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11. Lauf Porsche Michelin Supercup, 
Spa, 30.08. 2004

von Guido Quirmbach


Lechner
Pommes rot weis rot!  - Das Zeittraining

Für Walter Lechner jr. (Foto) ist es eine sehr durchwachsene Saison. In der FIA GT macht er immer wieder durch schnelle Leistungen auf sich aufmerksam, zählbare Resultat allerdings gibt es kaum! Auch im Supercup lief es im Team des Vaters im letzten Jahr wesentlich besser als 2004. Umso erfreulicher, dass seit Hockenheim eindeutig ein Aufwärtstrend zu verzeichnen ist.

Dieser setzte sich auch beim Training zum vorletzten Lauf des Porsche Michelin Supercup im belgischen Spa fort, denn beide GT3 –Cup der österreichischen Rennlegende Walter Lechner stehen in der ersten Reihe. Andrea Montermini, der ja schon in Hockenheim auf dem Podium war, steht auf der Pole vor dem Sohn des Teamchefs. Zum Feiern ist den Mechanikern aber nicht zumute, denn nach der Bestzeit zerlegte Montermini das Auto auf dem nassen Ardennenkurs. In Reihe zwei der Kelberger Christian Menzel vor Patrick Huismann, der in Spa alleine schon vier Siege im Supercup erreichte. Der Gesamtsieger des diesjährigen Supercup, Wolf Henzler aus dem Team von Horst Farnbacher haderte mit dem Timing seiner Runden und fand sich auf Rang fünf. Doch alleine die Position des Rekordsiegers bringt eine gewisse Würze in das Rennen.

Eine starke Leistung lieferten die beiden Gastfahrer auf den Werks-GT3 ab: Der französische Porsche Spezialist James Ruffier belegte Rang 10, Vanina Ickx ließ mit Rang 16 unter anderem Barry Horne hinter sich, der ist immerhin britischer Cup Champion und war schon des öfteren auch im Supercup unterwegs! Vor allem im Hinblick auf die Witterungsbedingungen sicher eine beeindruckende Leistung. 

Qualifikation

1. Andrea Montermini (I), Walter Lechner Racing School Team, 2:44.562 Minuten
2. Walter Lechner jr. (A), Walter Lechner Racing School Team, 0.705 Sekunden zur.
3. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 0.707
4. Patrick Huisman (NL), DeWalt Racing/PZRO/J. Alzen, 0.888
5. Wolf Henzler (Nürtingen), Infineon-Team Farnbacher PZM, 1.094
6. Richard Lietz* (A), Tolimit Motorsport, 1.563
7. Alessandro Zampedri (I), DeWalt Racing/PZRO/J. Alzen Motorsport, 1.775
8. Sebastiaan Bleekemolen (NL), Team Bleekemolen, 1.855
9. David Saelens (B), Kadach Racing Team, 1.949
10. James Ruffier* (F), Porsche AG, 2.109
11. Dirk Werner (Kissenbrück), Infineon-Team Farnbacher PZM, 2.518
12. Dominik Farnbacher (Lichtenau), Infineon-Team Farnbacher PZM, 2.790
13. Michael Bleekemolen (NL), Team Bleekemolen, 3.544
14. Tim Bergmeister (Langenfeld), Kadach Racing Team, 3.875
15. Marcel Kesseler (NL), Jetstream Motorsport, 4.371
16. Vanina Ickx* (B), Porsche AG, 4.552
17. Martin Rich* (GB), Porsche Cars Great Britain, 4.660
18. Philip Beyrer (CH), Kadach Racing Team, 4.771
19. Barry Horne* (GB), Porsche Cars Great Britain, 4.814
20. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport, 5.186
21. Bert van Rossem* (B), De Walt Racing-PZRO-J. Alzen, 7.737

