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Porsche-Michelin-Supercup 3.4.05 Bahrein:
Turbulenter Saisonauftakt

von Guido Quirmbach - Fotos: PorscheAG
Start Bahrein

Hoch her ging es beim Saisonauftakt zum Porsche-Michelin-Supercup, einem nicht zur Wertung zählenden Einladungsrennen im Rahmen des "Großen Preises von Bahrain". Bei 41° C Außentemperatur ging der Engländer Richard Westbrook (Lechner-Racing) von der Pole-Position an den Start. Dabei profitierte der Sieger des letztjährigen britischen Carrera Cups von einem Regelverstoß am Auto von David Saelens, dem die beiden schnellsten Zeiten gestrichen wurden, damit blieb dem Belgier nur Startplatz elf. Christian Menzel (Kelberg) ging von Rang zwei vor Allesandro Zampedri(I) ins Rennen. Und diese drei erstplazierten sorgten gleich für Stimmung nach dem Start: Westbrook kam etwas schlechter weg und versuchte, Zampedri, der einen Bombenstart hatte, den Raum eng zu machen. Dieser wich aus und knallte Menzel leicht in die Seite. Durch den Toucher wiederum wurde Menzel ganz nach innen  gedrückt, diese Position konnte er in der ersten Kurve nutzen und führte vor Westbrook und Zampedri.

Am Ende der ersten Runde saugte sich Westbrook an den tolimit-Piloten heran und ging vorbei. Dabei bremste er zu spät, so das Menzel sofort kontern konnte.

Dahinter verlor der einheimische Porsche-VIP-Starter Salman Al-Khalifa  beim Anbremsen der ersten Kurve seinen GT3-Cup aus der Kontrolle und knallte kreiselnd in den Wagen von Phillip Beyrer. Dies bedeutete nicht nur das Aus für beide, sondern auch eine Safety-Car-Phase über drei Runden, bis die beiden havarierten Fahrzeuge geborgen waren.


Fein aufgereiht wie die berühmte Perlenschnur fuhr das Feld beim Re-Start durch die erste Kurve, aber gleich danach machte Westbrook gewaltig Druck auf Christian Menzel. Am Ende der Runde geriet der Kelberger Routinier eingangs Start/Ziel auf den Randstein, Westbrook zog innen durch und ward nie mehr gesehen.


Patrick Huismann (NL), vierfacher Gesamtsieger im Supercup und heuer ebenfalls für das Team von Walter Lechner am Start, konnte von Startplatz sieben kommend Boden gut machen und bremste am Ende der Start/Ziel-Geraden Zampedri mit einem Lehrbuchmanöver sauber aus. Der Italiener war dadurch total aus dem Rhythmus und wurde bis auf Position sieben durchgereicht.       


Im Vergleich zur sehr durchwachsenen Saison 2004 war Huismann nicht wiederzuerkennen und machte stetig Boden auf Christian Menzel gut. Währendessen duellierten sich Gastfahrer Bernd Mayländer und der zweite tolimit-Fahrer Richard Lietz(A) heftig um Rang fünf. Nach zwei leichten Ausrutschern von Lietz zog der Formel1-Safety-Car-Pilot schließlich vorbei.


Christian Menzel machte dann in der gleichen Kurve den gleichen Fehler wie zuvor bei Westbrook, diesmal zog Huismann vorbei. Menzel spürte nun den Druck von UPS-Junior Jan Seyffart (Querfurt) im Nacken, der bei seinem ersten Auftritt für Porsche einen wunderbaren Einstand feierte. Auch Teamkollege Lance-David Arnold (Duisburg) überzeugte mit einem feinen neunten Platz.

Podium Bahrein


 An dieser Reihenfolge änderte sich nichts mehr, nach zwölf Runden war es Richard Westbrook vergönnt, sich als erster Sieger auf einem Porsche 997 GT3 Cup in die Geschichtsbücher eintragen zu lassen. Richard Lietz versuchte in der letzten Kurve noch eine erfolglose Gewaltaktion gegen Zampedri. Der Umsicht des Italieners, der den viel zu schnellen Lietz passieren ließ,  ist es zu verdanken, dass es nicht nochmals heftig geknallt hat.Auch der erste Motorschaden ging ans Team von Walter Lechner, Geoffry Horion (MC) verlor rundenlang Kühlwasser, bis die sechs Zylinder dann bei Start und Ziel ihr Leben aushauchten. Nach Rang eins und drei aber ein sicherlich verschmerzbarer, wenn auch unnötiger Verlust für die Truppe aus unserem Nachbarland.

