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Das Qualifying
von Christian Freyer
Bild-Quelle: FIA-GT.com
  

Mit einem Paukenschlag meldete der Meister des Jahres 2003 in der FIA-GT zurück. Matteo Bobbi holte sich im #1 BMS Scuderia Italia Ferrari 550 die Pole Position für das allererste Rennen in der Wüste von Dubai. Dabei fuhr der Italiener seine schnellste Runde von 1.56,182 Minuten entgegen den üblichen Regeln erst im zweiten Qualifying. Bereits in der ersten Sitzung hatte Bobbi mit der zweitschnellsten Zeit hinter dem Maserati von Bertolini / Salo seinen Anspruch aufgezeigt.
Begünstigt wurde der Italiener noch in seinem Vorhaben durch die Tatsache, dass sein Ferrari nur mit 5 KG Zusatzgewicht belastet war. Schlechter erging es da seinen Teamkollegen Cappellari / Gollin, die (bereits als Meister feststehend) diesmal über das Supermaximalgewicht von 150 KG im Auto verfügten. Doch dazu später.
MC12
Matteo Bobbi zeigte sich von der zweiten Pole des Jahres sehr angetan: „Das war heute ein guter Tag für uns. Glücklicherweise hatten wir schon früh ein brauchbares Setup gefunden, so dass unser Auto sowohl mit neuen als auch alten Reifen gut liegt. Einzig die Hitze wird uns morgen große Probleme bereiten.“
Dies galt natürlcih für alle Teams. Übereinstimmende berichteten alle Mannschaften von Termperaturen um die 70° Celcius in den Cockpits. Erschwerend kam hinzu, dass einige Metallteile wie die Pedalerie durch die Hitze fast schon glühten.

Die zweitschnellste Zeit legte Fabrizio de Simone im #34 Maserati auf die Piste. De Simone nutzte erst die letzten Minuten der zweiten Session, was dem Italiener aber ausreichte, seine Zeit vom Vortag zu steigern.
Den Grund für das späte Herausfahren erklärte de Simone später: „Ich hatte vor, nur zwei oder drei Runden zu fahren. Platz 3 am Vormittag war soweit ja schon ganz gut. Ansonsten hat sich die Strecke hier unheimlich entwickelt seit Dienstag. Der Grip-Level ist wahnsinnig gestiegen. Allerdings gibt es hier wirklich nur eine Linie. Wenn Du von der abkommst, musst Du unheimlich aufpassen.“
Ebenfalls zufrieden war Mika Salo im #33 Maserati mit seinem dritten Startplatz: „Unser Ziel war in einer der ersten beiden Startreihen zu stehen und das haben wir erreicht. Daher haben wir am Nachmittag auch keinen zweiten Reifensatz mehr genutzt. Meine Runde am Morgen war optimal. Ich hatte absolut keinen Verkehr vor mir. Perfekt!“
Neben Salo platzierte sich Fabio Babini im GPC Ferrari F575 GTC. Babini konnte die Vormittagszeit nochmal um eine halbe Sekunde senken.

Der schnellste Saleen kam diesmal nicht aus dem Lager von Konrad Motorsport, sondern von Graham Nash Motorsport. Morgens sah es dagegen bei GNM bei weitem nicht nach einer guten Platzierung aus. Rückkehrer Rocky Agusta hatte noch mit Eingewöhnungsproblemen zu kämpfen und erreichte nur Platz 17. „Ich brauche auf jeden Fall noch mehr Zeit im Auto, das waren meine ersten Runden im Saleen“, so Agusta.  Am Nachmittag kam dann ein bestens aufgelegter Paolo Ruberti ans Lenkrad, der mit 1.57,287 Minuten die Zeit von Agusta um vier Sekunder runterschaubte und den fünften Startplatz ergatterte.

