Michael Krumm hatte bislang ein eher durchwachsenes Wochenende. "Leider hatten wir gestern im Quali ein elektronisches Problem gehabt und sind am Boxenausgang stehen geblieben. Nachdem wir das fixiert hatten haben wir nur 2 schnelle Runden fahren können. Das Balance des Wagens haben wir bis jetzt noch nicht zufriedenstellen hinbekommen.  Der Motor ist wegen der Turbolader vom Schwerpunkt her höher und auch ein wenig schwerer. Deswegen haben wir hier immer noch ein Highspeed-Übersteuern was auf solch einem Kurs wie Spa tödlich ist. Der andere Wagen hat eine deutlich andere Balance weswegen wir dessen Setup-Daten nicht übernehmen können. Wir haben auch nicht genügend Testdaten. Der Andrew Thompson hat bislang einen sehr guten Eindruck gemacht. Er war gestern nach nur wenigen Runden sehr schnell. Der andere Wagen wird auf jeden Fall gut dabei sein." Krumm ist als Fahrer des Startturns ausgewählt worden.

Henri Pescarolo ist an diesem Wochenende ein glücklicher Mann. "Wir hatten nach den ersten Tests schon damit gerechnet daß der Wagen schnell ist, aber die Zyteks und den DBA darf man nicht aus den Augen verlieren. " J.-C. Boullion gibt noch ein paar Details mehr preis: "Nach dem Paul Ricard tests waren wir schon optimistisch, da der wagen eine sehr gute Balance hat. Im Quali hat Eric Comas die zeit gesetzt. Wir haben nach dem Qualifying nichts ändern müssen. Wir drücken die Daumen daß es hinhauen wird.

JCW findet sich in der selben Rolle wie letztes Jahr wieder. "Letztes Jahr haben wir die Audi gejagd nun den Pescarolo. Durch die Restriktorwechsel kann man die beiden Motoren von letztem jahr und den Judd nun schlecht vergleichen. Man hat schon etwas weniger Power, aber das haben die meisten anderen auch. Wir sind hier auf die Entwicklung eines gemischten Trocken-/Regensetups gegangen, da wir mit einer abtrocknenden Strecke rechnen."

Im Courage-Werksteam ist man nach einem erneut 14.Platz desillusioniert. "Der Regenreifen funktioniert unterhalb 15° nicht. Hier haben wir 6° gehabt. Die Slicks sind deutlich besser im kalten, Das haben wir im Wintertraining festgestellt. Wir hoffen daher auf jeden Fall auf eine trockene Linie und darauf daß Yokohama bei der Mischungsentwicklung für die Regenreifen noch was findet"

Bei Essex-Zytek läuft man dem aus dem Unfall von Caspar Elgaard (nicht Shimoda wie zuerst gemeldet) hinterher "Der Abflug gestern war durch einen Fahrerfehler verursacht. Hayanari hat wenig Fahrpraxis deswegen gehabt. Er hat den Wagen gestern qualifiziert. Hier im Warm-up fahren John und Caspar wieder und müssen sich erstmal an die Bedingungen gewöhnen. Am Setup haben wir noch einiges gemacht."

Ben Leuenberger ist mit dem reinen Qualifying-Ergebnis zufrieden "Wir sind durch das kurze Qualifying nur 1s hinter den BMS-Ferraris. Das ist für ein 7 Jahre altes Auto nicht schlecht. Man darf auch nicht vergessen daß wir hier mit minimalem Aufwand unterwegs sind. Gestern hatte ich meine Reifen nach 3 Runden gerade mal warm gefahren, da wir für die Viper keine Reifenwärmer benutzen. Da wäre noch was gegangen. Im Regen werden wir etwas bessere Chancen haben. Im Rennen werden meine Co-Piloten leider 2-3 Runden pro Stint verlieren. Beides sind Privatiers - dem Pierre Perret gehört das Auto, und der möchte natürlich etwas Spaß haben. Der wäre fast gestern aus der Haut gefahren vor Freude als das auto so weit vorne zu stehen kam. Deswegen geht das Team das  Rennen ganz entspannt an und macht keine übertriebenen Setup-Arbeiten."

 "Adam Jones im T2M hatte im Warmup mit dem Durchblick auf der Strecke zu kämpfen. "Teilweise ist es noch sehr neblig. Wir haben gestern nach dem viel zu kurzen Qualifying, in dem Xavier (Pompidou) am Steuer saß, noch einiges am Fahrwerk geändert. Fürs Rennen sollte es passen"

Bei Jota beschränkt man sich wie bei Creation darauf ein Mittelding zwischen Trocken- und Regensetup zu finden. "Wir sind sicher daß es zwischendurch im Rennen abtrocknen wird" Ist sich John Stack gewiss. " Wir haben deswegen noch einiges am Setup geändert"

Bei RML zeigt sich Thommy Erdos entspannt. "Die Leute bei RML und Lola haben einen guten Job gemacht. Natürlich sind wir auf den Geraden ein wenig langsamer als noch in der LMP1-Konfiguration aber die sind ja auch eingebremst. Der Wagen fährt sich gut und wir dürfen mit der Performance zufrieden sein.

Bei Tampolli (der gelb-grüne Bolide links) beschränkt man sich darauf den Wagen in seiner letzten internationalen Saison zum Laufen zu bringen und konzentriert sich auf troublefreie Stints. Ein LMP2 ist aus Budgetgründen nicht in Planung. Die Kollegen von Villorba-Corse (Lucchini) vertrauen ebenfalls auf ein 4 Jahre altes Chassis (Nr.145) und dürften eine ähnliche Strategie auf dem Papier haben. Das italienische Team vertraut als einziges auf Avon-Pneus.

Kai Kruse hat im Warm-up noch eine Baustelle am Courage identifiziert. "Gestern war soweit alles ok. Wir haben aus Sicherheitsgründen eine Runde weniger gefahren. um die 20min-Regel nicht zu verletzen, sonst hätten wir noch eine Runde mehr fahren können und wären dann so 4. in den Top-5 gewesen. Amsonsten lief das Auto sehr stabil. Pirelli hat hier an diesem Wochenende noch einmal richtig Gas gegeben und einen sehr guten Job gemacht.

Leider ist nun im Warmup wieder das Starter-Problem aus Sebring wieder aufgetaucht. Dabei scheint es sich nicht um ein thermisches Problem zu handeln sondern ein elektronisches - es ist eine frage von der richtigen Power zum richtigen Zeitpunkt. Das ACO Reglement ist ja in diesem Fall ein wenig schwierig was das Anschieben des Wagens betrifft. Aber wir sind optimistisch daß wir das hier noch lösen können.