* Gastfahrer ohne Punkte-Berechtigung


Nach der Pflicht folgt die Kür - Das Rennen

Start Spa

Vor einigen Jahren musste das Supercup-Rennen in Spa wegen Reifenproblem abgesagt werden. Die Reifen waren den entstehenden Kräften auf der Ardennenachterbahn nicht gewachsen, nach vielen Reifenschäden im Training sagte man aus Sicherheitsgründen das Rennen ab. Nach dem Wechsel des Supercups zu Michelin war nichts mehr passiert, aber dennoch ging man auf Nummer sicher und führte vor drei Wochen intensive Testfahrten mit fast dem gesamten Feld in Spa durch. Dadurch war es auch für die Teams kein Problem, dass das Qualifying  auf komplett nasser Strecke durchgeführt wurde, die Abstimmung stand bereits fest.
Christian Menzel setzte sich im tolimit – Auto am Start gegen Walter Lechner durch und belegte Rang 2, Andrea Montermini hingegen konnte seinen Pole – Vorteil nutzen und ging als erster in die Spitzkehre von La Source. Wolf Henzler hatte einen guten Start von Rang fünf, konnte aber zunächst keine Position gut machen. Aber dann erwischte er Eau Rouge optimal und konnte sich gleich ausgangs Raidilion neben Patrick Huismann setzen und diesen locker vor Les Combes ausbremsen. Sicher der härteste Brocken auf seinem Weg nach vorn. Walter Lechner jr. drängte heftig gegen Christian Menzel. Ausgangs Rivage war er fast daneben, vor der ultraschnellen Pouhon-Kurve war es um Menzel geschehen, der aber noch Wolf Henzler abblocken konnte. Doppelführung also für das Team von Walter Lechner nach Runde eins. Alessandro Zampedri hingegen ereilte das gleiche Schicksal wie in Budapest, das Getriebe steckte im fünften Gang fest. Der Gewinner der ersten Runde war David Saelens, der sich von Rang 10 auf Rang sechs verbesserte.

In der dritten Runde legte sich Henzler ausgangs der neuen Bus-Stop den Tolimit – GT 3 von Christian Menzel zurecht, er war dann nach La Source in der besseren Position und der Kelberger musste nachgeben. Zwei Runden später war schickte Henzler Walter Lechner jr. in einen Fehler in der Bus-Stop, setzte sich gleich daneben und konnte ihn in der La Source dann außen überholen. Somit war der diesjährige Meister zur Rennhalbzeit auf Rang zwei, rund 1,5 Sekunden  hinter dem weiterhin fehlerfrei führenden Montermini. David Saelens nähert sich in kleinen Schritten Patrick Huismann, während sich Vanina Ickx immer noch vor dem britischen Cup-Champion Barry Horne auf Rang 12 hält.

Die Lücke zu dem Lechner – Auto konnte Henzler schnell schließen, aber so einfach ließ sich der Formel1-erprobte Italiener nicht überholen. Zweimal blockte er den Nürtinger im Infineon – Auto hart, aber fair, ab, auch leichter Lackaustausch war zu verzeichnen. Dann in der vorletzten Runde schaffte es Henzler, mehr oder weniger nebeneinander fuhren die beiden von Eingangs Le Combes über die Malmedy-Kurve bis zur Rivage, dann war Henzler entgültig vorbei und fuhr zu seinem neunten Saisonsieg im diesjährigen Supercup.
Henzler
David Saelens fand dann noch einen Weg vorbei an Patrick Huismann, während Dirk Werner und Richard Lietz in der letzten Runde noch Reifenschäden verzeichnen mussten. Besonders bitter für Werner, denn nun ist Christian Menzel in der etwas besseren Position für die Vize-Meisterschaft. Das letzte Rennen der diesjährigen Saison gibt es dann in zwei Wochen im königlichen Park von Monza!


Rennergebnis:

1. Wolf Henzler (Nürtingen), Infineon-Team Farnbacher PZM, 10 Runden in 25:14.778 Minuten (= 165.750 km/h)
2. Andrea Montermini (I), Walter Lechner Racing School Team, 1.424 Sekunden zurück
3. Walter Lechner jr. (A), Walter Lechner Racing School Team, 1.907
4. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 3.185
5. David Saelens (B), Kadach Racing Team, 5.433
6. Patrick Huisman (NL), DeWalt Racing/PZRO/J. Alzen, 5.881
7. Sebastiaan Bleekemolen (NL), Team Bleekemolen, 9.447
8. Dominik Farnbacher (Lichtenau), Infineon-Team Farnbacher PZM, 12.471
9. Tim Bergmeister (Langenfeld), Kadach Racing Team, 16.589
10. James Ruffier* (F), Porsche AG, 17.276
11. Michael Bleekemolen (NL), Team Bleekemolen, 19.118
12. Richard Lietz* (A), Tolimit Motorsport, 22.929
13. Vanina Ickx* (B), Porsche AG, 31.936
14. Barry Horne* (GB), Porsche Cars Great Britain, 45.486
15. Philip Beyrer (CH), Kadach Racing Team, 47.698
16. Bert van Rossem* (B), De Walt Racing-PZRO-J. Alzen, 64.106
17. Martin Rich* (GB), Porsche Cars Great Britain, 71.624
18. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport, 73.143
19. Dirk Werner (Kissenbrück), Infineon-Team Farnbacher PZM, DNF

Nicht gewertet:

Alessandro Zampedri (I), DeWalt Racing/PZRO/J. Alzen Motorsport, Schaltzug, 1 Rde.; Marcel Kesseler (NL), Jetstream Motorsport, Kühler beschädigt, 0 Rdn.

Schnellste Runde:

Wolf Henzler, 2:29.871 Minuten (= 167.568 km/h) in Runde 3

* Gastfahrer ohne Punkte-Berechtigung



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