Der „Epilog 2006" des Automotodrom Brno war heuer gar kein echter Epilog, am 14. und 15. Oktober gibt sich der Porsche-Alpenpokal auf der 5,4km langen Berg-und-Tal-Bahn nahe der mährischen Metropole die Ehre. Somit also nicht Ende des Rennbetriebes, aber zumindest Ausklang der tschechischen Saison, war das 6-Stunden-Rennen heuer eine gelungene Veranstaltung.

Mit neuem Sponsor im Hintergrund (eine italienische Automarke mit Sportlerherz) wurde ein feines Rahmenprogramm zusammengestellt, die Promotion griff heuer offenbar auch besser als in vergangenen Jahren, und das nachgerade prächtige Frühherbstwetter trug ein Übriges dazu bei: obwohl der freie Eintritt der Vergangenheit angehört, fand das 6-Stunden-Event vor einer schönen Zuschauerkulisse statt. Ein Teil dieser Zuschauer hielt auch tatsächlich bis zum Ende des Rennens um 21 Uhr 30 durch. In den freitäglichen Trainingssitzungen gab es ungewohnt viele „Flüge", zweimal wurde wegen Ölteppichen und anschließenden Drehern abgebrochen.

Um es vorwegzunehmen, sportliche Überraschung gab es auch dieses Mal keine. Dank überlegener Technik, soliden fahrerischen Leistungen und offenbar reichlich vorhandenem Budget schlugen die Seriensieger der letzten Jahre wieder zu. Das Charouz Racing System hatte zwei Mercedes CLK-DTM vor Ort, und die einzige offene Frage war, wie viele Runden Vorsprung die Silberpfeile im Ziel haben würden. Aber: Doppelsieg gab es keinen.

Zum ersten Mal gab es bei den 6 Stunden von Brünn amerikanische Beteiligung, und zwar im Charouz Mercedes mit der Startnummer 11. Tom Sedivy, erfolgreicher Unternehmer tschechischer Abstammung, war bereits 2001 mit dem Machánek-Team in der FIA-GT-Serie unterwegs, er brachte den ALMS- und GrandAm-erfahrenen Larry Connor und Robby Gordons Indy-Ingenieur Tom Knapp mit.