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1000km von Monza (I)
9-10.7.2004
1.Rennhälfte GT

von Christian Freyer
LMES


Schon in der ersten Rennstunde sah es anfangs wieder nach dem übichen Schema aus: LMES Rennen sind, wenn alle fahren und die CARE Ferrari gewinnen. Die vier von Prodrive gebauten F550 bestimmten die Spitze des 10 Wagen starken GT1 Feldes. Allen voran stürmte Christophe Bouchut (Convers Bank/Cirtek) um den knapp 5,8 Kilometer langen Kurs, erst mit Christian Pescatori (#51 BMS), später dann mit Tomas Enge (Menx) im Schlepptau.
Nachdem Pescatori den Speed von Bouchut nicht mehr mitgehen konnte, war er vom Tschechen Enge einkassiert wordem, der zwischenzeitlich schenller unterwegs war als Bouchut.

Matteo Cressoni im #52 BMS Ferrari geriet derweil unter Druck von Peter Kox (#64 JLOC Lamborghini), der immer besser in Fahrt kam. Die von Reiter gewählte härtere Reifenmischung begann Haftung aufzubauen und der Niederländer wollte nach vorne. Cressoni wurde dann auch recht schnell auf Rang fünf nach hinten gereicht und die Jagd Richtung Pescatori wude begonnen.

Eher als Gejagter fühlen konnte sich Wolfgang Kaufmann mit dem A:Level Porsche 996 Turbo. Direkt zu Beginn des 1.000 KM Rennens brach die Airbox, was zu erheblichen Leistungseinbußen führte. Zudem bereitete Kaufmann das Fahrverhalten des Porsche Kopfzerbrechen. „Bei der Fahrt in die Startaufstellung ist das Auto in der ersten Rechts hinten weggegangen. Ich weiß nicht, was das ist.“ Der Schweizer Ben Leuenberger konnte diese Schwächen des Porsche ausnutzen und mit der Belmondo Viper auf Platz 7 vorrücken. Leuenberger war es dann auch, der die erste Routinestoprunde einläutete. Ihm folgte wie auf der Strecke Kaufmann, der an Marcel Tiemann übergab.  Nur knappe 15 Minuten später wurde der graue Turbo Porsche fast als erster Ausfall der Klasse gewertet. Thiemann stellte den 996 erst am Streckenrand ab, rollte aber später dann doch noch an die Box.

Monza
A-Level

Ein seltsames Bild bot der Zeitenmonitor nach einer Rennstunde, als die zweite Belmondo Viper als Führende der GT1 auftauchte. Allerdings war das gulf-blau8grün gestrichene Reptil als letzter Klassenvertreter noch nicht an der Box gewesen. Derweil parkte die #66 (u.a. mit Leuenberger) erst mal im Kies und verlor dort ordentlich Zeit. Später fiel die Viper dann endgültig aus.  Faktisch führte also Bouchut (Convers) vor Kox / Simon und den BMS Ferrari. Der Menx Ferrari verlor seine gute zweite Position, als man kurz nach dem Routinestop noch einmal hereinkommen musste.

Mit Kaufmann am Steuer wurde der A:Level Porsche wieder auf die Strecke geschickt, wenn auch nicht für lange: “Die Airbox ist gebrochen”, erzählte Kaufmann noch im Auto sitzend. “Dadurch hatte ich schon zu Beginn des Rennens überhaupt keine Leistung, da tat sich gar nichts.” Zwar schickte A:Level den Porsche immer wieder auf die Strecke, befriedigen konnten die Reparaturversuche aber nicht.

Derweil hatte sich der Menx Ferrari wieder auf Platz zwei an Kox / Simon Lambo sowie den BMS Ferrari vorbeigeschoben und machte Jagd auf das Convers Exemplar, das nun mit Vasiliev am Steuer mit 17 Sekunden Vorsprung führte. Noch in der gleichen Runde wie die beiden führenden Ferrari befand sich der Lambo von Kox und Simon, mit weiteren 19 Sekunden Rückstand an der 2-Stunden Marke.

Auch bei den Rundenzeiten lagen die drei Fahrzeuge nah beieinander. Das Überholen der GT2 und das Überholt werden durch die Prototypen ließen die Zeiten zwischen 1.49 und 1.51 Minuten schwanken, ohne dass einer der drei einen großen Vorteil daraus hätte ziehen können.


Mit einer Runde Rückstand folgten einmütig die BMS Ferrari, wobei die #51 nur knapp 13 Sekunden Vorpsung auf die #52 inne hatte. Inzwischen mit den jaopanischen Fahrern besetzt, wurde der #63 JLOC Lamborghini auf Platz 6 geführt. Mit 1.55er Runden verlor man minimum 4 Sekunden pro Umlauf auf das Schwesterauto.

