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1000km von Spa (B)
15-17.4.2004
LMP - erste Rennhälfte

von H.Gallinnis und Robert Prange
Fotos: Robert Prange, Jan Hettler und Udo Klinkel
LMES

Start

Trotz noch sehr nebliger Bedingungen auf der gerade hoch nach Les Combes und bei la Source (der Rest der Strecke hat eine akzeptable Sicht) gibt die Rennleitung entgegen erster Prognosen das Rennen ohne Safety-car-Phase frei. Stephane Ortelli im Audi überrumpelt die vor ihm plazierten Piloten und setzt sich bei Les Combes auf Position 2. Magnussen im Lister schießt sich gar auf 3 vor. Misnassian ist der Verlierer des Starts, verstänlich da er auf Intermediates nichts zu schnell riskieren möchte . Aus der ersten Runde kommt Collard im Pescarolo als sicher Führender zurück, gefolgt von Ortellis Audi, und dem Lister, dem der DBA im Nacken hängt. ,Es folgen der Essex-Zytek und Krumms Dallara.

In Les Combes hängt ein Nebel der sich gewaschen hat. Das F3-Rennen im Vorprogramm ist schon abgesagt worden und nicht wenige spekulieren darauf daß das LMES-Rennen nach einigen Runden hinter dem Safety-Car (so soll der start erfolgen) ebenfalls das selbe Schicksal ereilt. Es ist bewölkt, neblig bei Temperaturen um die 5-10° nasser Strecke und Sichtweiten um die 100m. Zur Erinnerung: ein LMP1 macht im Renntempo 50m die Sekunde.

Einige Teams wagen trotzdem den Griff zu den Intermediates, besonders die  im Mittelfeld, die meinen noch was aufholen zu müssen, während die Teams in den Frontreihen auf Nummer Sicher gehen und Regenreifen haben. Das würde Unfälle provozieren. Die Streckensprecher lassen den Song "let the sun shine in" in der Einführungsrunde laufen - wirds helfen?

Lister

Erst in Runde 3 kann Minassian Jan Magnussen im Lister knacken und sich dauerhaft auf Platz 3 festsetzen. Erste Besucher in den Boxen sind die italienische LMP2-Werksmannschaft von Lucchini und der Tampolli. Krumm wird in der Folge vom Jota-Zytek kassiert. In der Runde 5 kollidiert Ortelli fast auf der Startgerade mit dem Spyker. Collard setzt sich um 2s pro Runde vom Audi ab - auf Regenreifen. Hinter dem DBA bildet sich eine muntere Kampfgruppe aus dem Lister, dem Essex-Zytek, dem Jota-Zytek und dem Gainer-Dome der Krumm auch noch aufschnupft - der kommt in Runde 9 an die Box und lässt die Reifen wechseln.

Kruse-Courage


LMP´s


In Runde 8 fällt der Kruse-Courage auf der Strecke aus. Mehrere Wagen bekommen hier die schwarz-orangene Flagge da sie die Beleuchtung nicht an haben. In der LMP2 führt zur Runde 10 der RML-Lola vor den beiden Noel del bello Courages einem Belmondo, dem Lola, dem G-Force-Courage und dem 2. Belmondo-Courage.

Audi

Reihenfolge der ersten 14 :

#17, 20s vor #4, #7, #6, #15, #5, #9, #8, #25, #36, #35, #37, #39, #31

Collard ist 3s pro Runde schneller als der Audi. Kurosawa im Jota kauft sich den Gainer-Dome seines Landsmanns Michigawa und verbessert sich auf  Position 6. Weiter auf gutes Wetter hofft Christian Vann für den Werkscourage. "Wir haben noch nicht getestet ab wann die Slicks im Nassen bei solch kalten Bedingungen besser sind als die Regenreifen. Wir müssen auf eine trockene Linie hoffen bevor wir das hier probieren."

In Runde 16 kollidiert der Audi mit dem Jubin-Porsche beim Anbremsen der Busstop. Ortelli kann weiterfahren - für den Porsche gehts ab in die Botanik. Erste Boxenstopps gibts für den JOTA-Zytek und den Gainer-Dome. Als der Pescarolo an die Box kommt führt kurzfristig der Audi, der aufgrund seiner FSI-Technik immer ein wenig länger draussen bleiben kann. Als der Pescarolo steht muß der ebenfalls in die Box kommende Cochet im Werks-Courage einem Mechaniker ausweichen und kollidiert mit der Boxenmauer. Die Hinterachse ist verbogen - aus!

