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 Foto: www.porsche.de
5. Lauf - Indianapolis - 19.06.2004
von Guido Quirmbach

Henzler und kein Ende...

Selbst drei Safety-Car-Phasen konnten Wolf Henzlers vierten Saisonsieg im Porsche Michelin Supercup nicht verhindern. Besonders beim zweiten Re-Start hatte musste sich der Nürtinger all sein Können aufzeigen, um den Gaststarter und frischge-backenen Le Mans-GT-Sieger Patrick Long hinter sich zu lassen. „Ich bin glücklich, drei mal Safety Car in einem Rennen ist mir in meiner ganzen Laufbahn noch nicht passiert“, so der sichtlich erleichterte Henzler, der damit nach fünf Rennen die Idealpunktzahl 100 erreicht hat.
Grund zur Panik bestand für den Tabellenführer aber zu keiner Zeit, da Patrick Long als Gast-Starter ja keine Punkte erhält. Long war lediglich zu Beginn kurz unter Druck von Dirk Werner, wie Henzler ebenfalls vom Infineon-Team-Farnbacher. Werner allerdings verlor zwei mal viel Zeit bei den Re-Starts, dass muss er noch üben. Eindruckvoll allerdings, wie er später Rang drei von Christian Menzel zurückeroberte.
Der Sohn von Teamchef Horst Farnbacher, Dominik, musste mangels Training das Rennen vom letzten Startplatz auf sich nehmen. Bei seiner, sagen wir mal optimistischen Auslegung der Startampel überholte er bis zur ersten Kurve ca. 10 Autos, musste sich dann aber in Turn1 beim Einlenken an Mark Taylor im zweiten VIP-GT3 anlehnen. Vermutlich als Folge strandete er in der dritten Runde mitten auf der Strecke mit einem Reifenschaden und sorgte damit für das erste „Full-course-yellow“. IRL-Pilot Taylor gab später ebenfalls auf. Kurz nach dem Re-Start versuchten Saelens, Zampedri und Walter Lechner jr. zu dritt nebeneinander, Turn 1 zu nehmen, dies misslang gründlich. Lechner drehte sich raus, konnte aber weiterfahren. In Runde 7 aber auch das Aus für den jungen Österreicher wegen dem GT3-typischen Wasserverlust. Kurz darauf erneut eine Caution, der Amerikaner Gary Becker, einer von fünf Wagen (!), die Kevin Buckler`s „The Racers Group“ an den Start brachte, lag nach einer Kollision mit gebrochener Vorderradaufhängung in Turn 1. Nachdem das Safety Car wieder abgebogen war, schepperte es erneut in Turn1, diesmal beteiligt Zampedri, Andrea Montermini und Klaus Graf, die aber zunächst alle unbeeindruckt weiterfahren konnten. Wahrscheinlich ebenfalls als Folgeschaden brach der Wagen des Schwarzwälders dann zwei Runden später bei der Einfahrt ins Oval plötzlich aus und schlug in die Reifen-Barrieren ein, womit erneut der Mercedes mit den Blinklichtern das Kommando im Porsche-Supercup übernahm: Dies gab er auch nicht mehr ab, das Rennen ging unter „Gelb“ zu Ende, was sehr schade war, denn bis von den Unterbrechungen abgesehen war es sicher das munterste Supercup-Rennen der Saison. Gelegenheit zur Revanche gibt es gleich morgen, am Nachmittag unserer Zeit findet der zweite Lauf auf dem Indianapolis – Speedway statt. Dann steht, welch Überraschung, wieder Wolf Henzler auf der Pole!   



Rennergebnis:


1. Wolf Henzler (Nürtingen), Infineon-Team Farnbacher PZM, 16 Rdn. in 30:55.180 Minuten (=130.154 km/h)
2. Patrick Long (USA), Porsche AG, 0.566 Sekunden zurück
3. Dirk Werner (Kissenbrück), Infineon-Team Farnbacher PZM, 1.561
4. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 1.925
5. Patrick Huisman (NL), DeWalt Racing-PZRO-J. Alzen Motorsport, 2.308
6. Tim Bergmeister (Langenfeld), Kadach Racing Team, 3.253
7. Andrea Montermini (I), Walter Lechner Racing School Team, 3.515
8. David Saelens (B), Kadach Racing Team, 4.357
9. Robert Renauer (Jedenhofen), Team Herberth/PZ Olympiapark, 4.547
10. Philip Beyrer (CH), Kadach Racing Team, 5.576
11. Marcel Kesseler (NL), Jetstream Motorsport, 6.742
12. Alessandro Zampedri (I), DeWalt Racing-PZRO-J. Alzen Motorsport, 7.707
13. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport, 8.905
14. Jim Collier (USA), The Racers Group, 10.531
15. Tim Rosengrant (USA), Tim Rosengrant, 11.298
16. Joseph Kunz (USA), The Racers Group, 11.954
17. Patrick Flanagan (USA), The Racers Group, 12.586
18. Steve Johnson (USA), Steve Johnson, 12.783
19. Marc P. Bullock (USA), The Racers Group, 15.021
20. Gary Pennington (USA), Gary C. Pennington, 16.393
21. Max v. Braunmühl (Abensberg), Team Herberth/PZ Olympiapark, DNF

Nicht gewertet:

Walter Lechner jr. (A), Walter Lechner Racing School Team, Unfall, Kühler beschädigt, Rd. 6
Klaus Graf (Dornhan), Tolimit Motorsport, Unfall, Rd. 11
Mark Taylor (USA), Porsche AG, Unfall, Aufgabe in der Box, Rd. 9
Gary Becker (USA), The Racers Group, Unfall, Rd. 7
Dominik Farnbacher (Lichtenau), Infineon-Team Farnbacher PZM, Unfall, Rd. 2

Schnellste Runde:

Wolf Henzler, 1:36.984 Minuten (=155.605 km/h)

 

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