Erst dahinter tauchten Michael Bartels und Uwe Alzen in der Zeitenliste auf. Allerdings war dies nur theoretisch der 6. Rang, da man durch einen erneuten Motorwechsel  eh von hinten losfahren musste. Ein erneutes Feuer hatte dem großen V8 Schaden zugefügt. „Das waren die zwei schlimmsten Tage in dieser Saison“, sagte Franz Konrad. „Wir haben kaum Kilometer gemacht und daher wenig Arbeit am Setup verrichten können.“
Der zweite Konrad S7R fand sich mit Lechner jr,  Seiler, Margaritis auf Rang 8 wieder. Junior Margaritis zeigte sich begeistert: „Mal abgesehen von Fernsehberichten wußte ich überhaupt nichts von GT-Rennen. Aber das ist eine echt professionelle Serie hier. Von meinen Teamkollegen kann ich noch eine Menge lernen, Ihr Erfahrungsschatz ist immens.“
Auf Platz 10 wurde Karl Wendlinger mit Co Torso Marques im JMB Ferrari F575 notiert, Phillip Peter nur auf Rang 14. Peter / Naspetti laborierten an diversen Problemen in den Zeittrainings.
Zum ersten Mal in dieser Saison mussten Cappellari / Gollin dem Zusatzgewicht (150 KG) Tribut zollen. Mehr als die fünfzehnte Zeit war nicht drin. Wie Rückkerher Biagi bestätigte, spielte jedes Kilo Zusatzgewicht auf dieser Strecke eine große Rolle. Biagi selbst landete mit Bryner / Calderari auf Platz 11.

Wendy
NGT
Zu kämpfen hatten auch noch die Lamborghini Murcielago des DAMS Teams. Deletraz / Piccini / Jani landeten auf Rang 13, das zweite Auto mit Gabbiani / Ortiz / Lopez auf 18.
Neel Jani: „Ich bin heute nur drei Runden gefahren. Davor habe ich nie in einem GT gesessen. Es ist so anders als Formelfahrzeuge. Der Murcielago ist so schwer, ich fühle das Auto noch nicht richtig. Eventuell fahre ich morgen nicht. Ich werde nur als Ersatz da sein, falls die anderen Beiden mit der Hitze nicht klarkommen.“

Dubai erwies sich in den Trainingssitzungen als Ferrair-Land bei den NGT. Christian Pescatori / Jaime Melo setzten in allen vier Sessions die Bestzeit und standen somit auf Pole in der Klasse. „Unser F360 ging wirklich gut, vor allem in den langsamen Ecken“, so Pescatori. „Aber das Problem ist wie immer das Rennen. Wir hatten soviel Pech in dieser Saison. Ich hoffe wir können gut durchfahren.“

0,8 Sekunden hinter dem Ferrari stellten sich Sascha Maassen / Lucas Luhr im Freisinger Porsche auf. Lucas Luhr: „Meine Runde war gut, wenn auch nicht sauber. Allerdings haben wir auf einen weiteren Angriff auf die Pole verzichtet. Startplatz 2 reicht uns auch. Wichtig ist das Rennen, denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Meisterschaft erst in Zuhai vorbei ist. Ich denke, es wird sehr spannend morgen.“

Weitere 3 Zehntel zurück Ortelli / Collard. „Erstes Ziel morgen ist, überhaupt anzukommen bei deisen Bedingungen“, erklärte Stephane Ortelli die Vorgehensweise für das Rennen. „Zwar darf man die Meisterschaft nicht vergessen und wir sollten an Sascha und Lucas dranbleiben, aber das wird sehr schwierig.“

Mit ganz anderen Dingen beschäftigte sich Vincent Vosse im zweiten, fünftplazierten, GPC Ferrari F360: „Es läuft eigentlich alles ganz gut. Allerdings darf man nicht vergessen, dass wir ein altes Auto fahren, dass bei weitem nicht auf aktuellem Stand ist.“ Der Modena mit der #64 war im Übrigen das 2001er Meisterauto von Pescatori / Terrien.......







Endlich ihr Auto bekommen hatten Marc Lieb und Tim Sugden. Mit dem GruppeM Porsche 996 GT3-RSR kamen sie trotz fehlender Praxis auf den sechsten NGT Rang.
Rang 7 in der NGT stand für Gerold und Christian Ried im Proton Porsche zu Buche.

Ohne Zeit ins Rennen gehen mussten folgende Teams:
#10 Zwaan´s Racing Viper
# 18 JMB Racing Ferrari F575 GTC
# 77 Yukos Freisinger Porsche 996 GT3-RSR
Alle drei bestanden den Test der Bodenfreiheit nicht und bekamen ihre Zeiten gestrichen.
Probleme auch für den zweiten Proton Porsche mit Familie Felbermayr. Hier cancelten die Stewards die Zeiten aufgrund fehlerhafter Markierung des linken Vorderreifens im zweiten Qualifying.



 

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