musste.
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Katsikidis



Start Lauf 2


Rennen 2

Wer gedacht hatte, dass sich beim zweiten Rennen am Sonntagabend die Solofahrt von Klaus Nesbach wiederholen sollte, sah sich zumindest im ersten Renndrittel eines besseren belehrt. Willi Herold klebte dem britischen Sportwagen im Heck und ließ Klaus Nesbach keine Verschnaufpause zu. Auf Platz drei folgte Lars Schönemann, der etwas Boden auf René Snel gut gemacht hatte. Hinter Snel kam das restliche Feld in der Reihenfolge Ulrich Becker, Michael Irmgartz, Robert Egner und Rolf Krepschik aus der ersten Runde zurück. An der Spitze konnte Nesbach den Audi S2, dem die Streckencharakteristik besonders entgegen kommt, nicht abschütteln. Erst als Willi Herold in der sechsten Runde etwas Gas wegnahm, setzte sich Nesbach in gewohnter Manier vom Feld ab. Wie schon im ersten Rennen behielt er beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge mit 11 Sekunden Vorsprung die Oberhand. Auch Willi Herold erklomm erneut als Zweiter das Podest. Da war die Frage nach dem Dritten im Bunde auf dem Siegerpodest schon spannender. René Snel hatte sich den dritten Platz wieder von Lars Schönemann zurückgeholt und blies nun zur Aufholjagd auf Willi Herold.

Kurz vor Rennende steuerte Snel den Porsche jedoch an die Box. Was war passiert? Eine defekte Benzinpumpe hatte die mögliche Podestplatzierung zunichte gemacht. Da auch schon zuvor Lars Schönemann wegen Reifenproblemen zurückgefallen war, hieß der lachende Dritte Michael Irmgartz. In einem fehlerfreien Rennen hatte sich der zweimalige STT Meister zunächst in den BMW M3 von Ulrich Becker verbissen, den er sich schließlich in der achten Runde endgültig zurecht gelegt hatte. Lars Schönemann rettete sich noch auf den fünften Gesamtplatz und holte sich erneut den Klassensieg bei den großen GT Fahrzeugen. Ohne die Reifenprobleme wäre mehr drin gewesen. "Da habe ich wohl an der falschen Stelle gespart", stellte der Däne mit Blick auf die abgefahrenen Hinterreifen nach Rennende fest. Im zweiten Rennen kam Klaus Hackl besser zurecht und verbesserte sich auf die sechste Position.


Am abwechslungsreichsten waren die Kämpfe im Mittelfeld. Zunächst führte Gerhard Zimpel die Vierergruppe mit Christoph Schlemm, Georgios Katsikis und Joachim Bunkus an, fiel dann aber in der sechsten Runde hinter Schlemm zurück. Dieser setzte sich gleich darauf von den restlichen Drei ab und schloss auf Klaus Hackl und Robert Egner auf. Am Ende fehlten aber drei Sekunden auf Robert Egner, der damit erneut Gesamtsiebter wurde. Christoph Schlemm zeigte sich trotzdem sehr zufrieden, obwohl er den "V8 STAR von Klaus Hackl gerne überholt" hätte. Die Zweiliterfraktion war nun wieder unter sich, wobei keiner die Punkte herschenken wollte. In der achten Runde schnappte sich Katsikis den Golf von Gerhard Zimpel, der auch noch von Joachim Bunkus überholt worden war. Gesamtplatz neun und Klassensieg bei den Zweilitern war die erfolgreiche Ausbeute des Wochenendes. Vor zwei Jahren feierte Georgios Katsikis an selber Stelle seinen ersten Rundstreckensieg, damals noch im Gruppe H Sprint..

Podium


Durch seine beiden Klassensiege bei den luftgekühlten GTs bis 4000 ccm eroberte sich Michael Irmgartz die Gesamtführung. Drei Punkte dahinter liegt der bis dato Gesamtführende Joachim Bunkus. Den dritten Platz teilen sich Ulrich Becker und Willi Herold. Schon in drei Wochen geht es für die STT weiter. Dann ruft der traditionsreiche Ardennenkurs Spa-Francorchamps. Dessen Ruf sind bis jetzt 55 Teilnehmer gefolgt, die packenden Motorsport auf der schnellsten Achterbahn der Welt garantieren werden. Wer als Fahrer dabei sein will, sollte sich aber beeilen. .

Rennergebnisse

Resultat Lauf 1
Lauf 2

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