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10. Lauf Porsche Michelin Supercup, 
Hungaroring, 13.-15.08. 2004


Ehre, wem Ehre gebührt!

Wolf Henzler hat es geschafft, und zwar ohne jeden Makel. Mit seinem achten Sieg im 10. Rennen zum Porsche Michelin Supercup auf dem Hungaroring bei Budapest gewann der  29- jährige Nürtinger auch vorzeitig die Gesamtwertung.
Start Ungarn

Für Philip Beirer war das Rennen bereits vor dem Start zu Ende: „ Es tat einen Schlag, dann war es vorbei“, so der Schützling von Gottfried Kadach. Wegen dem notwendigen Startabruch wurde das Rennen auf 15 Runden verkürzt.
Der einzige, der Henzler noch rechnerisch gefährden hätte können, war Christian Menzel. Der jedoch hätte alle drei Rennen gewinnen müssen, während Henzler drei Nullrunden einfährt. Doch bereits in der ersten Kurve war klar, dass dies nicht passieren wird, Menzel wählte einen Bremspunkt, der etwa dem von Michael Schumachers Quali-Runde im Formel1-Ferrari entsprach, dabei lehnte er sich an Patrick Huismann und in der Folge auch  am Robert Renauer an. Renauer schlug sofort in die Planken ein, Huismann erreichte noch die Box, wo allerdings nur noch wenig Wasser aus dem defekten Kühler tropfte. Christian Menzel erreichte mit zwei platten Hinterreifen die Mannschaft von tolimit. Während die Menzel in Hinblick auf den Vizetitel neu bereifte und wieder raus schickte, kam der nächste Schock für Jürgen Alzen: Andrea Monterminis Getriebe ließ sich nicht mehr schalten, nach zwei Runden waren beide De Walt-GT3 aus dem Rennen.
Auch dem größten Pessimisten aus dem Umfeld von Wolf Henzler war angesichts des auf Rang 23 rumkrebsenden Christian Menzel klar, dass der Titel für den Nürtinger nun in der Tasche ist.     
In der ersten Runde attackierte Wolf zwei mal den aus der Pole gestarteten Mike Rockenfeller aus dem UPS-Junior-Team, der blockte aber beide male fair ab. Dahinter duellierten sich deren Teamkollegen, nämlich Dirk Werner aus dem Infineon-Team Farnbacher und Chris Mamerow, der zweite Werks-Junior, dahinter beide Wagen aus dem Team von Walter Lechner.
Doch diesmal wollte Henzler den Sieg, er erhöhte den Druck auf Mike Rockenfeller: Und er hatte Erfolg, in der sechsten Runde verschaltete sich der Neuwieder, konnte zwar Henzler kurz abblocken, war aber dann für eine schnelle Links auf der falschen Linie und rodelte ins Kiesbett, neben Henzler musste der Werks-Junior auch noch Dirk Werner passieren lassen.

Dann war die Luft etwas raus aus dem Rennen, im Paarlauf 2xFarnbacher, 2x Junior-Team, 2x Lechner umrundetet die ersten sechs den Kurs bei Budapest. Lediglich Mike Rockenfeller versuchte noch, an Dirk Werner vorbeizufahren. Zweimal in der letzten Runde bremste er deutlich später, aber beide male zu spät, so dass Werner, die Entdeckung der Saison, jeweils problemlos kontern konnte. Wolf Henzler feierte die Meisterschaft standesgemäß mit einem Sieg und war begeistert: "Es ist wunderbar, mit einem Sieg diese Meisterschaft zu holen, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Aber jetzt muss ich erst mal drüber schlafen; augenblicklich kann ich es noch gar nicht richtig begreifen."

Wolf Henzlers Leistung in diesem Jahr ist unglaublich: Bei allen zehn Rennen erreichte er die volle Punktzahl, nur in Monte Carlo und Hockenheim wurde er hinter dem nicht punkteberechtigten Gastfahrer Rockenfeller jeweils zweiter, die anderen acht Rennen gewann er. Auch sieben Pole Positions sprechen eine deutliche Sprache. Neben der eigenen Leistung macht der 29-jährige Betriebswirt auch sein Team Farnbacher für die Erfolge in diesem Jahr verantwortlich:  "2004 hat mir in vielerlei Hinsicht gut getan. Von Horst habe ich sehr viel gelernt, vor allem in Sachen Qualifying. Horst hat mir beigebracht, wie ich rausfahre und sofort pushe, sofort an das Limit komme. Und erst jetzt begreife ich, gegen welch starkes Team ich 2003 fast Meister geworden wäre. Das ist im Nachhinein eine gute Bestätigung für mich."
Die Bilanz von Henzler jedenfalls ist in der elfjährigen Geschichte des Supercups unvergleichbar!

Wer glaubt, der Betriebswirt lehnt sich nun etwas zurück, täuscht sich: „Ich schaue nicht zurück, ruhe mich nicht auf dem Lorbeer aus. Ich bin ständig auf der Suche nach dem nächsten Ziel." Das ist nicht das, was seine Gegner vor den beiden noch kommenden Rennen in Spa und Monza hören wollen!


Rennergebnis:

1. Wolf Henzler (Nürtingen), Infineon-Team Farnbacher PZM, 15 Runden in 28:36.589 Minuten (=137.801 km/h)
2. Dirk Werner (Kissenbrück), Infineon-Team Farnbacher PZM, 5.839 Sekunden zurück
3. Mike Rockenfeller* (Neuwied), UPS Porsche-Junior Team, 6.121
4. Chris Mamerow* (Waltrop), UPS Porsche-Junior Team, 6.746
5. Andrea Montermini (I), Walter Lechner Racing School Team, 8.504
6. Walter Lechner jr. (A), Walter Lechner Racing School Team, 9.516
7. Richard Lietz* (A), Tolimit Motorsport, 11.103
8. Tim Bergmeister (Langenfeld), Kadach Racing Team, 11.879
9. Dominik Farnbacher (Lichtenau), Infineon-Team Farnbacher PZM, 22.562
10. Alfred Renauer* (Jedenhofen), Team Herberth/PZ Olympiapark, 24.375
11. Andrej Studenic* (SVK), Motorsport R.T.S. Bratislava, 31.035
12. David Saelens (B), Kadach Racing Team, 35.694
13. Marcel Kesseler (NL), Jetstream Motorsport, 49.693
14. Gabor Talmacsi* (H), Porsche AG, 55.920
15. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport, 56.808
16. Max Braunmühl (Abensberg), Team Herberth/PZ Olympiapark, 68.424
17. Bert van Rossem* (B), De Walt Racing-PZRO-J. Alzen, 69.494
18. Kalman Bodis* (H), Bovi Motorsport, 83.794
19. Gergeli Szabo* (H), Porsche AG, 97.278
20. Ferenc Ratkai* (H), Bovi Motorsport, 1 Runde
21. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 2 Runden


Meister
Nicht gewertet:

Robert Renauer (Jedenhofen), Team Herberth/PZ Olympiapark, 0 Rdn., Unfall
Philip Beyrer (CH), Kadach Racing Team, 0 Rd., Antriebswelle
Patrick Huisman (NL), DeWalt Racing/PZRO/J. Alzen, 1 Rd., Kühler beschädigt
Alessandro Zampedri (I), DeWalt Racing/PZRO/J. Alzen Motorsport, 4 Rdn., Getriebe

Schnellste Runde:

Wolf Henzler, 1:52.962 (=139.618 km/h) in Runde 4

* Gastfahrer, keine Punkte

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