Überhuapt keine Rolle spielte der JMB Ferrari F575 GTC von Kutermann, Gosse und Hugenholz. Die drei Herren genossen nach den Problemen vom Samstag ihre Fahrt und rollten gemütlich auf Rang 7 um den Kurs.

Nach dem Ausfall der gelb-blauen Gulf Viper von Leuenberger, verblieb nur noch das grün-blaue Exemplar im Rennen, das jedoch auch mehr rollend als rennend.


BMS

 


Lambo

Bis Rennhalbzeit hatten dann Peter Kox und Norman Simon das Unfassbare geschafft, es führte tatsächlich ein Murcielago die GT1 Wertung an. Während das Reiter Team eine homogene Profi Fahrerbesetzung an den Start gebracht hatte, mussten andere Teams nun den Paydrivern die Autos überlassen. Der Lamborghini schnupfte den Convers Ferrari auf und setzte sich äußerst zügig ab. Formenko, russischer Filmstar und langsamster Mann der Truppe, hatte nichts entgegenzusetzen.

Derweil probte Menx das Absitzen von Strafen (was später gar in einer 3 Minuten Stop and Go enden sollte), da insbesondere Enge eine sagen wir "sehr motivierte"Art hatte, den Prodrive Ferrari aus der Boxengasse zu scheuchen. Zudem wurde bei einem Routinestop vergessen, das Visier eines Mechanikerhelmes zuzuklappen. Man fiel daher hinter beide BMS Ferrari auf Platz 5 zurück. 

GT2:
Eine umwerfende Vorstellung bot Mike Rockenfeller im Autorlando Porsche. Vom Start weg dominierte der junge Porsche Werksfahrer die GT2 und setzte sich mit Siebenmeilenstiefeln ab. Selbst die hinteren Ränge der GT1 waren nicht vor Rockenfeller sicher. Anfangs noch in Sichtweite auf Platz 2 gelegen, hielt der Schotte Andrew Kirkaldy mit dem Scuderia Ecosse F360 die Ferrari Fahne in Italien hoch. Ein früher Stop nach gerade mal 30 Minuten ließ ihn aber leicht zurückfallen. Der bis dahin drittplatzierte Marc Lieb (#90 Sebah Porsche) rückte damit auf Platz 2 vor.
Allerdings hatte das Team am RS Motor ein kleines Ölleck gefunden, was Zeit kostete. Zudem fehlten auf den Geraden bis zu 10 KM( H an Topspeed. Die Rundenzeiten sanken mit den Runden um gut 2 Sekunden.

Nur kurz währte das Fahrvergnügen von Gabrio Rosa (GPC F360). Als sich der Reifen hinten rechts von der Felge löste, musste der Italiener auf der Start/Ziel Geraden gegenüber der Boxenausfahrt anhalten und aufgeben. Eine weitere Aufallmeldung betraf das TVR Team, ausgerechnet das schnellere Auto von Hughes / Kane strandete am Straßenrand. Motorschaden.

Glänzend der Start für JP Racing. Startfahrer Oliver Mathai konnte zu Beginn seines Stints mit Jonathan Cocker (GruppeM Porsche) mithalten sowie mit dem GPC Ferrari kämpfen. “Ich konnte die Zeiten von Cocker mitgehen. Aber wir haben nur einen Standard Pirelli drauf und der lässt nun mal irgendwann nach, daher musst ich ihn ziehen lassen. Auf den Geraden kommen wir nicht ganz mit den Ferrari und neueren Porsche mit, höchstens im Windschatten. Aber das Auto läuft richtig gut, Dank an Armin (Ströter) für die Vorbereitung.”

JP-racing

Jonathan Cocker kam immer besser in Fahrt und schob sich an Lieb und Kirkaldy vorbei auf Rang 2. Rockenfeller konnte der GruppeM Pilot dennoch nicht halten, nach zwei Stunden stand bereits eine Runde Rückstand zu Buche. Auf Platz 4 schon JP Racing, wo nun Jens Petersen am Steuer sass. Seine Rundenzeiten lagen um 2.01 und 2.02 Minuten.

An der Spitze wurde es derweil haarig. Als man bei Autorlando gerade zwei Runden Vorsprung notierte, begann eine undefinierbare Serie von Reifenschäden hinten links. Als dann noch die Kupplung kollabierte, musste man den RSR Eingangs Parabolica endgültig abstellen. Die Spitzenleistung von Rockenfeller, der munter im GT1 Feld mitgeturnt hatte, wurde also nicht belohnt.

Die Führung erbten Lieb / Pompidou, nachdem auch der GruppeM Porsche gestrandet waren. Die Aufhängung vorne links war völlig zusammengebrochen, so dass man in der Box nur noch zähneknirschend den Ausfall verkünden musste. Doppelt frustrierend für das Team, da auch der unter Noble/GruppeM Bewerbung laufenden zweiten Porsche bereits ausgefallen war. Vorher hatten Marsh / O´Young aber noch zwei Prototypen aus dem Weg geräumt.


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