Der Audi kommt in Runde 23 rein und Pescarolos Wagen führt wieder. Dann steht plötzlich der JOTA-Zytek demoliert auf der Wiese bei Les Combes. Der JMB-Ferrari war beim Anbremsen ausgebrochen, in die Leitplanken eingeschlagen und hatte Kurosawa  beim Zurückschleudern auf die Strecke mitgerissen . Da der auf der Strecke liegende Diffusor des F575 einen weiteren Unfall auslöst in den der Menx-Ferrari und der IN2-Porsche verwickelt sind schickt die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke. Troubles gibt es für  Creation die mehrfach wegen kurzer Arbeiten am Motor an die Box kommen müssen.

Nach 90 Minuten müssen wohl der Kruse-Courage, der NDB-C65 Nr.21 , der Werks-Courage und der JOTA-zytek als Ausfälle gewertet werden.
In der LMP 2 führt der RML-Lola unmittelbar vor dem Berridge Lola, dem Belmondo-C65 #37 , dem verbleibenden NDB-C65 und dem Bruneau-Pilbeam , der zwar mit einigem Abstand folgt aber immerhin hält. Die französische Truppe greift noch ein letztes Mal auf den MP91 zurück - der neue Pilbeam LMP2 soll in Le Mans debütieren.

RML

Jota

Etwa zur 2h-Marke wird das Rennen wieder gestartet. Der Lister kommt zu diesem Zeitpunkt in die Box rein. In der Safety-Car-Phase ist der Audi hinter den Nielsen-Zytek zurückgefallen. Ein Vorsprung von etwa 20s auf den Zytek baut Collard in der Folge locker aus, während der audi 1min dahinter hängt. Der Lister ist mit Rundenabstand 4. Der Dome hat schon eine weitere Runde dahinter Platz 5 inne, und muß sich diverser aufmüpfiger LMP2 erwehren, so des Belmondo-Courage #37 in dem Didier Andre schließlich am japanischen Boliden vorbeizieht.

Etwa zur 2h-Marke lautet die Reihung der ersten 16:
#17, #15, #4, #6, #37,  #5, #8, #18, #39, #25, #7, #52, #66, #61, #31, #93

Nic Minassian dreht mit einer 2:12 die schnellste Runde bislang - das kann nur ein Werk der Michelin-Sliks in den Händen eines erfahrenen Piloten sein. Eine trockene Line beginnt sich langsam aber sicher abzuzeichnen. Nach 130min steht plötzlich der RML-Lola bei Stavelot an der Strecke. Thommy Erdos versucht in Alleinarbeit den Wagen wieder in Gang zu bringen. Die LMP2 führt nun Andre im Belmondo-Courage vor dem Berridge-Lola an. Nielsen bleibt derweil konstant etwa 20-25s hinter dem führenden Pescarolo auf strategischer Schlagdistanz. Erdos bekommt den Wagen nach etwa 10min wieder flott und steuert flugs die Box an.

Nun kommt der Pescarolo in die Box, man wechselt auf Eric Comas als Fahrer und zieht Slicks auf - nun soll es richtig losgehen. Eine Schrecksekunde gibts als der C60 zunächst nicht anspringen will. Aber Comas bringt den Wagen wieder in Schwung. Kurze Zeit später wird aufgrund des Unfalls der Watt-Porsche die 2. Safety-car-Phase ausgerufen.

Der Audi führt während der SC-Phase, gefolgt vom Zytek und dem Pescarolo. Der Lister bekommt derweil in der Box Starterprobleme und verschwindet bis auf weiteres in der Box.  Zehn Minuten vor Erreichen der 3-Stunden Marke geht das Safety-Car auf seine vorerst letzte Runde. Der Nielsen-Zytek sowie der Pescarolo Courage lauern beim Restart auf ihre Chance Stephane Ortelli im Audi zu überrumpeln. Doch der Franzose bleibt cool und vorerst in Führung. Derweil steuert der Creation-DBA routinemässig die Boxen an.

Restart kurz vor der Rennhalbzeit.  Plötzlich sorgt Toni Seiler im  BMS Ferrari 550 für die nächste Schrecksekunde : Ein Highspeed-Dreher Ausgangs Blanchimont bleibt trotz des dichten Verkehrs gottseidank ohne Folgen. Für die Lister-Crew ist der Tag mitlerweile beendet , die Getriebeprobleme scheinen sich nicht vor Ort lösen zu lassen.  Der Audi steuert die Box zwecks Spritaufnahme an , frische Michelins werden nicht aufgezogen. Die Führung ist trotzdem futsch , Shimoda im Zytek führt nun vor Eric Comas.


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