Das erste Rennen mit dem neuen 997-GT3-Cup bot packenden Sport und im ganzen Feld tolle Positionskämpfe. Dies lag sicher auch an der Charakteristik der Rennstrecke von Bahrain, aber sicher auch an dem neuen Fahrzeug. Besonders das fehlende ABS sorgte doch dafür, dass sich so manche Spreu vom Weizen trennten. In drei Wochen geht dann weiter mit dem ersten Wertungslauf zum Porsche-Michelin-Supercup 2005 in Imola.

Stimmen nach dem Rennen:

Richard Westbrook (Sieger): "Das Auto war absolut perfekt abgestimmt. Meinen Start fand ich nicht mal so schlecht, aber Christian war zunächst schneller. Ich habe mich nicht nervös machen lassen, meinen Rhythmus gefunden, und dann hatte ich das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Dieser Sieg ist unendlich wichtig für mich und unser Team."

Christian Menzel (Platz drei): "Meine Motortemperaturen waren sehr hoch, ich hatte ständig ein Auge auf der Anzeige. Das hat meine Konzentration gestört. Vom Fahrwerk her bemerkte ich Übersteuern, war deshalb aus den Kurven raus immer zu spät am Gas."

Jan Seyffarth (Platz vier): "Mein Rennen lief gut. Einmal war ich im Dreck neben der Strecke. Ich schätze, sonst wäre ich noch weiter vorne angekommen."

Ergebnisse:

Startaufstellung:


1. Richard Westbrook (GB), Lechner Racing School Team 2, 2:04.269 Min. (=156.782km/h)
2. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 0.069 Sekunden zurück
3. Alessandro Zampedri (I), Lechner Racing School Team 1, 0.158
4. Bernd Mayländer (Schorndorf), Porsche AG, 0.223
5. Jan Seyffarth (Querfurt), UPS Porsche-Junior Team, 0.274
6. Richard Lietz (A), Tolimit Motorsport, 0.439
7. Patrick Huisman (NL), Lechner Racing School Team 1, 0.467
8. Tim Bergmeister (Langenfeld), Pro Futura Racing Team Kadach, 0.540
9. Fabrice Walfisch (F), Pro Futura Racing Team Kadach, 0.700
10. Geoffrey Horion (MC), Lechner Racing School Team 2, 0.701
11. David Saelens (B), Pro Futura Racing Team Kadach, 0.748
12. Lance David Arnold (Duisburg), UPS Porsche-Junior Team, 1.067
13. Philip Beyrer (CH), Jetstream Motorsport PZ Essen, 1.752
14. Salman Al-Khalifa (BRN), Porsche AG, 2.539
15. David Dermont (MC), Lechner Racing School Team 2, 2.672
16. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport PZ Essen, 2.751
17. Werner Fischer (Waiblingen), Tolimit Motorsport, 3.258
18. Oliver Mayer (Ingolstadt), Vertu Racing PZ Hofheim, 3.555
19. Jaber Al-Khalifa (BRN), Porsche AG, 4.442
20. Matthias Weiland (Neu-Isenburg), Vertu Racing PZ Hofheim, 4.489


Rennergebnis:


Runden 3 bis 5: Safety Car nach Unfall von Salman Al-Khalifa (BRN)

1. Richard Westbrook (GB), Lechner Racing School Team 2, 12 Runden in 28:30.976 Minuten (=136.976 km/h)
2. Patrick Huisman (NL), Lechner Racing School Team 1, 3.677 Sekunden zurück
3. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 4.756
4. Jan Seyffarth (Querfurt), UPS Porsche-Junior Team, 5.072
5. Bernd Mayländer (Schorndorf), Porsche AG, 9.660
6. Alessandro Zampedri (I), Lechner Racing School Team 1, 10.954
7. Richard Lietz (A), Tolimit Motorsport, 11.584
8. Fabrice Walfisch (F), Pro Futura Racing Team Kadach, 14.461
9. Lance David Arnold (Duisburg), UPS Porsche-Junior Team, 17.104
10. David Dermont (MC), Lechner Racing School Team 2, 25.864
11. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport PZ Essen,
12. Werner Fischer (Waiblingen), Tolimit Motorsport, 38.473
13. Oliver Mayer (Ingolstadt), Vertu Racing PZ Hofheim, 39.736
14. Jaber Al-Khalifa (BRN), Porsche AG, 40.381
15. Matthias Weiland (Neu-Isenburg), Vertu Racing PZ Hofheim, 44.487

Nicht gewertet:

Geoffrey Horion (MC), Lechner Racing School Team 2, 9 Runden
David Saelens (B), Pro Futura Racing Team Kadach, 7 Runden
Tim Bergmeister (Langenfeld), Pro Futura Racing Team Kadach, 7 Runden
Philip Beyrer (CH), Jetstream Motorsport PZ Essen, 1 Runde
Salman Al-Khalifa (BRN), Porsche AG, 1 Runde

Schnellste Runde:

Richard Westbrook, Runde 7, 2:05.650 Minuten = 155.059 km/h


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