Der Dominator der beiden Läufe über jeweils 14 Runden auf der 3,7 Kilometer langen Motorradvariante der Grand-Prix-Strecke hieß allerdings Thomas Riethmüller. Nach einem fulminanten Sportwagendebüt auf dem Lausitzring trat er hier wieder mit einem URD-BMW, diesmal mit dem C3, an und hatte bereits im Training die Konkurrenz im Griff. Das erste Rennen entschied der heuer im Porsche-Carrera-Cup startende Deutsche dann auch mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg für sich.

Zwei Meisterschaftsentscheidungen standen noch aus: Wolfgang Payr hatte gegen Tony Sinclair noch eine rechnerische Chance auf den Sieg in der Division 1, und die Formel-Fahrer Peter Milavec und Ernst Kirchmayr führten ein Fernduell um den Titel des besten Monoposto. Milavec, dieses Mal wieder mit dem Audi-Turbomotor im Lola Formel 3000 unterwegs, bekam in der Division 3 Konkurrenz von Walter Colacino in einem "konventionellen" F3000-Lola; der Italiener war jedoch nie wirklich in der Lage, Milavec zu gefährden. In der Division 4 war Kirchmayr dieses Mal Solostarter.

PRC-Duell auch in der Division 2: Divisionsmeister und Gesamtsieger der Sports Car Challenge 2005, "Tessitore" aus Österreich, hatte schon im Qualifying mit Gripmangel auf der Hinterachse zu kämpfen, er mußte sich seinem Landsmann und ewigen Rivalen Bernd Rübig im PRC-Opel beugen. Vor Division-4-Sieger Kirchmayr gingen die beiden auf Platz 8 und 9 ins Ziel. Der Deutsche Peter Kormann in einem weiteren PRC-Opel wurde sicherer Klassendritter.

Dahinter folgte Junior Martin Brückel in seinem 1,8l Opel, gefolgt von PRC-Pilot Alexander Hin und Georg Hallau, der ausnahmsweise seinen Sharon GT wegen eines Problems am Motor gegen einen PRC des AMS-Teams eintauschen musste.

Leider schon in der 2. Runde fielen  der PRC vor Gerhard Münch sowie der Koppehel-BMW von  Achim Koppehel einer Kollision zum Opfer. Auch der Osella von Arnold Wagner überstand eine Startrangelei zu Rennbeginn nicht.

Dahinter hatte Formel-3000-Fahrer Milavec vom Briten Tony Sinclair im Jade einige Mühe. Emanuel Pedrazza pilotierte in dieser Saison bereits zum zweiten Mal ein brandneues Auto: Pedrazza Racing Cars hat eine neue Chassisgeneration auf die Räder gestellt, mit einem BMW-Motor erlebte der "Big Brother" BB05 hier nach dem Debüt am Eurospeedway sein 2. Rennen. Gegen Wolfgang Payr im aktuellen Chassis mit identischer Motorisierung setzte sich Pedrazza im Kampf um den vierten Gesamt- und dritten Divisionsrang schließlich durch: erstes Podium im 2. Rennen, ein Debüt nach Maß.